Entscheidungen sollen mit Bedacht gefällt werden. Das erklärte Papst Franziskus vor wenigen Tagen in einem Zeitschrifteninterview. Das dürfte auch für den Fall Limburg gelten. Heute hat die Prüfkommission der Deutschen Bischofskonferenz ihre Arbeit aufgenommen. Im Vatikan wird derweil auch intensiv über das weitere Vorgehen beraten. Gestern hatte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, mit dem Papst über Limburg gesprochen. Spätestens bei diesem Treffen dürfte Franziskus bewusst geworden sein, um welche Größenordnungen finanzieller Art es bei dem Bauprojekt in Limburg geht. Samstags hat traditionell der Chef der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, seinen wöchentlichen Termin beim Papst. Dann wird über Personalangelegenheiten gesprochen. Dabei steht dem Vernehmen dieses Mal auch Limburg auf der Tagesordnung. Das bedeutet aber nicht, dass es morgen dazu auch eine öffentliche Entscheidung geben muss.
Erzbischof Zollitsch sprach mit Papst Franziskus über die Kirche in Deutschland.
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Gleich an mehreren Stellen scheint sich etwas zu bewegen. Das gilt für die Themen Flüchtlinge, Transparenz, Limburg und saubere Geschäfte. Zudem hat Papst Franziskus heute den anhaltenden Hunger in der Welt als Skandal bezeichnet. Aus Anlass des Welternährungstages fordert er gerechte und nachhaltige Lösungen gegen den Hunger und ein Ende der Vergeudung von Lebensmitteln. Die „Logik der unkontrollierten Ausbeutung der Schöpfung“ müsse überwunden werden, damit alle Menschen genügend Nahrung hätten.
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Das ist keine gute Woche für den Limburger Oberhirten Franz-Peter Tebartz-van Elst. Am Montag das Eingeständnis, dass der Bau des Diözesanzentrums mindestens 31 Millionen Euro kostet. Dann heute die offizielle Bestätigung seitens der Hamburger Staatsanwaltschaft, dass sie beim Amtsgericht einen Strafantrag beantragt hat. Sie wirft dem Bischof vor, „in zwei Fällen falsche Versicherungen an Eides Statt vor dem Landgericht Hamburg abgegeben zu haben“.
Bischof Tebartz-van Elst im Atrium seines Bischofshauses. (dpa)
Das Amtsgericht hat noch nicht über den Antrag entschieden. Trotzdem wird es für den Limburger Bischof immer enger; der Druck auf den 53-Jährigen wächst; die Forderungen nach einem Rücktritt werden immer lauter. Selbst wenn das Amtsgericht Hamburg den Antrag der Staatsanwaltschaft ablehnt und die Staatsanwaltschaft diese Ablehnung akzeptieren würde, wird es schwer für Tebartz-van Elst, sein Amt als Bischof von Limburg weiter auszuüben. Zuviel Vertrauen ist in den letzten Wochen verloren gegangen.
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Der Umgang der katholischen Kirche mit den wiederverheirateten Geschiedenen ist für viele Menschen ein Prüfstein für ihre Barmherzigkeit. In den Dialoggesprächen war es eine zentrale Forderung der Laien, den Kommunionempfang für diese wachsende Gruppe von Menschen zu ermöglichen. Die Bischöfe signalisierten, dass sie nach Lösungen suchen wollten, doch so recht wollte niemand daran glauben.
Doch heute hat die Erzdiözese Freiburg einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das Seelsorgeamt veröffentlichte eine Handreichung „Zur Begleitung von Menschen in Trennung, Scheidung und nach ziviler Wiederverheiratung.“ Darin werden erstmals Wege gezeigt, wie Menschen, die nach einer Scheidung wieder standesamtlich geheiratet haben, mit offizieller Erlaubnis zur Kommunion und Beichte gehen können. Weiterlesen …
Seit 30 Jahren steht Kardinal Karl Lehmann nun an der Spitze des Mainzer Bistums. Sein Bischofsjubiläum fällt zeitlich mit seinem Goldenen Priesterjubiläum zusammen – Grund genug, ihm von Herzen zu gratulieren und seine Verdienste um die deutsche Kirche zu würdigen. Denn Lehmanns Wirken geht weit über die eigene Diözese hinaus.
Die Worte von Kardinal Karl Lehmann haben Gewicht. (ap)
Als Vorsitzender hat er die Deutsche Bischofskonferenz über zwanzig Jahre geprägt und durch die schwierigen Zeiten des Konflikts mit Rom in der Frage der Schwangerenkonfliktberatung geführt. Es zeichnet ihn aus, dass er mit seinem Bekenntnis zu Einheit und Vielfalt in der Kirche die großen Spannungen in der Bischofskonferenz moderieren konnte, manchmal auch um den Preis der eigenen Position. Seine theologische Kompetenz hat der Professor der Dogmatik in zahlreiche Gesprächskreise und Dialogkommissionen eingebracht, insbesondere die Frage der Ökumene und der Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils liegen ihm am Herzen. Seine Bibliothek mit 100.000 Büchern ist legendär, die eigenen Bücher sind Zeugnis des offenen Dialogs mit den Wissenschaften und den gesellschaftlichen Fragen, die er gerne „Zeichen der Zeit“ nennt.
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Papst Franziskus hat heute seinen Jesuitenmitbruder Franz Jalics getroffen. Es war sicher keine einfache Begegnung. Die beiden verbindet eine lange, zum Teil schmerzliche Geschichte. Der heute 86-jährige Jalics war während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) im Jahr 1976 zusammen mit einem zweiten Jesuiten, Orlando Yorio, von Militärs verschleppt und gefoltert worden. Jorge Mario Bergoglio war in dieser Zeit Provinzial der Jesuiten. Jalics und Yorio hatten ihn lange Zeit beschuldigt, in ihren Fall verwickelt gewesen zu sein.
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Ein Tag voller Begegnungen, vieler Worte und Emotionen war das heute hier in Assisi. Papst Franziskus ist an die Quellen seines Pontifikats gekommen. Als erster Papst der Geschichte hat Jorge Mario Bergoglio den Namen Franziskus gewählt. Einige sahen darin eine Anmaßung, denn der Name steht für ein anspruchsvolles Programm. Doch Bergoglio scheint dies nicht zu belasten. Er ist selbstbewusst dem Poverello aus Assisi auf der Spur – und in dessen Gefolge letztendlich Christus. In diesem Sinn ist das heute eine Pilgerfahrt gewesen, auf der Franziskus offensichtlich nicht große neue Töne anschlagen wollte; sondern die Botschaften, die das Pontifikat bisher prägen, vertiefen und präzisieren wollte.
Tausende säumten in Assisi die Straßen ...
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Der Papst besucht seinen Namensgeber. Heute bekommt man hier in der Stadt des heiligen Franziskus in Assisi das Programm des Pontifikats in Kurzform – zumindest in Grundzügen. Das fängt bei den äußeren Zeichen an und endet bei den Worten. Franziskus startet seinen Besuch bei behinderten und kranken Kindern und trifft Arme im bischöflichen Palast. Mittagessen gibt es nicht mit Honoratioren und Bischöfen sondern wiederum mit Armen in einem Caritaszentrum von Assisi. Die vorbereiteten Reden legt er beiseite und spricht frei – zumindest bei den ersten beiden Terminen. Er lässt sich von der Situation ansprechen und reagiert darauf. Eine Spontaneität, die für Papst Franziskus mittlerweile typisch ist; an die sich viele aber noch gewöhnen müssen.
Papst-Gottesdienst in Assisi
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Das war sie nun, die erste Sitzung des acht-köpfigen Kardinalsrats in Rom. Viele Informationen über die Beratungen gibt es nicht. Vatikansprecher Federico Lombardi wurde in dieser Woche nicht müde zu betonen, dass der Kardinalsrat keine Beschlüsse fasse und auch keine Dokumente veröffentliche. Er sei allein dazu da, Papst Franziskus zu beraten. „Die Früchte der Arbeit des Kardinalsrats sind die Entscheidungen des Papstes“, erklärt Lombardi. Und Franziskus selbst hatte ja bereits mehrfach gesagt, Entscheidungen wollen gut überlegt sein.
In Assisi laufen die letzten Vorbereitungen. Morgen wird Papst Franziskus erwartet. Der Kardinalsrat begleitet ihn.
Was also die großen Reformen anbetrifft, wird es so schnell keine konkreten Ergebnisse geben. Denn es geht Franziskus offensichtlich nicht nur um kleine kosmetische Korrekturen etwa bei der Kurienreform; sprich es wird nicht nur kleinere Veränderungen an der Konstitution „Pastor Bonus“ aus dem Jahr 1988 geben, die bisher Grundlage der Kurienarbeit ist, sondern es wird eine komplett neue Konstitution ausgearbeitet. (An Pastor Bonus wurde seinerzeit rund drei Jahre gearbeitet!)
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Es ist schon eine kleine Sensation, was da Dienstagmorgen ganz unscheinbar mit einem Mausklick passiert ist. Die Vatikanbank IOR legt zum ersten Mal eine Jahresbilanz vor. Dienstagmorgen punkt 8 Uhr stand der 100-Seiten umfassende Bericht online im Netz. Wermutstropfen bei dieser ganzen Aktion ist, dass sich der IOR-Präsident Ernst von Freyberg aus diesem Anlass nicht den Fragen der Presse stellt. Lediglich den Vatikanmedien Radio Vatikan und der Tageszeitung Osservatore Romano gab er ein Interview. Offizielle Begründung: Von Freyberg sei erst seit Februar 2013 IOR-Chef und könne bzw. wolle daher nichts zu den Geschäften 2012 sagen.
Bank in historischem Gemäuer. (dpa)
Dabei scheinen die Geschäfte gar nicht so schlecht gelaufen zu sein. Immerhin wurde der Gewinn 2012 mit 86,6 Millionen Euro gegenüber 2011 (20,3 Millionen Euro) vervierfacht. Knapp 55 Millionen Euro des Gewinns flossen in die Kassen des Heiligen Stuhls; der Rest wurde der Risikorücklage zugeführt. Der große Gewinn wurde dem Bericht zufolge durch höhere Einnahmen bei Staatsanleihen erzielt. In einer Presseerklärung heißt es, dass das IOR vor allem in festverzinsliche Wertpapiere und Staatsanleihen investiere.
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