Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Weltkirche live in der Synode

In der 4. und 5. Generalkongregation lagen die Schwerpunkte der Synode bei den Herausforderungen für Ehe und Familie in Afrika sowie im Verhältnis zum Judentum, dem Islam und anderen Religionen. Während gestern Nachmittag die Familienpastoral im Mittelpunkt der Vorträge stand, ging es heute Vormittag um „kritische Situationen innerhalb der Familie“ sowie den „externen Druck auf Familien“. Dabei kamen noch einmal die Themen Migration, Armut, Arbeitslosigkeit und Gewalt zur Sprache. Für Lateinamerika wurde der Machismo als Problem thematisiert, für Afrika die Polygamie. Mehrfach wurden nach Angaben des vatikanischen Pressesprechers Federico Lombardi eine notwendige Reform der Ehenichtigkeitsverfahren vorgeschlagen sowie der Vergleich zur orthodoxen Praxis gezogen.

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Synode: Kirche braucht neue Sprache

Am Tag 2 der Sondersynode zu Ehe und Familie standen heute die Themen Naturrecht und Familienpastoral auf der Tagesordnung. Bis zum Nachmittag hatten sich bereits 70 Synodenväter zu Wort gemeldet. Die Neuorganisation der Synode wird von Teilnehmern als positiv bewertet. Die Debatte findet erstmals nach Themen sortiert statt. Daher ist eine stärkere Konzentration auf die jeweiligen Themen möglich. Nach Angaben des Erzbischofs von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, sind die Beiträge stark pastoral und persönlich geprägt und weniger akademisch. In vielen Beiträgen ging es nach Angaben des Vatikans um die Art und Weise, wie die katholische Kirche ihre Lehre den Menschen vermittelt und mit welcher Sprache sie in die Gesellschaft hinein wirkt. Dabei scheinen die Synodalen sehr selbstkritisch zu sein. Ob sie allerdings auch entsprechende Konsequenzen ziehen und welche das sein werden, ist am 2. Tag der Synode natürlich noch völlig offen.

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Synode: Papst wünscht Freimut und Demut

Heute haben die Beratungen bei der 3. Außerordentlichen Bischofssynode in Rom begonnen. Der Vormittag war geprägt von mehreren längeren Reden; am Nachmittag haben dann die ersten Synodenväter das Wort ergriffen. Papst Franziskus machte zum Auftakt noch einmal deutlich, worum es ihm geht: „Sprecht mit Freimut und hört mit Demut“, lautete seine Aufforderung an die rund 230 in der Synodenaula versammelten Mitglieder der Synode. Im Anschluss fasste Kardinal Péter Erdö die aus seiner Sicht zentralen Punkte der Beratungen für die kommenden zwei Wochen zusammen. Aus seiner Sicht gibt es zwar keinen Grund für eine „Katastrophenstimmung“ in der Kirche. Zugleich machte er in seinem Vortrag aber deutlich, dass die Kirche in Bezug auf Ehe und Familie vor großen Herausforderungen steht.

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Papst Franziskus eröffnet Familiensynode

Kurz aber deutlich war die Predigt von Papst Franziskus zur Eröffnung der Sondersynode über Ehe und Familie. Im vollbesetzten Petersdom warnte er davor, „der Traum Gottes kollidiert stets mit der Heuchelei einiger seiner Diener. Wir können den Traum Gottes ‚vereiteln‘, wenn wir uns nicht vom Heiligen Geist leiten lassen.“ Dieser Geist schenke die Weisheit, „die über die Lehre hinausgeht, um großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität zu arbeiten“. Als Lehre ist in diesem Kontext das „Wissen“ zu verstehen. Franziskus warnte davor, sich bei der Synode in der Diskussion von „originellen Ideen“ zu verlieren. Es gehe darum, „sich um die Familie zu kümmern“. Der Papst wirkte beim Gottesdienst ernst. Es ist ihm wohl bewusst, dass die nächsten zwei Wochen nicht einfach werden.

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Am Vorabend der Synode

Der Countdown läuft. In wenigen Stunden eröffnet Papst Franziskus am Sonntagmorgen mit einem Gottesdienst im Petersdom die Sondersynode zu „Ehe und Familie“. Am Vorabend betete er mit tausenden Familien auf dem Petersplatz für das Gelingen der Synode. Franziskus erklärte, dass er sich eine ehrliche, offene und brüderliche Auseinandersetzung wünsche. Er zeigte sich überzeugt, dass zu gegebener Zeit der Heilige Geist die Beratungen zu einer Einheit führen werde. In der Geschichte der Kirche habe es viele analoge Situationen gegeben, die „die Väter mit beharrlicher Geduld und Kreativität überwunden haben“. Der müde wirkende Pontifex erklärte, die Bischöfe müssten mit Gott den „Schrei des Volkes“ hören. Er habe die Hoffnung, dass die Bischofssynode eine „gottgewollte Gelegenheit“ sei, um die „Kirche und Gesellschaft zu erneuern“. Nachdem in den vergangenen Tagen und Wochen vor allem über die Medien diskutiert wurde, unter Beteiligung einer ganzen Reihe hochrangiger Kardinäle, wird ab Montag hinter verschlossenen Türen in der Synodenaula debattiert. Nach außen wird offiziell wohl wenig Konkretes dringen. Bei einem Briefing für Journalisten wurde gestern deutlich, Informationen über die Diskussionen in der Aula wird es nur gefiltert geben.

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Sterbehilfe ja oder nein?

Soll eine Beihilfe zur Selbsttötung unter bestimmten Bedingungen zugelassen werden oder nicht? Über die rechtliche Regelung der Suizidbeihilfe wird seit Wochen diskutiert. Bis Jahresende sollen mehrere Vorschläge für eine Neufassung des Paragrafen 217 des Grundgesetzes vorliegen. Im nächsten Jahr soll dann im Bundestag darüber abgestimmt werden. Die katholischen Bischöfe im Land lehnen jegliche Form der aktiven Sterbehilfe ab. Unter dem Motto „Sterben in Würde“ wollen sie in den nächsten Monaten für ihre Position werben und sich in die öffentliche Debatte einmischen. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann stellte das Vorhaben heute am Rande der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz in Fulda vor.

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Zwischen Rom und Fulda

In Rom gibt es einen Hausarrest und die Botschaft zum Welttag der Migranten, in Fulda treffen sich die deutschen Bischöfe zu ihrer Herbstvollversammlung. Baustellen haben die Bischöfe viele, an denen sie arbeiten müssen. Am Montag hatte ich ja einige auf der heute.de zusammengetragen. Parallel dazu gehen die Diskussionen im Vorfeld der Familiensynode weiter. Kardinal Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz erklärte am Montag auf meine Frage hin, wie der Streit unter den Kardinälen, der ja vor allem in Rom derzeit ausgetragen wird, einzuordnen ist, Streit habe es immer in der Kirche gegeben und Papst Franziskus wolle diese Diskussionen. Diese Kontroversen werden uns noch einige Zeit erhalten bleiben, denn wie der Synodensekretär Kardinal Baldissseri Anfang der Woche erklärte, Ergebnisse und ein päpstliches Dokument gibt es erst nach der zweiten Synode, die im Herbst 2015 stattfinden wird.

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Papst Franziskus in Albanien

Ein klares Nein zu Gewalt im Namen der Religion, die Forderung nach Religionsfreiheit sowie die Würdigung der Leiden der Gläubigen während der kommunistischen Zeit in Albanien standen im Mittelpunkt des eintägigen Besuchs von Papst Franziskus in dem Balkanland. Von den Menschen wurde Franziskus in Tirana mit großem Jubel empfangen. Während der Papst in seinen Ansprachen vor allem ermutigte, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, benannte der Vorsitzende der albanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Angelo Massafra, klar die Herausforderungen, vor denen das Land aktuell steht. Auf dem Rückflug erklärte Franziskus, er habe mit der Auswahl Albaniens als erstem europäischen Land, das er besucht, ein klares Zeichen setzen wollen. Die Reise war kurz; der Text hier ist trotzdem lang, denn es steckte viel im heutigen Tag.

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Neymeyr neuer Bischof in Erfurt

Das lange Warten hat ein Ende. Papst Franziskus hat Ulrich Neymeyr zum neuen Bischof von Erfurt ernannt. Der 57-Jährige stammt aus dem Bistum Mainz und war seit 2003 dort Weihbischof. Knapp zwei Jahre dauerte die Vakanz im Bistum Erfurt. Neymeyrs Vorgänger Joachim Wanke war zum 1. Oktober 2012 aus gesundheitlichen Gründen im Alter von 71 Jahren in den Ruhestand getreten. Ähnlich wie sein Vorgänger Wanke gilt Neymeyr als Seelsorger, der auf die Menschen zugehen und zuhören kann. Für viele ist der gebürtige Wormser sicher ein Überraschungskandidat. Denn in den letzten Monaten wurden bei verschiedenen Bischofsernennungen zwar viele Namen gehandelt, der des Mainzer Weihbischofs war allerdings nicht darunter.

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Heißer Herbst im Vatikan

Im Vatikan haben spannende Wochen begonnen. Von Montag bis Mittwoch tagte die K9 und beriet über die Kurienreform. Fünf Kardinäle haben ein Buch veröffentlicht, in dem sie jegliche Bewegung beim Sakramentenempfang für wiederverheiratete Geschiedene ausschließen. Unter den Kardinälen sind auch die Deutschen Brandmüller und Müller. Kurz vor Beginn der Sondersynode zur Familie bringen sich die verschiedenen Parteien in Position. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, die Synode im Oktober ist eine weitere Etappe auf dem „synodalen Prozess“ zu Ehe und Familie. Entscheidungen wird es frühestens bei der zweiten Synode zum Thema im Herbst 2015 oder gar erst Anfang 2016 geben.

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