Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Schavan, Müller und der Vatikan

Von deutscher Regierungsseite ist nun alles bereitet: Annette Schavan, die ehemalige Bundesbildungsministerin, soll Botschafterin beim Heiligen Stuhl werden. Das hat das Bundeskabinett in dieser Woche beschlossen. Jetzt liegt es am Vatikan, ob er sozusagen dem Vorschlag der Bundesregierung zustimmt. Denn ohne das Agreement des Gastlandes, kann ein Botschafter nicht ernannt werden. Wenig diplomatisch geht es gerade zwischen der vatikanischen Glaubenskongregation und einem Dachverband von US-Ordensfrauen zu. Kardinal Müller hat beim Treffen der beiden Parteien vor wenigen Tagen im Klartext geredet und damit erneut für Diskussionsstoff gesorgt.

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Missbrauch und Finanzen

Erste konkrete Schritte gibt es bei den Themen Finanzen und Missbrauch. In der vergangenen Woche tagten die neuen Gremien, die Papst Franziskus vor kpurzem eingesetzt hatte. Drei Tage lang trafen sich die Mitglieder der Kommission zum Schutz Minderjähriger unter der Leitung von Kardinal Sean Patrick O’Malley; am Freitag konstituierte sich der Wirtschaftsrat mit Kardinal Reinhard Marx an der Spitze. Den „Experten-Sitzungen“ war ein Treffen des Kardinalsrats vorausgegangen, bei dem von Montag bis Mittwoch die neun Kardinäle mit Papst Franziskus über die anstehende Kurienreform gesprochen haben. Schwerpunkt waren die Päpstlichen Räte.

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Text von Johannes XXIII.

Nach unserer Liveübertragung zur Heiligsprechung bin ich immer wieder gefragt worden nach dem Text von Papst Johannes XXIII., den ich während der Kommunion vorgelesen habe. Hier ist er.

Die zehn Gebote der Gelassenheit

1. Leben. 

Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

2. Sorgfalt. 

Nur für heute werde ich mit größter Sorgfalt auf mein Auftreten achten. Ich werde niemanden kritisieren, werde nicht dananch streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern. Nur mich selbst. 

3. Glück.

Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich geschaffen bin, glücklich zu sein, nicht nur in der anderen Welt, sondern auch schon in dieser.

4. Realismus. 

Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass sich die Umstände an meine Wünsche anpassen.

5. Lesen. 

Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit der Stille widmen und Gott zuhören. Wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, so ist das Horchen auf Gott in der Stille notwendig für das Leben der Seele.

6. Handeln.

Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen. Und ich werde sie niemandem erzählen.

7. Überwinden.

Nur für heute werde ich etwas tun, wozu ich keine Lust habe, es zu tun. Sollte ich mich in meinen Gedanken verletzt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt. 

8. Planen. 

Nur für heute will ich mir ein genaues Programm vornehmen. Auch wenn ich mich nicht daran halten werde – ich werde den Tag planen. Ich werde mich besonders vor zwei Übeln hüten: vor der Hetze und vor der Unentschlossenheit. 

9. Mut. 

Nur für heute werde ich fest daran glauben – selbst, wenn die Umstände das Gegenteil zeigen wollten, dass die gütige Vorsehung sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt. 

10. Vertrauen. 

Nur für heute will ich keine Angst haben. Ganz besonders nicht davor, mich an allem zu freuen, was schön ist – und an die Liebe zu glauben.

Weitere Informationen zu den Päpsten und der Heiligsprechung finden Sie auf ZDFspezial: Heiligsprechung oder auf http://papst.zdf.de

Heiligsprechung Live

Habemus Sanctos – es gibt zwei neue Heilige. Papst Franziskus hat heute seine beiden Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heilig gesprochen. An der Zeremonie nahmen laut Vatikan 800.000 Menschen teil. Auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. war zu der Feier gekommen. Es war erst sein dritter öffentlicher Auftritt seit dem Amtsverzicht im Februar 2013. Politiker und Kirchenvertreter aus aller Welt würdigten die beiden neuen Heiligen. Dabei wurde bei Johannes XXIII. dessen Bescheidenheit und Menschlichkeit hervorgehoben und sein Verdienst, das II. Vatikanische Konzil einberufen zu haben. Bei Johannes Paul II. wurde vor allem sein Beitrag beim Fall des Eisernen Vorhangs gewürdigt. Unterschiedliche Bewertungen gab es zu innerkirchlichen Fragen.

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Vier Päpste auf einem Platz

Das hat es bisher wohl noch nicht gegeben. Zwei lebende Päpste, die einen Gottesdienst feiern zu Ehren von zwei verstorbenen Päpsten. Morgen wird das hier in Rom der Fall sein. Papst Benedikt XVI. hat seine Teilnahme am Gottesdienst zur Heiligsprechung seiner beiden Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. bestätigt. Hauptzelebrant ist der amtierende Papst Franziskus. Benedikt XVI. wird in der Reihe der Kardinäle konzelebrieren. Das ZDF wird die Heiligsprechung morgen live aus Rom übertragen. Beginn der Sendung ist um 9.30 Uhr. Ab 10 Uhr übernimmt auch die Deutsche Welle unser Programm.

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Das Problem mit dem Telefon

Papst Franziskus hat wieder einmal telefoniert und für Schlagzeilen gesorgt. Er sprach mit einer Argentinierin über das Thema Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene. Was genau der Papst gesagt hat, ist nicht bekannt. Jakelin Lisbona hat ihre Version anschließend einer Radiostation in Buenos Aires erzählt und verschiedene Medien machten daraus die Schlagzeile: Papst findet Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene okay. Der Vatikan äußerte sich heute überraschend harsch zu dem Vorgang: Berichte über das Telefonat seien irreführend, sie seien „nicht verlässlich und eine Quelle von Missverständnissen“.

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Papst zu Ostern: Frieden und Aufmerksamkeit

Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft zum Ende von Gewalt aufgerufen. Es solle „jede große oder kleine, alte oder neue Feindseligkeit aufhören“. Zugleich rief er zur Aufmerksamkeit gegenüber denen auf, die Hilfe brauchen. Die christliche Botschaft sei nicht nur Wort, sondern Zeugnis, also Tat. „Sie bedeutet, mit dem zu teilen, dem das Nötige fehlt; sie bedeutet, bei dem zu bleiben, der krank oder alt oder ausgeschlossen ist.“  Neben den großen kriegerischen Auseinandersetzungen in Ländern wie Syrien, dem Irak, Nigeria und in der Zentralafrikanischen Republik nahm Franziskus auch das Schicksal Einzelner in den Blick. Er forderte dazu auf, „die Wehrlosen zu schützen, vor allem die Kinder, die Frauen und die Alten, die manchmal ausgebeutet und verlassen werden“.

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Kreuzweg 2014

Arbeitslosigkeit, Migration, Wirtschaftskrise und viele andere Probleme der Gegenwart waren Thema beim traditionellen Kreuzweg mit Papst Franziskus gestern Abend am römischen Kolosseum. 40.000 Gläubige und Touristen hatten sich versammelt, um an das Leiden und Sterben Jesu Christi zu erinnern. Die Texte der Meditationen der 14 Kreuzwegstationen hatte in diesem Jahr der Bischof des süditalienischen Bistums Campobasso-Boiano, Giancarlo Bregantini, verfasst. Der 65-Jährige ist ein bekannter Mafiakritiker. Er leitet die Kommission für Arbeit und Soziales der italienischen Bischofskonferenz. Papst Franziskus wird Campobasso am 5. Juli besuchen.

Papst fordert Gehorsam – zum Dienen

Papst Franziskus fordert von den Priestern der katholischen Kirche Gehorsam zum Dienen. Das sagte er am Gründonnerstag bei der Chrisammesse im Petersdom. Am Abend feierte er dann die Messe zur Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern nicht im Petersdom, sondern in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Zwölf von ihnen wusch er die Füße, darunter auch einem Muslim. Im vergangenen Jahr hatte die Fußwaschung an einer jungen Muslima für Irritationen unter konservativen Katholiken geführt. Franziskus ließ sich davon nicht beirren und führte die Tradition, bei der Auswahl der Kandidaten für die Fußwaschung nicht auf Nation, Religion etc. zu achten, die er schon als Erzbischof von Buenos Aires pflegte, auch in diesem Jahr fort.

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