Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Reise mit Symbolcharakter

Es war die erste Reise von Papst Franziskus. Und sie führte ihn auf die Flüchtlingsinsel Lampedusa, die im Mittelmeer zwischen Europa und Afrika liegt. Deutlicher kann die Botschaft nicht sein. Dazu die Absage an Politiker und kirchliche Würdenträger, nicht nach Lampedusa zu kommen. Franziskus ging es um die Flüchtlinge und ihr Schicksal. Entsprechend durften auch sie zu Wort kommen, als Franziskus im Hafen von Lampedusa an Land ging. Sie forderten etwa mehr Solidarität anderer europäischer Staaten. Das tat dann auch der Papst beim Gottesdienst.

Papst Franziskus spricht mit Flüchtlingen. (ap)

Franziskus wählte die für ihn üblichen deutlichen Worte; kritisierte eine „Globalisierung der Gleichgültigkeit“. „Wir haben uns an das Leiden der anderen gewöhnt. Es lässt uns gleichgültig, interessiert uns nicht“. „Die Kultur des Wohlbefindens, die uns dazu bringt, nur an uns selbst zu denken, macht uns unsensibel für den Schrei der Anderen.“ Franziskus bat Gott um Vergebung „für die Grausamkeit in der Welt, in uns und auch in jenen, die in der Anonymität Entscheidungen sozialer und wirtschaftlicher Natur treffen, die den Weg für Dramen wie dieses ebnen“. Eine klare Botschaft in Richtung der politisch Verantwortlichen. Franziskus kritisierte eine Haltung von „anonymen Verantwortlichen ohne Namen und ohne Gesicht“. Unter dem Deckmantel der Anonymität versuche jeder, die Verantwortung von sich zu weisen. Immer wieder stellte Franziskus die Frage: „Wer ist verantwortlich für das Blut dieser Brüder und Schwestern?“ Ein Christ dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Gott rufe jeden von ihnen beim Namen und verlange Rechenschaft von ihm.

Ambo und Bischofskreuz aus Holz von Flüchtlingsbooten. (ap)

Vor dem Gottesdienst hatte Franziskus von einem Schiff der Küstenwache einen Blumenkranz ins Meer geworfen im Gedenken an die Opfer, die bei der Überfahrt von Afrika nach Europa ums Leben kamen. Die Messe war voller Symbole: Franziskus zelebrierte in einem violetten Gewand, violett, die Farbe der Buße. Der Gottesdienst fand unweit des Bootsfriedhofs statt; der Ort, an dem die Reste der Flüchtlingsboote liegen; das Lesepult war aus Resten von Booten zusammengebaut; ebenso der Bischofsstab, den Franziskus benutzte. Der Pontifex tauchte tief ein in das Flüchtlingsdrama.

Franziskus hat sehr schnell begriffen, dass er mit seinem Amt Zeichen setzen kann und muss – nicht nur innerkirchlich. Mit ihm kamen die Medien aus der ganzen Welt auf die kleine Mittelmeerinsel. Papst Bergoglio versucht die Macht der Worte und der Bilder zu nutzen, um seine Vorstellung vom Christentum konkret zu leben: nahe bei denen zu sein, die am Rande der Gesellschaft stehen, rechtlos sind; denen ins Gewissen zu reden, die politisch und gesellschaftlich Verantwortung tragen sowie zu versuchen, Solidarität und Gerechtigkeit einzufordern.

Keine Neuwagen mehr für Priester!?

Mit einem eher unauffälligen Termin, der es aber in sich hatte, ist heute Abend eine ereignisreiche Woche im Vatikan zu Ende gegangen. Nach neuen negativen Schlagzeilen zum Thema Finanzen, der ersten Enzyklika und der Ankündigung der Heiligsprechung von Johannes Paul II. und Johannes XXIII. traf sich Papst Franziskus im Vatikan mit rund 6.000 Seminaristen sowie Novizinnen und Novizen – sprich dem Priester- und Ordensnachwuchs. Eine herzliche Begegnung mit viel Applaus – Franziskus fühlte sich sichtlich wohl – die ihm die Gelegenheit bot, in seiner gewohnt einfachen und direkten Art seine klare Botschaft rüberzubringen. Er forderte den Nachwuchs auf zu einem authentischen, evangeliumsgemäßen, glaubwürdigen Leben, einer Mischung aus Kontemplation und selbstbewusster Aktion/Mission. Er wünsche sich eine missionarische Kirche, so Franziskus.

Es ging heiter zu beim Treffen des Papstes mit dem Nachwuchs. (ap)

Der Berufung liege eine Freude zugrunde, die ihren Grund nicht im Besitz des neuesten Smartphones habe, des schnellsten Scooters oder des neuesten Autos. Franziskus wörtlich: „Ich sage Euch, ehrlich, es tut mir weh, wenn ich einen Priester oder eine Ordensfrau im neusten Automodell sehe. Das geht so nicht! Ich glaube, dass das Auto notwendig ist, weil man viel arbeitet und von da nach dort kommen muss. Aber nehmt ein bescheideneres, ja!? Und wenn Euch dieses tolle Modell gefällt, denkt an die vielen Kinder, die an Hunger sterben. Nur das!“

Das passt zu den Worten des südafrikanischen Kardinals Wilfried Fox Napier. Der Erzbischof von Durban gehört zum Kardinalsrat, der sich um die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls kümmert. Die Kardinäle hatten sich ja diese Woche im Vatikan getroffen, um die Bilanzen für 2012 abzusegnen. Nach einer der Sitzungen twitterte Napier: „Was für ein Kontrast. Am Sonntag habe ich noch 27 neue Katholiken gefirmt im tiefsten, ländlichen KwaZulu Natal. Am Dienstag sitze ich mit den anderen Kardinälen im Apostolischen Palast.  Wenn ich diese beiden Gesichter der Kirche vergleiche: ein einfacher, freudiger Glaube gegen „high-powered“ Finanzen, die mit Zahlen diskutiert werden, die für einfache Zulus unvorstellbar sind.“

Über die Begegnung mit Papst Franziskus schreibt Napier übrigens, dass es sehr interessant gewesen sei. Wie immer habe der Papst etwas Neues gebracht: „Dieses Mal sein fester Wille zu realen Reformen.“ Vieles müsse verändert werden, um wieder Glaubwürdigkeit zu gewinnen, in erster Linie Transparenz und eine ehrliche Buchführung. Napier zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Kardinäle – zumindest aus dem Wirtschaftsrat – bei den Veränderungen mit Franziskus an einem Strang ziehen werden.

Zurück zum Papsttreffen mit dem Kirchennachwuchs. Franziskus mahnte, nicht schlecht über andere zu reden. Er habe das früher auch gerne gemacht, was ihn heute beschäme. „Wenn ich mit einem Bruder oder einer Schwester ein Problem habe, bespreche ich es direkt mit ihm oder ihr oder mit jemandem, der helfen kann; aber ich spreche nicht darüber mit anderen, um ihn oder sie schlecht zu machen. Geschwätz ist übel!“ Franziskus ermahnte die jungen Seminaristen und angehenden Ordensleute, nicht vom besonderen Sport der Alten zu lernen: dem Sport des Lamentierens. Vielmehr sollten sie positiv denken. Das war ein authentischer Franziskus, den die 6.000 heute Abend in der Audienzhalle erlebt haben.  Auch wenn seine Botschaft mit großem Jubel aufgenommen wurde, leichte Kost ist es nicht.

Zwei Päpste, eine Botschaft, ein Auftritt und ein Paukenschlag

Nun liegt sie vor, die erste Enzyklika von zwei Päpsten: „Lumen Fidei – das Licht des Glaubens„. Papst Benedikt XVI. hatte sie als großes Schreiben im „Jahr des Glaubens“ begonnen. Papst Franziskus hat sie vollendet. Sie liest sich wie eine grundlegende (fundamentaltheologische) Abhandlung über den Glauben. Die zentrale Botschaft: Glauben ist auch in der Neuzeit vernünftig und nicht sinnlos (2). Dabei ist das „vernünftig“ durchaus im konkreten Wortsinn zu verstehen. Denn in der Enzyklika findet sich eines der Lieblingsthemen Joseph Ratzingers: das Verhältnis von Glaube und Vernunft (32ff). Auch die Frage nach dem Verhältnis von Glaube und Wahrheit (23ff) ist ganz ratzingerianisch; ebenso der Versuch aufzuzeigen, dass der Glaube nicht von der Wirklichkeit trennt, sondern vielmehr den Glaubenden zu einem intensiveren Leben in der Wirklichkeit führt (18). Glauben heißt demnach nicht, sich vor der Welt zu verschließen und auf ein Jenseits zu warten, sondern die Gesellschaft jetzt konkret mitzugestalten (vgl. 51). „Der Glaube ist keine Privatsache.“ (22)

Großes Medieninteresse bei der Vorstellung der Enzyklika heute im Vatikan. (ap)

Die Enzyklika bleibt bei grundsätzlichen Aussagen und wird nur äußerst selten konkret. Dies geschieht vor allem in den letzten Abschnitten. Da geht es etwa um Konsequenzen des Glaubens, der etwa zum Schutz der Familie, der Achtung der Schöpfung, nachhaltiger Entwicklung oder gerechten Regierungsformen führen soll. (55). Die Päpste wehren sich dagegen, die Wahrheit des Glaubens mit Fanatismus zu verwechseln. (25) Vielmehr handle es sich um eine „Wahrheit der Liebe“. Diese Wahrheit setze sich nicht mit Gewalt durch und unterdrücke auch den Einzelnen nicht. „Der Gläu­bige ist nicht arrogant; im Gegenteil, die Wahr­heit lässt ihn demütig werden, da er weiß, dass nicht wir sie besitzen, sondern vielmehr sie es ist, die uns umfängt und uns besitzt. Weit davon entfernt, uns zu verhärten, bringt uns die Glaubensgewissheit in Bewegung und ermöglicht das Zeugnis und den Dialog mit allen.“ (34)

Anecken wird sicherlich die Vorstellung des Papstes, dass der Glaube nur in der Gemeinschaft der Kirche möglich ist. Die starke Betonung der Bedeutung des Lehramts, das durch die „apostolische Sukzession“ die Kontinuität des Gedächtnisses der Kirche gewährleiste, dürfte ebenfalls Widerspruch hervorrufen. Zumindest muss die Frage erlaubt sein, was mit dem „Glaubenssinn der Gläubigen“ ist, den das II. Vatikanische Konzil noch kennt (vgl. Lumen Gentium 12). Die starke Rückbindung der Theologie an das Lehramt dürfte in Theologenkreisen zu Diskussionen führen. (36) Auch die Frage nach der Einheit des Glaubens, den der Papst in der Enzyklika sehr stark betonen (68ff), wirft angesichts der Uneinigkeit des Christentums und der Aufspaltung in verschiedene Konfessionen Fragen auf. Immerhin dürften Protestanten die Passage gerne lesen, in der es um die Rechtfertigung und die Gnade „nicht aus eigener Kraft“ (Eph 2,8) geht.  (19).

Der Enzyklika fehlt trotz der erwähnten Ermahnung, dass der Glaube für Christen konkrete Konsequenzen haben muss, etwas die Konkretheit und Frische des Franziskus, die in den letzten gut 100 Tagen des Pontifikats erkennbar geworden sind. Wie im Vorwort auch angedeutet, muss die Enzyklika im Zusammenhang mit den anderen großen Lehrschreiben von Papst Benedikt XVI. über die Hoffnung (Spe salvi) und die Liebe (Deus caritas est, Caritas in veritate) gelesen werden. Mit der Glaubensenzyklika wollte Benedikt die Trias „Glaube, Hoffnung, Liebe“ vollenden. Die Glaubensenzyklika ist daher vielleicht eher als theologische Grundlegung zu verstehen; die konkreten Konsequenzen, die sich daraus ergeben, finden sich in den Enzykliken über die Hoffnung und die Liebe. Ähnlich wie bei seinen Jesusbüchern legt Benedikt XVI. damit den Grundlagenteil als letztes vor. Allerdings wurde dieser nicht mehr rechtzeitig vor seinem Amtsverzicht fertig. Dass Franziskus die Glaubensenzyklika in wesentlichen Punkten übernommen hat, zeigt auch etwas von der inhaltlichen Kontinuität der beiden Päpste. Dennoch wirkt sie nach 100 Tagen Franziskus auch etwas fremd – in Sprache und Inhalt. Darin wird auch wieder die Unterschiedlichkeit der beiden Päpste deutlich.

Am Tag der Veröffentlichung der gemeinsamen Enzyklika gab es übrigens auch einen gemeinsamen Auftritt der beiden Päpste. Zur Weihe des Vatikanstaats an den Erzengel Michael und den heiligen Joseph hatte Franziskus seinen Vorgänger eingeladen. Der war dann auch zu der Zeremonie vor dem Governatorat, dem Regierungssitz des Vatikanstaats, erschienen.

Gläubige fordern bei der Beerdigung von Papst Johannes Paul II. am 8. April 2005 die sofortige Heiligsprechung. (dpa)

Zum Schluss noch die News des Tages: Papst Franziskus hat ein Konsistorium, ein Treffen aller in Rom anwesenden Kardinäle einberufen, das über die Heiligsprechung der beiden seligen Päpste Johannes XXIII. (1881-1963) und Johannes Paul II. (1920-2005) entscheiden soll. Schon seit Tagen war in Rom darüber spekuliert worden, dass die Heiligsprechung der beiden noch in diesem Jahr stattfinden könnte. Anfangs wurde als Datum der 20. Oktober genannt, zuletzt aber auch der 8. Dezember. Papst Franziskus hat heute ein Wunder auf Fürsprache des seligen Johannes Pauls II. anerkannt. Damit steht seiner Heiligsprechung nichts mehr im Wege. Etwas anders verhält es sich beim seligen Johannes XXIII. Für ihn wurde bisher noch kein neues Wunder anerkannt. Die Bemerkung von Vatikansprecher Federico Lombardi am Rande der Enzyklika-PK, der Papst könne von der Notwendigkeit eines Wunders dispensieren, zeigt, dass Franziskus den Konzilspapst wohl ohne ein weiteres Wunder zum Heiligen machen möchte. Es scheint Bergoglio ein persönliches Anliegen zu sein, Johannes XXIII. heilig zu sprechen.

 

Eine Heiligsprechung von Johannes Paul II. noch in diesem Jahr, also nur acht Jahre nach seinem Tod im April 2005, wäre ein Rekord in der neueren Kirchengeschichte. Das rasche Verfahren wurde vor allem aus seinem Heimatland Polen gepuscht. Allerdings gab es immer wieder auch kritische Stimmen, die eine gründlichere Aufarbeitung des Pontifikats forderten. Sie sehen etwa offene Fragen zur Rolle Papst Johannes Pauls II. beim Umgang mit Missbrauchsfällen oder auch in Bezug auf Finanzfragen. Wann das Konsistorium stattfindet, ist bisher noch offen.

Wenigstens schwarze Zahlen

Nach einer turbulenten „Finanzwoche“ wartete der Vatikan heute mit positiven Meldungen aus dem Wirtschafts-Bereich auf. Die Haushalte des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats haben 2012 mit Gewinnen abgeschlossen: der Heilige Stuhl, sozusagen die Verwaltung der Weltkirche, mit einem Plus von 2,18 Millionen Euro, der Staat der Vatikanstadt sogar mit einem Plus von 23 Millionen Euro. Der Vatikanstaat konnte damit sein Plus gegenüber 2011 um mehr als eine Million Euro steigern. Ein Großteil der Einnahmen stammt aus dem Erlös der Eintrittsgelder der jährlich mehr als fünf MIllionen Besucher der Vatikanischen Museen sowie aus dem Verkauf von Briefmarken durch die Vatikanpost.

Der Heilige Stuhl hatte im vergangenen Jahr noch ein Minus von 14,9 Millionen Euro zu verbuchen. Dass in diesem Jahr ein leichter Überschuss zu verzeichnen ist, sei den guten Renditen bei den Finanzgeschäften zu verdanken. Größter Ausgabenposten für den Heiligen Stuhl sind die Gehälter für die 2.823 Mitarbeiter sowie die Kosten für die vatikanischen Medien (v.a. Radio Vatikan und die Tageszeitung L’Osservatore Romano). Zudem habe 2012 die neue Immobiliensteuer zu Mehrausgaben von rund fünf Millionen in diesem Bereich geführt. Der Vatikanstaat hatte Ende 2012 übrigens 1.936 Mitarbeiter.

Wie schon in den vergangenen Jahren gab es zur Vorstellung der Bilanzen keine Pressekonferenz, sondern lediglich eine Mitteilung des vatikanischen Presseamts. Auch wurden keine Details über Ausgaben und Einnahmen mitgeteilt. Das passt nicht so richtig zur viel beschworenen neuen Transparenz. Vielleicht war aber auch die Zeit zu kurz, um auf diese neue Entwicklung zu reagieren. Allerdings wird schon seit Jahren von Journalisten reklamiert, dass die Zahlen nicht nachvollziehbar offen gelegt werden. Immerhin geht es zu einem großen Teil auch um Spendengelder der Gläubigen.

In diesem Bereich wurden, wie üblich, wenigstens einige Zahlen veröffentlicht. Und die müssten bei den Kardinälen im Vatikan die Alarmglocken schrillen lassen. So ist etwa der Erlös aus dem sogenannten „Peterspfennig“ von 69,7 Millionen US-Dollar (53,7 Millionen Euro) im Jahr 2011 auf 65,9 Millionen US-Dollar (50,8 Millionen Euro) gesunken, ein Minus von über 5 Prozent. Auch die Zuwendungen aus den Diözesen in aller Welt sind von 32,1 Millionen US-Dollar (24,7 Millionen Euro) um 11,9 Prozent auf 28,3 Millionen US-Dollar (21,8 Millionen Euro) gesunken. Dieser Rückgang lässt sich sicherlich nicht allein durch die Wirtschaftskrise erklären, sondern dürfte auch inhaltliche Gründe haben.

Die Vatikanbank IOR hat 2012 übrigens 50 Millionen Euro ausgeschüttet, die dem Papst zur Verwendung für soziale Zwecke zur Verfügung stehen. Dazu kamen noch fünf Millionen Euro des IOR an verschiedene Fonds, unter anderem zur Unterstützung von Klausurklöstern oder den Kirchen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion.

News zur Vatikanbank

Der Generalidrektor der Vatikanbank IOR, Paolo Cipriani, und sein Stellvertreter, Massimo Tulli, sind heute von ihren Ämtern zurückgetreten. Das teilte der Vatikan am Abend mit. Interims-Generaldirektor der Vatikanbank wird der Deutsche Ernst von Freyberg, der erst im Februar von Papst Benedikt XVI. zum Präsidenten des Aufsichtsrats der Vatikanbank ernannt worden war. In einer Erklärung des Vatikans vom Abend heißt es, Cipriani und Tulli hätten nach vielen Jahren im Dienst des IOR entschieden, dass der Rücktritt im besten Interesse des IOR und des Heiligen Stuhls sei. Von Freyberg wird mit den Worten zitiert, das IOR und die Direktion hätten seit 2010 versucht, Strukturen und Abläufe den internationalen Standards gegen Geldwäsche anzupassen. Heute sei jedoch eine neue Direktion nötig, um den Transformationsprozess schneller voranzubringen.

Nach den jüngsten Schlagzeilen um einen Rechnungsprüfer der Vatikanischen Güterverwaltung Ende vergangener Woche, dem vorgeworfen wird, illegal 20 Millionen Euro aus der Schweiz nach Italien überführt haben zu wollen, könnte die Personalie heute der Versuch eines Befreiungsschlages sein. Zumindest soll er wohl ein Signal sein, dass der Vatikan ernsthaft mit den alten Seilschaften in der Vatikanbank brechen möchte. Der neue Wind des Anfangs des Pontifikats von Papst Franziskus, die massive Kritik der Kardinäle im Vorkonklave und wohl auch die mit dem Pontifikatswechsel eingetretene Macht-Schwäche des noch amtierenden Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone scheinen diesen Neuanfang möglich zu machen. Bertone wurde in den vergangenen Jahren immer wieder als Bremser wahrgenommen beim Vesuch, das Anliegen Benedikts XVI. zur Reinigung der Bank umzusetzen.

Vieles hängt nun davon ab, wer neuer IOR-Generaldirektor wird. Denn von Freyberg wird die Doppelfunktion als Generaldirektor und Chef des Aufsichtsrats nicht lange ausüben können. Immerhin dürfte es aber ein Vertrauensbeweis von Papst Franziskus gegenüber dem deutschen Manager sein. In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, der neue Pontifex und von Freyberg verstünden sich nicht.

Nach den IOR-Direktoren könnte nun auch bald der Kardinalsstaatssekretär ersetzt werden. In den vergangenen Tagen kocht die Gerüchteküche rund um den Vatikan auf Hochtouren. Viele rechnen noch vor der „Sommerpause“ mit der Ernennung des Nachfolgers von Bertone.

„Lumen fidei“ – erste Enzyklika am Freitag

Papst Franziskus macht weiter Dampf. Bereits am Freitag wird seine erste Enzyklika veröffentlicht: „Lumen fidei – Licht des Glaubens“. Es ist die erste Enzyklika, so Franziskus vor einigen Tagen selbst, die von „vier päpstlichen Händen“ geschrieben ist. Denn Franziskus verwendet eine Vorlage, die Papst Benedikt XVI. bereits zum „Jahr des Glaubens“ vorbereitet hatte. Die Fassung Ratzingers war eigentlich schon zum Jahreswechsel fertig gewesen; doch blieb sie in den vatikanischen Mühlen hängen und konnte daher nicht mehr vor dem Amtsverzicht von Benedikt XVI. am 28. Februar veröffentlicht werden. Das Dokument wird am Freitag von Kardinal Ouellet und den Erzbischöfen Müller und Fisichella vorgestellt.

Am Montag besucht Papst Franziskus dann die Mittelmeerinsel Lampedusa. Dort gibt es ein Auffanglager Italiens für Flüchtlinge, die mit waghalsigen Bootstouren versuchen, von Afrika nach Europa zu kommen. Immer wieder war es dabei in der Vergangenheit zu Todesfällen gekommen, weil die Schiffe verunglückten. Zuletzt starben nach Medienberichten Mitte Juni sieben Flüchtlinge. Bisher sind im ersten Halbjahr 2013 knapp 8.000 Flüchtlinge an Italiens Küsten angekommen; fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.  Franziskus möchte mit seiner Reise am Montag auf das Schicksal der Flüchtlinge aufmerksam machen. Die Ankündigung der Reise kam am Montag überraschend. Mit dem Besuch setzt Franziskus ein klares Zeichen.

Ebenfalls am Montag wurde bekannt, dass Franziskus nicht nur die Generalaudienzen im Juli absagt, sondern auch im August auf die wöchentlichen öffentlichen Auftritte verzichtet. Am 6. Juni hatte der Vatikan noch mitgeteilt, dass der Papst ab dem 7. August wieder die wöchentlichen Generalaudienzen abhalten werde. Jetzt ist die nächste große Mittwochsaudienz erst am 4. September geplant. Damit macht sich Franziskus über den Sommer für zwei Monate rar. Lediglich die sonntäglichen Mittagsgebete sind öffentliche Termine, sowie ein Gottesdienst mit Seminaristen und Novizen am kommenden Sonntag – und natürlich die Reise zum Weltjugendtag vom 22. bis 29. Juli nach Rio de Janeiro.

Nach der überraschenden Ankündigung der Enzyklika und des Lampedusa-Tripps heute, sind allerdings weitere sommerlicher Überraschungen nicht ausgeschlossen.

Kommission die Zweite

Nach der Kardinalsgruppe, die eine Kurienreform vorbereiten soll, hat Papst Franziskus jetzt eine zweite Kommission eingesetzt, die über das Geschäftsgebaren der Vatikanbank „IOR“ Informationen zusammentragen soll. Ziel ist es, zu einer „besseren Harmonisierung der Vatikanbank mit den Aufgaben der universalen Kirche und des Apostolischen Stuhls“ zu kommen. Das Ganze stehe im Kontext der anstehenden Reformen der Institutionen der römischen Kurie, heißt es in einer Vatikanerklärung.

Papst Franziskus scheint den Offiziellen der Bank nicht so recht zu trauen; denn sonst hätte er ja den Chef der Vatikanbank, Ernst von Freyberg, mit dieser Aufgabe betrauen können. Der Deutsche wurde erst Anfang des Jahres von Papst Benedikt XVI. in das Amt berufen mit dem Auftrag, die Bank aus den negativen Schlagzeilen herauszuführen und für saubere sowie transparente Geschäfte zu sorgen. Auf dieses Anliegen nimmt Franziskus in seinem Ernennungsschreiben für die Kommission ausdrücklich Bezug. Er wolle auf dem Weg Benedikts fortfahren, wonach wirtschaftliche und finanzielle Aktivitäten den Prinzipien des Evangeliums entsprechen müssten. Zudem müssten die müssten die Strukturen und Instrumente der Bank den Erfordernissen der Zeit angepasst werden.

Interessant ist die Zusammensetzung der Kommission. Chef ist der langjährige Chefbibliothekar des Heiligen Stuhls Raffaele Farina (79). Weiteres Mitglied ist Kardinal Jean-Louis Tauran (70). Der französische Kurienkardinal ist im „Hauptberuf“ Chef des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog. Mehr als dieses Amt dürften ihn seine mehr als 30-jährige Erfahrung als Kurienmitarbeiter für die Aufgabe prädestiniert haben. Tauran gehört seit Jahren der Kardinalskommission für die Vatikanbank an. In dem Gremium zeigte er sich oft als kritischer Geist gegenüber der Politik von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Allerdings ist Tauran viel zu sehr Diplomat, als dass er Konflikte nach außen tragen würde. Er war lange Zeit Außenminister des Vatikans. Auch wenn er in dieser Zeit eng mit dem damaligen Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano zusammenarbeitete,  dem Vorgänger und auch Gegenspieler Bertones, ist Tauran stets ein unabhängiger Geist geblieben. Oft wird der an Parkinson leidende Franzose unterschätzt. Vor wenigen Tagen deutete er in einem Gespräch mit dem ZDF an, dass im Finanzbereich des Vatikans Veränderungen anstünden. Braucht es wirklich drei verschiedene Institutionen, die sich mit Finanzen beschäftigen, lautete damals seine Frage. Neben der Vatikanbank ist dies die Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten und die Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls.

Auffallend ist, dass in der IOR-Kommission gleich zwei US-Amerikaner vertreten sind. Neben dem vatikanischen Vize-Innenminister Bryan Wells (50) auch die Harvard-Professorin und ehemalige US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl Mary Ann Glendon.  In den vergangenen Jahren war immer wieder aufgefallen, dass sich die US-amerikanischen Bischöfe sowie die mächtige Laienorganisation der Columbusritter unter ihrem Chef Carl Anderson sehr für die Finanzgeschäfte des Vatikans interessierten. Der 62-jährige Anderson ist übrigens auch Mitglied im Aufsichtsrat der Vatikanbank. Den US-Amerikanern schienen die negativen Schlagzeilen rund um die Vatikanbank und das Verwaltungschaos in der vatikanischen Kurie sehr zu missfallen. Durch geschickte Personalpolitik versuchten sie an Einblick und Einfluss zu gewinnen.

Als Koordinator der IOR-Kommission wurde der Sekretär im Päpstlichen Justizrat, Bischof Juan Ignacio Arrieta Ochoa de Chinchetru, ernannt. Während Mary Ann Glendon Expertin für Zivilrecht ist, kennt der Kurienbischof sich mit den kirchenrechtlichen Bestimmungen aus. Zudem heißt es in den letzten Tagen immer wieder, dass der Chef Arrietas, Kurienkardinal Francesco Coccopalmerio einer der Ideengeber für die anstehende Kurienreform sei.

So langsam kommt das Pontifikat von Papst Franziskus in Fahrt. Die IOR-Kommission soll schon in diesen Tagen mit der Arbeit beginnen. Auch die Mitglieder der Kardinalsgruppe zur Vorbereitung der Kurienreform hat bereits erste Hausaufgaben zu bearbeiten, um dann Anfang Oktober beim ersten offiziellen Treffen im Vatikan gut vorbereitet an die heikle Aufgabe gehen zu können.

Ein Papst gibt Vollgas!

100 Tage ist Papst Franziskus im Amt. Und wenn man seine Predigten und Ansprachen sieht, hält er die Kirche vom ersten Tag an in Atem. Besonders seine Ansprachen bei den Morgenmessen im Gästehaus Santa Marta werden mittlerweile weltweit mit großem Interesse verfolgt. Aufsehen erregte zuletzt seine Botschaft von gestern, als er vor Heuchlern und Moralisten auch innerhalb der Kirche warnte. Mit seinen Worten stellt er hohe Ansprüche an Kleriker wie Laien in der katholischen Kirche. Das schmeckt nicht jedem. Bereits vor Pfingsten war aus Kardinalskreisen zu hören: „Der soll mal weniger reden!“

Papst Franziskus lässt einen Jugendlichen im Papamobil mitfahren. (dpa/or)

Doch das Wort ist eines der wenigen Mittel, die Franziskus besitzt; vor allen Dingen, die schnell wirken und nicht zuletzt durch die modernen Kommunikationsmittel schnell Verbreitung finden. Konkrete Reformen etwa bei Strukturen oder in der Lehre sind langfristige Prozesse. Vor allem braucht Franziskus dafür Verbündete in der kirchlichen Hierarchie. Und da wird es in den nächsten Monaten spannend werden, ob er die finden wird. Er ist kein Mann der Kurie und der Apparat ist bisweilen widerspenstig. Doch haben ihn auch Kardinäle aus der Kurie gewählt. Auf ihre Unterstützung ist er angewiesen.

Auch unter den Diözesanbischöfen und – kardinälen ist er nicht sehr weit vernetzt. In seiner Zeit als Erzbischof konzentrierte er sich auf die konkrete Arbeit in seiner Erzdiözese. Daher war es für viele ja so überraschend, dass er 2005 im Konklave plötzlich den zweiten Platz hinter Joseph Ratzinger einnahm. 2007 lernte ihn dann an breites Bischofspublikum bei der CELAM-Konferenz in Aparecida kennen und auch schätzen. Als Redakteur des Schlussdokuments erwarb er sich hohes Ansehen. Zumindest in Lateinamerika dürfte er damit viele Verbündete haben. „Lassen wir ihn nicht allein“, forderte der Mainzer Kardinal Karl Lehmann nach der Wahl. Franziskus wird viel Unterstützung brauchen, um die Reformen umzusetzen, die von ihm erwartet werden. Er braucht Mitarbeiter, die seine Impulse, die in den Ansprachen stecken, auch umsetzen.

P.S. Heute Abend gibt es die 100-Tage-Bilanz in Filmform im ZDF ab 23.15 Uhr. Auf papst.zdf.de gibt es dazu ausführliche Informationen, darunter Interviews mit Kardinal Reinhard Marx und dem Journalisten Joachim Frank.

Woche der Bilanzen

Am Freitag ist Papst Franziskus 100 Tage im Amt. Anlass für viele, eine erste Bilanz zu ziehen. Es ist viel vom Stilwechsel die Rede, von einer neuen Bescheidenheit und Einfachheit, von der „armen Kirche an der Seite der Armen“. In den ersten 100 Tagen gab es viele Worte des neuen Papstes. Für große Veränderungen in Vatikan und Kirche sind 100 Tage natürlich zu kurz. Da dürfet es bei der ersten Jahresbilanz sicher mehr zu berichten geben. Dennoch sind erste Ansätze natürlich erkennbar. Dazu mehr in dieser Woche hier im Blog. Heute nur der kurze Hinweis auf den ARTE-Themen-Abend Papst ab 20.15 Uhr. Dort gibt es zunächst einen Film über Benedikt XVI.. Ab 21.15 Uhr dann der Film „100 Tage Franziskus – ein Papst verändert die Kirche“. Das ist eine Koproduktion von ARTE und ZDF. Im ZDF läuft der Film am kommenden Donnerstag um 23.15 Uhr.

Homo-Lobby und Korruption

Papst Franziskus spricht Klartext. Das konnte man in den ersten drei Monaten immer wieder erleben. Er geißelt das Finanzsystem, wettert gegen zuviel Bürokratie und Karrierismus in der katholischen Kirche. Immer wieder weicht er vom Redemanuskript ab, was nicht selten die Prälaten in der Kurie ins Schwitzen bringt. Berüchtigt sind bereits seine Predigten bei der Morgenmesse im Vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Ob er dabei gerne mal eine „Babysitter-Kirche“ kritisiert oder erklärt, Petrus habe auch kein Konto gehabt. Mit großer Spannung erwarten die Journalisten täglich die wenigen Zeilen, die von seiner Morgenansprache veröffentlicht werden.

Indiskretionen bereiten dem Papst Sorgen. (dpa)

Schon seit Wochen kursieren im Internet immer wieder auch Details aus Privatgesprächen von Papst Franziskus – etwa mit Bischöfen bei deren Ad-Limina-Besuchen. Da soll er über eine mögliche Kurienreform erzählt haben, dass er künftig die Vatikanverwaltung von einem Dreiergremium führen lassen will; andere berichten von Aussagen über den päpstlichen Zeremonienmeister Guido Marini. Italienische Blogger zitierten einen italienischen Bischof, gegenüber dem der Papst gesagt haben soll, er wolle Marini nicht austauschen. Schließlich lerne er, der Papst, viel von Marini und hoffe, dass dieser wiederum viel von ihm lerne. Den Wahrheitsgehalt solcher Indiskretionen aus Privataudienzen des Papstes kann man nur schwer nachprüfen. Der Vatikan äußert sich grundsätzlich nicht zu solchen Dingen.

Das gilt auch für die Nachrichten, die heute wie eine Bombe eingeschlagen sind. Franziskus soll bei einem Treffen mit dem Vorstand des Verbands lateinamerikanischer Ordensleute über eine Homolobby und Korruption im Vatikan gesprochen haben. Eine chilenische Internetseite zitiert aus einem Gedächtnisprotokoll eines Teilnehmers der Audienz. Demnach habe Franziskus gesagt: „Es ist die Rede von einer Gay-Lobby, und es ist wahr, sie ist da … Wir müssen sehen, was wir tun können.“ Weiter habe er gesagt: „In der Kurie gibt es heilige Menschen, wirklich; aber auch ein Netzwerk der Korruption.“ Der Vorstand des Ordensverbands teilte heute umgehend mit, dass die wiedergegebenen Äußerungen nicht im wörtlichen Sinn dem Papst zugeschrieben werden könnten, sondern nur im Allgemeinen.

Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Papst in dem wiedergegebenen Sinn darüber gesprochen haben dürfte. Damit ist auch zunächst nichts Neues gesagt. Denn dass es im Vatikan Korruption gibt, ist seit langem bekannt. Auch über homosexuelle Netzwerke wird seit Jahren spekuliert. Neue Nahrung bekamen diese Spekulationen im Zusammenhang mit der Vatileaks-Affäre im vergangenen Jahr. Im Dezember hatten drei Kardinäle, die Papst Benedikt XVI. mit internen Ermittlungen beauftragt hatte, dem Pontifex einen mehrere Hundert Seiten umfassenden Bericht übergeben. Darin soll es auch um Homonetzwerke gegangen sein. Der Bericht wurde nie veröffentlicht. Benedikt XVI. verfügte, dass nur sein Nachfolger diesen Bericht einsehen dürfe, nicht aber die Kardinäle im Vorkonklave.

Die neuen Spekulationen heute zeigen einmal mehr, dass der Vatikan gut daran täte, auch bezüglich des Vatileaks-Skandals endlich mehr Transparenz walten zu lassen. Allein mit dem Prozess gegen Papst-Butler Paolo Gabriele vom Herbst vergangenen Jahres, lässt sich die Geschichte nicht aus der Welt schaffen. Franziskus wurde von vielen Kardinälen auch gewählt, damit er aufräumt und alte Seilschaften zerschlägt – ob nun Homo- oder Hetero-Lobby oder in welchen Konstellationen auch immer.

Doch da tut sich Franziskus mitunter schwer und er kennt seine Grenzen. Das geht auch aus den jetzt veröffentlichten angeblichen Aussagen des Papstes bei dem Treffen am 6. Juni hervor. Die Reform der Kurie könne nicht er machen; denn Verwaltungssachen seien nicht sein Ding. Deshalb habe er das 8er-Gremium der Kardinäle eingesetzt mit erfahrenen Verwaltungsleuten wie den Kardinälen Rodriguez Maradiaga, Errázuriz Ossa und Marx.

Wenn das Gespräch mit den Ordensoberen so stattgefunden hat, wie es in dem nachträglich angefertigten internen Protokoll berichtet wird, zeigt das, dass Franziskus offen spricht mit seinen Gesprächspartnern. Es zeigt aber auch die Gefahren dieser Offenheit. Umgekehrt würde der Inhalt nicht zu solch reißerischen Überschriften führen, wenn der Vatikan offen auch mit seinen internen Problemen umgehen würde.