Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

2014 wird spannend

2013 war aus Sicht der katholischen Kirche ein turbulentes Jahr: nach Jahrhunderten trat erstmals wieder ein Papst zurück; erstmals wurde ein Lateinamerikaner zum Papst gewählt. In Deutschland sorgten die Diskussionen um den Bau des Diözesanzentrums in Limburg und Bischof Tebartz-van Elst für Unruhe. 2014 dürfte nicht weniger spannend werden. Papst Franziskus ist immer für Überraschungen gut. Dazu kommen wichtige Personalentscheidungen – im Vatikan und in der katholischen Kirche in Deutschland.

Sternsinger beim Gottesdienst mit Papst Franziskus am Neujahrstag. In den nächsten Tagen sammeln sie Spenden für ihre Altersgenossen in Not. (reuters)

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Frieden und Vorrang für die Ausgegrenzten

Franziskus hat die Themen in den Mittelpunkt seines ersten Weihnachtsfests gestellt, die ihm als „Leib und Magen-Themen“ am Herzen liegen. Neben dem Appell für Frieden in den Krisenregionen der Welt wie Syrien, Irak und einigen afrikanischen Ländern, sind das die Sorge um die Armen und Ausgegrenzten sowie seine scharfe Kritik etwa am Menschenhandel, den er erneut als „Verbrechen gegen die Menschheit“ bezeichnete, oder der „wahllosen Ausbeutung“ der Erde durch die „Gier und die Habsucht“ der Menschen. Er erinnerte an das Schicksal von Flüchtlingen sowie der verfolgten Christen.  In der Christmette warnte Franziskus vor Egoismus und Stolz: „Wenn wir Gott und die Mitmenschen lieben, gehen wir im Licht, doch wenn unser Herz sich verschließt, wenn in uns Stolz, Lüge und die Verfolgung der eigenen Interessen vorherrschen, dann bricht in und um uns die Finsternis herein.“

Papst Franziskus spendet Weihnachtssegen. (ap)

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Professionell und ohne Tratsch

So wünscht sich Papst Franziskus die römische Kurie. Beim traditionellen Weihnachtsempfang für die Kurie setzte Franziskus heute den Akzent etwas anders als seine Vorgänger. Die nutzten den Anlass in der Regel, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und in einer Art programmatischen Rede noch einmal zentrale inhaltliche Akzente zu setzen. Jorge Mario Bergoglio beschäftigte sich ausführlich mit der Kurie. Dabei fand er auch viele lobende Worte für seine vatikanischen Mitarbeiter. Das tat vielen gut, zumal er in den vergangenen Monaten oft sehr kritisch über die römische Zentralverwaltung gesprochen hatte. Dies hatte bereits zu Unmut in der Kurie geführt; denn wie überall im Leben gibt es neben den schwarzen Schafen auch eine große Zahl von redlichen Arbeitern in den römischen Kurienbüros.

Papst Franziskus hat am Abend das vatikanische Kinderkrankenhaus Bambino Gesù besucht. Drei Stunden nahm er sich Zeit für die Begegnung mit den Kindern, ihren Eltern und dem Pflegepersonal. (reuters)

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77 Jahre und kein bisschen müde

Mit Putzkräften, Köchen und Obdachlosen hat Papst Franziskus heute seinen 77. Geburtstag gefeiert. Die Mitarbeiter des Vatikanischen Gästehauses Santa Marta sowie einige Obdachlose waren beim Gottesdienst am Morgen in der Kapelle von Santa Marta anwesend. Anschließend gab es ein gemeinsames Frühstück. Wie der Vatikan mitteilte, wollte Franziskus ganz bewusst mit den Bediensteten und ihren Familien feiern. Entsprechend herzlich sei der Start in den Geburtstag des Kirchenoberhaupts dann auch gewesen.  Weitere offizielle Termine gab es dann nicht mehr. Der Dienstag ist traditionell ein Tag ohne öffentliche Audienzen, ein Schreibtischtag unter anderem zur Vorbereitung der wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch.  Offizielle Glückwünsche gab es natürlich auch – unter anderem vom Dekan des Kardinalskollegiums Angelo Sodano und Staatssekretär Pietro Parolin.

Obdachlose feiern mit Papst Franziskus. (dpa)

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Großer Sprung oder kleine Schritte?

Das Bistum Trier hat heute seine Diözesansynode gestartet. Es ist das erste Mal seit 1990, dass in Deutschland ein Bistum das wagt. Zwar gab es in vielen Diözesen in den vergangenen Jahren Dialogprozesse, Versammlungen und vieles mehr, aber eine Synode, wie sie im Kirchenrecht vorgesehen ist, gab es zuletzt 1990 in Augsburg. Auf zwei Jahre ist der Prozess angelegt. Bischof Stephan Ackermann möchte mit den 279 Synodalen über den künftigen Kurs des Bistums beraten. Dabei soll kein Thema ausgeklammert werden; allerdings machte der Bischof bereits im Vorfeld klar, dass Fragen, die von gesamtkirchlicher Bedeutung sind, nicht von einer lokalen Synode entschieden werden können.

Noch sind es Stuhlkreise; bald folgen Arbeitssitzungen und Diskussionen bei der Diözesansynode in Trier.

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Mensch des Jahres

Auch das noch: Das Time-Magazin hat Papst Franziskus zur „Persönlichkeit des Jahres“ gekürt. Damit trifft die US-Zeitschrift sicher die Stimmung vieler Menschen rund um den Globus. Auch wenn sich in den letzten Wochen einiger Widerstand zu formieren scheint. So gab es heftige Kritik an den Passagen zur Wirtschaft im Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium. In den USA wurde Franziskus gar als Marxist bezeichnet angesichts seiner scharfen Kritik am aktuellen Weltwirtschaftssystem. Den Gescholtenen dürfte die Kritik genauso wenig stören, wie ihn die „Ehrung“ durch das Time-Magazin beindrucken wird. Franziskus wird schlicht seinen Job weiter so machen, wie er sich das als Papst vorstellt – mit Ecken und Kanten, zugleich aber mit dem Ehrgeiz, integrierend zu wirken.

Titel des Time-Magazins (ap)

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God’s Cloud

Ein Hinweis in eigener Sache: Seit einer Woche gibt es beim ZDF „God’s Cloud“. Das ist eine Online-Plattform mit Videos und Experteninterviews zu Begriffen aus der Welt der Bibel, des Glaubens und der Religionen. Das ZDF begibt sich mit „God’s Cloud“ auf journalistische Suche nach den Erfahrungen, die Menschen mit Gott gemacht haben. Quellen werden geprüft, Orte aufgesucht und Experten befragt. Es geht um ein Wissen, das Geschichte über drei Jahrtausende geprägt hat und heute in Vergessenheit zu geraten droht.


Unter dem Titel „God‘s Cloud“ startet das ZDF dieses Vorhaben: die Welt der Bibel, des Glaubens und der Religion in einem ABC zugänglich zu machen. Zum Start gibt es zehn Begriffe von Abraham bis Tempelberg, von Nächstenliebe bis Befreiungstheologie. Monat für Monat und über Jahre hinweg wird die Themenliste wachsen. Ein Orientierungswissen, durch das sich Nutzer navigieren und ihren Weg finden können.

Viel Spaß!

Kinderschutz und Kurienreform

Papst Franziskus wird eine Kommission zum Schutz von Kindern vor Missbrauch einsetzen. Das gab der Vatikan heute bekannt. Der Vorschlag kam vom Kardinalsrat. Papst Franziskus hat nach einer Nacht Bedenkzeit zugestimmt. Die Kommission soll mit internationalen Experten, darunter Laien, besetzt werden. Wann die Kommission ihre Arbeit aufnimmt und wer letztendlich Mitglied sein wird, ist noch offen. Die Kinderschutzkommission ist ein erstes konkretes Ergebnis des Kardinalsrats. Auf andere wird man noch lange warten müssen; das wurde beim zweiten Treffen der K8-Gruppe diese Woche deutlich. Papst Franziskus will die Kurie so grundlegend reformieren, dass das ganze Unternehmen lange Zeit braucht.

Kardinal Maradiaga im Gespräch mit Journalisten.

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Runde zwei

Der Kardinalsrat geht in die zweite Runde. Heute begann im Vatikan das dreitägige Treffen der K8-Gruppe. Nachdem beim letzten Mal Anfang Oktober eine allgemeine Themensammlung sowie die Bischofssynode auf dem Programm standen, geht es dieses Mal explizit um die römische Kurie. Erste Behörde, über die am Vormittag gesprochen wurde, war die Gottesdienstkongregation. Bis Donnerstagabend beraten die acht Kardinäle unter der Leitung des Moderators, Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga. Papst Franziskus wird fast die ganze Zeit an den Sitzungen teilnehmen. Es wird allerdings bis zum Ende des Treffens noch keine konkreten Vorschläge für die Kurienreform geben.

Arbeitssitzung mit dem Papst - das K8-Treffen in Santa Marta im Vatikan. (dpa)

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Das neue ist da!

Die beiden Päpste haben es schon – also der amtierende und der emeritierte. Die meisten Gläubigen in Deutschland haben es noch nicht: das neue Gotteslob. Am !. Advent wird es offiziell eingeführt. Wir übertragen eigens den Festgottesdienst am Sonntag ab 9.30 Uhr aus dem Freiburger Münster. Doch außer im Freiburger Münster gibt es im Erzbistum Freiburg noch keine neuen Gotteslob-Bücher. Denn das Bistum des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gehört zu den Diözesen, die wegen der Druckprobleme erst im Verlauf des nächsten Jahres das neue Gebet- und Gesangbuch bekommen.

Das neue Gotteslob - die Ausgabe, die künftig in den Kirchen ausliegen wird.

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