Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst: „Gott liebt jeden Menschen, auch den schlimmsten“

Traditionell hat Papst Franziskus zu Weihnachten an die Krisen und Konflikte auf der Welt erinnert und zu Versöhnung aufgerufen. Scharf kritisierte er in seiner Weihnachtsbotschaft die Gleichgültigkeit angesichts des Schicksals der Menschen, die aufgrund von Armut, Krieg und Ungerechtigkeit ihre Heimat verlassen müssten. In der Christmette betonte er die bedingungslose Liebe Gottes gegenüber allen Menschen. Der Mensch solle darauf wiederum mit selbstlosem Handeln antworten, so der Papst. „Wir verändern uns, die Kirche verändert sich, die Geschichte verändert sich, wenn wir anfangen, nicht die anderen verändern zu wollen, sondern uns selbst, indem wir aus unserem Leben eine Gabe machen“, erklärte Franziskus im vollbesetzten Petersdom.

An der Seite des Papstes beim Urbi et orbi: Kardinal Konrad Krajewski, der Päpstliche Almosenmeister. Er kümmert sich im Auftrag des Papstes um konkrete Hilfsprojekte für Migranten und Notleidende in Rom, Lampedusa und anderen Orten. (Quelle: reuters)

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Papst: Es gibt keine christliche Leitkultur mehr

Es war eine aufrüttelnde Rede von Papst Franziskus beim traditionellen Weihnachtsempfang für die Römische Kurie. Letzten Endes war es einmal mehr eine Werberede für seine Reformen in der römischen Verwaltungszentrale, aber auch in Bezug auf seine Vision von Kirche. Alles stehe unter dem Primat der Evangelisierung, erklärte Franziskus. Aber das Christentum habe längst die Deutungshoheit über die Welt verloren. Also müsse die Kirche sich schleunigst auf die neuen Zeiten einstellen. Dabei verwies Franziskus ausdrücklich auf die Tradition, die nie statisch sei, sondern dynamisch. Er schloss mit einem provokanten Zitat des verstorbenen Mailänder Kardinals Carlo Maria Martini: „Die Kirche ist zweihundert Jahre lang stehen geblieben. Warum bewegt sie sich nicht? Haben wir Angst? Angst statt Mut? Wo doch der Glaube das Fundament der Kirche ist. Der Glaube, das Vertrauen, der Mut. […] Nur die Liebe überwindet die Müdigkeit.“

Stuhlkreis mit Papst – Franziskus wirbt beim traditionellen Weihnachtsempfang für die Spitzen der Römischen Kurie für seine Reformen. (Quelle: ap)

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Papst kippt „Päpstliches Geheimnis“

Es ist ein längst überfälliger Schritt. Papst Franziskus hat mit sofortiger Wirkung das „Päpstliche Geheimnis“ im Kontext von Missbrauchsfällen abgeschafft. Zudem verschärfte er die Regelungen beim Besitz von kinderpornografischem Material. Auch in der kirchlichen Prozessordnung verändert er die Regelungen. So können künftig auch Laien als Anwälte in Missbrauchsprozessen aktiv werden. Allerdings das Richteramt bleibt ihnen weiterhin verwehrt.

Papst Franziskus möchte Licht ins Dunkel der Missbrauchsfälle bringen. Dabei kämpft er intern gegen massive Widerstände. (Quelle: reuters)

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