Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst-Pressesprecher treten zurück

Paukenschlag zum Jahresende. Überraschend sind Vatikansprecher Greg Burke und seine Stellvertreterin Paloma Gracía Ovejero zum Jahresende von ihren Ämtern zurückgetreten. Für den Papst und seinen Medienminister Paolo Ruffini, der erst seit einem halben Jahr im Amt ist, bedeutet das einen herben Rückschlag für die groß angelegte Medienreform im Vatikan. Dass Burke und Gracía Ovejero nun überraschend das Handtuch werfen, dürfte aber auch Ausdruck dafür sein, dass es hinter den Kulissen starke Spannungen gibt und die auf dem Reißbrett entworfene Reform in der Praxis nicht wirklich funktioniert. Nachdem Franziskus den Italiener Alessandro Gisotti als Interims-Chef des Presseamts berufen hat, ist die vatikanische Pressearbeit nun fest in italienischer Hand. Erst Mitte Dezember hatte der Papst mit Andrea Tornielli als Chefredakteur von Vatikan News und Andrea Monda als Chefredakteur der vatikanischen Tageszeitung L’Osservatore Romano zwei Italiener in mediale Leitungsfunktionen berufen. Die vom Papst sonst so gepriesene Internationalität der Kurie gilt für den Medienbereich nicht.

Papst Franziskus gestern beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Die Ereignisse im vatikanischen Medienministerium sind derzeit etwas undurchsichtig. (Quelle: dpa)

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Papst: Vielfalt ist Reichtum

Franziskus als Pontifex – immer wieder spricht er sich für eine Kultur des Dialogs und der Begegnung aus. So nutzte er seine Weihnachtsbotschaft heute, um zu einer neuen Geschwisterlichkeit aufzurufen. Die universale Botschaft von Weihnachten sei, erklärte Franziskus, „dass Gott unser Vater ist und wir alle Geschwister“. Verschiedenheit schade nicht und sei keine Gefahr, sondern ein Reichtum. Wie bei dem Anlass üblich erinnerte das katholische Kirchenoberhaupt an die großen aktuellen Konflikte etwa im Heiligen Land und Syrien, im Jemen, der Ukraine und in Venezuela. Er forderte Religionsfreiheit und erinnerte an die verfolgten Christen. Bereits in der Christmette hatte er für einen einfachen und solidarischen Lebensstil geworben. Gleichzeitig kritisierte er „eine unersättliche Gier“ in der „Menschheitsgeschichte“, die dazu führe, „dass einige wenige üppig schlemmen und so viele kein Brot zum Leben haben“.

Papst Franziskus betont: Verschiedenheit ist keine Gefahr, sondern ein Reichtum. (Quelle: reuters)

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Papst: Jedes Missbrauchsverbrechen vor Gericht bringen

Mit Spannung wird jedes Jahr die Weihnachtsansprache des Papstes vor der Leitern der Römischen Kurie erwartet. In den vergangenen Jahren nutze Franziskus die Gelegenheit, um hart mit seinen engsten Mitarbeitern ins Gericht zu gehen. Dieses Mal fand er lobende Worte für „die große Zahl an gottgeweihten Männern und Frauen, an Bischöfen und Priestern, die täglich ihre Berufung in Treue, Stille, Heiligkeit und Selbstverleugnung leben“. Im Zentrum seiner Ansprache stand aber das Thema Missbrauch. Hier machte Franziskus einmal mehr deutlich, dass er ernst machen will mit der Aufarbeitung. Die Kirche werde „keine Mühen scheuen, um jeden, der solche Verbrechen begangen hat, vor Gericht zu bringen“, erklärte er im Angesicht der Führungsriege der Kurie. „Die Kirche wird nie versuchen, einen Fall zu vertuschen oder unterzubewerten“, fügte er hinzu. Beide Versprechen, dürften äußerst schwer einzulösen sein. Solche Aussagen gab es schon viele von Franziskus; doch dann wurden immer wieder Fälle bekannt, in denen er selbst nicht entsprechend konsequent handelte. Haben die Ereignisse 2018 rund um den Missbrauchsskandal in Chile, den USA und vielen anderen Ländern dem Papst endgültig die Augen geöffnet?

Papst Franziskus bei der Weihnachtsansprache. „In unserer turbulenten Welt hat das Boot der Kirche in diesem Jahr schwierige Zeiten erlebt und erlebt sie weiterhin und ist von Stürmen, ja Orkanen erfasst worden.“ (Quelle: dpa)

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Neuer Bischof in Rekordzeit

Gerade einmal sechs Monate hat das Verfahren zur Neubesetzung des Bischofsstuhls in Fulda gedauert. Gestern ernannte Papst Franziskus den Freiburger Weihbischof Michael Gerber zum Nachfolger des emeritierten Bischofs Heinz Josef Algermissen. Bisher dauerten die Nachbesetzungsverfahren im deutschen Sprachraum oft ein knappes Jahr. Unterschiedliche Faktoren spielten dabei eine Rolle. Wiederholt hatten in jüngerer Vergangenheit Kandidaten nach der Wahl durch die Domkapitel abgesagt. In anderen Fällen gab es hinter den Kulissen Machtkämpfe zwischen einflussreichen Kirchenmännern, so dass die internen Diskussionen die Ernennungen verzögerten. Fulda zeigt, dass es auch anders geht. Währenddessen gibt es einige Neuigkeiten aus dem Vatikan.

Wohin geht die Reise im Pontifikat von Franziskus? Zumindest in Bezug auf den Kardinalsrat ist das offen. (Quelle: dpa)

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Der Papst des Dialogs

Überraschend hat der Vatikan jetzt eine Reise von Papst Franziskus nach Abu Dhabi angekündigt. Vom 3. bis 5. Februar wird der Pontifex die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen. Es ist das erste Mal, dass ein Papst auf die Arabische Halbinsel reist. Die Reise steht unter dem Motto „Mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“. Franziskus wird in dem Emirat auch an einer interreligiösen Friedenskonferenz teilnehmen. Nur wenige Wochen später fliegt der Papst nach Marokko. Auch dort wird der interreligiöse Dialog im Mittelpunkt der Reise stehen. Das Jahr 2019 könnte zu einem wichtigen „Dialogjahr“ werden und der interreligiöse Dialog neben dem Missbrauch und der Amazonassynode zu den zentralen Themen an der Schwelle zum siebten Amtsjahr von Papst Franziskus.

Papst Franziskus 2014 bei seinem Besuch in Istanbul. Er will Zeichen setzen, dass ein friedliches Miteinander der Religionen möglich ist. (Quelle: dpa)

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