Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Der Papst in Rumänien – Tag 1

Binnen weniger Wochen besucht Papst Franziskus zum zweiten Mal Osteuropa. Bis Sonntag dauert seine 30. Auslandsreise. Ziel ist Rumänien. Mit seinem Besuch möchte er Mut machen auf ganz unterschiedlichen Ebenen: Mut zu mehr Rechtstaatlichkeit und Demokratie, Mut zu mehr Ökumene, Mut für die Katholiken, die in dem mehrheitlich orthodoxen Land eine Minderheit sind, Mut für die Rumänen, die ausgewandert sind und in ihrer neuen Heimat oft nicht akzeptiert werden und schließlich Mut für die Rumänen, die Zukunft im eigenen Land zu suchen. Damit hat er sich seinen Koffer einmal mehr voll bepackt, der Pontifex.

Die neue orthodoxe Kathedrale in Bukarest ist noch eine Baustelle – wie die Ökumene. (Quelle: ap)

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Papst verschärft Kampf gegen Missbrauch

In der katholischen Kirche gibt es künftig eine Anzeigepflicht im Falle von Missbrauch oder dem Verdacht von Missbrauch, Vertuschung oder Verschleppung von Verfahren. Das geht aus einem Dekret hervor, dass der Vatikan heute veröffentlicht hat. Es regelt auch das Vorgehen gegen Kirchenhierarchen, wenn diese Fälle nicht konsequent aufgearbeitet und verfolgt haben. Mit dem Papier setzt Franziskus erstmals weltweite Standards im Umgang mit Missbrauchsfällen. Dabei greift er Ergebnisse des Missbrauchsgipfels Ende Februar im Vatikan auf; aber auch Vorschläge aus den Ortskirchen. Denn der Umgang mit den Hierarchen erinnert sehr an ein Modell, dass die US-Bischöfe im vergangenen Jahr entwickelt hatten, bei der Umsetzung dann aber vom Vatikan gebremst worden waren.

Am Morgen traf sich Papst Franziskus im Vatikan mit rund 500 Sinti und Roma. Dabei verurteilte er Übergriffe und Hetzen gegen Angehörige dieser Volksgruppen scharf. (Quelle: VaticanMedia/reuters)

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Träumt der Papst vom Diakonat der Frau?

Papst Franziskus hat noch keine Entscheidung getroffen darüber, ob es künftig in der katholischen Kirche Diakoninnen geben wird oder nicht. Noch sind aus seiner Sicht zu viele Dinge unklar. Das erklärte er auf dem Rückflug von Skopje nach Rom gestern Abend. Zuvor hatte er die Jugendlichen Nordmazedoniens aufgefordert, nicht aufzuhören zu träumen. „Die Träume helfen uns, die Sicherheit wachzuhalten zu wissen, dass eine andere Welt möglich ist und das wir berufen sind, uns darin involvieren zu lassen“, so Franziskus. Man könne nie genug träumen. Dabei solle man immer mit den anderen träumen, nie gegen sie. Aus Sicht von Franziskus zeigt sich gerade in Nordmazedonien, dass das Miteinander von Kulturen und Religionen gut gelingen kann.

Wie immer nahm sich Franziskus auf dem Rückflug Zeit für einige Fragen der Journalisten. (Quelle: dpa)

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Papst mahnt zu Offenheit und Frieden

„Pacem in terris – Frieden auf Erden“ lautet das Motto des Papstbesuchs in Bulgarien. Der zweitägige Aufenthalt gipfelte am Dienstagabend in einem Friedensgebet im Zentrum von Sofia. Dass es schon innerhalb der Christenheit am respektvollen Miteinander fehlt, wurde bei dem Treffen einmal mehr deutlich. Die bulgarisch-orthodoxe Kirche nahm nicht teil. „Mit dem Feuer der Liebe wollen wir das Eis der Kriege schmelzen“, so der Papst bei der Begegnung. Zuvor hatte Franziskus am Morgen die katholische Minderheit des Landes zur Offenheit aufgerufen – mit Blick auf die Ökumene, mit Blick auf Migranten und mit Blick auf neue pastorale Wege. „Ein offenes Haus zu sein verlangt auch heute, auf den Spuren von Cyrill und Methodius, mutig und kreativ zu sein“, so das Kirchenoberhaupt beim Treffen mit Katholiken des Landes im südbulgarischen Rakowski. Am Morgen besuchte Franziskus ein kleines Flüchtlingszentrum der örtlichen Caritas in Sofia. Dabei bezeichnete er Migration als „ein Kreuz der Menschheit“.

250 Kinder feierten am Morgen beim Gottesdienst mit Papst Franziskus in der Katholikenhochburg Rakowski ihre Erstkommunion. (Quelle: dpa)

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Papst wirbt für Ökumene

Am ersten Tag seines Besuchs in Bulgarien hat Papst Franziskus am Sonntag eindringlich für das Miteinander der christlichen Kirchen geworben. Der „Ökumene des Blutes“ des vergangenen Jahrhunderts müsse eine „Ökumene der Armen“ und eine „Ökumene der Mission“ folgen, so das katholische Kirchenoberhaupt bei der Begegnung mit dem bulgarisch-orthodoxen Patriarchen Neofit und dem Heiligen Synod in Sofia. Der Patriarch würdigte den Einsatz des Papstes für die christlichen Wurzeln Europas und für die verfolgten Christen. Zugleich machte er aber deutlich, dass seine Kirche keine Kompromisse in Glaubensfragen machen werde. Ein gemeinsames Gebet zwischen den beiden Delegationen lehnten die Vertreter der bulgarischen Kirche bereits im Vorfeld ab. So saß Franziskus später alleine in der orthodoxen Kathedrale beim Gebet vor dem Thron der Slawenapostel Kyrill und Methodius.

Papst Franziskus muss alleine in der orthodoxen Kathedrale in Sofia beten. (Quelle: dpa)

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