Träumt der Papst vom Diakonat der Frau?

Papst Franziskus hat noch keine Entscheidung getroffen darüber, ob es künftig in der katholischen Kirche Diakoninnen geben wird oder nicht. Noch sind aus seiner Sicht zu viele Dinge unklar. Das erklärte er auf dem Rückflug von Skopje nach Rom gestern Abend. Zuvor hatte er die Jugendlichen Nordmazedoniens aufgefordert, nicht aufzuhören zu träumen. „Die Träume helfen uns, die Sicherheit wachzuhalten zu wissen, dass eine andere Welt möglich ist und das wir berufen sind, uns darin involvieren zu lassen“, so Franziskus. Man könne nie genug träumen. Dabei solle man immer mit den anderen träumen, nie gegen sie. Aus Sicht von Franziskus zeigt sich gerade in Nordmazedonien, dass das Miteinander von Kulturen und Religionen gut gelingen kann.

Wie immer nahm sich Franziskus auf dem Rückflug Zeit für einige Fragen der Journalisten. (Quelle: dpa)

Respekt, nicht nur Toleranz ist gefordert

„Dieser Schmelztiegel von Kulturen und ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten hat einem friedlichen und dauerhaften Zusammenleben Raum gegeben, in dem es den einzelnen Identitäten gelungen ist, sich auszudrücken und zu entwickeln, ohne die anderen abzulehnen, zu unterdrücken oder zu diskriminieren.“ Hier kommt einmal mehr zum Ausdruck, wie Franziskus sich das Miteinander vorstellt. Dabei geht es um mehr als nur Toleranz; es geht um Respekt. Das unterstrich er noch einmal bei der fliegenden Pressekonferenz.

Das Interesse der Medien lag bei der Pressekonferenz allerdings auf der Frage nach den Diakoninnen. Am Freitag trifft Franziskus im Vatikan Vertreter der Ordensoberinnen aus der ganzen Welt. Vor drei Jahren hatte er bei dieser Gelegenheit angekündigt, eine Expertenkommission die Frage der Diakoninnen prüfen zu lassen. Die Ergebnisse liegen seit Monaten auf dem Schreibtisch des Papstes. Nun gab es Spekulationen, der Papst könnte am Freitag ein Ergebnis verkünden. Das wird nicht passieren, denn die Sache ist noch nicht entschieden. Wie Franziskus gestern Abend erklärte, sei die Expertenkommission zwar in vielen Punkten zu gemeinsamen Ergebnissen gekommen, doch nicht in allen.

Experten müssen weiterarbeiten

„Es gibt keine Klarheit darüber, ob es sich um eine Weihe mit der gleichen Form und der gleichen Finalität handelte, wie bei der Weihe der Männer“, nannte Franziskus als ein Beispiel. Auch habe es in einigen Regionen der Frühen Kirche viele Diakoninnen gegeben, in anderen wenige oder gar keine. Dese Fragen müssten nun vertiefend studiert werden. Die ersten scharfen Kritiken ließen nach dieser Antwort des Papstes nicht lange auf sich warten. Dabei ist noch nichts entschieden – weder positiv noch negativ.

Interessant ist, dass man nach Aussage von Franziskus in diesem Kontext auch die Frage des Frauenpriestertums bearbeitet. Vor 30 Jahren habe man erklärt, dass es keine Diakoninnen gegeben habe, weil in der damaligen Zeit die Frauen in der Kirche im Hintergrund gewesen seien und nicht nur in der Kirche. Damals habe es aber viele heidnische Priesterinnen gegeben, so Franziskus. „Und wie erklärt man, dass, obwohl es dieses weibliche Priestertum gab, das heidnische Priestertum für die Frauen, es ihnen nicht auch im Christentum gegeben wurde?“

Ist das eine weitere Absage an das Frauenpriestertum? Oder wird hier im Kontext des Frauendiakonats ganz grundsätzlich die Frage des Weiheamts für die Frauen untersucht? Dann ist verständlich, dass das Ganze länger braucht. Ob Franziskus vom Diakonat der Frau träumt, hat er nicht verraten. Sicher ist aber, dass er offen ist für Neues. „Ich habe keine Angst vor den Studien“, so Franziskus. Die Wahrheit werde frei machen. Noch sind also die Experten am Zuge.

Autorenbild

Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.

33 Kommentare

  • Silvia
    08.05.2019, 22:45 Uhr.

    Dieses u.a. große Reformthemen, die schon „ewig“ oder immer wieder diskutiert werden, kann eben in letzter Konsequenz nur der Papst entscheiden, kein Bischof, kein Kardinal und erst recht kein Pfarrer oder der Kirchengemeinderat von St. Sowieso in Posemuckelsdorf.

    Um das zu ändern, müsste Franziskus seinen eigenen Primat zuerst gewaltig beschneiden.

  • prospero
    09.05.2019, 10:17 Uhr.

    Es steht außer Frage, dass es im ersten christlichen Jahrtausend die Funktion des Diakonates in beiden Teilen der Kirche gab. Für genauere Informationen empfehle ich daher einen Blick ins Internet unter
    Women Deacons.org

  • Novalis
    09.05.2019, 15:08 Uhr.

    Das heidnische Priesteramt hat nichts, aber schlicht gar nichts mit der Gemeindeleitung im Neuen Testament zu tun. Auf penetranteste Weise vermeiden die Autoren des Neuen Testaments antike Sakralpersonenbezeichnungen für christliche Gemeindevorsteher (und zwar sowohl die alttestamentlichen als auch die heidnischen Bezeichnungen). Warum? Weil die Eucharistiefeiern schlicht keine Fortsetzung des jüdischen Tempelkultes und unvergleichlich mit heidnischen Opfern sind. Nur im Hebräerbrief taucht der Hiereus auf. Aber es gibt für den anonymen Hebräerbriefautor eben nur einen Priester – und das ist Christus. Und der hat nur ein Opfer dargebracht. Sich selber.
    Ganz davon abgesehen: Die Griechisch-Orthodoxen weihen bereits Frauen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis man die sachlich schlecht begründeten und irrigen Entscheidungen der Glaubenskongregation und von Johannes Paul II. dem Vergessen anheim gibt. Dass Frauen Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen – und hoffentlich auch mal Päpstin werden, werde ich vielleicht nicht mehr erleben. Aber es wird kommen. Und es wird kommen, weil in Christus Frauen und Männer eins sind. Die Diskriminierung der Frau, wie sie in rechtskatholischen Kreisen noch gang und gäbe ist, wird enden, weil sie auf Sexismus aufruht und schlicht zutiefst unchristlich ist.

    • prospero
      10.05.2019, 16:13 Uhr.

      Angesichts der Tatsache, dass heute seitens des Moskauer Patriarchats Positionen vertreten werden, die vom Beobachtern unter anderem als „erzkonservativ-reaktionär“ bezeichnet werden, mag es erstaunen, dass es in Russland ab 1860 eine Bewegung gab, die eine Wiederbelebung des Frauendiakonates ins Auge fasste. Solche Pläne fanden in den folgenden Jahrzehnten die unterschiedlichsten Befürworter – unter anderem wurde auch eine synodale Kommission ins Leben gerufen,die sich um die Ausarbeitung der weiteren Pläne beschäftigte. Auf dem so genannten „Russischen Landeskonzil“, das 1917/18 stattfand,sollten entsprechende Beschlüsse dazu festgelegt werden; da aber die Kirchenversammlung durch die neue Staatsmacht abrupt aufgelöst wurde kam es zu keiner Umsetzung. Mittlerweile sind die Pläne seit einem Jahrhundert wohl in einem Aktenschrank abgelegt worden; wenn man heute dieses Thema bei entsprechenden Stellen erwähnt, erntet man für gewöhnlich ein spöttisches Lächeln oder Empörung.
      Bei den Griechen war es Nektarios, ein emeritierter Metropolit, der auf der Insel Ägina lebte und dem die Idee kam, das Weiheamt der Diakonin – das in der Orthodoxen Kirche niemals aufgehoben wurde – wieder zu beleben; im Jahre 1904 ordinierte er dann drei Nonnen. Dieser Schritt erregte großes Aufsehen – unter anderem drohte man dem Bischof mit Suspendierung. Mit der Zeit setzte man sich mit dieser Frage vertieft auseinander, bis dann ein Institut an der theologischen Fakultät in Athen zur Ausbildung von Diakoninnen ins Leben gerufen wurde. Wie schon geschrieben wurde – es gibt dieses erneuerte Dienstamt wieder – allerdings nicht ohne einen sprichwörtlichen Wermutstropfen: Der Beschluss zur Weihe hängt einzig von der absoluten Entscheidung des jeweiligen Bischofs ab, die sich in der Mehrzahl nicht zu einem solchen Schritt entscheiden mögen. Ein positives Beispiel in dieser Hinsicht war Christodoulos ehemaliger Erzbischof von Athen, der in dieser Funktion als auch an seinem früherem Bischofssitz jedes Jahr Diakoninnen weihte.

      • Novalis
        11.05.2019, 12:52 Uhr.

        Danke für die klugen Hinweise, auch wenn mich der kirchenpolitische Crashkurs der Russen irritiert, wundert es mich gar nicht, dass es durch die Bank entsprechende Bemühungen ab. Die Unterdrückung der Frau, wie wir sie heute kennen, ist eben doch ein typisch westliches Phänomen des 19. Jahrhunderts. Machismen in östlichen Kulturen sind anders gestrickt und müssen auch anders beseitigt werden.

  • Silberdistel
    11.05.2019, 8:24 Uhr.

    Wie das @zdf heute am 11.05.2019 vermeldet:
    „Maria 2.0“ – Frauen treten in Kirchenstreik.
    Vielen Frauen in der katholischen Kirche reicht es: sexueller Missbrauch und Männern vorbehaltene Ämter. Nun greifen sie zu einem ungewöhnlichen Mittel.

    Die Bewegung für mehr Frauenrechte in der katholischen Kirche startet heute bundesweit einen einwöchigen Kirchenstreik. Unter dem Motto „Maria 2.0“ wollen die Frauen gegen Machtstrukturen in der Kirche und die von ihnen kritisierte Vertuschung von sexuellem Missbrauch durch Amtsträger protestieren.
    Sie betreten in dieser Zeit keine Kirchen, üben ihre ehrenamtlichen Ämter nicht aus und feiern Gottesdienste ohne Priester im Freien. Der Katholische Deutsche Frauenbund begrüßte die Initiative. (usw.)

  • Student
    11.05.2019, 15:10 Uhr.

    Ich finde es traurig, dass diese Diskussion so verbittert geführt wird.
    Ich selbst bin evangelisch. Bei uns hat die Ordination von Frauen die Situation der Kirche nicht besser gemacht. Ich habe sowohl sehr gute, aber auch wirklich unglaublich schlechte Pfarrerinnen erlebt. Für beides bin ich dankbar. Denn das zeigt doch, dass diese Frage nicht entscheidend für das Seelenheil ist. Und ich bin auch dankbar dafür, dass es in der evangelischen Kirche die Ordination von Frauen gibt.
    Ich sehe aber auch, dass die römisch-katholische Kirche an dieser Frage zu zerbrechen droht. Das darf wiederum auch nicht geschehen. Nach der langen Zeit der Kirchenspaltung muss es nun wieder zum Ziel werden, die Einheit der Kirchen herzustellen. Eine wahre Einheit und keine geheuchelte. Deshalb darf sich die katholische Kirche nicht auch noch spalten. Es muss möglich werden, Frauen auf eine andere Weise mehr in die Leitung der Gemeinden und auch der gesamten Kirche einzubinden. Zum Beispiel sollten Frauen predigen dürfen. Aber es muss ebenso möglich sein, dass die katholische Kirche ihre Traditionen bewahrt. Es ist ein Irrtum zu glauben, jeglicher Unterschied zwischen Frauen und Männern wäre gleich eine Diskriminierung. Vor allem wünsche ich mir mehr Demut in dieser Debatte. Und zwar auf beiden Seiten. Momentan wird aneinander vorbeigeredet. Aber die Frauen sollten ernstnehmen, dass man die Tradition der römisch-katholischen Kirche nicht einfach so abschaffen kann. Und die Männer in der Kirche müssen auf die Frauen hören, sie ernstnehmen und schauen, wie Frauen besser zur Sprache kommen können. Ein Kompromiss muss unbedingt möglich sein, damit die Kirche nicht noch weiter auseinander fällt.

    • Novalis
      14.05.2019, 10:35 Uhr.

      Wenn die katholische Kirche zerbricht (was ich nicht glaube), dann am Sexismus und der Machbesessenheit von Klerikern, die unter sich bleiben wollen. Die ungeheure Mehrheit der Gläubigen wollen Frauen und Männer gleichberechtigt, wie Gott sie auch geschaffen hat und wie es die Bibel auch bezeugt.

  • Erasmus
    14.05.2019, 1:08 Uhr.

    Franziskus: „Und wie erklärt man, dass, obwohl es dieses weibliche Priestertum gab, das heidnische Priestertum für die Frauen, es ihnen nicht auch im Christentum gegeben wurde?“

    Vielleicht so. In der Antike wurde die weibliche Menstruation als Reinigungsprozess gesehen. Im Christentum dagegen war die Sexualität mit Sünde und Verunreinigung assoziiert. „Da bei den Frauen bedingt durch Menstruation und Schwangerschaften die Sexualität offensichtlich war, galten sie bald als von Grund auf verdorben und die Menstruation als Strafe Gottes für Evas Sündenfall.“ (Wikipedia)

    Wenn also Menstruation per se unheilig ist, kommt eine Weihe nicht in Frage.

    Bei der Frage des Frauenpriestertums geht es nicht um eine historische Frage, sondern um ein Erkennen der Zeichen der Zeit. Wenn die katholische Kirche diese nicht erkennt, wird sie die Konsequenzen zu tragen haben.

    • Silvia
      14.05.2019, 10:36 Uhr.

      Kommt noch dazu, dass im Judentum – meines Wissens nach bis heute – die Menstruation als „unrein“ gilt und diese Auffassung ins Christentum übernommen wurde und noch gar nicht so lange überwunden ist.

      Übrigens nicht nur die Menstruation sondern auch die Blutungen nach der Geburt, deshalb auch die (Un)sitte der „Aussegnung“ der Wöchnerin sechs Wochen nach der Geburt, was offensichtlich noch bis in die 1960er Jahre der Fall war.

      Vor dieser „Aussegnung“ durften Mütter offiziell nicht mal am Gottesdienst teilnehmen.

      Dadurch wurde auch die ansonsten so hoch gepriesene Mutterschaft diskriminiert.

      • Alberto Knox
        17.05.2019, 14:27 Uhr.

        ganz richtig, nur das unrein nicht irgendwie unsauber oder eklig im at-kontext bedeutet, sondern schlicht: nicht kultfähig. das konnte auch ein mann werden, z.b. nach einem samenerguss. unreinheit ist im judentum m.w. nicht MORALISCH konnotiert. im christentum hat man das dazu gemacht. mit der kuriosen konsequenz, dass die allerreinste (purissima) jungfrau maria am fest ihrer purificatio (dem 2.2.) gereinigt werden musste. nota bene: eine lange tradition ohne theologischen grund, die verändert wurde, weil sie keinen theologischen grund hat. ebenso wie der schlicht sexistische ausschluss von frauen vom amt.

    • Novalis
      15.05.2019, 10:07 Uhr.

      „Bei der Frage des Frauenpriestertums geht es nicht um eine historische Frage, sondern um ein Erkennen der Zeichen der Zeit. Wenn die katholische Kirche diese nicht erkennt, wird sie die Konsequenzen zu tragen haben.“

      Völlig richtig. Und davon abgesehen: Wir brauchen nicht nur Frauen, Männer (und natürlich auch die, die sich keinem der Geschlechter zuordnen können) im Amt des Priesters, sondern auch im Amt des Bischofs.

      In 200 Jahren wird in den kirchengeschichtlichen Lehrbüchern stehen:
      „Besonders irritierend am langen Doppelpontifikat von JP2 und B16 war, dass die unterschiedlichen theologischen Schulen eine Fülle von Lösungsvorschlägen der zeitgenössischen Probleme der Kirche lieferten und mediokre Bischöfe sowie beide Päpste nicht bereit waren auch nur ein wenig Gehör zu schenken. Wir heute sehen eine bedenkliche Mischung aus Sexismus, Rassismus und Homophobie walten, der von einem entmündigten Kirchenvolk durch Austritt oder Resignation beantwortet wurde. Besonders unrühmlich taten sich bayerische Bistumsleiter hervor: 30 Jahre wurden sie von Vertuschern und Leugnisten geleitet. Selten waren schlechte Bischofsernennungen wie die in Passau, Regensburg, Eichstätt und Augsburg verheerender in der Geschichte der Kirche als am Beginn des 21. Jhdt.“

      • bernardo
        17.05.2019, 13:14 Uhr.

        Wissen Sie, was Tschou en Lai antwortete, als man ihn fragte, was er von der Französischen Revolution hielte? „C’est un peu moins tôt pour le dire“, es wäre, „ein bisschen zu früh, um das zu sagen.“ Sie aber wollen wissen, was in 200 Jahren über JPII. und Benedikt in den Geschichtsbüchern stehen wird? (Hmm, vielleicht haben Sie ja Glück und Sie leben so lange, um die Bücher dann zu schreiben…)

        Naja, die chinesische Weisheit ist nicht jedem gegeben. Auf Ihre Einlassungen zu den Männern und Frauen und „Diversen“, die dann Diakone, Priester und Bischöfe werden können: Ich denke, der Dienst ist eine heroische Sache, keine Sache für Menschen mit einer ungeklärten Identität, deren Denken – ich will das nicht kritisieren – aus verständlichen Gründen erst einmal um die eigene Person kreist, sondern die so gefestigt sind, dass sie sich um andere Menschen kümmern können.

        Und nein. Niemand löst seine eigenen sexuellen Probleme, indem er Priester wird – er trägt seine Probleme nur in die Kirche hinein und macht sie zu einem kirchlichen Problem. Deswegen sollte auch jeder Mann reiflich überlegen, ob er wirklich zum Priester taugt. (Vom Bischof will ich schweigen, da die Voraussetzungen hier noch höher sind und auch eine „intelligenza spiccata“ erfordern, die ich bei vielen deutschen Bischöfen vermisse.)

    • Wanda
      15.05.2019, 21:08 Uhr.

      Sie haben recht. Ganz offensichtlich sperrt sich der obere Klerus und der Papst gegen das Erkennen der Zeit. Franziskus windet und dreht sich: er redet salbungsvoll und geschwollen, agiert medienwirksam mit seltsamen Darbietungen und Aktionen, ändert aber nichts. Alles unverbindlich und wenn man ihn mal wirklich beim Wort nehmen will, ist (inzwischen schon verdächtig oft) von Missverständnissen die Rede und seine Sprecher rücken dann im Nachhinein mit der ihnen genehmen Interpretation die Dinge wieder zurecht. Unglaubwürdig, das Ganze. . .

  • bernardo
    14.05.2019, 19:44 Uhr.

    Erst haben wir einen Schüler“streik“, jetzt einen Kirchen“streik“. Wenn man schon das Erteilen von Unterricht oder das Spenden von Sakramenten (oder das Halten einer Predigt) in diesen komischen Begriffen fassen will, dann wäre das die Dienstleistung. In diesem Sinne wären Schüler oder Gottesdienstbesucher Kunden und eben nicht Arbeiter oder Dienstleister, konsequenterweise handelte es sich also nicht um einen Streik, sondern um einen Boykott.

    Aber ausgerechnet Maria als Namens“patronin“ zu wählen (Ecce ancilla Domini. Fiat mihi secundum verbum tuum. Sieh die Magd des Herrn. Mir geschehe nach Deinem Wort.), ist schon mehr als kurios.

    Ich erinnere mich noch: Vor seiner Wahl hielt der Kardinaldekan Joseph Ratzingers eine Predigt, in der er zu einem reifen, die Relativismen der Zeit hinter sich lassenden Glauben eintrat. Jorge Bergoglio hingegen plädierte vor seiner Wahl für eine nicht selbstreferentielle Kirche. Beide Mahnungen haben nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Die Einführung einer wie auch immer gearteten Frauenordination würde nicht zu weniger, sondern zu mehr Selbstreferentialität führen. Vielleicht würde die Kirche, wie die anglikanische Kirche, daran zerbrechen.

    Ich glaube auch nicht, dass Bergoglio gewählt wurde, um eine Revolution in der Kirche durchzuführen, sondern um den Glaubensschatz zu bewahren und weiterzugeben. Tradidi enim vobis, in primis quod et accepi… Wofür wurde er gewählt? Um Ordnung in der Kurie zu schaffen. Hier waren die Dinge bereits nach dem Pontifikat Pauls VI. in Unordnung: Luciani regierte zu kurz, Wojtyla war bei allen Qualitäten zu wenig an administrativen Dingen interessiert, Ratzinger zu wenig durchsetzungsfähig. Vielleicht hätte ein Mann wie Giuseppe Siri 1978 Abhilfe geschaffen, aber er wurde (entgegen allen Verschwörungstheorien) nicht gewählt.

    Warum die Kardinäle beim Konklave 2013 einen Mann zum Papst wählten, der nicht als guter Administrator seiner Diözese Buenos Aires in Erscheinung getreten war, um in der Kurie aufzuräumen, weiß wohl nur der Heilige Geist…

    • Alberto Knox
      17.05.2019, 14:29 Uhr.

      siri? gottlob nicht. der hat nazis über die so genannte rattenlinie zur flucht verholfen.

Kommentare geschlossen

Dieser Beitrag kann nicht länger kommentiert werden.