Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Bischof Tebartz-van Elst muss gehen

Die Würfel sind gefallen. Papst Franziskus hat im Fall des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst entschieden. Er nahm den Rücktritt des 54-Jährigen an. Zugleich ernannte der Pontifex einen Apostolischen Administrator: den bisherigen Paderborner Weihbischof Manfred Grothe. Damit entzog Franziskus dem Domkapitel das Recht, den Verwalter des vakanten Bistums zu wählen. Das ist ein klares Zeichen, dass Franziskus auch mit dem Handeln des Domkapitels in den vergangenen Monaten nicht ganz einverstanden ist und zu der Überzeugung kam, dass nur ein Externer die Gräben überwinden kann.

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Missbrauchsstudie: zweiter Anlauf

Qualität statt Quantität lautet die Maßgabe bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle der Deutschen Bischofskonferenz. Das erklärten die beteiligten Wissenschaftler sowie der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, heute bei der Vorstellung der Neuauflage der Missbrauchsstudie. Die Arbeiten werden stichprobenartig durchgeführt. D.h. nicht alle Bistümer lassen sich in die Karten schauen. Die Wissenschaftler sind allerdings zuversichtlich, dass die Studie trotzdem repräsentativ sein wird; denn die geplante Datenanalyse reiche dafür aus. Weiterlesen …

Bewegung beim Thema Missbrauch

Papst Franziskus hat am Samstag (endlich) die ersten Mitglieder der Kommission zum Schutz von Minderjährigen vor Missbrauch eingesetzt. Im Dezember hatte er die Einrichtung der Kommission auf Rat des K8 bekannt geben lassen. Seitdem hörte man nichts mehr von dem Gremium. Ob dies auch mit internen Ränkespielen zusammenhing, welche Kompetenzen die Kommission haben soll und wo sie angesiedelt sein wird, ist bisher schwer zu sagen. Fest steht, es ist eine dieser „typischen“ Franziskus-Einrichtungen eines neuen Gremiums. Die ersten Mitglieder werden ernannt, konkrete Statuten gibt es noch nicht, sondern diese müssen erst vom Gremium selbst ausgearbeitet werden. Das war vor wenigen Wochen beim neuen „Finanzministerium“ und dem dazu gehörenden Wirtschaftsrat ähnlich. Selbstverständlich gibt es im Hintergrund konkrete Vorstellungen, die auch mit Franziskus abgestimmt sind, aber die Gremien bauen sich relativ autonom auf. D.h. auch relativ unabhängig vom Einfluss vatikanischer Stellen.

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Papst im Gegenwind

Papst Franziskus möchte Diskussion und er bekommt sie auch. Dabei wird deutlich, dass Franziskus bei seinen Veränderungen weit mehr internen Widerstand wird überwinden müssen, als man gemeinhin so wahrnimmt. Beim Thema „wiederverheiratete Geschiedene“ etwa ist es längst nicht nur der Chef der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der keinen Spielraum für Veränderungen sieht. Vor allem in Italien fallen konservative Internetseiten und Blogs sowie verschiedene Zeitungen durch Interviews mit Kritikern der päpstlichen Position auf. Neben Gegenwind in theologischen Fragen sieht der Vatikanist Giacomo Galeazzi auch eine (Lebens)Gefahr für den Papst durch die Mafia, weil er mit der von Benedikt XVI. eingeleiteten Säuberung des Finanzbereichs Geldwäsche erschwere bzw. unmöglich mache.

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Marx: Vorsitzender im zweiten Anlauf

Es war spannend und am Ende doch zu erwarten: Kardinal Reinhard Marx ist der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. 2008 musste er noch dem Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch den Vortritt lassen. Marx war damals gerade erst neuer Erzbischof in München geworden.  Jetzt, 2014, war seine Zeit reif. Verbunden mit seinen römischen Aufgaben ist er der wohl mächtigste Vorsitzende, den die Bischofskonferenz je hatte.  Auch wenn er in seinem ersten Statement betonte, dass der Vorsitzende nicht der „Papst von Deutschland“ sei. Übrigens ist ja auch der Papst in Rom vor einem Jahr erst im zweiten Anlauf ins Amt gekommen. Jorge Mario Bergoglio hatte im Konklave 2005 hinter Joseph Ratzinger die zweitmeisten Stimmen. 2013 war dann seine Stunde gekommen.

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Der Tag der Wahl

Die deutschen katholischen Bischöfe wählen einen neuen Vorsitzenden. Kurz vor Beginn der Wahl sagten viele, der Ausgang sei offen wie schon lange nicht mehr. Neben den Kardinälen Reinhard Marx (München) und Rainer Maria Woelki (Berlin) werden der Bishcof Franz Josef Bode (Osnabrück) und Felix Genn (Münster) als Favoriten gehandelt. Eine Überraschung ist allerdings nicht ausgeschlossen. Mehr als 200 Medienvertreter verfolgen das Geschehen im Priesterseminar von Münster. Weiterlesen …