Während in den Vatikanbehörden langsam in die Sommerpause beginnt, fallen an der Spitze in diesen Tagen wichtige Entscheidungen. Ab heute trifft sich der Kardinalsrat K8 mit Papst Franziskus, um über die Kurienreform zu beraten. Es könnte die entscheidende Sitzung sein, an deren Ende klar ist, wie die römische Zentrale künftig aussehen soll. Papst Franziskus selbst hat schon mehrfach betont: schlanker, effizienter und transparenter soll die Arbeit werden. Dazu müsse der Dienstcharakter der Kurie wieder deutlicher zum Ausdruck kommen. Der Pontifex aus Argentinien möchte keine Nebenregenten in Form von Dikasterienchefs. Weiterlesen …
Es ist eine erstaunlich ehrliche Analyse, die der Vatikan heute zum Thema Ehe und Familie vorgelegt hat. Kardinal Lorenzo Baldisseri stellte das Arbeitspapier vor, das als Grundlage für die Sondersynode zu Ehe und Familie im Oktober im Vatikan gilt. Darin sind die Ergebnisse der weltweiten Umfrage zum Thema zusammengefasst, die Ende vergangenen Jahres bereits für Schlagzeilen gesorgt hatte. Nicht dass die Ergebnisse überraschend oder neu wären. Eigentlich liegt seit Jahren offen auf der Hand, dass in vielen Ländern bei Fragen von Ehe und Sexualmoral eine breite Kluft zwischen kirchlicher Lehre und Lebenspraxis der Menschen liegt; doch für vatikanische Verhältnisse spricht das Papier dieses Problem in einer ungewohnt deutlichen Sprache aus. Es verspricht eine offene und kontroverse Diskussion bei der Sondersynode vom 5. bis 19. Oktober im Vatikan.
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Papst Franziskus verfolgt bei seinen Reisen eine ganz eigene Agenda. Nicht die großen Nationen und Städte steuert er an, sondern er setzt inhaltliche Akzente. Das gilt besonders für die inneritalienischen Reisen. Die erste führte ihn im vergangenen Juli auf die Mittelmeerinsel Lampedusa, um sich dort mit Flüchtlingen zu treffen, seine zweite in die sardische Stadt Cagliari zur Begegnung mit Arbeitern und Gewerkschaftern. Am Samstag reist Franziskus in die kalabrische Stadt Cassano all’Ionio, also in die Region mit der höchsten Arbeitslosenrate Italiens, die dazu fest in den Fängen der Mafia ist. Am 5. Juli wird Franziskus die Region Molise besuchen – eine Visite, die für die Zukunft des Pontifikats noch wichtig werden könnte.
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Kleiner Sendehinweis: Morgen Abend, Montag 09.06.2014, 18:15 Uhr läuft im ZDF die Dokumentation „Der Vatikan und das Geld“. Dürfen Christen überhaupt – nach der Lehre des Jesus von Nazareth – Geld und Reichtümer besitzen? Das fragt Petra Gerster in Rom. Weitere Infos zum Film und das Abrufvideo vorab: Der Vatikan und das Geld
Worum es geht: Die katholische Kirche gehört zu den reichsten Institutionen der Welt, ihr Oberhaupt zu den größten Immobilienbesitzern und die eigene Bank in der Vergangenheit zu den undurchsichtigsten und korruptesten aller Staaten. Doch mit Jorge Mario Bergoglio als neuem Oberhaupt scheint im Vatikan eine neue Zeit begonnen zu haben. Zum ersten Mal in der fast 2000-jährigen Geschichte der Kirche hat sich ein Papst einen Namenspatron ausgewählt, der für Armut, kompromisslose Ehrlichkeit und unbedingte Menschlichkeit steht: Franziskus. Weiterlesen …
Die Spannung steigt. Am Sonntagabend um 19 Uhr findet im Vatikan das Friedensgebet für das Heilige Land statt. Dazu hatte Papst Franziskus während seiner Heilig-Land-Reise vor zwei Wochen die Präsidenten Israels und der Palästinenser, Schimon Peres und Mahmud Abbas, überraschend eingeladen. Im Vatikan betont man seither, dass es sich nicht um eine politische Initiative handelt sondern um eine rein religiöse Angelegenheit. Doch wer vermag im Nahen Osten Politik und Religion so klar trennen? Auch wird es am Ende des Treffens ein 8-Augen-Gespräch geben zwischen Abbas, Peres, Franziskus und dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., der ebenfalls an dem Gebet im Vatikan teilnimmt. Mit dem Gebet knüpft Franziskus an an seine starken Gesten des interreligiösen Miteinanders während seiner Heilig-Land-Reise vor knapp zwei Wochen.
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Der 99.Deutsche Katholikentag ist zu Ende. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden, zuletzt auch mit dem Wetter, das sich am Ende doch noch gebessert hatte. (Im übrigen eine Erfahrung mehr, wie abhängig Stimmung und Atmosphäre eines solchen Massenevents von den meteorologischen Bedingungen sind.) Das Motto „Mit Christus Brücken bauen“ wurde auch zum inhaltlichen Leitfaden der Veranstaltungen. Weiterlesen …
Überraschung in Freiburg: Papst Franziskus hat Stephan Burger zum neuen Erzbischof der mit rund zwei Millionen Katholiken zweitgrößten Diözese in Deutschland ernannt. Für viele Diözesane ist der 52-jährige Kirchenrechtler ein unbeschriebenes Blatt. Die ersten Reaktionen sind daher auch eher verhalten. Aus dem Bistum ist zu hören, man solle dem neuen Mann eine Chance geben, schließlich könne er unbelastet und frei ins neue Amt starten. Die Bischofsweihe wird am 29. Juni stattfinden. Für dieses Datum ist seit langer Zeit ein Diözesantag in der Bistumshauptstadt Freiburg geplant. Zugleich wird sich der bisherige Erzbischof Robert Zollitsch von den Gläubigen verabschieden.
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ZDF-Reporter Jan Frerichs hat einen neuen Freund, und er nimmt ihn überall mit hin. Auf dem Katholikentag in Regensburg wird er mit einer lebensgrossen Pappfigur von Papst Franziskus an den unterschiedlichsten Orten auftauchen und nach den Spuren suchen, die der neue Pontifex in seiner Kirche hinterlässt. Was bedeutet es, eine „arme Kirche für die Armen“ zu sein, wie der Papst sie sich wünscht? „Das Franziskus-Experiment“, so der Titel unseres Abschlussberichtes (Sendung am 2.6., 0.30 Uhr) wird zeigen, wie sich der neue vatikanische Kurs auf die deutsche Kirche auswirkt. Ein beliebtes Fotomotiv ist unser Pappkamerad Papst allemal, wie die ersten Drehs gezeigt haben. Weiterlesen …
Missbrauch, Zölibat, wiederverheiratete Geschiedene und das geplante Nahost-Friedenstreffen im Vatikan. Die Themenpalette bei der zweiten „fliegenden Pressekonferenz“ von Papst Franziskus war wieder weit. Geduldig stellte sich Franziskus den Fragen der rund 70 mitreisenden Journalisten. Mal scherzte er, mal war er ernst und nachdenklich, mal selbstironisch. Die Fragen durften frei gestellt werden, es gab keine Tabus. Lediglich innerhalb der Sprachgruppen mussten sich die Journalisten vorab darauf verständigen, was sie vom Pontifex wissen möchten. Der war geduldig und wartete am Anfang auch drei Minuten, bis alle technischen Probleme mit der Lautsprecheranlage an Bord gelöst waren.
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Die Reise der starken Gesten ist zu Ende. Am Montag gab es eine historische Umarmung des Papstes mit Rabbi Skorka und dem Islamgelehrten Abboud, beides Freunde aus der Zeit in Argentinien, an der Klagemauer in Jerusalem. Franziskus möchte ein Zeichen setzen, dass ein gutes Miteinander der Religionen möglich ist. Er will mit seiner Reise Brücken bauen, zwischen den Konfessionen, den Religionen und Nationen. Ein Papst auf Friedensmission in Nahost. Nach dem Gebet an der Sperranlage zwischen Jerusalem und Bethlehem gestern, machte Franziskus heute kurzfristig einen Stopp am Denkmal für die Opfer des Terrorismus in Jerusalem. Auf dem Rückflug nach Rom sprach er lange mit den Journalisten über aktuelle Themen des Pontifikats.
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