Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Der Papst als Seelsorger in der Coronakrise

Es war ein besonderer Moment, als Papst Franziskus am Freitagabend vor dem leeren Petersplatz stand und den Segen „Urbi et orbi – der Stadt und dem Erdkreis“ spendete. Historisch, denn so etwas hatte es noch nie gegeben. Die aktuelle Krise zwingt auch den Papst zu außergewöhnlichen Gesten und Aktionen. Franziskus ist gleichsam im Vatikan gefangen. Über die Medien versucht er Kontakt zu halten zu den Gläubigen in der ganzen Welt. Worte und Gesten – das sind die einzigen Möglichkeiten, die er in diesen Tagen hat. Selbst die Kar- und Ostertage wird er alleine im Petersdom feiern – ohne Gläubige oder besser – „nur“ mit den über die Medien verbundenen Gläubigen und einigen wenigen Mitwirkenden vor Ort. Franziskus nutzt die Situation, um Trost zu spenden, Mut zu machen und auch zum Mahnen.

Bei strömendem Regen fand am Freitagabend die ungewöhnliche Gebetsfeier auf dem Petersplatz statt. (Quelle: dpa)

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Papst geht ins 8. Amtsjahr

Die vergangenen zwölf Monate waren nicht einfach für Papst Franziskus und seine katholische Kirche. Viele Beobachter und Gläubige dürften das siebte Amtsjahr durchaus als ein verflixtes bezeichnen. Franziskus selbst gibt sich meist gelassen, wenn es um derlei Bewertungen geht. Auch wenn er zuletzt durchblicken ließ, dass er die harschen Reaktionen auf sein Schreiben Querida Amazonia nicht verstanden habe. Mit Kritik kann Franziskus nicht wirklich gut umgehen, allen Lippenbekenntnissen zum Trotz, dass man sich nicht nur mit Jasagern umgeben dürfe. Die Bilanz nach sieben Jahren fällt allerdings auch nicht nur negativ aus. Franziskus hat die katholische Kirche entscheidend geprägt und es dürfte für Nachfolger schwierig sein, alles wieder zurückzudrehen. Zugleich zeigen die massiven Widerstände gegen Reformen, dass es in der katholischen Kirche nicht ausreicht, einen Papst an der Spitze zu haben, der Veränderungen möchte.

Den Papst gibt es in diesen Tagen nur über Video vermittelt. Das ist den Corona-Vorsichtsmaßnahmen geschuldet. (Quelle: reuters)

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Kirche im Aufbruch?

Aufbruchstimmung, Ratlosigkeit, Entsetzen – es war ein Wechselbad der Gefühle bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Mainz. Mit der Wahl von Georg Bätzing setzten die Bischöfe ein Zeichen der Kontinuität mit Blick auf den eingeschlagenen Reformkurs und den Synodalen Weg. Das will die Mehrheit der Bischöfe und das war in Mainz zu spüren. Bei der Deutung des neuen Papstschreibens und dessen Bedeutung für Deutschland gehen die Meinungen auseinander. Entsetzen herrscht angesichts von Extremismus und rechter Gewalt in Deutschland. Bei der Entschädigung der Opfer sexuellen Missbrauchs sind die Bischöfe einen wichtigen Schritt vorangekommen. Allerdings wird es noch immer Monate dauern, bis nach dem neuen Modell Geld fließt.

Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, erläutert die Beschlüsse der Vollversammlung. (Quelle: Erbacher)

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Bätzing neuer Vorsitzender der Bischofskonferenz

Am Ende ist es ganz schnell gegangen. Bereits im dritten Wahlgang wurde ein Nachfolger für Kardinal Reinhard Marx als Vorsitzendem der Deutschen Bischofskonferenz gefunden: Georg Bätzing. Der Limburger Bischof soll es nun richten, nachdem sein Münchner Amtsbruder nach einer Amtszeit nicht mehr weitermachen wollte. Auf Bätzing warten schwierige Aufgaben. Dass man sich schnell auf ihn, einen klaren Befürworter des Synodalen Wegs, einigen konnte, zeigt, dass die große Mehrheit der Bischofskonferenz Veränderungen möchte. Zugleich ist Bätzing ein Mann, der vermitteln kann. Das braucht die Bischofskonferenz . Ein großes Manko ist, dass Bätzing bisher in Rom nicht vernetzt ist.

Großes Medieninteresse bei der Vorstellung des neuen Vorsitzenden. (Quelle: dpa)

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