Papst Franziskus hat zum Auftakt der Amazonassynode zu mutigen und klugen Reformen aufgerufen. In seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst warnte er am Morgen, Benedikt XVI. zitierend: „Die Kirche darf sich keinesfalls auf eine Pastoral der ‚Aufrechterhaltung‘ beschränken, die auf jene ausgerichtet ist, die das Evangelium Christi bereits kennen.“ Klugheit dürfe, so Franziskus weiter mit Verweis auf den Katechismus, weder mit Ängstlichkeit noch mit Schüchternheit verwechselt werden. Vielmehr gehe es um eine „wagemutige Klugheit“. Damit weckt Franziskus weitere Hoffnungen auf Veränderung und Reformen bei den bevorstehenden Beratungen.
Papst Franziskus rief zu mutigen Reformen auf. (Quelle: Erbacher)
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Am Sonntag startet die Sondersynode zum Amazonasgebiet. Was wie eine regionale Veranstaltung aussieht, könnte am Ende Auswirkungen für die katholische Kirche weltweit haben. Was sich im Vorfeld abzeichnet lässt nicht vermuten, dass es am Ende nur einige kosmetische Veränderungen geben wird. Wäre das doch der Fall, müsste man daran dann das gesamte Pontifikat von Franziskus messen. Es steht für den Pontifex viel auf dem Spiel; aber auch für die katholische Kirche, das zeigt der Protest der Konservativen in den vergangenen Monaten.
Das Medieninteresse ist groß. Was wird die Amazonassynode bringen? (Quelle: Erbacher)
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Einstimmig haben sich die deutschen katholischen Bischöfe für den Synodalen Weg ausgesprochen. Bei der Frage der Statuten und Themen gab es dann keine Einstimmigkeit mehr. Rund ein Dutzend der 69 Bischöfe sollen gegen die nun vorgelegten Statuten gestimmt haben. In diesen werden nach wie vor die vier Themen genannt, die die Mehrheit der Bischöfe seit Monaten als die zentralen Themen des Synodalen Wegs sehen: Macht und Machtverteilung, Sexualmoral, priesterliche Lebensform und die Rolle der Frau in der Kirche. Kardinal Marx betonte, was nie zur Debatte stand: weltkirchliche Fragen wie etwa zum Zölibat oder Frauenpriestertum werden nicht im nationalen Alleingang entschieden sondern gegebenenfalls als Votum in Rom vorgetragen.
Die Debatten waren kontrovers. Am Ende haben alle zugesagt, dass sie sich am Synodalen Weg beteiligen wollen. (Quelle: dpa)
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Spannend wie selten sind die Beratungen bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda. Zum Start forderten am Montag knapp 200 Frauen bei einer Demonstration die Bischöfe auf, am „Synodalen Weg“ festzuhalten. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sicherte den Frauen zu, dass bei den Beratungen keine Themen ausgeklammert werden. Für Donnerstag sind weitere Aktionen der Bewegung Maria 2.0 und der KJG geplant. Kardinal Marx betonte vor Journalisten, aus Rom gebe es kein Stopp-Schild für den „Synodalen Weg“.
Kardinal Reinhard Marx im Gespräch mit Frauen der KfD, die heute in Fulda vor dem Tagungsort der Bischofskonferenz demonstrierten. (Quelle: Erbacher)
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Noch einmal gibt es Post aus Rom zum Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Während die einen schon das Aus des Prozesses befürchten, dürfte der Brief doch eher ein weiterer Schritt auf dem Weg der Verfahrensklärung sein. Er zeigt einmal mehr, es geht um viel bei den anstehenden Beratungen. Das Ringen ist Teil des Transformationsprozesses, den die katholische Kirche aktuell durchlebt. Dabei geht es nicht nur um die Aufarbeitung, Folgen oder mitbegünstigenden Ursachen des Missbrauchsskandals. Es geht darum, die katholische Kirche fürs 21. Jahrhundert fit zu machen. Das funktioniert nicht ohne Debatten. Das Problem ist also weniger das Ringen, sondern eher die Art und Weise, wie einige Player agieren.
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Klare Worte des Pontifex bei der fliegenden Pressekonferenz auf dem Rückweg von Madagaskar nach Rom. Angesprochen auf die Kritik an seinem Pontifikat erklärte er, dass er aus Kritik immer einen Nutzen ziehe. Was er nicht mag, ist, wenn Kritik nicht offen und direkt erfolge. Kirchenspaltungen habe es in der Kirchengeschichte immer wieder gegeben, so Franziskus ruhig und klar. „Ich habe keine Angst vor Schismen, aber ich bete, dass sie nicht passieren“, erklärte das Kirchenoberhaupt. Weitere Themen waren seine Bilanz des Besuchs in den drei Ländern, der Klimawandel, die Kommunikation der Zukunft, Fremdenfeindlichkeit sowie die „alte Großmutter Europa“ und deren demografisches Problem.
Eine gute Stunde nahm sich Franziskus Zeit für das Gespräch mit den Journalisten. (Quelle: Erbacher)
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Sechs Tage, 19.000 Kilometer und 18 Reden. Was bringt eine solche Reise in eine Gegend, die zu den ärmsten der Welt zählt und der die Öffentlichkeit auf der Nordhalbkugel wenig Beachtung schenkt? Spricht man vor Ort mit Vertretern deutscher, nicht-kirchlicher Organisationen, kann ein solcher Besuch viel bewirken. In Mosambik beim Versöhnungs- und Friedensprozess, auf Madagaskar bei Fragen der Armutsbekämpfung, in allen drei Ländern, also auch auf Mauritius, bei Wirtschaftsfragen und vor allem dem Thema Korruption.
Wenn der Papst nach Afrika reist. (Quelle: Erbacher)
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Zum Abschluss seiner sechstägigen Südostafrikareise hat Papst Franziskus am Montag Mauritius besucht. Vier Themen standen dabei im Mittelpunkt seiner beiden Ansprachen: die Jugend, Wirtschaftsfragen, das Zusammenleben von Kulturen und Religionen sowie die Sorge um den „missionarischen Elan“ der Kirche. Mit knapp neun Stunden war es eine der kürzesten Visiten des Pontifex. Dafür darf Mauritius für sich in Anspruch nehmen, dass es das kleinste Land ist, das Franziskus bisher besucht hat. Allerdings ist die Insel mit ihren 1,3 Millionen Einwohnern ein Schmelztiegel der Religionen, Kulturen und Ethnien. Verstärkt noch durch die wirtschaftlichen Aktivitäten treffen hier auf der Fläche von 2000 Quadratkilometer, etwas kleiner als das Saarland, mitten im Indischen Ozean alle Kontinente auf engstem Raum aufeinander mit allen Vorteilen und Herausforderungen.
Franziskus ist besorgt um die Jugend und die Kirche. (Quelle: Erbacher)
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Die Korruption war auch am 2. Tag des Besuchs von Papst Franziskus in Madagaskar Thema. Beim Gottesdienst am Morgen kritisierte er Günstlingswirtschaft und Klientelismus. Die christliche Bruderliebe beziehe sich nicht nur auf die eigene Familie. Wer glaube, „dass sich der Zugang zum Himmelreich allein auf die Bandes des Blutes beschränke“, liege falsch, betonte der Papst. Zugleich wandte er sich gegen jegliche Form der Instrumentalisierung von Religion. „Armut ist kein unabänderliches Schicksal“, war die Botschaft des Papstes beim Besuch eines Sozialprojekts für ehemalige Müllmenschen am Nachmittag. Bei der Begegnung mit Klerikern, Ordensleuten und Seminaristen am Abend würdigte er deren Einsatz „unter schwierigen Bedingungen“. Er warnte einmal mehr vor Aktionismus in der Pastoral und, wie schon in Mosambik, mahnte er die Seelsorger, eine Pastoral des Alltags zu praktizieren.
Franziskus wird überall mit Jubel empfangen; auch wenn er bisweilen eine unbequeme Botschaft hat. (Quelle: Erbacher)
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Papst Franziskus hat seinen Besuch in Madagaskar mit scharfer Kritik an Korruption und der Abholzung des Regenwalds begonnen. Ungewöhnlich deutlich forderte er beim Treffen mit Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft „gegen alle einschlägigen Formen der Korruption und Spekulation vorzugehen, welche die soziale Ungleichheit erhöhen“. Zugleich betonte er, „es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise“. Die Bischöfe Madagaskars ermutigte er, sich stärker für soziale Gerechtigkeit einzusetzen, sprich politischer zu sein. Am Abend kamen mehrere einhunderttausend Menschen auf ein großes Feld am Rande der Stadt zur Vigil. Papst Franziskus ermutigte die jungen Madagassen, auf sich selbst und ihre Fähigkeiten zu vertrauen, um so die eigene Zukunft und die des Landes mitzugestalten.
Papsr Franziskus spricht deutliche Worte und bekommt am Ende Applaus. (Quelle: Erbacher)
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