Papst Franziskus hat Mutter Teresa heiliggesprochen. Damit hat die katholische Kirche das offiziell vollzogen, was in großen Teilen der Glaubensvolks bereits seit langer Zeit Fakt ist. Die Ordensgründerin aus Kalkutta darf damit auch offiziell weltweit als Heilige verehrt werden. In den vergangenen Tagen ist in den Medien ein regelrechter Streit darüber ausgebrochen, ob Mutter Teresa nun wirklich einer Heiligen würdig ist oder nicht. Der positive Nebeneffekt: Man hat sich mit dem Wirken der Ordensfrau einmal mehr intensiv beschäftigt. Was war ihre Motivation? Was war mit ihren Glaubenszweifeln? Wie professionell war ihre Arbeit? Eines zeigt die Heiligsprechung von Mutter Teresa: Heilige sind auch nur Menschen mit Fehlern und Zweifeln.
Freude bei den Missionarinnen der Nächstenliebe über die Heiligsprechung ihrer Gründerin. (Quelle: reuters)
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Aus Anlass der Heiligsprechung von Mutter Teresa an diesem Sonntag gibt es ungewöhnliche Einblicke in den Vatikan. Mit einem 360 Grad-Video können sich die User auf dem Petersplatz umschauen, ohne selbst nach Rom kommen zu müssen. Gleiches gilt für das Zimmer, in dem Mutter Teresa immer wohnte, wenn sie sich in der Ewigen Stadt aufgehalten hat. Die 360 Grad-Filme sind für VR-Brillen (Virtual Reality) optimiert, können aber auch auf dem normalen Rechner (Desktop) geschaut werden. Technische Informationen dazu gibt es hier. Die Filme gibt es zudem auf der VR-Seite des ZDF.
Das ZDF-Team beim Dreh für die 360 Grad-Filme auf dem Petersplatz. (Quelle: Erbacher)
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Zum weltweiten Tag der Schöpfung christlicher Kirchen hat Papst Franziskus heute erneut an alle Menschen einen eindringlichen Appell für einen radikalen Lebenswandel und die Bewahrung der Schöpfung gerichtet. Unter dem Motto „Erweisen wir unserem gemeinsamen Haus Barmherzigkeit“ veröffentlichte der Vatikan eine mehrseitige Botschaft des Kirchenoberhaupts. Darin fordert er, Umweltsünden anzuerkennen, zu beichten und „konkrete Schritte auf dem Weg der ökologischen Umkehr zu vollziehen“. In groben Zügen fasst Franziskus in der Botschaft Kernaussagen seiner Enzyklika „Laudato si“ zusammen. Am Nachmittag feierte er im Petersdom einen Gottesdienst zum Thema.
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Und wieder dreht sich das Rad der Kurienreform ein Stück weiter. Zum 1. Januar gibt es eine neue Behörde: das Dikasterium für „den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen“. Was sich kompliziert anhört ist die Fusion der sozialen und caritativen Päpstlichen Räte zu einem neuen Megaministerium, das sich künftig auch explizit um Ökologiefragen kümmern sowie neben den bisherigen Themen besonders Arme und Bedürftige, Arbeitslose und Opfer von Sklaverei und Folter in den Blick nehmen soll. Eine Besonderheit ist, dass Papst Franziskus selbst „ad tempus“ die Leitung der Sektion für Migration übernimmt. Chef der neuen Behörde wird der bisherige Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson. Der Vatikan gab heute zudem bekannt, dass Papst Franziskus den Friedensschluss zwischen Regierung und den FARC-Rebellen zwar ausdrücklich begrüße. Er wolle aber keinen kirchlichen Vertreter für das Komitee benennen, das die Richter eines Sondergerichts im Rahmen des Friedensprozesses nominieren soll.
Bei der Generalaudienz hat Papst Franziskus heute vor Vorurteilen gegenüber Frauen gewarnt: „Wir alle, auch die christlichen Gemeinden, sollten uns vor abwertenden Frauenbildern hüten“. (Foto: reuters)
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Benedikt XVI. meldet sich zurück. In einem Interview erklärte er jetzt, dass ihm der Rücktritt vom Amt des Papstes „als Pflicht“ erschienen sei. 2013 habe es eine Reihe von Aufgaben gegeben, „von denen ich überzeugt war, dass ich sie nicht zu Ende führen kann“. Als ein Beispiel nannte er den für Juli 2013 geplanten Weltjugendtag in Rio de Janeiro. Eine Interkontinentalreise habe er nicht mehr machen können; ein Weltjugendtag ohne Papst sei aber undenkbar. „Das war ein weiterer Umstand, weshalb ich den Rücktritt als meine Pflicht angesehen habe“, so Benedikt XVI. Das Interview ist Teil einer neuen Biografie über Joseph Ratzinger/Benedikt XVI., die kommende Woche in Italien erscheint. Papst Franziskus dankte in einem Vorwort zu dem Buch dem emeritierten Papst für seine Unterstützung. „Seine unaufdringliche Präsenz und seine Gebete für die Kirche geben mir Halt und Trost bei meinem Dienst“, so der amtierende Papst. Das Interview für die in Italien erscheinende Biografie ist nicht das einzige, das in diesen Tagen veröffentlicht wird. Am 9. September kommt weltweit ein neues Interviewbuch mit Benedikt XVI. auf den Markt. Unter dem Titel „Letzte Gespräche“ veröffentlicht Peter Seewald einen neuen Band mit Gesprächen, die nach dem Rücktritt geführt wurden.
Freundliche Worte und klare Botschaften – Benedikt XVI. und Franziskus bei ihrer bisher letzten öffentlichen Begegenung am 28. Juni 2016. Private Kontakte gibt es regelmäßig, erzählt Benedikt XVI. in dem aktuellen Interview. (Quelle: reuters)
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Am Mittwochabend veröffentlichte der Vatikan einen Brief des Papstes an Erzbischof Vincenzo Paglia. Darin schreibt er in ungewöhnlicher klarer Sprache, was er sich von ihm in seinen neuen Funktionen als Chef der Päpstlichen Akademie für das Leben und des Instituts Johannes Paul II. für Ehe und Familie vorstellt. Die Worte zeigen deutlich, dass Franziskus mit der bisherigen Arbeit der beiden Einrichtungen nicht zufrieden zu sein scheint. In Bezug auf das Familieninstitut fordert er mehrfach eine „Erneuerung“ der Arbeit und zwar in einer „pastoralen Perspektive“ und unter „Berücksichtigung der Verletzungen der Menschheit“. Am Donnerstagabend bestätigte der Vatikan, dass Papst Franziskus am 20. September nach Assisi fahren und an der Abschlusskundgebung des Internationalen Friedenstreffens teilnehmen wird.
Bischof Kevin Farrell von Dallas wird Chef der neuen Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben, die am 1. September ihre Arbeit aufnimmt. Die Personalentscheidung von Papst Franziskus wurde heute bekannt gegeben. Zugleich machte er den bisherigen Familienminister Vincenzo Paglia zum neuen Chef der Päpstlichen Akademie für das Leben und des Päpstlichen Instituts „Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie“. Mit der Personalie Farrell überrascht Franziskus. Allerdings passt der 61-Jährige in das Bischofsprofil des argentinischen Papstes: Farrell gilt als Seelsorger. Er bemühte sich in seinem Bistum Dallas um einen Ausgleich zwischen Latinos und Anglos und engagierte sich für Migranten. In der US-Bischofskonferenz gilt er als Mann des Dialogs. Am Abend empfing Papst Franziskus den französischen Präsidenten Francois Holland. Über Inhalte des privaten Treffens wurde zunächst nichts bekannt. Es wurde nach der Ermordung des Priesters Jacques Hamel bei Rouen vereinbart.
40 Minuten dauerte das Gespräch zwischen Papst Franziskus und Präsident Francois Holland am Mittwochabend im Vatikan. (Quelle: reuters)
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Das Thema Flüchtlinge steht bei Papst Franziskus weiter ganz oben auf der Tagesordnung. In einem Telegramm an ein Jugendtreffen in Süditalien ermutigt er dazu, die Anwesenheit von Flüchtlingen als „Möglichkeit des menschlichen Wachstums, der Begegnung und des Dialogs zwischen Kulturen und Religionen“ zu sehen. Wie schon beim Angelus am Sonntag rief er die Jugendlichen heute zur Hilfe für Flüchtlinge auf. Am vergangenen Donnerstag hatte der Papst mehrere Flüchtlinge zum Mittagessen in den Vatikan eingeladen. Dabei handelte es sich um die Migranten, die nach dem Besuch von Papst Franziskus auf der Insel Lesbos auf Vermittlung des Vatikans nach Rom gekommen waren. Der Pontifex bleibt in der Flüchtlingsfrage bei seiner Linie. Dabei sieht er auch, dass die Stimmung in der Kirche bisweilen eine andere ist. Daher mahnt er, die Kirche dürfe sich nicht durch Ängste bremsen lassen. Er bezog diese Aussage beim Angelus am Sonntag nicht nur auf das Flüchtlingsthema als er sagte: „Die Kirche braucht keine Bürokraten und fleißigen Funktionäre, sondern leidenschaftliche Missionare.“ Er fügte dann aber hinzu: Der Heilige Geist möge die Herzen von Egoismus und Sünden befreien, so dass die Menschen Flüchtlingen, Armen und anderen Leidenden beistehen könnten.
Am Freitag besuchte Papst Franziskus überraschend eine Einrichtung für ehemalige Zwangsprostituierte am Stadtrand von Rom. Die Frauen kamen aus Rumänien, Nigeria, Albanien, Tunesien, Italien und der Ukraine. (Quelle: reuters)
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Die Arbeit kann beginnen. Der Vatikan hat jetzt die Liste der Mitglieder der Studienkommission zum Diakonat der Frau bekannt gegeben. Im Mai hatte die Ankündigung, eine solche Kommission einsetzen zu wollen, die Hoffnung geweckt, dass Franziskus das Amt der Diakonin einführen könnte. Der Papst hatte sich später über die entsprechenden Medienberichte verärgert gezeigt. Denn sein Ansatz ist: Erst wird die Geschichte studiert. Welche Konsequenzen daraus gezogen werden, wird anschließend entschieden. Allerdings ist auch klar, dass die Studien nicht gemacht werden müssten, wenn sie am Ende keine Konsequenzen hätte. Doch Franziskus möchte einen Schritt nach dem anderen gehen. Das ist klug und ratsam, ist doch das Thema „Frauen und kirchliche Ämter“ ein sehr heikles, das Terrain vermint. Schnellschüsse würden nur neue große Unruhe in die katholische Kirche bringen, die sich gerade noch von den Diskussionen um die Themen Ehe und Familie „erholt“.
Bei der ersten Generalaudienz nach der Sommerpause waren heute auch junge Flüchtlinge mit dabei. (Quelle: reuters)
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„Auf Wiedersehen in Panama!“ hieß es am Ende des 31. katholischen Weltjugendtags in Krakau. Papst Franziskus erklärte am Ende des Abschlussgottesdienstes, dass das nächste Jugendtreffen dieser Art 2019 in dem mittelamerikanischen Land stattfinden wird. Zuvor hatte er in seiner Predigt die Jugendlichen noch einmal ermutigt, sich nicht davon abbringen lassen, an eine neue Menschheit zu glauben, „die den Hass zwischen den Völkern nicht annimmt, die die Grenzen der Länder nicht als Barrieren ansieht und die eigenen Traditionen ohne Egoismen und Ressentiments hütet“. Immer wieder hatte Franziskus die Jugendlichen in diesen Tagen in Krakau gemahnt, nicht zu resignieren, sondern aktiv Kirche und Gesellschaft mitzugestalten. Gestern Abend beim Abendgebet etwa hatte er erklärt, die Welt brauche keine „Sofa-Jugendlichen“, sondern solche, die Spuren hinterlassen. Bei der ersten Begegnung mit den Jugendlichen am Donnerstag hatte er sich erfreut darüber gezeigt, dass die Jugendlichen „rebellisch“ seien. Franziskus will die Jugendlichen dazu bewegen, sich zu engagieren und nicht entmutigen zu lassen, wenn jemand sage, man könne die Dinge nicht ändern.
Erfolgsmodell Weltjugendtag? Ein Beitrag von Jürgen Erbacher.
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