Papst Franziskus hat wieder einmal telefoniert und für Schlagzeilen gesorgt. Er sprach mit einer Argentinierin über das Thema Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene. Was genau der Papst gesagt hat, ist nicht bekannt. Jakelin Lisbona hat ihre Version anschließend einer Radiostation in Buenos Aires erzählt und verschiedene Medien machten daraus die Schlagzeile: Papst findet Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene okay. Der Vatikan äußerte sich heute überraschend harsch zu dem Vorgang: Berichte über das Telefonat seien irreführend, sie seien „nicht verlässlich und eine Quelle von Missverständnissen“.
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Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft zum Ende von Gewalt aufgerufen. Es solle „jede große oder kleine, alte oder neue Feindseligkeit aufhören“. Zugleich rief er zur Aufmerksamkeit gegenüber denen auf, die Hilfe brauchen. Die christliche Botschaft sei nicht nur Wort, sondern Zeugnis, also Tat. „Sie bedeutet, mit dem zu teilen, dem das Nötige fehlt; sie bedeutet, bei dem zu bleiben, der krank oder alt oder ausgeschlossen ist.“ Neben den großen kriegerischen Auseinandersetzungen in Ländern wie Syrien, dem Irak, Nigeria und in der Zentralafrikanischen Republik nahm Franziskus auch das Schicksal Einzelner in den Blick. Er forderte dazu auf, „die Wehrlosen zu schützen, vor allem die Kinder, die Frauen und die Alten, die manchmal ausgebeutet und verlassen werden“.
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Arbeitslosigkeit, Migration, Wirtschaftskrise und viele andere Probleme der Gegenwart waren Thema beim traditionellen Kreuzweg mit Papst Franziskus gestern Abend am römischen Kolosseum. 40.000 Gläubige und Touristen hatten sich versammelt, um an das Leiden und Sterben Jesu Christi zu erinnern. Die Texte der Meditationen der 14 Kreuzwegstationen hatte in diesem Jahr der Bischof des süditalienischen Bistums Campobasso-Boiano, Giancarlo Bregantini, verfasst. Der 65-Jährige ist ein bekannter Mafiakritiker. Er leitet die Kommission für Arbeit und Soziales der italienischen Bischofskonferenz. Papst Franziskus wird Campobasso am 5. Juli besuchen.
Papst Franziskus fordert von den Priestern der katholischen Kirche Gehorsam zum Dienen. Das sagte er am Gründonnerstag bei der Chrisammesse im Petersdom. Am Abend feierte er dann die Messe zur Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern nicht im Petersdom, sondern in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Zwölf von ihnen wusch er die Füße, darunter auch einem Muslim. Im vergangenen Jahr hatte die Fußwaschung an einer jungen Muslima für Irritationen unter konservativen Katholiken geführt. Franziskus ließ sich davon nicht beirren und führte die Tradition, bei der Auswahl der Kandidaten für die Fußwaschung nicht auf Nation, Religion etc. zu achten, die er schon als Erzbischof von Buenos Aires pflegte, auch in diesem Jahr fort.
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Papst Franziskus hat die Opfer sexuellen Missbrauchs durch Kleriker um Vergebung gebeten. „Ich fühle mich berufen, mich der Sache anzunehmen, des Bösen, das einige Priester getan haben (…), und um Vergebung zu bitten, für den Schaden, den sie angerichtet haben, für den sexuellen Missbrauch an Kindern.“ Das sagte Franziskus bei einem Treffen mit Vertretern des „internationalen katholischen Büros für Kinder“ im Vatikan. Die Passage befindet sich nicht im vorab verbreiteten Redemanuskript des Vatikans. Es scheint Franziskus ein persönliches Anliegen gewesen zu sein, deutliche Worte zum Thema Missbrauch zu setzen.
Die Vatikanbank IOR bleibt weiter bestehen; allerdings wird es Veränderungen bei den Aufgaben geben. Das hat Papst Franziskus jetzt beschlossen. Die Entscheidung ist nach einem intensiven Beratungsprozess gefallen, in den mehrere Spezialkommissionen, die K8 sowie der neue Finanzminister Kardinal George Pell eingebunden waren. Mehr Beratung will Franziskus künftig auch bei theologischen Fragen. Deshalb will er die Bischofssynode als kollegiales Organ stärken. Wie er sich das genau vorstellt, hat er noch nicht verraten. Das wird eventuell die erste Bischofssynode unter seiner Führung im Oktober zeigen.
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Papst Franziskus hat einmal mehr ein Interview gegeben. Dieses Mal sprach er mit fünf Jugendlichen aus Belgien. Das Treffen fand am Montagabend in der Privatbibliothek im Vatikan statt. Ausgestrahlt wurde es gestern Abend im belgischen Fernsehen. Dabei räumte Franziskus ein, dass er immer wieder Fehler mache. „Denn ich bin stur“, so Franziskus. „Ich habe mich geirrt und ich irre mich noch immer.“ Der Papst erklärte, er sei zwar „dickköpfig“, doch er habe gelernt, „zuzuhören, was die Anderen denken“. Das gilt hoffentlich auch für den neuen Bischof von Passau. Dazu ernannte er am Freitag Stefan Oster. Der 48-jährige Salesianerpater ist Nachfolger von Bischof Wilhelm Schraml, der bereits zum 1. Oktober 2012 zurückgetreten war. Das Bistum musste also eineinhalb Jahre warten!
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15 Minuten dauerte das Gespräch zwischen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und Papst Franziskus heute Morgen im Vatikan. Dem Vernehmen nach ging es dabei nicht um die Zukunft des 54-Jährigen. Vielmehr habe es sich um ein persönliches, seelsorgerliches Gespräch gehandelt. Im Anschluss daran veröffentlichte Bischof Tebartz-van Elst eine neue Erklärung. Darin gesteht er ein, dass er aus heutiger Sicht Fehler gemacht habe und bittet „alle um Vergebung, die unter meinen Versäumnissen gelitten haben oder leiden“. Seine Erklärung vom Mittwochabend möchte er nicht als Anfang einer neuen Auseinandersetzung verstanden wissen sondern als Zäsur. Jenseits wechselseitiger Beschuldigungen und Verletzungen hoffe er, dass es gelinge, „aus der Distanz das Geschehene zu verstehen und Einsichten zu gewinnen, die zu einer Versöhnung führen können.“ Weiterlesen …
Die Causa Limburg geht in die nächste Runde. Nach der Entscheidung des Papstes und der Veröffentlichung des Prüfberichts der Bischofskonferenz äußerte sich nun Bischof Tebartz-van Elst in einer schriftlichen Erklärung. Darin weist der 54-Jährige die Vorwürfe gegen ihn zurück und lastet die Hauptschuld dem ehemaligen Generalvikar Franz Peter Kaspar an. Selbst wenn Kaspar eine Mitschuld an dem Kommunikations- und Finanzdesaster rund um den Bau auf dem Limburger Domberg tragen sollte, übersieht Tebartz-van Elst, dass er als Bischof den Generalvikar ins Amt berufen hat und jederzeit frei gewesen wäre, ihn zu entlassen.
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108 Seiten umfasst der Bericht der Prüfkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Daraus geht klar hervor: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wusste über die Kosten Bescheid, wollte sie aber vertuschen. Er missachtete kirchenrechtliche Vorschriften, indem er etwa „Beispruchsrechte“ des Domkapitels oder anderer Gremien missachtete, und ist für die Kostenexplosion verantwortlich. Der Bericht sieht aber auch Fehlverhalten bei anderen wie dem Domkapitel, dem Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls und dem ehemaligen Generalvikar Kaspar. Das Dokument führt schonungslos vor Augen, wie es Bischof Tebartz-van Elst gelungen ist, das Bauprojekt jeglicher Kontrolle zu entziehen und das einzig verbliebene Kontrollgremium über lange Zeit hinzuhalten, bis die Mitglieder des Vermögensverwaltungsrats, die sich dem Bericht zufolge oft mit vagen Informationen zufrieden gaben, im Sommer letzten Jahres nicht mehr mitspielten. Da war das Kind allerdings schon in den Brunnen gefallen.
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