Zum Abschluss der Bischofssynode hat Papst Franziskus heute seinen Vorgänger Paul VI. seliggesprochen. Dieser Vorgang ist nicht unumstritten. Die einen sehen in dem Montini-Papst einen Reaktionär und haben dabei vor allem seine Moralenzyklika Humanae vitae im Blick. Für die anderen ist Paul VI. ein großer Reformer. Sie verweisen auf die vielen Veränderungen, die er nach dem II. Vatikanischen Konzil in der katholischen Kirche umgesetzt hat. Papst Franziskus würdigte seinen Vorgänger als einen „prophetischen und demütigen“ Zeugen der Liebe zu Christus und der Kirche. An dem Gottesdienst auf dem Petersplatz nahmen mehrere zehntausend Menschen aus der ganzen Welt sowie der emeritierte Papst Benedikt XVI. teil.
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Mit einem Abstimmungsmarathon ist am Samstagnachmittag die Außerordentliche Bischofsynode im Vatikan zu Ende gegangen. Die rund 190 Synodenväter haben die 62 Abschnitte des Abschlussdokuments einzeln abgestimmt. Alle Abschnitte bekamen eine einfache Mehrheit; nur drei Abschnitte bekamen keine 2/3-Mehrheit: zwei Abschnitte über wiederverheiratete Geschiedene und das Kapitel über den Respekt gegenüber Homosexuellen. Ein Zeichen, dass es bis zur nächsten Synode im Oktober 2015 noch viel Diskussionsbedarf gibt. Auf Wunsch von Papst Franziskus wurde das komplette Dokument veröffentlicht inklusive der Abstimmungsergebnisse. Der Pontifex nutzte die Gelegenheit, um in der Abschlussansprache sein Verständnis des Papstamts zu erläutern. Bereits am Vormittag hatten die Synodenväter mit 158 von 174 Stimmen die Botschaft der Synode verabschiedet. Darin wurden die kritischen Themen weitestgehend ausgespart.
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„Exklusion ist keine Sprache der Kirche!“ das erklärte heute Mittag der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, beim Pressebriefing des Vatikans. Es dürfe keine Katholiken zweiter, dritter oder vierter Klasse geben. Er verglich den Prozess, den wir bei der Synode aktuell erleben, mit der Echternacher Springprozession: zwei Schritte vor und einer zurück. „Aber nicht zwei zurück“, ergänzte er. Der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Erzbischof Georges Pontier, zeigte sich überzeugt, dass die Synodenväter morgen zu einem Konsens über das Abschlussdokument kommen werden. Vatikansprecher Federico Lombardi wollte sich auch heute noch nicht festlegen, ob er morgen Abend beim Briefing den Journalisten einen Text wird präsentieren können.
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Die Synode geht auf die Zielgerade. Heute haben die Sprecher der verschiedenen Sprachzirkel die Ergebnisse der Diskussionen der Kleingruppen vorgestellt. Dabei wurde deutlich, die Bandbreite der Ideen, Vorstellungen, Wünsche und Erwartungen ist nach wie vor breit. Vatikansprecher Federico Lombardi sprach von mehreren hundert Eingaben, die aus den Sprachzirkeln an die Redaktionsgruppe des Schlussdokuments gegangen seien. Das Team wurde von Papst Franziskus um zwei weitere Personen ergänzt: Kardinal Wilfried Fox Napier aus Südafrika und Erzbischof Dennis Hart aus Australien. Damit sind alle Kontinente in dem Gremium vertreten.
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Nachdem gestern kurzfristig viel Polemik im Spiel war, ist die Synode heute wieder zur sachlichen Diskussion zurückgekehrt. Diesen Eindruck vermittelten die drei Synodenväter, die heute am Pressebriefing teilnahmen. Man ist zu einer nüchternen, sachlichen und konstruktiven Diskussion in den Sprachzirkeln zurückgekehrt. Dort verlaufen die Debatten zum Teil sehr kontrovers. Doch was zu hören ist, sind alle um einen Konsens in den verschiedenen Einzelfragen bemüht. Kardinal Lluíz Martinez Sistach (Barcelona) unterstrich, es gebe am Ende der Diskussionen in seiner Arbeitsgruppe stets eine große Einmütigkeit. Die Gespräche legten einen starken Fokus auf Pastoral, sprich auf die Situation der Menschen. Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Edward Kurtz, erklärte, es gehe bei der Arbeit in den Kleingruppen um eine Vertiefung und Verbesserung des Zwischenberichts vom Montag. Diesen bezeichnete Kurtz als ein „wunderbares Arbeitspapier“.
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Noch ist nichts entschieden und diese Synode wird auch nichts entscheiden. Trotzdem wird hinter verschlossenen Türen heftig um Positionen, Formulierungen und Einfluss gerungen. Teilweise gibt es heftige Kritik am Zwischenbericht von Kardinal Peter Erdö von gestern. Andere unterstützen das Papier. Das ist ganz natürlich und solche Phasen hat es auch bei früheren Synoden gegeben. Dennoch scheinen Passagen der Relatio post disceptationem einige Synodenväter so überrascht und erzürnt zu haben, dass heute beim Briefing kurzzeitig der Vorwurf im Raum lag, es sei bei dem Text manipuliert worden. Dazu kommt ein Streit über die Medienarbeit des Vatikans zur Synode.
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Auf 12 Seiten und in 58 Abschnitten hat der Generalrelator, Kardinal Peter Erdö, die Debatte der ersten Synodenwoche zusammengefasst. Dabei unterstreicht er einerseits an vielen Stellen die traditionelle katholische Lehre, zeigt aber gleichzeitig eine Offenheit für den Umgang mit konkreten Situationen, die nicht der reinen Lehre entsprechen. Das gilt etwa für Paare ohne Trauschein, wiederverheiratete Geschiedene oder gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Mit dem Papier schlägt die katholische Kirche einen neuen Ton an. Hören, Offenheit, Barmherzigkeit sind Haltungen, die die Diskussionen der vergangenen Woche geprägt haben und die jetzt den Text durchziehen. Das Papier schließt keine Türen, sondern ermöglicht eine breite Diskussion. Die ersten Reaktionen in der Synodenaula zeigen, dass die Debatten in den Sprachzirkeln diese Woche kontrovers sein werden.
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Papst Franziskus hat zur Halbzeit der Synode den Kreis der Autoren des Abschlussdokuments erweitert. Er berief sechs weitere Mitglieder der Synode, die zusammen mit dem Generalrelator, Kardinal Peter Erdö, dem Generalsekretär der Synode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, und dem Sondersekretär, Bischof Bruno Forte, am finalen Text arbeiten sollen. Der Vorgang ist beispiellos. Mit dieser Personalentscheidung ist auch eine Richtungsentscheidung verbunden. Kardinal Erdö und Bischof Forte arbeiteten am Samstag zusammen mit den Experten am Zwischenbericht, während die anderen Synodenteilnehmer einen freien Tag hatten. Die Beratungen gehen erst am Montagmorgen weiter mit dem Zwischenbericht von Kardinal Erdö. Bei diesem soll es sich dem Vernehmen nach bereits um einen Entwurf des Schlussdokuments handeln, dass dann in den Sprachzirkeln diskutiert werden soll.
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Die erste Woche der Sondersynode zu Ehe und Familie ist vorbei. Alle Synodenväter haben ihre Vorträge gehalten. Heute Morgen waren die sogenannten „Auditores“ an der Reihe, am Nachmittag die Delegierten der anderen christlichen Kirchen, die als Gäste teilnehmen. Die Woche hat viele Fragen gebracht; die Antworten fehlen noch. Vatikansprecher Federico Lombardi wies beim täglichen Briefing darauf hin, dass die eigentliche Debatte in den Sprachgruppen stattfindet. Damit könnte die zweite Woche etwas spannender werden als die erste. Schließlich soll am Ende neben einer Botschaft auch ein Dokument stehen, das als Grundlage für die weitere Diskussion über die Herausforderungen von Ehe und Familie stehen soll.
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Am Mittwochnachmittag und Donnerstagvormittag haben die Synodenväter über „pastoral schwierige Situationen“ gesprochen: Paare ohne Trauschein, Alleinerziehende, wiederverheiratete Geschiedene und gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Es waren damit die heikelsten Punkte der Woche. Laut Vatikansprecher Federico Lombardi wurde die Debatte engagiert und emotional geführt. Ein Kardinal sagte mir, es gehe „wirklich turbulent“ zu, aber es sei „sehr interessant“. Insgesamt sprachen zu den genannten Themen 65 Synodale, wobei sich die Beiträge auf die beiden Themen Ehenichtigkeitsverfahren und wiederverheiratete Geschiedene konzentrierten. Immer geht es auch um die Frage der Ehevorbereitung und der Begleitung von Eheleuten und Familien.
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