Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Der Papst und das Geld

Besitz an sich ist nichts Schlechtes. Entscheidend ist, was man damit macht. So könnte man die Worte von Papst Franziskus in einem Interview für eine niederländische Obdachlosenzeitung zusammenfassen. „Die Kirche hat viele Besitztümer. Aber die nutzen wir um die Strukturen der Kirche aufrecht zu erhalten und viele Werke in armen Ländern zu machen.“ Zugleich warnte Franziskus vor Korruption, in Politik und Kirche. Bei der Morgenmesse kritisierte der Pontifex zudem Priester und Bischöfe, die sich selbst bedienten, anstatt selbst zu dienen: „Auch in der Kirche gibt es solche Menschen, die sich an der Kirche bedienen, statt an die anderen zu denken: Emporkömmlinge, die am Geld hängen. Wie viele Priester und Bischöfe dieser Art haben wir schon gesehen? Das ist traurig, nicht?“

Weiterlesen …

Vatileaks 2 – ein neuer Skandal?

Zwei Verhaftungen und zwei neue Enthüllungsbücher – Es braut sich etwas zusammen über dem Vatikan. Seit Tagen ist das Wort „Vatileaks“ wieder in aller Munde rund um den kleinsten Staat der Welt. Kardinal Gerhard Müller sprach angesichts der Enthüllung des Briefs von 13 Kardinälen zu Beginn der Familiensynode von einem neuen Vatileaks. Doch angesichts der Veröffentlichung von zwei neuen Büchern über Vatikanfinanzen, die diese Woche noch anstehen, dürfte die Publikation des Briefes eher das kleinere Problem sein im Vergleich zu dem, was noch zu erwarten ist. Und der Vatikan hat bereits gehandelt und am Wochenende zwei Personen verhaftet, die des Verrats von Geheimnissen beschuldigt werden.

Weiterlesen …

Synode zu Ehe und Familie – Nachlese

Dürfen Sie nun oder dürfen sie nicht? Zur Kommunion, die wiederverheirateten Geschiedenen? Nach wie vor wird versucht, an der Antwort auf diese Frage die Synode zu messen. Doch die Synode ist oder war mehr, viel mehr. Wer die Relatio finalis liest, stellt fest, dass es vor allem um eine neue Haltung geht, nämlich die Haltung, die Franziskus seiner Kirche als neuen Grundton auferlegen möchte: nicht jammern, klagen und verurteilen, sondern selbstbewusst aus dem Glauben leben und gestalten, wertschätzen, sowie den Geist vor den Buchstaben, den Mensch vor die Idee stellen. Nicht ausgrenzen, sondern integrieren müsse die Kirche, lautete seine Botschaft in der Predigt beim Abschlussgottesdienst der Synode am Sonntag im Petersdom. Jetzt ist der Papst am Zug. Am Mittwoch nutzte Franziskus bei der Generalaudienz das Gedenken an die Konzilserklärung „Nostra aetate„, um die Religionen in der Welt zum Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit aufzurufen. Die vielen globalen Probleme wie Kriege und Konflikte, die Gewalt im Namen der Religion, Hunger und Umweltverschmutzung oder die Krise der Familie verlangten ein gemeinsames Handeln aller Glaubensrichtungen.

Am Mittwoch gedachte Papst Franziskus bei der Generalaudienz der Verabschiedung der Erklärung "Nostra aetate - über das Verhältnis zu den nichtchristlichen Religionen" des II. Vatikanischen Konzils. (Quelle: dpa)

Am Mittwoch gedachte Papst Franziskus bei der Generalaudienz der Verabschiedung der Erklärung „Nostra aetate – über das Verhältnis zu den nichtchristlichen Religionen“  des II. Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren. (Quelle: dpa)

Weiterlesen …

Synode zu Ehe und Familie – Tag 21

Jetzt ist es raus, das Abschlussdokument. Und wie schon zu Beginn der Synode geschrieben, lautet das Fazit unterm Strich: ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für die Kirche. Immerhin ist es der Regie der Synode gelungen, dass es zu keinem größeren Eklat kam während der dreiwöchigen Versammlung und dass dieses Mal am Ende alle Abschnitte eine Zweidrittel-Mehrheit bekamen. Auch wenn beim entscheidenden Abschnitt über die wiederverheirateten Geschiedenen das Ergebnis denkbar knapp war. 177 waren notwendig, nur eine mehr wurde erreicht. Und das, obwohl der Text sehr offen formuliert war. Das Wort Sakrament bzw. Kommunion nicht vorkam. Aber die Konservativen hatten entdeckt, dass in der offenen Formulierung eben auch viele Interpretationsmöglichkeiten stecken. Und in diesem Sinne mag das Ergebnis der Synode auf den ersten Blick enttäuschen. Doch es könnte damit auch die Grundlage für weitreichende Reformen gelegt worden sein. Für den Papst war der synodale Weg zu Ehe und Familie auch ein Test, wie weit er gehen kann in seinen Reformbemühungen.

Weiterlesen …

Synode zu Ehe und Familie – Tag 20

Die Spannung steigt. Noch ist nichts über den Inhalt der Relatio finalis bekannt. Der Papst hat heute schon einmal deutlich gemacht, dass er nicht stillstehen will: „Die Zeiten ändern sich und wir Christen müssen uns auch immer ändern“, sagte er bei der Morgenmesse in Santa Marta. In der Synodenaula haben sich anschließend 51 Synodenväter zum Entwurf der Relatio finalis zu Wort gemeldet, um Änderungswünsche einzubringen. Wie viele schriftliche Eingaben es bis zum Mittag gab, ist bisher nicht bekannt. Der endgültige Text wird daher erst morgen früh vorliegen. Dann wird er in der Aula verlesen und anschließend wird darüber abgestimmt. Es deutet sich an, dass der Text im Anschluss morgen Abend sofort veröffentlicht wird. Endgültig entschieden habe der Papst darüber aber noch nicht, ist aus dem Vatikan zu hören.

Und immer wieder das Problem mit dem Wind! Oder ist es der Heilige Geist? (Quelle: dpa)

Und immer wieder das Problem mit dem Wind! Oder ist es der Heilige Geist? (Quelle: dpa)

Weiterlesen …

Synode zu Ehe und Familie – Tag 19

Die Synode ist mit der 15. Generalkongregation am Donnerstagnachmittag auf die Zielgerade eingebogen. Erstmals wurde der Entwurf der Relatio finalis den Synodenteilnehmern präsentiert. Darin ist das Ergebnis der knapp dreiwöchigen Beratungen sowie des synodalen Prozesses, der knapp zwei Jahre dauerte, zusammengefasst. Kardinal Oswald Gracias, Mitglied des Redaktionsteams, zeigte sich am Nachmittag gegenüber Journalisten zuversichtlich, dass der Text am Samstagnachmittag bei der Abstimmung mehrheitlich Zustimmung finden werde. Das Dokument versuche, alle Fragen aufzugreifen, gebe aber keine Antworten. Dennoch sei es eine gute Grundlage für Entscheidungen. Und die muss jetzt der Papst treffen. Vor der Sitzung am Nachmittag war doch eine gewisse Nervosität zu spüren. Die Synodenteilnehmer waren gespannt, wie dem Redaktionsteam die Quadratur des Kreises gelungen ist. Schließlich hatten bei einigen Themen wie etwa dem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen die einzelnen Sprachzirkel gegensätzliche Forderungen ins Plenum eingebracht. Auch wenn Kardinal Gracias betonte, dass es dieses Mal weniger konträre Positionen gegeben habe als bei der Synode im letzten Oktober. Mit einer Überraschung wartete Papst Franziskus zu Beginn der Sitzung am Donnerstagnachmittag auf. Er kündigte die Schaffung einer neuen Kongregation für Laien, Familie und Leben an.

Ob es der Text der Relatio finalis war? Papst Franziskus auf dem Weg in die Synodenaula. (Quelle: ap)

Ob es der Text der Relatio finalis war? Papst Franziskus auf dem Weg in die Synodenaula. (Quelle: ap)

Weiterlesen …

Synode zu Ehe und Familie – Tag 18

Die Synode ist in vielen Fragen einig, in vielen Dingen aber auch uneins. Das zeigen die Ergebnisse der Arbeit der Sprachgruppen zum dritten Teil des Arbeitspapiers, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Einig sind sich die meisten: der Papst soll oder muss es am Ende richten. Das wird für vor allem in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen schwierig sein, denn hier gibt es sehr unterschiedliche Positionen in den Sprachgruppen. Der deutschsprachige Zirkel fiel einmal mehr auf – aus zwei Gründen: zum einen durch eine scharfe Kritik an anderen Synodalen, zum anderen durch die, einstimmig im Zirkel beschlossene, Offenheit für die Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene in besonderen Fällen. Entschieden trat der Vatikan am Mittwoch Gerüchten entgegen, Papst Franziskus habe einen Gehirntumor. Was in der Nacht auf Mittwoch für große Unruhe sorgte, war am Mittwochabend als Falschmeldung entlarvt. Die entscheidende Frage ist allerdings, was steckt hinter der Sache. Wer will Unruhe stiften und dem Papst schaden?

Papst Franziskus erfreut sich laut Vatikan bester Gesundheit. Wohin bei der Bischofssynode am Ende die Reise wirklich geht, ist noch unklar. (Quelle: ap)

Papst Franziskus erfreut sich laut Vatikan bester Gesundheit. Wohin bei der Bischofssynode am Ende die Reise wirklich geht, ist noch unklar. (Quelle: ap)

Weiterlesen …

Synode zu Ehe und Familie – Tag 14

Mehr Synodalität und Kollegialität wünscht sich Papst Franziskus für die katholische Kirche. Das hat er heute noch einmal deutlich gemacht. Anlass war eine Feier zum 50-jährigen Bestehen der Bischofssynode im Vatikan. Dabei machte er auch deutlich, dass der Papst die oberste Entscheidungsgewalt in der katholischen Kirche innehabe. Dieser handle aber nicht nach seiner privaten Meinung, sondern als oberster Glaubenszeuge für die ganze Kirche. Zuvor hatte Kardinal Christoph Schönborn angemahnt, die Synode sollte sich bei ihrem Vorgehen am Apostelkonzil orientieren. Dies würde bedeuten: weniger theoretisieren und sich mehr an der Heiligen Schrift und den Erfahrungen zu orientieren. Die Gedenkfeier zum Synodenjubiläum könnte zu einem Schlüsselmoment im Pontifikat von Papst Franziskus werden. Vor Vertretern des Weltepiskopats hat er seine Vorstellung einer synodalen Kirche vorgetragen, flankiert von den methodologischen Überlegungen Kardinal Schönborns. Das Ereignis könnte die katholische Kirche auf lange Sicht hin prägen. Mit der Einrichtung der Bischofssynode hatte Papst Paul VI. eine Idee der Konzilsväter aufgegriffen und diese noch während der Kirchenversammlung umgesetzt. Offiziell geschah dies am 15. September 1965. Bislang gab es 27 Synoden, 14 ordentliche, drei außerordentliche und zehn Sonderversammlungen.

Weiterlesen …

Synode zu Ehe und Familie – Tag 13

Am Freitag war der Tag der Ökumenevertreter und Ehepaare bei der Synode. Sie hielten in der Synodenaula ihre Statements, darunter auch das deutsche Ehepaar Petra und Aloys Buch. Sie sprachen sich dafür aus, „realistisch und mutig“ die Sendung der christlichen Ehe und Familie in der heutigen Zeit neu zu verdeutlichen. Zugleich gaben sie den Gläubigen eine Stimme, die nach dem Scheitern der ersten Beziehung kein Ehenichtigkeitsverfahren wünschen und dennoch eine neue Beziehung eingehen wollen. Schon in dem Statement von Kardinal Reinhard Marx, das die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag veröffentlichte, betonte der Konferenz-Vorsitzende, „das erneuerte Verfahren zur Feststellung der Ehenichtigkeit kann nicht alle Fälle in rechter Weise erfassen“. Marx sprach sich für eine Vertiefung der „Theologie der Liebe“ aus, wie sie im II. Vatikanischen Konzil in Ansätzen enthaltet sei. Die Statements der „brüderlichen Delegierten“ der anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften waren sehr unterschiedlich. Mehrfach kam der Wunsch nach dem gemeinsamen Abendmahl zum Ausdruck. „Heiliger Vater, als Teil des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“, das Sie ausgerufen haben, würde ich mir wünschen, dass sie ein konkretes Zeichen der Hoffnung und der Heilung setzen, dass sowohl pastoral als auch evangelisch wäre: dass alle Christen willkommen wären, gemeinsam Abendmahl zu feiern“, so Robert K. Welsh, Präsident des Rats der Jünger Christi.

Theologie der Liebe vertiefen

Knapp fünf Seiten umfasst das Statement von Kardinal Reinhard Marx. Er skizziert die „Theologie der Liebe“ des II. Vatikanischen Konzils und konzentriert sich danach auf die Themen Ehevorbereitung und –begleitung sowie den Umgang mit gescheiterten Ehen und wiederverheirateten Geschiedenen. Die Ehevorbereitung und –Begleitung dürfe nicht von einem „moralischen Perfektionismus“ bestimmt sein, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Wie schon Bischof Franz-Josef Bode erteilt auch Marx einer Haltung des „alles oder nichts“ in diesem Kontext eine Absage. „Unser Blick sollte sich weniger auf das richten, was im Leben (noch) nicht gelingt oder vielleicht auch gründlich misslingt, als vielmehr auf das, was schon gelingt. Es ist meist nicht der erhobene Zeigefinger, sondern die ausgestreckte Hand, die Menschen motiviert, auf dem Weg der Heiligung voranzuschreiten.“ Es gehe darum, die Erfahrungen der Menschen „wertzuschätzen“. Er warnt davor, die Sakramentalität der Ehe auf die Unauflöslichkeit zu reduzieren. „Sie ist ein umfassendes Beziehungsgeschehen, das sich entfaltet.“

Ganz verschlüsselt spricht Marx auch das Thema Empfängnisregelung an. In der Pastoral müsse der Gewissensentscheidung der Eheleute mehr Raum gegeben werden. Die Kirche müsse das Gewissen der Leute bilden, könne aber das Gewissensurteil der Einzelnen nicht ersetzen. „Das gilt insbesondere für Situationen, in denen die Partner in einem Wertkonflikt eine Entscheidung treffen müssen, etwa wenn die Offenheit für die Zeugung von Kindern und die Wahrung des ehelichen und familiären Lebens miteinander in Konflikt geraten.“

Marx zu wiederverheiratete Geschiedene

Zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen stellt Marx fest, dass in den Gemeinden der Ausschluss von der Kommunion nicht verstanden werde, wenn man gleichzeitig als Kirche immer betone, dass die Betreffenden zur „vollen Gemeinschaft der Kirche gehören“. „Können Menschen, die im Zustand der schweren Sünde gesehen werden, wirklich das Gefühl haben, ganz zu uns zu gehören?“ Marx warnt davor, die sexuellen Handlungen in der zweiten Beziehung isoliert vom Lebenszusammenhang zu beurteilen. Marx kommt schließlich zu dem Schluss: „Auf der theologischen Grundlage, die das Zweite Vatikanische Konzil gelegt hat, sollten wir daher ernsthaft die Möglichkeit prüfen – je auf den einzelnen Fall bezogen und nicht in einer generalisierenden Weise –, zivil geschiedene und wiederverheiratete Gläubige zum Sakrament der Buße und zur Kommunion zuzulassen, wenn das gemeinsame Leben in der kanonisch gültigen Ehe definitiv gescheitert ist und die Ehe nicht annulliert werden kann, die Verbindlichkeiten aus dieser Ehe geklärt sind, die Schuld am Zerbrechen der ehelichen Lebensgemeinschaft bereut wurde und der aufrechte Wille besteht, die zweite zivile Ehe aus dem Glauben zu leben und die Kinder im Glauben zu erziehen.“

Potential auch unterhalb des Ideals

Das Ehepaar Buch hat sich in seinem Statement etwas unterschieden von den Beiträgen vieler anderer Ehepaare. Die Buchs haben zwar auch ihre eigenen Erfahrungen mit eingebracht, haben aber noch mehr die sprechen lassen, die sich in unzähligen Anrufen, Briefen und Mails an sie gewendet hatten. Sie äußerten den Wunsch, dass Kirche und Synode „realistisch und ermutigend“ die Sendung christlicher Ehe und Familie in heutiger Zeit neu verdeutliche. Sie äußerten ihre Sorge, angesichts des Umgangs mit Scheitern durch die Kirche. Sie berichteten von katholischen Christen, die es „explizit“ ablehnten, „ihre kirchlich geschlossene Ehe einer Nichtigkeits-Prüfung zu unterziehen – und zwar weil sie von der christlichen Qualität ihrer ersten Ehe überzeugt sind. Hin- und hergerissen zwischen Wertschätzung der zerbrochenen Ehe, Reue über eigenes Versagen, aber auch Verantwortung für die neue zivile Ehe und Familie wünschen sie eine letztlich versöhnte, heile Mitgliedschaft in unserer Kirche. Wir bezeugen die Sorge, dass unser Erschrecken über Tragik und Schuld im Zerbrechen von Ehen uns den Blick verstellen kann für die großen Potentiale kirchlicher Versöhnung und personaler sittlicher Verantwortung auch unterhalb des Ideals.“ Sie sprachen schließlich von ihrer Hoffnung, „dass von dieser Synode ein kräftiger Impuls ausgeht, christliche Ehe und Familie als wesentliche Gestalter der Zukunft von Gesellschaft und christlicher Gemeinde neu zu entdecken.“

Am Donnerstagmittag gab es noch 30 Statements zum dritten Teil des Arbeitspapiers. Dabei ging es, so die vatikanischen Berichterstatter aus der Aula noch einmal sehr stark auch um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Ein Synodenvater machte den Vorschlag, man solle eine Kommission einsetzen, die das Thema noch einmal vertiefend beraten solle. Doch aus der Synode ist auch sehr stark der Wille zu hören, dass nach zwei Jahren synodalen Prozesses jetzt Ergebnisse gefordert sind. Mehrfach wurde am Donnerstagmittag auch an Humanae vitae erinnert. Daneben ging es um Gewalt in Familien, Adoption, Inzest und die Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs sowohl in den Familien, aber auch durch Kleriker. Der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, erklärte gegenüber Journalisten, angesichts der Missbrauchsskandale müsse Kirche besonders sensibel beim Thema Familie sein. Denn genau hier sei etwa in seinem Heimatland sehr viel Vertrauen verloren gegangen.

P.S. Da ich übers Wochenende auf Drehreise in Brasilien bin für eine Dokumentation, die wir Anfang Dezember senden, kann ich die Synode nur aus der Ferne beobachten. Ab Mitte der Woche wird das dann aber wieder anders wenn, wenn es zum spannenden Finale kommt.

Synode zu Ehe und Familie – Tag 12

Wie geht die katholische Kirche künftig mit den „heißen Eisen“ um? Darum geht es in der dritten Phase der Synode. 93 Statements gab es seit gestern Vormittag zum dritten Teil des Arbeitspapiers. Eines der dominierenden Themen war der Umgang mit den wiederverheirateten Geschiedenen. Dabei gab es, so die Vatikanberichterstatter beim Briefing, von 0 bis 100 alle Schattierungen. Mehrfach wurde demnach Papst Franziskus für die jüngste Reform der Ehenichtigkeitsverfahren gedankt. Auch Abt Jeremias Schröder hatte dies im Namen der Christen in China gemacht. Das geht aus seinem Statement im Plenum hervor, das heute von der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht worden war. Unterdessen hat sich gestern und heute Kardinal Raymond Burke zu Wort gemeldet. Gleich zwei Pressekonferenzen nutzte der konservative Kirchenmann gestern und heute, um seine Stimme in der aktuellen Debatte zu erheben. Burke selbst ist nicht mehr Mitglied der Kurie und wurde vom Papst auch nicht als Mitglied durch „päpstliche Ernennung“ zur Synode berufen.

Weiterlesen …