Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Mein Freund, der Papst

ZDF-Reporter Jan Frerichs hat einen neuen Freund, und er nimmt ihn überall mit hin. Auf dem Katholikentag in Regensburg wird er mit einer lebensgrossen Pappfigur von Papst Franziskus an den unterschiedlichsten Orten auftauchen und nach den Spuren suchen, die der neue Pontifex in seiner Kirche hinterlässt. Was bedeutet es, eine „arme Kirche für die Armen“ zu sein, wie der Papst sie sich wünscht?  „Das Franziskus-Experiment“, so der Titel unseres Abschlussberichtes (Sendung am 2.6., 0.30 Uhr) wird zeigen, wie sich der neue vatikanische Kurs auf die deutsche Kirche auswirkt. Ein beliebtes Fotomotiv ist unser Pappkamerad Papst allemal, wie die ersten Drehs gezeigt haben. Weiterlesen …

Mit dem Papst auf Reisen – die Pressekonferenz

Missbrauch, Zölibat, wiederverheiratete Geschiedene und das geplante Nahost-Friedenstreffen im Vatikan. Die Themenpalette bei der zweiten „fliegenden Pressekonferenz“ von Papst Franziskus war wieder weit. Geduldig stellte sich Franziskus den Fragen der rund 70 mitreisenden Journalisten. Mal scherzte er, mal war er ernst und nachdenklich, mal selbstironisch. Die Fragen durften frei gestellt werden, es gab keine Tabus. Lediglich innerhalb der Sprachgruppen mussten sich die Journalisten vorab darauf verständigen, was sie vom Pontifex wissen möchten. Der war geduldig und wartete am Anfang auch drei Minuten, bis alle technischen Probleme mit der Lautsprecheranlage an Bord gelöst waren.

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Papst im Heiligen Land – Tag 3

Die Reise der starken Gesten ist zu Ende. Am Montag gab es eine historische Umarmung des Papstes mit Rabbi Skorka und dem Islamgelehrten Abboud, beides Freunde aus der Zeit in Argentinien, an der Klagemauer in Jerusalem. Franziskus möchte ein Zeichen setzen, dass ein gutes Miteinander der Religionen möglich ist. Er will mit seiner Reise Brücken bauen, zwischen den Konfessionen, den Religionen und Nationen. Ein Papst auf Friedensmission in Nahost. Nach dem Gebet an der Sperranlage zwischen Jerusalem und Bethlehem gestern, machte Franziskus heute kurzfristig einen Stopp am Denkmal für die Opfer des Terrorismus in Jerusalem. Auf dem Rückflug nach Rom sprach er lange mit den Journalisten über aktuelle Themen des Pontifikats.

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Papst im Heiligen Land – Tag 2

Sieben Reden an einem Tag, am Sonntag steckte jede Menge Berichtenswertes in den Worten, vor allem aber auch in den Gesten von Papst Franziskus. Ein stilles Gebet an der Sperrmauer zwischen Jerusalem und Bethlehem, eine geistliche Friedensinitiative mit den Präsidenten Peres und Abbas sowie ein ökumenisches Gebet mit Vertretern von rund einem Dutzend verschiedenen christlichen Kirchen in der Grabeskirche. Spätestens mit dem zweiten Tag seiner zweiten Auslandsreise wurde der Besuch im Heiligen Land, der eigentlich laut Papst eine rein religiöse Pilgerfahrt sein sollte, auch eine politische Friedensmission.

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Papst im Heiligen Land – Tag 1

Den Auftakt seiner dreitägigen Reise ins Heilige Land machte Papst Franziskus am Samstag in der jordanischen Haupstadt Amman. Schon bei der ersten Station wurde deutlich, die religiöse Pilgerreise ist eine zutiefst politische Reise. Die Konflikte im Nahen Osten, der interreligiöse Dialog sowie die Situation der Christen in der Region standen im Zentrum der Reden. Am deutlichsten wurde Franziskus am Samstagabend bei einer Begegnung mit Flüchtlingen nahe der Stelle, an der Jesus im Jordan getauft worden sein soll. Dort geißelte er scharf den internationalen Waffenhandel mit Syrien. Gleich zu Beginn der Reise forderte er Religionsfreiheit im Nahen Osten und der ganzen Welt. Er bezeugte seinen „tiefen Respekt“ vor dem Islam und rief die Religionen zum Einsatz für den Frieden auf.

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Mit dem Papst auf Reisen

Pünktlich um 8.15 Uhr rollt der Airbus A321 „Piazze del Duomo – Lecce“ der italienischen Fluggesellschaft Alitalia Richtung Startbahn. Papst Franziskus sitzt auf 1C, liest Zeitung. Es könnte seine eigene sein, der L’Osservatore Romano. Um 8.33 Uhr hebt Flug AZ4000 ab. Ziel: die jordanische Hauptstadt Amman, der ersten Station der dreitägigen Reise ins Heilige Land von Papst Franziskus.  Vor 50 Jahren machte Paul VI. die erste Papstreise der Moderne ins Ausland. Ziel war ebenfalls das Heilige Land. Auf diesen Spuren ist Franziskus jetzt unterwegs.

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Finanzaufsicht nimmt Fahrt auf

Die vatikanischen Finanzgremien sind auf gutem Weg, die internationalen Standards zur Verhinderung von Geldwäsche und der Finanzierung von Terrorismus einzuhalten. Das bescheinigte heute der vatikanische Oberfinanzaufseher Rene Brülhart den vatikanischen Institutionen bei der Vorstellung seines Jahresberichts. Zwar gab es 2013 mehr „suspekte Fälle“ als in den Jahren davor. Doch nach Ansicht Brülharts sei das ein Zeichen, dass die Kontrollmechanismen funktionierten. Neben dem Jahresbericht gab es heute noch eine seltsame Versetzung eines argentinischen Bischofs, die einige Beobachter als Abstrafung eines Bergoglio-kritischen Kirchenmannes werten.

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Schavan, Müller und der Vatikan

Von deutscher Regierungsseite ist nun alles bereitet: Annette Schavan, die ehemalige Bundesbildungsministerin, soll Botschafterin beim Heiligen Stuhl werden. Das hat das Bundeskabinett in dieser Woche beschlossen. Jetzt liegt es am Vatikan, ob er sozusagen dem Vorschlag der Bundesregierung zustimmt. Denn ohne das Agreement des Gastlandes, kann ein Botschafter nicht ernannt werden. Wenig diplomatisch geht es gerade zwischen der vatikanischen Glaubenskongregation und einem Dachverband von US-Ordensfrauen zu. Kardinal Müller hat beim Treffen der beiden Parteien vor wenigen Tagen im Klartext geredet und damit erneut für Diskussionsstoff gesorgt.

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Missbrauch und Finanzen

Erste konkrete Schritte gibt es bei den Themen Finanzen und Missbrauch. In der vergangenen Woche tagten die neuen Gremien, die Papst Franziskus vor kpurzem eingesetzt hatte. Drei Tage lang trafen sich die Mitglieder der Kommission zum Schutz Minderjähriger unter der Leitung von Kardinal Sean Patrick O’Malley; am Freitag konstituierte sich der Wirtschaftsrat mit Kardinal Reinhard Marx an der Spitze. Den „Experten-Sitzungen“ war ein Treffen des Kardinalsrats vorausgegangen, bei dem von Montag bis Mittwoch die neun Kardinäle mit Papst Franziskus über die anstehende Kurienreform gesprochen haben. Schwerpunkt waren die Päpstlichen Räte.

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Text von Johannes XXIII.

Nach unserer Liveübertragung zur Heiligsprechung bin ich immer wieder gefragt worden nach dem Text von Papst Johannes XXIII., den ich während der Kommunion vorgelesen habe. Hier ist er.

Die zehn Gebote der Gelassenheit

1. Leben. 

Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Sorgfalt. 

Nur für heute werde ich mit größter Sorgfalt auf mein Auftreten achten. Ich werde niemanden kritisieren, werde nicht dananch streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern. Nur mich selbst. 

3. Glück.

Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich geschaffen bin, glücklich zu sein, nicht nur in der anderen Welt, sondern auch schon in dieser.

4. Realismus. 

Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass sich die Umstände an meine Wünsche anpassen.

5. Lesen. 

Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit der Stille widmen und Gott zuhören. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, so ist das Horchen auf Gott in der Stille notwendig für das Leben der Seele.

6. Handeln.

Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen. Und ich werde sie niemandem erzählen.

7. Überwinden.

Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe, es zu tun. Sollte ich mich in meinen Gedanken verletzt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt. 

8. Planen. 

Nur für heute will ich mir ein genaues Programm vornehmen. Auch wenn ich mich nicht daran halten werde – ich werde den Tag planen. Ich werde mich besonders vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit. 

9. Mut. 

Nur für heute werde ich fest daran glauben – selbst, wenn die Umstände das Gegenteil zeigen wollten, dass die gütige Vorsehung sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt. 

10. Vertrauen. 

Nur für heute will ich keine Angst haben. Ganz besonders nicht davor, mich an allem zu freuen, was schön ist – und an die Liebe zu glauben.

Weitere Informationen zu den Päpsten und der Heiligsprechung finden Sie auf ZDFspezial: Heiligsprechung oder auf http://papst.zdf.de