Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Rühriger Almosenmeister

Papst Franziskus braucht Geld für soziale Projekte. Dafür lässt sich der Päpstliche Almosenmeister Erzbischof Konrad Krajewski einiges einfallen. Seit Monaten sorgt sein Vorstoß für Unmut, dass künftig päpstliche Segenspergamente nur noch von seinem Büro vertrieben werden dürfen und nicht mehr von den Devotionalienhändlern rund um den Vatikan. Dadurch soll mehr Geld in die päpstliche Sozialkasse kommen. Jetzt wurde bekannt, dass der Vatikan Geschenke, die Papst Franziskus seit seiner Wahl erhalten hat, als Preise für eine Lotterie zur Verfügung stellen will. Jedes Los kostet 10 Euro. Der Erlös fließt in die päpstliche Wohlfahrtskasse.

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Papst erinnert an Mauerfall

Papst Franziskus hat beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz an den Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren erinnert. Auch wenn der Mauerfall plötzlich geschehen sei, würdigte er den Einsatz derer, die zum Fall der Mauer beigetragen haben, hätten doch Menschen lange dafür gekämpft, gebetet, gelitten und teilweise sogar mit ihrem Leben bezahlt. Franziskus erinnerte auch an die Rolle seines Vorgängers Papst Johannes Paul II. Das Gedenken nahm Franziskus zum Anlass, sich für eine „Kultur der Begegnung“ auszusprechen.  Alle Mauern, die heute noch Menschen trennten, müssten fallen. „Wo eine Mauer ist, ist das Herz verschlossen“, so Franziskus. „Wir brauchen Brücken, nicht Mauern“.

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Vatikan: Frische Luft und neuer Glanz

Es weht ein frischer Wind im Herzen des Vatikans, genauer gesagt in der Sixtinischen Kapelle, die zudem in neuem Glanz erstrahlt. „Schuld“ ist dieses Mal nicht Papst Franziskus. Schuld sind eher die jährlich sechs Millionen Menschen, die sich durch die wohl bekannteste Kapelle der Welt drängen. Eine neue Klimaanlage musste her. Das nutzte der Vatikan, um gleichzeitig auch die Beleuchtung der Sistina neu zu gestalten, um die berühmten Werke des Michelangelo sowie der Meister des 15. Jahrhunderts noch besser zu schützen. In der vergangenen Woche wurden im Rahmen eines Kongresses die „neue Luft und das neue Licht“ vorgestellt. Drei Millionen Euro kostete das Projekt, finanziert durch Spenden der beteiligten Firmen sowie EU-Fördermittel.

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Papst: Keine Uniformität

Mit deutlichen Worten hat sich Papst Franziskus am Wochenende gleich mehrfach zu Wort gemeldet. Er nahm das Fest Allerheiligen zum Anlass, um seine Kritik an aktuellen gesellschaftlichen Verhältnissen zu erneuern. Zuvor hatte er bereits am Freitag in einer Ansprache vor zuviel Uniformität in der katholischen Kirche gewarnt. Zwar richtete sich die entsprechende Ansprache an die Charismatische Erneuerungsbewegung. Doch dürfte das, was für diese Gruppe gilt, auch für den Rest der katholischen Kirche gelten. Daher ist die Ansprache sicherlich mit Blick auf die aktuellen Diskussionen zwischen den beiden Familiensynoden interessant. Zumal es nicht das erste Mal ist, dass Papst Franziskus über Vielfalt in der katholischen Kirche spricht.

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Ökumene und ein aktiver Papst emeritus

Ein klein bisschen historisch war die Begegnung heute schon: Erstmals trafen sich alle altkatholischen Bischöfe der Utrechter Union mit dem römisch-katholischen Papst im Vatikan. Franziskus nutzte die Gelegenheit, um erneut zu mehr Engagement für die Ökumene und die Einheit der christlichen Kirchen aufzurufen. Zugleich betonte er aber auch, dass der Dialog zwischen römisch-katholischer und altkatholischer Kirche schwieriger geworden ist. Der Präsident der Altkatholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Joris Vercammen, regte an, das Papstamt besser in die Synodalität der Bischöfe einzubinden. Dadurch könnte er eine noch stärkere moralische Autorität gewinnen. Jenseits des aktuellen Geschäfts des amtierenden Papstes fällt auf, dass sich seit einigen Tagen auch der emeritierte Papst wieder vermehrt äußert. Das ist doch etwas ungewöhnlich.

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Franziskus: Benedikt XVI. – ein großer Papst

Ob Papst Franziskus doch gelegentlich hier im Papstgeflüster schmökert? Wohl eher nicht. Dann hätte ihn die Diskussion vom Wochenende vermutlich etwas befremdet. Es ist schön, wenn hier kontrovers diskutiert wird. Doch sollte das bitte mit sachlichen Argumenten geschehen. Daher ist einmal mehr „Abrüsten“ angesagt. Päpste, ganz gleich welche, lassen sich nicht so einfach in Schwarz und Weiß einteilen. So leicht ist die Welt nicht und so leicht ist das auch nicht mit den Päpsten. Papst Franziskus nutzte gestern die Gelegenheit der Enthüllung einer Büste von Benedikt XVI. in der Palazzina der Akademie der Wissenschaften im Vatikan, um seinen Vorgänger zu würdigen. Benedikt XVI., der nur wenige Meter von der Palazzina entfernt im Kloster Mater ecclesiae wohnt, war bei der Einweihung nicht dabei.

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Synode: Die Diskussion geht weiter

Die Beratungen in Rom sind beendet, doch die Diskussion geht weiter. Und so soll es ja auch sein. Papst Franziskus möchte, dass jetzt ein Jahr lang weiter über die Herausforderungen für Ehe und Familie debattiert wird. In dieser Woche geschah das vor allem über die Printmedien. Teilnehmer der Synode, aber auch viele, die nicht dabei waren, meldeten sich zu Wort. Das Entscheidende aber wird sein, auch die Basis in diese Diskussionen einzubeziehen. Die Umfrage vom Jahresende 2013 darf nicht das einzige partizipative Element bleiben, mit dem die Gläubigen an dem ganzen Prozess beteiligt waren. Papst Franziskus hat sich diese Woche zurückgehalten. Sein Augenmerk lag auf der schwierigen politischen Situation im Nahen Osten. Dazu hatte er am Montag eigens mit den in Rom anwesenden Kardinälen beraten. Am Donnerstag hat er eine interessante Rede vor einer internationalen Strafrechtsvereinigung gehalten, in der er sowohl die Abschaffung der Todesstrafe als auch der lebenslangen Haft forderte. Letztere sei eine „verkappte Form der Todesstrafe“.

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Paul VI. – Reformer oder Reaktionär?

Zum Abschluss der Bischofssynode hat Papst Franziskus heute seinen Vorgänger Paul VI. seliggesprochen. Dieser Vorgang ist nicht unumstritten. Die einen sehen in dem Montini-Papst einen Reaktionär und haben dabei vor allem seine Moralenzyklika Humanae vitae im Blick. Für die anderen ist Paul VI. ein großer Reformer. Sie verweisen auf die vielen Veränderungen, die er nach dem II. Vatikanischen Konzil in der katholischen Kirche umgesetzt hat. Papst Franziskus würdigte seinen Vorgänger als einen „prophetischen und demütigen“ Zeugen der Liebe zu Christus und der Kirche. An dem Gottesdienst auf dem Petersplatz nahmen mehrere zehntausend Menschen aus der ganzen Welt sowie der emeritierte Papst Benedikt XVI. teil.

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Synode: Uneins bei strittigen Themen

Mit einem Abstimmungsmarathon ist am Samstagnachmittag die Außerordentliche Bischofsynode im Vatikan zu Ende gegangen. Die rund 190 Synodenväter haben die 62 Abschnitte des Abschlussdokuments einzeln abgestimmt. Alle Abschnitte bekamen eine einfache Mehrheit; nur drei Abschnitte bekamen keine 2/3-Mehrheit: zwei Abschnitte über wiederverheiratete Geschiedene und das Kapitel über den Respekt gegenüber Homosexuellen. Ein Zeichen, dass es bis zur nächsten Synode im Oktober 2015 noch viel Diskussionsbedarf gibt. Auf Wunsch von Papst Franziskus wurde das komplette Dokument veröffentlicht inklusive der Abstimmungsergebnisse. Der Pontifex nutzte die Gelegenheit, um in der Abschlussansprache sein Verständnis des Papstamts zu erläutern. Bereits am Vormittag hatten die Synodenväter mit 158 von 174 Stimmen die Botschaft der Synode verabschiedet. Darin wurden die kritischen Themen weitestgehend ausgespart.

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Synode: Die Anspannung steigt

„Exklusion ist keine Sprache der Kirche!“ das erklärte heute Mittag der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, beim Pressebriefing des Vatikans. Es dürfe keine Katholiken zweiter, dritter oder vierter Klasse geben. Er verglich den Prozess, den wir bei der Synode aktuell erleben, mit der Echternacher Springprozession: zwei Schritte vor und einer zurück. „Aber nicht zwei zurück“, ergänzte er. Der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Erzbischof Georges Pontier, zeigte sich überzeugt, dass die Synodenväter morgen zu einem Konsens über das Abschlussdokument kommen werden. Vatikansprecher Federico Lombardi wollte sich auch heute noch nicht festlegen, ob er morgen Abend beim Briefing den Journalisten einen Text wird präsentieren können.

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