Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Was sagt der Papst?

200 Seiten zusammenzufassen, wenn auch im kleinen vatikanischen Format, ist nicht einfach. Daher hier der Versuch eines Überblicks. Sicher werden bestimmte Aspekte fehlen. Dazu gibt es die Kapitelangaben jeweils in Klammer. Die deutsche Übersetzung der Enzyklika Laudato Si gibt es auf der Internetseite des Vatikans. Zur Einordnung des Papiers verweise ich auf den Artikel bei heute.de sowie den eigenen einordnenden Artikel hier im Papstgeflüster. Die Einordnung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gibt es ab 13:00 Uhr auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz.

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Missbrauch, Enzyklika-Leak und zwei Päpste im Urlaub

Der Vatikan legt weiter ein konsequentes Vorgehen im Fall von Missbrauch an den Tag. Am Montag wurde bekannt, dass der ehemalige Nuntius in der Dominikanischen Republik sich vor dem Vatikangericht verantworten muss. Das ist das erste Mal, dass der Vatikan gegen einen Bischof wegen sexuellen Missbrauchs in dieser Weise vorgeht. In den USA sind am Montag der Erzbischof sowie der Weihbischof von Saint Paul und Minneapolis zurückgetreten. Wenige Tage zuvor hatte die US-Staatsanwaltschaft dem Bistum beim Schutz Minderjähriger Versagen vorgeworfen. Unterdessen kämpft der Vatikan gegen Indiskretionen in Bezug auf die Ökoenzyklika des Papstes. Offiziell soll sie am Donnerstag vorgestellt werden. Das italienische Wochenmagazin L’Espresso veröffentlichte gestern Nachmittag einen Entwurf des Papiers im Internet und sorgte damit für Aufregung im Vatikan und unter Journalisten. Da ging es ganz unter, dass die beiden Päpste, also der amtierende und der emeritierende, wohl einige gemeinsame Tage Urlaub in Castel Gandolfo planen.

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Missbrauch, Putin und Medien

Papst Franziskus will künftig stärker die Verantwortung der Bischöfe bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in den Blick nehmen. In der Glaubenskongregation wird eine eigene Stelle geschaffen, die über Fälle von Vertuschung urteilen soll. Er setzt damit einen entsprechenden Vorschlag der Kinderschutzkommission um, dem sich der Kardinalsrat K9 angeschlossen hatte. Dieser hatte bei seiner am Mittwoch zu Ende gegangenen Tagung auch über die vatikanischen Medien, die Finanzen sowie die neue Enzyklika des Papstes beraten. Der Vatikan gab zudem bekannt, dass der deutsche Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber am 18. Juni das Lehrschreiben im Vatikan vorstellen wird. Russlands Präsident Putin ließ den Papst einmal mehr 70 Minuten warten. Hauptthema des Gesprächs: der Ukrainekonflikt.

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Koch neuer Erzbischof in Berlin

Jetzt ist es offiziell. Heiner Koch, bisher Bischof von Dresden-Meißen, ist neuer Erzbischof von Berlin. Der Vatikan gab heute die Ernennung durch Papst Franziskus offiziell bekannt. Neben Freude über die Ernennung gab es auch kritische Stimmen. Vor allem die Bischöfe aus den Diözesen im Osten Deutschlands äußerten Vorbehalte gegen die Ernennungspraxis des Vatikans, nicht gegen die Person Koch. Im Vatikan hat heute unterdessen das 10. Treffen des Kardinalsrats K9 begonnen. Über die Tagesordnung der dreitägigen Beratungen gibt es bisher keine Informationen. Wenig bekannt wurde auch über den Inhalt des 90-Minuten-Gesprächs von Papst Franziskus mit der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner gestern am späten Nachmittag.

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Zurück aus Sarajevo

Die fliegende Pressekonferenz auf dem Rückweg von Sarajevo nach Rom gestern Abend war kurz und knapp. Die Journalisten waren gebeten, nur Fragen in Verbindung mit der aktuellen Reise zu stellen. Franziskus war trotz des anstrengenden Programms gut gelaunt. Große Neuigkeiten hatte er nicht zu verkünden. Zurück im Vatikan absolvierte er heute gleich auch wieder offizielle Termine. Neben dem sonntäglichen Angelus stand eine Audienz für die argentinische Präsidentin Cristina Fernández Kirchner. Eigentlich sollte am Nachmittag auch der venezolanische Präsident Nicolás Maduro den Papst treffen. Doch der hatte seinen Besuch kurzfristig abgesagt – offiziell wegen einer schweren Grippe. Viele Venezolaner hatten große Hoffnungen in die Begegnung Maduros mit dem Papst gesetzt, wird das Land doch seit langer Zeit von einer schweren innenpolitischen Krise erschüttert. Opposition und Regierung ringen seit der letzten Präsidentenwahl 2013 um die Macht im Land.

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Papst in Sarajevo: Nie wieder Krieg!

Frieden, Dialog und Versöhnung war die zentrale Mission der 8. Auslandsreise von Papst Franziskus an diesem Samstag nach Sarajevo. Während im deutschen Elmau die Mächtigen der Welt beim G7-Treffen über Wirtschaft, Umwelt, Krieg und Frieden beraten, zog es Franziskus an die Peripherie, in eine der vergessenen Krisenregionen Europas: den Balkan. Der ist in diesen Tagen zwar in den Medien präsent, in der Diskussion um Flüchtlinge aus der Region, die nach Westeuropa streben; doch dass die Region noch immer von großen Spannungen geprägt ist, die die Menschen zur Flucht zwingen, kommt selten in den Blick. Das wollte Franziskus mit seiner Reise ändern. Die Menschen im Land ermutigte Franziskus in ihrer Heimat zu bleiben und beim Aufbau einer gerechten und geschwisterlichen Gesellschaft mitzuhelfen. Zugleich beklagte er eine „Kriegsstimmung“ in der Welt, sprach einmal mehr vom „dritten Weltkrieg in Teilen“ und wiederholte die Worte, die Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Sarajevo 1997 den Menschen beim Gottesdienst im Stadion zurief: „Nie wieder Krieg!“

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Papst trifft Putin

Schon seit Tagen war darüber spekuliert worden. Jetzt ist es offiziell: Papst Franziskus wird am kommenden Mittwoch Wladimir Putin im Vatikan in Audienz empfangen. Der russische Präsident besucht während seines Italienaufenthalts in der kommenden Woche die Weltausstellung Expo in Mailand und führt zidem Gespräche mit dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella und Italiens Regierungschef Matteo Renzi. Angesichts des Ukrainekonflikts und des am Wochenende stattfindenden G7-Gipfels hat die bevorstehende Audienz viele Beobachter überrascht. Doch Franziskus möchte auch in Zeiten, in denen Politiker kaum mehr eine Sprachebene finden, Zeichen des Dialogs setzen.

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Ein neuer Erzbischof und eine Enzyklika

Berlin bekommt einen neuen Erzbischof. Das Domkapitel hat gewählt; in wenigen Tagen wird der Gewählte dann von Papst Franziskus offiziell ernannt werden: Heiner Koch. Der ehemalige Kölner Weihbischof war erst Anfang 2013 zum Bischof von Dresden-Meißen ernannt worden. Ebenfalls noch nicht bestätigt, aber doch sehr wahrscheinlich ist der Titel der Ökologieenzyklika von Papst Franziskus: „Laudato si“ soll das zweite große Lehrschreiben von Franziskus heißen, in Anlehnung an den Sonnengesang des heiligen Franziskus. Das Dokument soll nach bisheriger Planung am 16. Juni veröffentlicht werden. In der vergangenen Woche standen im Vatikan einmal mehr die Finanzen im Mittelpunkt. Sowohl die Vatikanbank IOR als auch die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde AIF stellten ihre Jahresberichte vor. Am Freitag tagte dann auch noch der Wirtschaftsrat unter Leitung von Kardinal Reinhard Marx.

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Diskussion um Homo-Ehe

Scharfe Worte kommen aus dem Vatikan als Reaktion auf die Volksabstimmung in Irland zur Homo-Ehe. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin erklärte, dass dies „nicht nur eine Niederlage der christlichen Prinzipien war, sondern auch ein wenig eine Niederlage der Menschheit“. Eine Mehrheit von knapp 62 Prozent der Iren hatte sich am Wochenende für die Legalisierung der „Homo-Ehe“ ausgesprochen. Vertreter der katholischen Kirche aus unterschiedlichen Ländern haben in den vergangenen Tagen bereits die Einführung einer „Homo-Ehe“ scharf kritisiert. Zugleich gab es aber auch Stimmen, die einen „realistischen“ Umgang der Kirche mit dem Thema forderten. „Man kann nicht den Kopf in den Sand stecken und eine verbreitete gesellschaftliche Realität nicht juristisch anerkennen“, erklärte etwa der italienische Bischof Domenico Mogavero. Das Ergebnis der Volksabstimmung in einem der katholischsten Länder Europas sei ein Weckruf für Italien, so der Bischof von Mazara del Vallo auf Sizilien. Die Deutsche Bischofskonferenz stellte unterdessen klar, dass sie eine Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe ablehne.

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Papas Liebling grummelt?

Was war denn das, haben sich viele Leser der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ beim Sonntagsfrühstück gefragt. Der argentinische Erzbischof Víctor Manuel Fernández holte zum großen Schlag gegen einige römische Kuriale aus. Das wäre nicht weiter aufmerkenswert, wäre Fernández irgendein Erzbischof „vom anderen Ende der Welt“. Doch er ist einer der engsten Vertrauten von Papa Francesco, Ghostwriter von Evangelii gaudium und vieler anderer Bergoglio-Texte. Schon wollen Beobachter, wie der italienische Vatikanist Sandro Magister, der zu den bestinformierten Vatikanisten und zu den schärfsten Kritikern von Franziskus zählt, Risse im bisher engen Verhältnis von Bergoglio und Fernández ausgemacht haben.

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