Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Auf dem Weg zu einer anderen Kirche?

Es wird ernst beim weltweiten Synodalen Prozess. Heute wurde im Vatikan das Arbeitspapier für die erste Synodalversammlung im Vatikan im Oktober vorgestellt. Viele heiße Eisen werden angepackt, dazu werden grundlegende Strukturfragen gestellt, die zu einer fundamentalen Veränderung der Ekklesiologie führen könnten. Erstmals in dieser Deutlichkeit im Pontifikat von Papst Franziskus wird mehrfach die Frage nach einer Veränderung des Kirchenrechts gestellt, um die notwendigen Veränderungen hin zu einer synodalen Kirche auf allen Ebenen durchzuführen. Das Papier zeigt, dass die meisten der Themen, die im deutschen Synodalen Weg behandelt wurden, nun auch auf weltkirchlicher Ebene diskutiert werden. Während die Katholiken in Deutschland und ihre Bischöfe in der Mehrheit bereits Antworten gefunden haben, stehen sie auf universaler Ebene noch aus. Doch die Intention des Papiers ist eindeutig: die Zeichen stehen auf grundlegende Veränderungen. Denn an vielen Stellen fragt das Papier nicht nach dem „Ob“, sondern nach dem „Wie“.

Papst Franziskus bei seinem ersten Auftritt nach der Entlassung aus dem Krankenhaus beim Angelus am vergangenen Sonntag. Will er eine andere Kirche? (Quelle: reuters)

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Roma locuta – Causa Gänswein finita?

Jetzt ist es offiziell. Erzbischof Georg Gänswein kehrt zum 1. Juli in seine Heimat Freiburg zurück. Papst Franziskus hat keine neue Verwendung für den langjährigen Sekretär von Benedikt XVI. In einer Mitteilung des Vatikan heißt es heute, Gänsweins Aufgabe als Präfekt des Päpstlichen Hauses habe bereits am 28. Februar geendet. Allerdings gibt es in der Erklärung ein kleines Schlupfloch für eine künftige Verwendung, indem formuliert wird, dass der 66-Jährige „vorerst“ in seine Ursprungsdiözese zurückkehre. Der Vorgang ist ungewöhnlich und schwierig für alle Beteiligte. Aus Freiburg gibt es zu möglichen künftigen Aufgaben Gänsweins keine Informationen. Lediglich eine erste Bleibe scheint gefunden im Priesterseminar im Schatten des Münsters.

Erzbischof Gänswein bei einem Gottesdienst im Freiburger Münster Mitte Mai. (Quelle: dpa)

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Papst nach OP wohlauf – neue Transparenz?

Papst Franziskus hat seine Darm-Operation gut überstanden. Nach Informationen seines Arztes ist er bereits wach und macht Scherze. Der Chirurg Sergio Alfieri erklärte am Mittwochabend, dass Franziskus die Vollnarkose gut überstanden habe. Der Vatikan hatte zuvor schon mitgeteilt, dass es keine Komplikationen gegeben hatte. Am Vormittag noch vor Eintreffen des Papstes in der Klinik hatte Vatikansprecher Matteo Bruni detailliert darüber informiert, was am Nachmittag im Operationssaal stattfinden soll. Da schüttelte Papst Franziskus noch auf dem Petersplatz die Hände der Brautpaare, die zur wöchentlichen Generalaudienz gekommen waren. Vorbei scheint die Geheimniskrämerei, die bisher um die Gesundheit des Papstes gemacht wurde. Am Abend gab es ein ausführliches Bulletin mit Angaben aller involvierten Ärzte. Franziskus werde mindestens bis zum 18. Juni pausieren, teilte der Vatikan am Nachmittag mit.

Bei der Generalaudienz am Morgen gibt es noch keine Anzeichen dafür, dass Franziskus am Nachmittag eine dreistündige OP bevorsteht. (Quelle: reuters)

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