Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst Franziskus in Albanien

Ein klares Nein zu Gewalt im Namen der Religion, die Forderung nach Religionsfreiheit sowie die Würdigung der Leiden der Gläubigen während der kommunistischen Zeit in Albanien standen im Mittelpunkt des eintägigen Besuchs von Papst Franziskus in dem Balkanland. Von den Menschen wurde Franziskus in Tirana mit großem Jubel empfangen. Während der Papst in seinen Ansprachen vor allem ermutigte, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, benannte der Vorsitzende der albanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Angelo Massafra, klar die Herausforderungen, vor denen das Land aktuell steht. Auf dem Rückflug erklärte Franziskus, er habe mit der Auswahl Albaniens als erstem europäischen Land, das er besucht, ein klares Zeichen setzen wollen. Die Reise war kurz; der Text hier ist trotzdem lang, denn es steckte viel im heutigen Tag.

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Neymeyr neuer Bischof in Erfurt

Das lange Warten hat ein Ende. Papst Franziskus hat Ulrich Neymeyr zum neuen Bischof von Erfurt ernannt. Der 57-Jährige stammt aus dem Bistum Mainz und war seit 2003 dort Weihbischof. Knapp zwei Jahre dauerte die Vakanz im Bistum Erfurt. Neymeyrs Vorgänger Joachim Wanke war zum 1. Oktober 2012 aus gesundheitlichen Gründen im Alter von 71 Jahren in den Ruhestand getreten. Ähnlich wie sein Vorgänger Wanke gilt Neymeyr als Seelsorger, der auf die Menschen zugehen und zuhören kann. Für viele ist der gebürtige Wormser sicher ein Überraschungskandidat. Denn in den letzten Monaten wurden bei verschiedenen Bischofsernennungen zwar viele Namen gehandelt, der des Mainzer Weihbischofs war allerdings nicht darunter.

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Heißer Herbst im Vatikan

Im Vatikan haben spannende Wochen begonnen. Von Montag bis Mittwoch tagte die K9 und beriet über die Kurienreform. Fünf Kardinäle haben ein Buch veröffentlicht, in dem sie jegliche Bewegung beim Sakramentenempfang für wiederverheiratete Geschiedene ausschließen. Unter den Kardinälen sind auch die Deutschen Brandmüller und Müller. Kurz vor Beginn der Sondersynode zur Familie bringen sich die verschiedenen Parteien in Position. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, die Synode im Oktober ist eine weitere Etappe auf dem „synodalen Prozess“ zu Ehe und Familie. Entscheidungen wird es frühestens bei der zweiten Synode zum Thema im Herbst 2015 oder gar erst Anfang 2016 geben.

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Ruf nach einer Synode

In Magdeburg ist das vierte Gesprächsforum von Bischöfen und Laien zu Ende gegangen. Dabei wurde die Forderung nach einer neuen Gemeinsamen Synode der Bistümer (als Nachfolge der Würzburger Synode von 1971-1975) mehrfach geäußert. Auch wenn noch längst nicht alle Voten von damals umgesetzt sind – den 300 Teilnehmern von Magdeburg ist es wichtig, dass ihre Gespräche nicht folgenlos bleiben. Weiterlesen …

Franziskus in Deutschland

„Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee.“ Das will Papst Franziskus und das wollen nach Aussage des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, auch die deutschen Bischöfe und Katholiken. Der Münchner Erzbischof hatte seine Rede beim traditionellen Sankt-Michaelsempfang der katholischen Kirche in Berlin unter diesen Gedanken gestellt. Er stammt aus dem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium von Papst Franziskus vom November letzten Jahres. Marx nutzte die Gelegenheit, vor der politischen Prominenz Berlins zu beteuern, dass sich die katholische Kirche einmischen möchte in den gesellschaftlichen Diskurs zum Wohle der Menschen. Marx sieht damit die katholische Kirche in Deutschland bereits ein gutes Stück im Franziskus-Modus. Bei den Gesprächen anschließend wurde allerdings deutlich, dass viele Anwesende noch viel Luft nach oben sehen, wenn es um die Umsetzung einer „armen Kirche an der Seite der Armen“ in Deutschland geht.

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UN der Religionen

Es ist ein interessanter Vorschlag, den der ehemalige israelische Staatspräsident, Schimon Peres, in diesen Tagen ventiliert: eine Art „UN der Religionen“ oder Organisation Vereinigter Religionen. Gestern hat Peres darüber mit Papst Franziskus gesprochen. Knapp eine Stunde soll das „private Treffen“ gedauert haben. Offiziell dauern Audienztermine 20 Minuten. Gleich darauf traf Franziskus den jordanischen Prinzen Hassan ibn Talal. Der ist seit vielen Jahren im interreligiösen Dialog. Bei beiden Gesprächen soll es um die Rolle der Religionen in Konflikten gegangen sein und vor allem darum, wie die Religionen friedensstiftend wirken können.

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Papst – Spanien – Kurie

In den Tagen nach der Südkoreareise war es etwas ruhiger im Vatikan (und auch im Papstgeflüster). Mit dem Ende des Monats August kehrt langsam wieder Normalität in den Apparat ein. Heute gab es zwei wichtige Personalentscheidungen und auch der Blick in die Audienzliste von heute nährt Spekulationen. Franziskus setzt den Umbau der Kurie fort. Er schickte den Präfekten der Liturgiekongregation, Kardinal Antonio Cañizares Llovera, zurück nach Spanien. Dort wird er Erzbischof in Valencia. Carlos Osoro Sierra, bisher Erzbischof in Valencia, löst Kardinal Antonio Maria Rouco Varela in Madrid ab.

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Die Pressekonferenz des Papstes

Eine Stunde lang hat Papst Franziskus den Journalisten Rede und Antwort gestanden. Anbei die komplette Pressekonferenz in einer eigenen Übersetzung. Bei Radio Vatikan gibt es auch das  italienische Transkript. Ein Kollege hat das Ganze auch ins Englische übersetzt. Übersetzungen sind immer schwierig und auch bereits eine Interpretation. Dazu kommt, dass der Papst frei spricht und es eben kein vorgefertigter Text ist. Die Themen sind vielfältig: Irak, China, nächste Papstreisen, Benedikt XVI., Enzyklika zur Ökologie sowie sein Privatleben und ein möglicher Rücktritt.

Papst Franziskus trauert unterdessen um drei Familienangehörige. Heute morgen sind zwei Großneffen im Alter von acht Monaten und zwei Jahren sowie deren 39-jährige Mutter bei einem Autounfall in Argentinien ums Leben gekommen. Der Großneffe wurde schwer verletzt. In einer Erklärung des Vatikans heißt es, Papst Franziskus empfinde tiefen Schmerz und bitte all jene, die an seinem Schmerz Anteil nehmen, sich mit ihm im Gebet zu vereinen.

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Papst: Ungerechte Aggressoren stoppen

„Einen ungerechten Aggressor zu stoppen, ist legitim.“ Das sagte Papst Franziskus gegenüber Journalisten auf dem Rückflug von seiner Reise nach Südkorea mit Blick auf die Situation im Irak. Allerdings wollte er sich nicht auf die Mittel festlegen, mit denen der Aggressor zu stoppen ist. Die Institution, das zu entscheiden, seien die Vereinten Nationen, nicht ein einzelner Staat, so Franziskus. Er sei jederzeit bereit, in den Irak zu reisen, und schloss eine solche Visite für die nahe Zukunft nicht aus. Eine Stunde lang stellte sich der Papst den Fragen der Journalisten. Weitere Themen waren China, sein Verhältnis zu Benedikt XVI., die geplante Ökologie-Enzyklika und seine Gesundheit.

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Kirche à la Franziskus für Asien

Am vierten Tag seines Besuchs in Südkorea hat Papst Franziskus die Bischöfe und Jugendlichen Asiens auf seine Vorstellung der Kirche eingeschworen. Die Stichworte lauteten dabei: beweglich, kreativ, heilig, missionarisch und demütig. Stand gestern mit der Seligsprechung der Märtyrer Korea im Mittelpunkt des Papstbesuchs, war es heute der ganze Kontinent Asien. Franziskus würdigte die „vielen positiven Werte der verschiedenen asiatischen Kulturen“. Betonte aber zugleich, dass der christliche Glaube dieses Erbe „läutern, erheben und vervollkommnen“ müsse. Zudem richtete Franziskus einen Appell in Richtung China, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Zum Abschlussgottesdienst des 6. Asiatischen katholischen Jugendtags kamen über 40.000 Menschen zum Gottesdienst in Haemi.

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