In Magdeburg ist das vierte Gesprächsforum von Bischöfen und Laien zu Ende gegangen. Dabei wurde die Forderung nach einer neuen Gemeinsamen Synode der Bistümer (als Nachfolge der Würzburger Synode von 1971-1975) mehrfach geäußert. Auch wenn noch längst nicht alle Voten von damals umgesetzt sind – den 300 Teilnehmern von Magdeburg ist es wichtig, dass ihre Gespräche nicht folgenlos bleiben. Weiterlesen …
„Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee.“ Das will Papst Franziskus und das wollen nach Aussage des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, auch die deutschen Bischöfe und Katholiken. Der Münchner Erzbischof hatte seine Rede beim traditionellen Sankt-Michaelsempfang der katholischen Kirche in Berlin unter diesen Gedanken gestellt. Er stammt aus dem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium von Papst Franziskus vom November letzten Jahres. Marx nutzte die Gelegenheit, vor der politischen Prominenz Berlins zu beteuern, dass sich die katholische Kirche einmischen möchte in den gesellschaftlichen Diskurs zum Wohle der Menschen. Marx sieht damit die katholische Kirche in Deutschland bereits ein gutes Stück im Franziskus-Modus. Bei den Gesprächen anschließend wurde allerdings deutlich, dass viele Anwesende noch viel Luft nach oben sehen, wenn es um die Umsetzung einer „armen Kirche an der Seite der Armen“ in Deutschland geht.
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Es ist ein interessanter Vorschlag, den der ehemalige israelische Staatspräsident, Schimon Peres, in diesen Tagen ventiliert: eine Art „UN der Religionen“ oder Organisation Vereinigter Religionen. Gestern hat Peres darüber mit Papst Franziskus gesprochen. Knapp eine Stunde soll das „private Treffen“ gedauert haben. Offiziell dauern Audienztermine 20 Minuten. Gleich darauf traf Franziskus den jordanischen Prinzen Hassan ibn Talal. Der ist seit vielen Jahren im interreligiösen Dialog. Bei beiden Gesprächen soll es um die Rolle der Religionen in Konflikten gegangen sein und vor allem darum, wie die Religionen friedensstiftend wirken können.
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In den Tagen nach der Südkoreareise war es etwas ruhiger im Vatikan (und auch im Papstgeflüster). Mit dem Ende des Monats August kehrt langsam wieder Normalität in den Apparat ein. Heute gab es zwei wichtige Personalentscheidungen und auch der Blick in die Audienzliste von heute nährt Spekulationen. Franziskus setzt den Umbau der Kurie fort. Er schickte den Präfekten der Liturgiekongregation, Kardinal Antonio Cañizares Llovera, zurück nach Spanien. Dort wird er Erzbischof in Valencia. Carlos Osoro Sierra, bisher Erzbischof in Valencia, löst Kardinal Antonio Maria Rouco Varela in Madrid ab.
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Eine Stunde lang hat Papst Franziskus den Journalisten Rede und Antwort gestanden. Anbei die komplette Pressekonferenz in einer eigenen Übersetzung. Bei Radio Vatikan gibt es auch das italienische Transkript. Ein Kollege hat das Ganze auch ins Englische übersetzt. Übersetzungen sind immer schwierig und auch bereits eine Interpretation. Dazu kommt, dass der Papst frei spricht und es eben kein vorgefertigter Text ist. Die Themen sind vielfältig: Irak, China, nächste Papstreisen, Benedikt XVI., Enzyklika zur Ökologie sowie sein Privatleben und ein möglicher Rücktritt.
Papst Franziskus trauert unterdessen um drei Familienangehörige. Heute morgen sind zwei Großneffen im Alter von acht Monaten und zwei Jahren sowie deren 39-jährige Mutter bei einem Autounfall in Argentinien ums Leben gekommen. Der Großneffe wurde schwer verletzt. In einer Erklärung des Vatikans heißt es, Papst Franziskus empfinde tiefen Schmerz und bitte all jene, die an seinem Schmerz Anteil nehmen, sich mit ihm im Gebet zu vereinen.
„Einen ungerechten Aggressor zu stoppen, ist legitim.“ Das sagte Papst Franziskus gegenüber Journalisten auf dem Rückflug von seiner Reise nach Südkorea mit Blick auf die Situation im Irak. Allerdings wollte er sich nicht auf die Mittel festlegen, mit denen der Aggressor zu stoppen ist. Die Institution, das zu entscheiden, seien die Vereinten Nationen, nicht ein einzelner Staat, so Franziskus. Er sei jederzeit bereit, in den Irak zu reisen, und schloss eine solche Visite für die nahe Zukunft nicht aus. Eine Stunde lang stellte sich der Papst den Fragen der Journalisten. Weitere Themen waren China, sein Verhältnis zu Benedikt XVI., die geplante Ökologie-Enzyklika und seine Gesundheit.
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Am vierten Tag seines Besuchs in Südkorea hat Papst Franziskus die Bischöfe und Jugendlichen Asiens auf seine Vorstellung der Kirche eingeschworen. Die Stichworte lauteten dabei: beweglich, kreativ, heilig, missionarisch und demütig. Stand gestern mit der Seligsprechung der Märtyrer Korea im Mittelpunkt des Papstbesuchs, war es heute der ganze Kontinent Asien. Franziskus würdigte die „vielen positiven Werte der verschiedenen asiatischen Kulturen“. Betonte aber zugleich, dass der christliche Glaube dieses Erbe „läutern, erheben und vervollkommnen“ müsse. Zudem richtete Franziskus einen Appell in Richtung China, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Zum Abschlussgottesdienst des 6. Asiatischen katholischen Jugendtags kamen über 40.000 Menschen zum Gottesdienst in Haemi.
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Am dritten Tag der Reise von Papst Franziskus nach Südkorea standen eher die Zeichen im Mittelpunkt als die Worte. Bewegend war am Nachmittag die Begegnung mit Menschen mit Behinderung auf dem „Berg der Nächstenliebe“ in Kkottongnae. Wichtig für die Katholiken in Südkorea war die Seligsprechung von 124 Märtyrern durch Papst Franziskus am Vormittag. Das Zeugnis und die Arbeit der ersten Katholiken im Land, die vor allem Laien waren, ist zentral für das Selbstverständnis der Kirche. Auffallend ist, dass die einheimischen Kirchenvertreter sehr selbstkritische Töne in Bezug auf die eigene Kirche und Gesellschaft anschlagen. Erneut setzte Franziskus ein Zeichen der Solidarität mit den Angehörigen der Opfer des Sewol-Fährunglücks.
Der zweite Tag von Papst Franziskus in Südkorea war geprägt von stimmungsvollen und begeisterten Feiern. Am Morgen eine Messe mit über 40.000 Gläubigen im WM-Stadion von Deajeon mit der Starsporanistin Sumi Jo. Am Nachmittag die Begegnung mit den 6.000 Teilnehmern des Asiatischen Weltjugendtags, bei dem der Papst nach Ende der vorbereiteten Rede lange improvisierte und die Jugendlichen trotz Sprachbarriere begeisterte. Am Rande des Gottesdienstes am Morgen gab es aber auch nachdenkliche Töne. Franziskus traf zehn Angehörige und Opfer des Sewol-Fährunglücks vom Frühjahr. Beim Mittagsgebet gedachte er der Toten. Wegen des Nebels konnte Franziskus am Morgen nicht den Hubschrauber von Seoul nach Deajeon nehmen, sondern nutzte kurzerhand mit sseiner Delegation einen normalen Linienzug.
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Der erste Tag der Reise von Papst Franziskus nach Südkorea stand zu einem großen Teil im Zeichen der Teilung der Halbinsel. Zentrale Worte in seinen ersten beiden Ansprachen auf der koreanischen Halbinsel waren „Frieden“ und „Hoffnung“. „Friede ist nicht einfach das Nicht-Vorhandensein von Krieg, sondern ‚das Werk der Gerechtigkeit‘“, so Franziskus vor Diplomaten und Politiker nach der Ankunft in Seoul. Die Situation in Korea wirke sich auf die „Stabilität der ganzen Region und in der Tat auf die ganze Welt aus, die kriegsmüde ist“. Beim Treffen mit den Bischöfen Koreas erinnerte deren Vorsitzender, Erzbischof Peter Kang U-il, an die vielen Familien, die seit der Teilung des Landes vor 66 Jahren getrennt sind. Er kritisierte ein Wettrüsten in der Region und ein zunehmend nationalistisches Denken der Staaten dort. Weiterlesen …