Es war zu erwarten, dass Papst Franziskus noch in diesem Jahr neue Kardinäle in den Senat der Kirche aufnehmen wird. Heute gab er beim Mittagsgebet die Namen der 21 neuen Purpurträger bekannt. Am 8. Dezember werden sie im Rahmen eines Konsistoriums ins Kardinalskollegium aufgenommen. Wie schon bei den vorherigen Kardinalsernennungen sind auch dieses Mal viele Kandidaten aus dem globalen Süden mit dabei. Überraschungen gibt es ebenfalls, wie etwa der Inder George Jacob Koovakad, der seit 2021 Päpstlicher Reisemarschall ist, oder der Untersekretär im Sozialministerium und italienische Migrationsexperte, Fabio Baggio. Zum heutigen Tag sind 122 Kardinäle wahlberechtigt, zum 8. Dezember werden es dann 141 sein. Damit geht Franziskus weit über die Festlegung von Papst Johannes Paul II. hinaus, der festlegte, dass es 120 Papstwähler sein sollten.
Am Abend leitete Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore ein Rosenkranzgebet für den Frieden in der Welt. (Foto: ap)
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Ein bisschen war es wie eine Bußübung nach dem Bußakt, der erste Tag der Weltsynode am Vatikan an diesem Mittwoch. Endlos viele Reden und Berichte aus Arbeitsgruppen bestimmten den ersten Tag der Beratungen. Am Vormittag hatte Papst Franziskus mit einem feierlichen Gottesdienst auf dem Petersplatz die zweite und finale Bischofssynode des Synodalen Prozesses zur Synodalität eröffnet. Dabei hatte er dazu aufgerufen, nicht zu sehr eigene Interessen in den Vordergrund zu stellen. „Hüten wir uns davor, aus unseren Beiträgen zu verteidigende Positionen oder durchzusetzende Agenden zu machen, sondern bieten wir sie an als Gaben, die wir teilen wollen, auch mit der Bereitschaft, das Eigene zu opfern, wenn dies dazu dienen kann, gemeinsam etwas Neues nach Gottes Plan ins Leben zu rufen.“ Am Nachmittag verteidigte der Papst bei der Eröffnungssitzung die Berufung von stimmberechtigten Laien zur Synode. Dies stehe im Einklang mit dem II. Vatikanischen Konzil, so das Kirchenoberhaupt. Der oberste Glaubenshüter verpasste der Weltsynode am Abend einen Dämpfer, als er erklärte, dass aus Sicht seines Dikasteriums das Diakonat der Frau aktuell nicht möglich sei.
Wie schon 2023 sitzen auch bei dieser Weltsynode die Teilnehmenden gemischt an runden Tischen. (Quelle: VaticanMedia)
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Ein Bußgottesdienst am Vorabend einer Bischofssynode – das ist ein Novum. Papst Franziskus wollte ausdrücklich ein Zeichen setzen vor Beginn der abschließenden Beratungsrunde der Weltsynode. “Wie können wir eine synodale Kirche sein ohne Versöhnung?“ fragte der Pontifex in seiner Predigt. Sieben Kardinäle sprachen Vergebungsbitten aus unter anderem zum Thema Missbrauch, zur unterlassenen Hilfe für Migranten und Opfer von Kriegen, zur unmenschlichen Behandlung von Personen, die durch die Lehre gerechtfertigt wurde. Die Worte waren stark und erstmals konnte im Rahmen der Feier ein Betroffener sexualisierter Gewalt im Petersdom ein Zeugnis ablegen und seine Anklage gegen die Kirche laut aussprechen. Doch bisweilen wirkten vor allem die Worte des Papstes so, als könnte mit dieser Bußfeier die viele Schuld, die die Kirche auf sich geladen hat, vergeben werden.
Der Bariton Laurence Gien berichtete, welche Auswirkungen der Missbrauch auf sein Leben und das vieler anderer Betroffener hatte. (Quelle: VaticanMedia)
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