Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Synode zu Ehe und Familie – Tag 21

Jetzt ist es raus, das Abschlussdokument. Und wie schon zu Beginn der Synode geschrieben, lautet das Fazit unterm Strich: ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für die Kirche. Immerhin ist es der Regie der Synode gelungen, dass es zu keinem größeren Eklat kam während der dreiwöchigen Versammlung und dass dieses Mal am Ende alle Abschnitte eine Zweidrittel-Mehrheit bekamen. Auch wenn beim entscheidenden Abschnitt über die wiederverheirateten Geschiedenen das Ergebnis denkbar knapp war. 177 waren notwendig, nur eine mehr wurde erreicht. Und das, obwohl der Text sehr offen formuliert war. Das Wort Sakrament bzw. Kommunion nicht vorkam. Aber die Konservativen hatten entdeckt, dass in der offenen Formulierung eben auch viele Interpretationsmöglichkeiten stecken. Und in diesem Sinne mag das Ergebnis der Synode auf den ersten Blick enttäuschen. Doch es könnte damit auch die Grundlage für weitreichende Reformen gelegt worden sein. Für den Papst war der synodale Weg zu Ehe und Familie auch ein Test, wie weit er gehen kann in seinen Reformbemühungen.

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Synode zu Ehe und Familie – Tag 20

Die Spannung steigt. Noch ist nichts über den Inhalt der Relatio finalis bekannt. Der Papst hat heute schon einmal deutlich gemacht, dass er nicht stillstehen will: „Die Zeiten ändern sich und wir Christen müssen uns auch immer ändern“, sagte er bei der Morgenmesse in Santa Marta. In der Synodenaula haben sich anschließend 51 Synodenväter zum Entwurf der Relatio finalis zu Wort gemeldet, um Änderungswünsche einzubringen. Wie viele schriftliche Eingaben es bis zum Mittag gab, ist bisher nicht bekannt. Der endgültige Text wird daher erst morgen früh vorliegen. Dann wird er in der Aula verlesen und anschließend wird darüber abgestimmt. Es deutet sich an, dass der Text im Anschluss morgen Abend sofort veröffentlicht wird. Endgültig entschieden habe der Papst darüber aber noch nicht, ist aus dem Vatikan zu hören.

Und immer wieder das Problem mit dem Wind! Oder ist es der Heilige Geist? (Quelle: dpa)

Und immer wieder das Problem mit dem Wind! Oder ist es der Heilige Geist? (Quelle: dpa)

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Synode zu Ehe und Familie – Tag 19

Die Synode ist mit der 15. Generalkongregation am Donnerstagnachmittag auf die Zielgerade eingebogen. Erstmals wurde der Entwurf der Relatio finalis den Synodenteilnehmern präsentiert. Darin ist das Ergebnis der knapp dreiwöchigen Beratungen sowie des synodalen Prozesses, der knapp zwei Jahre dauerte, zusammengefasst. Kardinal Oswald Gracias, Mitglied des Redaktionsteams, zeigte sich am Nachmittag gegenüber Journalisten zuversichtlich, dass der Text am Samstagnachmittag bei der Abstimmung mehrheitlich Zustimmung finden werde. Das Dokument versuche, alle Fragen aufzugreifen, gebe aber keine Antworten. Dennoch sei es eine gute Grundlage für Entscheidungen. Und die muss jetzt der Papst treffen. Vor der Sitzung am Nachmittag war doch eine gewisse Nervosität zu spüren. Die Synodenteilnehmer waren gespannt, wie dem Redaktionsteam die Quadratur des Kreises gelungen ist. Schließlich hatten bei einigen Themen wie etwa dem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen die einzelnen Sprachzirkel gegensätzliche Forderungen ins Plenum eingebracht. Auch wenn Kardinal Gracias betonte, dass es dieses Mal weniger konträre Positionen gegeben habe als bei der Synode im letzten Oktober. Mit einer Überraschung wartete Papst Franziskus zu Beginn der Sitzung am Donnerstagnachmittag auf. Er kündigte die Schaffung einer neuen Kongregation für Laien, Familie und Leben an.

Ob es der Text der Relatio finalis war? Papst Franziskus auf dem Weg in die Synodenaula. (Quelle: ap)

Ob es der Text der Relatio finalis war? Papst Franziskus auf dem Weg in die Synodenaula. (Quelle: ap)

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Synode zu Ehe und Familie – Tag 18

Die Synode ist in vielen Fragen einig, in vielen Dingen aber auch uneins. Das zeigen die Ergebnisse der Arbeit der Sprachgruppen zum dritten Teil des Arbeitspapiers, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Einig sind sich die meisten: der Papst soll oder muss es am Ende richten. Das wird für vor allem in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen schwierig sein, denn hier gibt es sehr unterschiedliche Positionen in den Sprachgruppen. Der deutschsprachige Zirkel fiel einmal mehr auf – aus zwei Gründen: zum einen durch eine scharfe Kritik an anderen Synodalen, zum anderen durch die, einstimmig im Zirkel beschlossene, Offenheit für die Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene in besonderen Fällen. Entschieden trat der Vatikan am Mittwoch Gerüchten entgegen, Papst Franziskus habe einen Gehirntumor. Was in der Nacht auf Mittwoch für große Unruhe sorgte, war am Mittwochabend als Falschmeldung entlarvt. Die entscheidende Frage ist allerdings, was steckt hinter der Sache. Wer will Unruhe stiften und dem Papst schaden?

Papst Franziskus erfreut sich laut Vatikan bester Gesundheit. Wohin bei der Bischofssynode am Ende die Reise wirklich geht, ist noch unklar. (Quelle: ap)

Papst Franziskus erfreut sich laut Vatikan bester Gesundheit. Wohin bei der Bischofssynode am Ende die Reise wirklich geht, ist noch unklar. (Quelle: ap)

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Synode zu Ehe und Familie – Tag 14

Mehr Synodalität und Kollegialität wünscht sich Papst Franziskus für die katholische Kirche. Das hat er heute noch einmal deutlich gemacht. Anlass war eine Feier zum 50-jährigen Bestehen der Bischofssynode im Vatikan. Dabei machte er auch deutlich, dass der Papst die oberste Entscheidungsgewalt in der katholischen Kirche innehabe. Dieser handle aber nicht nach seiner privaten Meinung, sondern als oberster Glaubenszeuge für die ganze Kirche. Zuvor hatte Kardinal Christoph Schönborn angemahnt, die Synode sollte sich bei ihrem Vorgehen am Apostelkonzil orientieren. Dies würde bedeuten: weniger theoretisieren und sich mehr an der Heiligen Schrift und den Erfahrungen zu orientieren. Die Gedenkfeier zum Synodenjubiläum könnte zu einem Schlüsselmoment im Pontifikat von Papst Franziskus werden. Vor Vertretern des Weltepiskopats hat er seine Vorstellung einer synodalen Kirche vorgetragen, flankiert von den methodologischen Überlegungen Kardinal Schönborns. Das Ereignis könnte die katholische Kirche auf lange Sicht hin prägen. Mit der Einrichtung der Bischofssynode hatte Papst Paul VI. eine Idee der Konzilsväter aufgegriffen und diese noch während der Kirchenversammlung umgesetzt. Offiziell geschah dies am 15. September 1965. Bislang gab es 27 Synoden, 14 ordentliche, drei außerordentliche und zehn Sonderversammlungen.

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Synode zu Ehe und Familie – Tag 13

Am Freitag war der Tag der Ökumenevertreter und Ehepaare bei der Synode. Sie hielten in der Synodenaula ihre Statements, darunter auch das deutsche Ehepaar Petra und Aloys Buch. Sie sprachen sich dafür aus, „realistisch und mutig“ die Sendung der christlichen Ehe und Familie in der heutigen Zeit neu zu verdeutlichen. Zugleich gaben sie den Gläubigen eine Stimme, die nach dem Scheitern der ersten Beziehung kein Ehenichtigkeitsverfahren wünschen und dennoch eine neue Beziehung eingehen wollen. Schon in dem Statement von Kardinal Reinhard Marx, das die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag veröffentlichte, betonte der Konferenz-Vorsitzende, „das erneuerte Verfahren zur Feststellung der Ehenichtigkeit kann nicht alle Fälle in rechter Weise erfassen“. Marx sprach sich für eine Vertiefung der „Theologie der Liebe“ aus, wie sie im II. Vatikanischen Konzil in Ansätzen enthaltet sei. Die Statements der „brüderlichen Delegierten“ der anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften waren sehr unterschiedlich. Mehrfach kam der Wunsch nach dem gemeinsamen Abendmahl zum Ausdruck. „Heiliger Vater, als Teil des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“, das Sie ausgerufen haben, würde ich mir wünschen, dass sie ein konkretes Zeichen der Hoffnung und der Heilung setzen, dass sowohl pastoral als auch evangelisch wäre: dass alle Christen willkommen wären, gemeinsam Abendmahl zu feiern“, so Robert K. Welsh, Präsident des Rats der Jünger Christi.

Theologie der Liebe vertiefen

Knapp fünf Seiten umfasst das Statement von Kardinal Reinhard Marx. Er skizziert die „Theologie der Liebe“ des II. Vatikanischen Konzils und konzentriert sich danach auf die Themen Ehevorbereitung und –begleitung sowie den Umgang mit gescheiterten Ehen und wiederverheirateten Geschiedenen. Die Ehevorbereitung und –Begleitung dürfe nicht von einem „moralischen Perfektionismus“ bestimmt sein, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Wie schon Bischof Franz-Josef Bode erteilt auch Marx einer Haltung des „alles oder nichts“ in diesem Kontext eine Absage. „Unser Blick sollte sich weniger auf das richten, was im Leben (noch) nicht gelingt oder vielleicht auch gründlich misslingt, als vielmehr auf das, was schon gelingt. Es ist meist nicht der erhobene Zeigefinger, sondern die ausgestreckte Hand, die Menschen motiviert, auf dem Weg der Heiligung voranzuschreiten.“ Es gehe darum, die Erfahrungen der Menschen „wertzuschätzen“. Er warnt davor, die Sakramentalität der Ehe auf die Unauflöslichkeit zu reduzieren. „Sie ist ein umfassendes Beziehungsgeschehen, das sich entfaltet.“

Ganz verschlüsselt spricht Marx auch das Thema Empfängnisregelung an. In der Pastoral müsse der Gewissensentscheidung der Eheleute mehr Raum gegeben werden. Die Kirche müsse das Gewissen der Leute bilden, könne aber das Gewissensurteil der Einzelnen nicht ersetzen. „Das gilt insbesondere für Situationen, in denen die Partner in einem Wertkonflikt eine Entscheidung treffen müssen, etwa wenn die Offenheit für die Zeugung von Kindern und die Wahrung des ehelichen und familiären Lebens miteinander in Konflikt geraten.“

Marx zu wiederverheiratete Geschiedene

Zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen stellt Marx fest, dass in den Gemeinden der Ausschluss von der Kommunion nicht verstanden werde, wenn man gleichzeitig als Kirche immer betone, dass die Betreffenden zur „vollen Gemeinschaft der Kirche gehören“. „Können Menschen, die im Zustand der schweren Sünde gesehen werden, wirklich das Gefühl haben, ganz zu uns zu gehören?“ Marx warnt davor, die sexuellen Handlungen in der zweiten Beziehung isoliert vom Lebenszusammenhang zu beurteilen. Marx kommt schließlich zu dem Schluss: „Auf der theologischen Grundlage, die das Zweite Vatikanische Konzil gelegt hat, sollten wir daher ernsthaft die Möglichkeit prüfen – je auf den einzelnen Fall bezogen und nicht in einer generalisierenden Weise –, zivil geschiedene und wiederverheiratete Gläubige zum Sakrament der Buße und zur Kommunion zuzulassen, wenn das gemeinsame Leben in der kanonisch gültigen Ehe definitiv gescheitert ist und die Ehe nicht annulliert werden kann, die Verbindlichkeiten aus dieser Ehe geklärt sind, die Schuld am Zerbrechen der ehelichen Lebensgemeinschaft bereut wurde und der aufrechte Wille besteht, die zweite zivile Ehe aus dem Glauben zu leben und die Kinder im Glauben zu erziehen.“

Potential auch unterhalb des Ideals

Das Ehepaar Buch hat sich in seinem Statement etwas unterschieden von den Beiträgen vieler anderer Ehepaare. Die Buchs haben zwar auch ihre eigenen Erfahrungen mit eingebracht, haben aber noch mehr die sprechen lassen, die sich in unzähligen Anrufen, Briefen und Mails an sie gewendet hatten. Sie äußerten den Wunsch, dass Kirche und Synode „realistisch und ermutigend“ die Sendung christlicher Ehe und Familie in heutiger Zeit neu verdeutliche. Sie äußerten ihre Sorge, angesichts des Umgangs mit Scheitern durch die Kirche. Sie berichteten von katholischen Christen, die es „explizit“ ablehnten, „ihre kirchlich geschlossene Ehe einer Nichtigkeits-Prüfung zu unterziehen – und zwar weil sie von der christlichen Qualität ihrer ersten Ehe überzeugt sind. Hin- und hergerissen zwischen Wertschätzung der zerbrochenen Ehe, Reue über eigenes Versagen, aber auch Verantwortung für die neue zivile Ehe und Familie wünschen sie eine letztlich versöhnte, heile Mitgliedschaft in unserer Kirche. Wir bezeugen die Sorge, dass unser Erschrecken über Tragik und Schuld im Zerbrechen von Ehen uns den Blick verstellen kann für die großen Potentiale kirchlicher Versöhnung und personaler sittlicher Verantwortung auch unterhalb des Ideals.“ Sie sprachen schließlich von ihrer Hoffnung, „dass von dieser Synode ein kräftiger Impuls ausgeht, christliche Ehe und Familie als wesentliche Gestalter der Zukunft von Gesellschaft und christlicher Gemeinde neu zu entdecken.“

Am Donnerstagmittag gab es noch 30 Statements zum dritten Teil des Arbeitspapiers. Dabei ging es, so die vatikanischen Berichterstatter aus der Aula noch einmal sehr stark auch um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Ein Synodenvater machte den Vorschlag, man solle eine Kommission einsetzen, die das Thema noch einmal vertiefend beraten solle. Doch aus der Synode ist auch sehr stark der Wille zu hören, dass nach zwei Jahren synodalen Prozesses jetzt Ergebnisse gefordert sind. Mehrfach wurde am Donnerstagmittag auch an Humanae vitae erinnert. Daneben ging es um Gewalt in Familien, Adoption, Inzest und die Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs sowohl in den Familien, aber auch durch Kleriker. Der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, erklärte gegenüber Journalisten, angesichts der Missbrauchsskandale müsse Kirche besonders sensibel beim Thema Familie sein. Denn genau hier sei etwa in seinem Heimatland sehr viel Vertrauen verloren gegangen.

P.S. Da ich übers Wochenende auf Drehreise in Brasilien bin für eine Dokumentation, die wir Anfang Dezember senden, kann ich die Synode nur aus der Ferne beobachten. Ab Mitte der Woche wird das dann aber wieder anders wenn, wenn es zum spannenden Finale kommt.

Synode zu Ehe und Familie – Tag 12

Wie geht die katholische Kirche künftig mit den „heißen Eisen“ um? Darum geht es in der dritten Phase der Synode. 93 Statements gab es seit gestern Vormittag zum dritten Teil des Arbeitspapiers. Eines der dominierenden Themen war der Umgang mit den wiederverheirateten Geschiedenen. Dabei gab es, so die Vatikanberichterstatter beim Briefing, von 0 bis 100 alle Schattierungen. Mehrfach wurde demnach Papst Franziskus für die jüngste Reform der Ehenichtigkeitsverfahren gedankt. Auch Abt Jeremias Schröder hatte dies im Namen der Christen in China gemacht. Das geht aus seinem Statement im Plenum hervor, das heute von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht worden war. Unterdessen hat sich gestern und heute Kardinal Raymond Burke zu Wort gemeldet. Gleich zwei Pressekonferenzen nutzte der konservative Kirchenmann gestern und heute, um seine Stimme in der aktuellen Debatte zu erheben. Burke selbst ist nicht mehr Mitglied der Kurie und wurde vom Papst auch nicht als Mitglied durch „päpstliche Ernennung“ zur Synode berufen.

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Synode zu Ehe und Familie – Tag 11

Tag 11 der Synode hat mit einer Premiere und einem ungewöhnlichen Akt begonnen. Zum ersten Mal war Papst Franziskus nicht bei einer Plenumssitzung dabei, weil er seine Generalaudienz abhielt. Und dann begann er diese mit einer ungewöhnlichen Vergebungsbitte: „Ich bitte euch im Namen der Kirche um Vergebung für die Skandale, die sich in letzter Zeit in Rom und im Vatikan ereignet haben.“ Welche Skandale er konkret damit meinte, sagte er nicht. Zeitgleich präsentierten die 13 Sprachgruppen in der Synodenaula die Ergebnisse der Arbeiten zu Teil 2 des Arbeitspapiers. Dabei fiel der Beitrag der deutschsprachigen Gruppe auf. Einerseits durch seine besondere theologische Tiefe, zum anderen durch die Tatsache, dass der Bericht und alle Modi in der Gruppe einstimmig verabschiedet wurden. „Bedenken Sie, wer alles in der Gruppe ist“, so Kardinal Vincent Nichols beim Pressebriefing, in Anspielung auf die Tatsache, dass dort die Kardinäle Müller, Kasper, Marx, Koch und die (Erz)Bischöfe Bode, Koch zu einstimmigen gemeinsamen Aussagen kommen.

Papst Franziskus bitte um Vergebung. Vatikansprecher Lombardi stellte später klar, dass es um Skandale ging, die durch Kirchenvertreter ausgelöst wurden. Eine Verbindung zum Rücktritt des römischen Bürgermeisters Marino schloss er aus. (Quelle: ap)

Papst Franziskus bitte um Vergebung. Vatikansprecher Lombardi stellte später klar, dass es um Skandale ging, die durch Kirchenvertreter ausgelöst wurden. Ob es um den Brief der 13 Kardinäle zur Synode oder das spektakuläre Outing des polnischen Priesters Anfang Oktober ging, ließ er offen. Eine Verbindung zum Rücktritt des römischen Bürgermeisters Marino schloss Lombardi allerdings aus. (Quelle: ap)

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Synode zu Ehe und Familie – Tag 10

Die Aufregung um den Brief von Kardinälen an den Papst legt sich nur langsam in Rom. Aber angesichts der zurückhaltenden Informationspolitik des Vatikans über die Synode, nehmen die Spekulationen über Inhalt und Zahl der Unterzeichner in der Berichterstattung breiten Raum ein. Kurienkardinal Gerhard L. Müller sprach am Dienstag von einer neuen „Vatileaks-Affäre“. Ob er selbst einen Brief unterschrieben hat, ließ er offen. Abt Jeremias Schröder sorgte beim Briefing im Pressesaal mit der Bemerkung für Aufsehen, dass aus seiner Sicht die Frage des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen auf lokaler Ebene zu lösen sei und keine weltkirchlich einheitliche Antwort gegeben werden müsse. Unterdessen hat die polnische Bischofskonferenz eine kleine Informationskampagne gestartet, um eine Änderung beim Thema wiederverheiratete Geschiedene zu verhindern. Schließlich wurde heute auch das Statement von Kardinal Robert Sarah bekannt, der mit einem ungeheuerlichen Nazi-Vergleich in der Synodenaula aufwartete.

Zwei deutsche Bischöfe und ein deutscher Kardinal - ein synodales Suchbild. (Quelle: ap)

Zwei deutsche Bischöfe und ein deutscher Kardinal – ein synodales Suchbild. (Quelle: ap)

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Synode zu Ehe und Familie – Tag 9

Es sollte ein Scoop werden, und zerfiel im Verlaufe des Tages fast zu einer Ente – aber nur fast. Der italienische Vatikanist Sandro Magister berichtete am Morgen von einem Brief von 13 Kardinälen an den Papst, in dem diese scharfe Kritik an der Synode übten. Bis zum Abend dementierten bereits vier Kardinäle, die Magister als Unterzeichner angeführt hatte, ihre Beteiligung. Kardinal George Pell erklärte am Abend, dass es zwar einen Brief an den Papst gegeben habe, dieser aber bezüglich Inhalt und der Unterzeichner von dem abweiche, was Magister veröffentlicht habe. Beim Briefing ging es heute vor allem um die Statements zum 3. Teil des Arbeitspapiers, in dem auch die „heißen Eisen“ aufgelistet sind. In den ersten 44 Vorträgen ging es auch um wiederverheiratete Geschiedene, vielmehr aber noch um Ehevorbereitung und die Frage nach dem Verhältnis von Barmherzigkeit und Lehre. Die Synodenteilnehmer haben heute wieder die Arbeiten in den Sprachgruppen aufgenommen. Dabei zeigte sich, dass es der zweite Teil des Arbeitspapiers durchaus in sich hat. So wird etwa in der deutschsprachigen Gruppe heftig diskutiert – unter anderem steht die Frage im Raum, wie die nichtsakramentalen Beziehungen zu bewerten sind.

Undurchsichtiges Treiben am Rande der Synode. Manche Medien wollen offenbar den Verlauf beeinflussen. (Quelle: ap)

Undurchsichtiges Treiben am Rande der Synode. Manche Medien wollen offenbar den Verlauf beeinflussen. (Quelle: ap)

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