Es gibt bald einen neuen Kardinal aus Deutschland. Papst Franziskus nimmt den Vatikandiplomat Erzbischof Karl-Josef Rauber am 14. Februar zusammen mit 19 weiteren Bischöfen ins Kardinalskollegium auf. Rauber ist bereits 80 Jahre und wird damit nicht an einem künftigen Konklave teilnehmen. Insgesamt sind fünf der 20 neuen Kardinäle bereits über 80. Bei den 15 „Wahlkardinälen“ setzt Franziskus ein klares Zeichen: unter ihnen ist nur ein Kurienkardinal; nur fünf Kardinäle sind aus Europa, zehn aus den so genannten „Ländern des Südens“. Die 15 neuen Kardinäle kommen aus 14 Ländern. Wie schon bei der ersten Kardinalsernennung vor einem Jahr gingen traditionelle Kardinalssitze leer aus; dafür ernannte Franziskus erstmals Kardinäle in Tonga, Myanmar und den Kapverden.
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Papst Franziskus hat seine Weihnachtsbotschaft dazu genutzt, zu Frieden und Versöhnung in der Welt aufzurufen. Er kritisierte eine Haltung der Gleichgültigkeit und der Weltlichkeit vieler Männer und Frauen, deren Herzen verhärtet sein. Bereits in der Christmette hatte er fehlende Zuneigung in der Welt beklagt. In seiner Weihnachtsbotschaft forderte Franziskus mehr Schutz vor allem für Kinder. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Ausbeutung von Kindern, Abtreibung und Menschenhandel. Der Papst benannte die Krisenherde der Welt und fordert mehr Unterstützung für Flüchtlinge. Gestern Nachmittag hatte Franziskus mit Flüchtlingen in einem Flüchtlingslager im nordirakischen Erbil telefoniert und ihnen seine Solidarität versichert. Zu Weihnachten hatte er den Christen im Nahen Osten in einem eigenen Brief Mut zugesprochen.
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Scharf wie nie ging Papst Franziskus heute mit der Römischen Kurie ins Gericht. Bei seiner traditionellen Weihnachtsansprache prangerte er 15 „Kurienkrankheiten“ an, darunter Karrierismus, Arroganz, Hartherzigkeit, Machtstreben und Funktionalismus. Franziskus hatte in der Vergangenheit wiederholt die römische Zentralverwaltung kritisiert. Die Punkte, die er benennt, sind ebenfalls nicht neu. Dennoch: So deutlich wie heute fiel das päpstliche „Donnerwetter“ noch nie aus. Franziskus betont, dass die Kurie ständig dazu berufen sei, sich zu verbessern. Er fordert die Kurienchefs zu einer Gewissensprüfung auf. Die deutschen Bischöfe haben unterdessen heute eine Textsammlung zur Familiensynode veröffentlicht. Darin ist unter anderem die Eingabe der Bischofskonferenz zur Sondersynode im Oktober enthalten. Die deutschen Bischöfe sehen darin eine Möglichkeit, in Einzelfällen auch wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen.
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Unter Papst Franziskus bekommt der Vatikan auf der politischen Weltbühne offenbar wieder eine größere Rolle. Nicht nur, dass Bergoglio das sozialethische Profil der katholischen Kirche schärft. Er scheint sich auch als Brückenbauer zu betätigen. Unter seiner Mithilfe nähert sich die Eiszeit zwischen Kuba und den USA dem Ende. Das Weiße Haus in Washington sowie Kubas Staatschef Raúl Castro würdigten am Abend die Vermittlerrolle des Papstes. Anfang der Woche hatte US-Außenminister John Kerry zudem im Vatikan vorgesprochen und um Hilfe bei der Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo gebeten. Und noch ein anderes US-Thema stand in dieser Woche auf der vatikanischen Tagesordnung: Gestern wurde der Abschlussbericht der Visitation der US-Frauenorden vorgestellt.
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Der Vatikan hat heute für Mitte Februar ein Konsistorium zur Kreierung neuer Kardinäle angekündigt. Papst Franziskus will am 14./15. Februar neue Kardinäle in den Senat der Kirche aufnehmen. Wer das sein wird, dürfte im Januar bekannt gegeben werden. In den beiden Tagen davor findet ein Beratungstreffen aller Kardinäle statt. Diesem geht wiederum eine Sitzung des K9-Kardinalsrats voraus vom 9. bis 11. Februar. Das alles kündigte Vatikansprecher Federico Lombardi heute zum Abschluss der dreitägigen K9-Sitzung an. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass bei der aktuellen Sitzung der Beraterkreis des Papstes ein wenig auf der Stelle getreten ist; um nicht mit völlig leeren Händen dazustehen, kündigte Lombardi beim Briefing der Journalisten dann den Beratungsmarathon vom Februar an.
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Der Vatikan hat heute die Lineamenta für die Bischofssynode im Oktober 2015 vorgestellt. Es handelt sich zum großen Teil, wie bereits vom Papst selbst angekündigt, um den Abschlussbericht der Außerordentlichen Synode, die Relatio Synodi, vom Oktober dieses Jahres. Allerdings gibt es zusätzlich noch 46 Fragen und einige erläuternde Worte, die durchaus eine Weichenstellung erkennen lassen. Da ist von einer „pastoralen Wende“ die Rede, die mit dem Treffen vom vergangenen Oktober begonnen habe und die es fortzusetzen gelte. Es müsse alles vermieden werden, dass in den Diskussionen zwischen den beiden Synoden und beim Treffen im nächsten Oktober „wieder bei Null angefangen wird“. Wie die Bischofskonferenzen jetzt mit den Lineamenta umgehen, legt der Vatikan nicht fest.
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Der Advent ist in diesem Jahr auch im Vatikan eine unruhige Zeit. Am Wochenende wurde bekannt, dass die vatikanische Staatsanwaltschaft gegen zwei ehemalige Manager der Vatikanbank ermittelt. Sie sollen Millionen veruntreut haben. Ab Morgen tagt der K9-Kardinalsrat im Vatikan und dürfte entscheidende Weichen für die geplante Kurienreform stellen. Dazu gab es am Wochenende ein großes Interview, in dem Papst Franziskus zu aktuellen Fragen Stellung bezog, von den Diskussionen rund um die Synode bis hin zum Vorwurf, es gebe in seinem Pontifikat „Konfusion“ in der katholischen Kirche. Und auch der emeritierte Papst meldete sich über eine deutsche Sonntagszeitung zu Wort.
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Der dritte Tag stand fast ganz im Zeichen der Ökumene. Papst Franziskus machte den Orthodoxen ein „Einheitsangebot“. Er betonte, Einheit bedeute weder, „einander zu unterwerfen noch einzuverleiben“. Die katholische Kirche werde keine andere Forderung stellen, als gemeinsamen den Glauben zu bezeugen und sich auf die Dinge zu besinnen, die für das erste Jahrtausend galten, also die Zeit vor dem großen Schisma zwischen Ost und West. Am Nachmittag forderte Franziskus bei einer Begegnung mit Flüchtlingen noch einmal mehr Einsatz der internationalen Gemeinschaft zur Lösung der Konflikte als Ursache der Migration. Auf dem Rückflug von Istanbul nach Rom stellte er sich rund 45 Minuten den Fragen der mitreisenden Journalisten.
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War der erste Tag des Papstbesuchs in der Türkei der Tag der Worte, war der zweite der Tag der Bilder. Am Morgen der Besuch von Franziskus in der Blauen Moschee und der Hagia Sofia, am späten Nachmittag die Begegnung mit Patriarch Bartholomaios I., dem Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, an dessen Amtssitz in Istanbul, dem Phanar. In der Moschee verharrte Papst Franziskus für einige Momente in stiller Anbetung. Anschließend besuchte der Pontifex die Hagia Sofia, die heute ein Museum ist und in der Vergangenheit erst eine Kirche, dann eine Moschee war. Beim Treffen mit den Katholiken am Nachmittag mahnte er, dass Verschiedenheit in der katholischen Kirche kein Problem sei.
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Religionsfreiheit, gleiche Rechte für alle, interreligiöser Dialog sowie die Kriege und Krisen im Nahen Osten standen im Mittelpunkt des ersten Tages von Papst Franziskus in der Türkei. Zum Auftakt seiner 6. Auslandsreise sprach der Pontifex deutliche Worte und hielt sich nicht lange mit Freundlichkeiten auf. Der erste Tag in Ankara ist der politische und interreligiöse Part der Reise. Ab Samstag in Istanbul stehen dann die Katholiken des Landes sowie die Ökumene im Mittelpunkt. Die Reise ist ja gleichsam der Antrittsbesuch beim Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., dem Ehrenoberhaupt der Orthodoxie. Anlass ist das orthodoxe Andreasfest am 30. November.
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