Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Kurienreform auf dem Prüfstand

Mit einer Aussprache über die neue vatikanische Kinderschutzkommission sind heute am frühen Abend die zweitägigen Beratungen des Kardinalskollegiums beendet worden. Nach Angaben des Vatikans nahmen am zweiten Tag 164 der 227 Kardinäle (inklusive der neuen Kardinäle) an dem Treffen teil. Am Vormittag standen die Finanzen auf der Tagesordnung. Papst Franziskus hat die ganze Zeit an den Beratungen teilgenommen. Allerdings hat er sich außer mit seinem kurzen Eingangsstatement nicht an der Diskussion beteiligt. Während des zweitägigen Treffens wurde deutlich, dass auch zwei Jahre nach Amtsantritt von Papst Franziskus sehr vieles in Bezug auf eine anstehende Kurienreform ungewiss ist. Franziskus möchte eine möglichst breite Beteiligung und Konsultation. Dieses Vorgehen braucht Zeit, sehr viel Zeit.

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Papst berät mit Kardinälen über Kurienreform

Mit Freimut, Treue zum Lehramt und im Bewusstsein, dass das Heil der Seelen das oberste Gesetz ist, sollen die Kardinäle beim Konsistorium reden, so Franziskus heute Morgen zum Auftakt der zweitägigen Beratungen. Am Vormittag standen die Berichte aus der K9 auf der Tagesordnung; danach begann die freie Diskussion. Am Freitagmorgen wird Kardinal George Pell, der vatikanische Finanzminister, über die Finanzen sprechen. Heute Vormittag nahmen 165 der 207 Kardinäle an den Beratungen teil; für den Nachmittag wurden weitere Kardinäle erwartet. Ebenso waren die 20 Bischöfe und Erzbischöfe anwesend, die am Samstag ins Kardinalskollegium aufgenommen werden.

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Woche der Reform 2 und ein historischer Amtsverzicht

Der Kardinalsrat K9 hat erneut ausführlich über die neue Finanzarchitektur gesprochen. Das erklärte heute Mittag Vatikansprecher Federico Lombardi beim täglichen Pressebriefing. Details nannte er nicht. Am Mittwochnachmittag soll demnach Kardinal Sean Patrick O’Malley über die erste Vollversammlung der vatikanischen Kinderschutzkommission berichten. Dabei dürfte auch noch einmal das Papstwort zum „Klaps für Kinder“ ein Thema sein. Franziskus ging heute bei der Generalaudienz nicht noch einmal auf das Thema ein. Er sprach im Rahmen seiner Katechesereihe über die Familie heute zwar über Kinder, hielt sich aber mit Erziehungstipps zurück. Vielmehr hob er die Bedeutung von Kindern für eine Gesellschaft hervor.

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Woche der Reform

Diese Woche steht der Vatikan einmal mehr im Zeichen der Kurienreform. Seit Montag (bis Mittwoch) berät sich Papst Franziskus mit dem Kardinalsrat K9. Am Donnerstag und Freitag will Franziskus dann die bisherige Arbeit der K9 sowie die anstehende Kurienreform mit allen Kardinälen diskutieren. Über die Beratungen der K9 dringt bisher wenig nach außen. Wie die beiden Beratungstage mit dem Kardinalskollegium ablaufen werden, ist noch offen. Eine detaillierte Tagesordnung gibt es nicht. Vorab haben die Kardinäle ein etwa 30-seitiges Papier (Din A5)geschickt bekommen, in dem der Kardinalsrat seine Arbeit zusammenfasst und erste konkrete Vorschläge macht. Dabei wird deutlich, dass das Gesamtprojekt der Kurienreform noch lange Zeit dauern wird; dass aber einige Überlegungen schon sehr konkret sind und schon in naher Zukunft erste Veränderungen umgesetzt werden könnten.

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Der Papst, die Kinder, die Frauen und Tebartz-van Elst

Die Diskussion um die Äußerungen von Papst Franziskus zum Thema „Schlagen von Kindern“ hält an. Am Wochenende kam scharfe Kritik aus der vom Papst selbst eingesetzten vatikanischen Kinderschutzkommission. Franziskus selbst äußerte sich bisher nicht in der Sache. Dafür unterstrich er am Samstag noch einmal, dass er mehr Frauen in kirchlichen Entscheidungspositionen haben möchte. Nur wie das passieren soll, dazu hat er sich erneut nicht geäußert. Was den ehemaligen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst anbetrifft ist seit diesem Wochenende klar, dass er eine Aufgabe als Delegat für Katechese im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung übernommen hat. Unklar ist, warum der Vatikan daraus ein solches Geheimnis macht.

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Der Papst und die Kinder

Darf man Kinder schlagen oder nicht? Mit einer Aussage zu dieser Frage bei der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch hat Papst Franziskus eine heftige Debatte ausgelöst. Der Vatikan dementierte am Nachmittag, dass Franziskus dazu aufgefordert habe, Kinder zu schlagen, und verwies zudem auf den bisherigen öffentlichen Umgang des Papstes mit Kindern. Dieser legt in der Tat nahe, dass Franziskus nichts ferner liegt, als Gewalt gegen Kinder zu rechtfertigen. Dennoch muss sich der Pontifex fragen, ob er seine Worte nicht mit mehr Bedacht wählen muss. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass Franziskus durch ungewöhnliche Aussagen für Aufsehen sorgt.

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Oscar Romero bald selig

Papst Franziskus hat den Weg für die Seligsprechung von Erzbischof Oscar Romero freigemacht. Heute Morgen erkannte er das Dekret zur Feststellung des Martyriums des ehemaligen Erzbischofs von San Salvador ab. Morgen wird der Postulator des Verfahrens, Erzbischof Vincenzo Paglia, Details zur geplanten Seligsprechungsfeier bekannt geben. Die Seligsprechung des 1980 ermordeten Kirchenmanns war lange Zeit umstritten – sowohl in seiner Heimat El Salvador als auch im Vatikan. Jorge Mario Bergoglio, Papst Franziskus, hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er in Romero einen Märtyrer sieht.

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Stefan Heße neuer Erzbischof von Hamburg

Erneut gibt es eine Überraschung bei der Besetzung eines Bischofsstuhls in Deutschland. Papst Franziskus ernannte heute Stefan Heße zum neuen Erzbischof von Hamburg. Der 48-Jährige war zuletzt Generalvikar im Erzbistum Köln. Der Name sickerte bereits Ende vergangener Woche durch, nachdem die Pressestelle des Erzbistums Hamburg die offizielle Bekanntgabe für heute 12 Uhr angekündigt hatte. Ebenfalls seit Ende vergangener Woche gibt es Spekulationen über die Zukunft des ehemaligen Bischofs von Limburg Franz Peter Tebartz-van Elst. Dem steht offenbar ein Wechsel in den Vatikan bevor. Allerdings scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen.

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Kaninchen, Kurie und Missbrauch

Nach den Schlagzeilen um seine Kaninchen-Aussage in Bezug auf kinderreiche Familien, hat Papst Franziskus gerade diese Familien am Mittwoch bei der Generalaudienz gelobt. Was wie ein eiernder Papst wirkt, passt ganz in die Linie dieses Pontifex: Kinder sind ein Segen, ja; aber nicht um jeden Preis. Dieser Papst denkt und spricht nicht in Schwarz und Weiß, sondern mit Zwischentönen. Das macht das Verstehen seiner Positionen schwierig, führt zu Irritationen und nicht gerechtfertigten Vereinnahmungen von unterschiedlichen Seiten, Reformern wie Reformgegnern, Progressiven wie Konservativen. Der Vatikan hat am Mittwoch zudem die Zusammensetzung der Kommission bekannt gegeben, die sich mit Rekursen von Klerikern beschäftigt, die im Rahmen von Missbrauchsverfahren durch die Glaubenskongregation verurteilt wurden.

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Franziskus in Asien – Pressekonferenz

Papst Franziskus hat seine 7. Auslandsreise beendet. Auf dem Rückflug von Manila nach Rom sprach er gut eine Stunde mit den mitreisenden Journalisten. In den elf Fragen ging es um die nächsten Reisen, seine Rede von der „ideologischen Kolonisierung“ und „verantwortliche Elternschaft“. „Einige glauben, entschuldigt bitte das Wort, um gute Katholiken zu sein, müssen wir sein wie Kaninchen. Nein!“ Franziskus äußerte sich zudem zu den Themen Korruption und seine wichtigsten Erfahrungen während der Asienreise. Franziskus berichtet, wie zwei Beamte ihn als jungen Bischof korrumpieren wollten und erklärt, warum die Meinungsfreiheit aus seiner Sicht immer mit Klugheit einhergehen muss.

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