Jetzt ist es offiziell. Heiner Koch, bisher Bischof von Dresden-Meißen, ist neuer Erzbischof von Berlin. Der Vatikan gab heute die Ernennung durch Papst Franziskus offiziell bekannt. Neben Freude über die Ernennung gab es auch kritische Stimmen. Vor allem die Bischöfe aus den Diözesen im Osten Deutschlands äußerten Vorbehalte gegen die Ernennungspraxis des Vatikans, nicht gegen die Person Koch. Im Vatikan hat heute unterdessen das 10. Treffen des Kardinalsrats K9 begonnen. Über die Tagesordnung der dreitägigen Beratungen gibt es bisher keine Informationen. Wenig bekannt wurde auch über den Inhalt des 90-Minuten-Gesprächs von Papst Franziskus mit der argentinischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner gestern am späten Nachmittag.
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Die fliegende Pressekonferenz auf dem Rückweg von Sarajevo nach Rom gestern Abend war kurz und knapp. Die Journalisten waren gebeten, nur Fragen in Verbindung mit der aktuellen Reise zu stellen. Franziskus war trotz des anstrengenden Programms gut gelaunt. Große Neuigkeiten hatte er nicht zu verkünden. Zurück im Vatikan absolvierte er heute gleich auch wieder offizielle Termine. Neben dem sonntäglichen Angelus stand eine Audienz für die argentinische Präsidentin Cristina Fernández Kirchner. Eigentlich sollte am Nachmittag auch der venezolanische Präsident Nicolás Maduro den Papst treffen. Doch der hatte seinen Besuch kurzfristig abgesagt – offiziell wegen einer schweren Grippe. Viele Venezolaner hatten große Hoffnungen in die Begegnung Maduros mit dem Papst gesetzt, wird das Land doch seit langer Zeit von einer schweren innenpolitischen Krise erschüttert. Opposition und Regierung ringen seit der letzten Präsidentenwahl 2013 um die Macht im Land.
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Frieden, Dialog und Versöhnung war die zentrale Mission der 8. Auslandsreise von Papst Franziskus an diesem Samstag nach Sarajevo. Während im deutschen Elmau die Mächtigen der Welt beim G7-Treffen über Wirtschaft, Umwelt, Krieg und Frieden beraten, zog es Franziskus an die Peripherie, in eine der vergessenen Krisenregionen Europas: den Balkan. Der ist in diesen Tagen zwar in den Medien präsent, in der Diskussion um Flüchtlinge aus der Region, die nach Westeuropa streben; doch dass die Region noch immer von großen Spannungen geprägt ist, die die Menschen zur Flucht zwingen, kommt selten in den Blick. Das wollte Franziskus mit seiner Reise ändern. Die Menschen im Land ermutigte Franziskus in ihrer Heimat zu bleiben und beim Aufbau einer gerechten und geschwisterlichen Gesellschaft mitzuhelfen. Zugleich beklagte er eine „Kriegsstimmung“ in der Welt, sprach einmal mehr vom „dritten Weltkrieg in Teilen“ und wiederholte die Worte, die Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Sarajevo 1997 den Menschen beim Gottesdienst im Stadion zurief: „Nie wieder Krieg!“
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Schon seit Tagen war darüber spekuliert worden. Jetzt ist es offiziell: Papst Franziskus wird am kommenden Mittwoch Wladimir Putin im Vatikan in Audienz empfangen. Der russische Präsident besucht während seines Italienaufenthalts in der kommenden Woche die Weltausstellung Expo in Mailand und führt zidem Gespräche mit dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella und Italiens Regierungschef Matteo Renzi. Angesichts des Ukrainekonflikts und des am Wochenende stattfindenden G7-Gipfels hat die bevorstehende Audienz viele Beobachter überrascht. Doch Franziskus möchte auch in Zeiten, in denen Politiker kaum mehr eine Sprachebene finden, Zeichen des Dialogs setzen.
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Berlin bekommt einen neuen Erzbischof. Das Domkapitel hat gewählt; in wenigen Tagen wird der Gewählte dann von Papst Franziskus offiziell ernannt werden: Heiner Koch. Der ehemalige Kölner Weihbischof war erst Anfang 2013 zum Bischof von Dresden-Meißen ernannt worden. Ebenfalls noch nicht bestätigt, aber doch sehr wahrscheinlich ist der Titel der Ökologieenzyklika von Papst Franziskus: „Laudato si“ soll das zweite große Lehrschreiben von Franziskus heißen, in Anlehnung an den Sonnengesang des heiligen Franziskus. Das Dokument soll nach bisheriger Planung am 16. Juni veröffentlicht werden. In der vergangenen Woche standen im Vatikan einmal mehr die Finanzen im Mittelpunkt. Sowohl die Vatikanbank IOR als auch die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde AIF stellten ihre Jahresberichte vor. Am Freitag tagte dann auch noch der Wirtschaftsrat unter Leitung von Kardinal Reinhard Marx.
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Scharfe Worte kommen aus dem Vatikan als Reaktion auf die Volksabstimmung in Irland zur Homo-Ehe. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin erklärte, dass dies „nicht nur eine Niederlage der christlichen Prinzipien war, sondern auch ein wenig eine Niederlage der Menschheit“. Eine Mehrheit von knapp 62 Prozent der Iren hatte sich am Wochenende für die Legalisierung der „Homo-Ehe“ ausgesprochen. Vertreter der katholischen Kirche aus unterschiedlichen Ländern haben in den vergangenen Tagen bereits die Einführung einer „Homo-Ehe“ scharf kritisiert. Zugleich gab es aber auch Stimmen, die einen „realistischen“ Umgang der Kirche mit dem Thema forderten. „Man kann nicht den Kopf in den Sand stecken und eine verbreitete gesellschaftliche Realität nicht juristisch anerkennen“, erklärte etwa der italienische Bischof Domenico Mogavero. Das Ergebnis der Volksabstimmung in einem der katholischsten Länder Europas sei ein Weckruf für Italien, so der Bischof von Mazara del Vallo auf Sizilien. Die Deutsche Bischofskonferenz stellte unterdessen klar, dass sie eine Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe ablehne.
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Was war denn das, haben sich viele Leser der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ beim Sonntagsfrühstück gefragt. Der argentinische Erzbischof Víctor Manuel Fernández holte zum großen Schlag gegen einige römische Kuriale aus. Das wäre nicht weiter aufmerkenswert, wäre Fernández irgendein Erzbischof „vom anderen Ende der Welt“. Doch er ist einer der engsten Vertrauten von Papa Francesco, Ghostwriter von Evangelii gaudium und vieler anderer Bergoglio-Texte. Schon wollen Beobachter, wie der italienische Vatikanist Sandro Magister, der zu den bestinformierten Vatikanisten und zu den schärfsten Kritikern von Franziskus zählt, Risse im bisher engen Verhältnis von Bergoglio und Fernández ausgemacht haben.
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Der Vatikan hat heute die Statuten für die Kinderschutzkommission veröffentlicht, die Papst Franziskus vor gut einem Jahr eingerichtet hatte. Die Kommission hatte sich im Februar zu ihrer ersten Vollversammlung getroffen. Jetzt wurde die Arbeit auf eine rechtliche Basis gestellt. Ziel der Kommission ist es, sexuellen Missbrauch Minderjähriger in der katholischen Kirche künftig effektiver zu verhindern. Am Nachmittag veröffentlichte der Vatikan das Programm der Lateinamerikareise von Papst Franziskus. Der Pontifex wird vom 5. bis 13. Juli Ecuador, Bolivien und Paraguay besuchen. Sein Heimatland Argentinien steht erst 2016 auf dem päpstlichen Reiseplan – dann wohl zusammen mit Chile und Uruguay. Gestern Nachmittag hat Franziskus einmal mehr eine Gruppe evangelikaler Priester getroffen.
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Das lässt schon aufhorchen, was in diesen Tagen im Vatikan passiert. Heute kündigte das Presseamt des Papstes an, dass nächsten Dienstag Gustavo Gutiérrez erstmals bei einer offiziellen Pressekonferenz des Heiligen Stuhls sprechen wird. Der auch als „Vater der Befreiungstheologie“ bezeichnete peruanische Dominikaner gilt für viele konservative Kirchenhierarchen bis heute als „persona non grata“. Jetzt ist er einer der Referenten bei der Jahrestagung von Caritas International im Vatikan, die vom 12. bis 17. Mai in Rom stattfindet. Aufsehen erregte der Papst Ende vergangener Woche durch seine Videobotschaft zur Eröffnung der Expo2015 in Mailand. Er hatte einmal mehr die „Kultur des Überflusses“ kritisiert, von der die Weltausstellung selbst ein Teil sei. In Deutschland haben die katholischen Bischöfe eine Änderung des kirchlichen Arbeitsrechts beschlossen – eine kleine Bewegung, die allerdings sicher eine ganze Reihe Kritiker auf den Plan rufen wird.
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Papst Franziskus spricht angesichts der vielen Konflikte rund um den Globus immer wieder vom „3. Weltkrieg in Teilen“. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat vor einigen Wochen angekündigt, dass der Vatikan künftig eine aktivere Rolle bei der Vermittlung in Konflikten übernehmen möchte. Wir haben mit dem vatikanischen Außenminister, Erzbischof Paul R. Gallagher, darüber gesprochen, wie die päpstliche Friedenspolitik aussieht. In der Sendung „sonntags“ am nächsten Sonntag um 9 Uhr im ZDF kommen zudem der deutsche Politikwissenschaftler und Friedensforscher Jochen Hippler sowie der italienische Historiker und Gründer von Sant’Egidio, Andrea Riccardi, zum Thema zu Wort.