Der Papst, der an die Ränder geht. Mit seinem Besuch in Vanimo im Nordwesten Papua-Neuguineas hat Franziskus das einmal mehr in die Tat umgesetzt. Die Menschen in der Kleinstadt waren sichtlich stolz, dass der Pontifex sie besucht. Einen halben Tag nahm er sich am Sonntag dafür Zeit. Zunächst eine Begegnung mit rund 20.000 Menschen nahe des Flughafens, dann ein Treffen mit Missionaren. Franziskus selbst wäre gerne Missionar in Asien geworden. Das war einer der Gründe, warum er in den Jesuitenorden eingetreten ist mit Franz Xaver und anderen als große Vorbilder. Am Morgen feierte Franziskus mit rund 35.000 Menschen einen Gottesdienst in Port Moresby, der Hauptstadt Papua-Neuguineas. Dabei richtete er einen eindringlichen Friedensappell an die Region und sprach sich gegen eine Aufrüstung aus.
Papst Franziskus bekommt in Vanimo einen traditionellen Kopfschmuck überreicht. (Quelle: Erbacher)
Weiterlesen …
Soziale Gerechtigkeit, nachhaltige Entwicklung und die Überwindung interner Konflikte – die inhaltlichen Schwerpunkte haben sich auf der zweiten Etappe der 45. Auslandsreise von Papst Franziskus verschoben. Das wurde bei seinem ersten Treffen in Port Moresby mit Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft am Samstagmorgen deutlich. Das Kirchenoberhaupt mahnte eine Verbesserung der Infrastruktur an sowie menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen. „Die Güter sind von Gott für die ganze Gesellschaft bestimmt“, betonte er in seiner Ansprache. Am Nachmittag besuchte er zwei Sozialprojekte für Straßenkinder und Menschen mit Beeinträchtigungen. Anschließend rief er beim Treffen mit Klerus, Ordensleuten und Katecheten dazu auf, „an die Peripherien des Landes zu gehen“. Während in Indonesien auf den Straßen wenig vom Papstbesuch zu sehen war und meist nur unmittelbar vor den Veranstaltungsorten die Straßen gesäumt waren, ist das in Papua-Neuguinea anders. Hier gibt es immer wieder Plakate mit Bildern des Papstes, Vatikanfahnen und auch meist viele Menschen entlang des Weges des Papstes. Ob es tausende sind, ist schwer abzuschätzen. Doch der Unterschied zu Jakarta ist offensichtlich. Nun sind auch rund 30 Prozent der gut acht Millionen Einwohner des Inselstaats katholisch. Das ist ein großer Unterschied zur ersten Station der Reise, wo der Katholikenanteil bei drei Prozent lag.
Das Treffen mit Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft ist meist der Auftakt des Besuchs in einem Land. (Quelle: Erbacher)
Weiterlesen …
Nach drei Tagen in Indonesien ist Papst Franziskus am Freitag nach Papua-Neuguinea weitergereist. Es ist mehr oder weniger ein Ruhetag, denn außer dem sechs Stunden dauernden Flug gab es nur eine kurze Begrüßungszeremonie auf dem Flughafen von Port Moresby. Aufgrund der Zeitverschiebung kam der Papst erst am Abend an. Vor ihm liegen zwei Tage mit dem üblichen Programm einer Papstreise: Treffen mit Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft, Begegnung mit Klerus und Ordensleuten, eine Messe am Sonntag und dann ein Inlandstrip nach Vanimo, wo Franziskus Missionare treffen will. Dazu der Besuch einer Sozialeinrichtung. Inhaltlich wird sich der Akzent etwas verschieben. Zwar ist Papua-Neuguinea auch von einer Vielfalt an Kulturen und Ethnien geprägt, doch dürften auf der zweiten Etappe die Themen soziale Gerechtigkeit und Klimawandel noch stärker in den Vordergrund rücken.
Nach der Landung in Port Moresby gab es eine kurze Begrüßungszeremonie. (Quelle: Erbacher)
Weiterlesen …
Es war ein Tag ganz nach dem Geschmack des Papstes. Am Morgen das interreligiöse Treffen auf dem Gelände der größten Moschee Südostasiens, am Nachmittag ein Gottesdienst mit zehntausenden Gläubigen. Die kleine Herde stärken und den Dialog mit den anderen Religionen ausbauen: Das sind zwei der Hauptziele dieser Reise, des gesamten Pontifikats von Papst Franziskus. Dabei stellte der Pontifex grundlegende Prinzipien des interreligiösen Dialogs auf den Kopf. Die Suche nach Gemeinsamkeiten in der Lehre könne eher hinderlich sein, stellte der Pontifex fest und betonte stattdessen: „Was uns einander wirklich näherbringt, ist eine Verbindung zwischen unseren Unterschieden zu schaffen, darauf zu achten, Bande der Freundschaft, der Aufmerksamkeit und der Gegenseitigkeit zu pflegen.“ Beim Gottesdienst am Nachmittag mahnte er die Zehntausenden, dass der Glaube nicht nur Wort und Idee bleiben dürfe, sondern sich im Leben konkret zeigen müsse. Es gehe darum, „das Risiko einzugehen, die Liebe zu leben, die er [Christus,] zuvorderst uns gelehrt und vorgelebt hat.
Papst und Großimam scheinen sich zu verstehen. (Quelle: epa)
Weiterlesen …
„Einklang im Respekt vor der Vielfalt“ – der Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch den ersten aktiven Tag von Papst Franziskus in Indonesien. Beim Treffen mit Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft am Morgen erklärte er, dass die katholische Kirche den interreligiösen Dialog verstärken wolle. „Auf diese Weise können Vorurteile abgebaut werden und ein Klima des gegenseitigen Respekts und Vertrauens entstehen“, ist er überzeugt. So könnten auch Extremismus und Intoleranz besser bekämpft werden. Beim Treffen mit dem Klerus und Katecheten rief er diese am Nachmittag dazu auf, „Propheten der Gemeinschaft [zu werden], in einer Welt, in der die Tendenz sich zu spalten, sich zu behaupten und zu provozieren, immer mehr zuzunehmen scheint“. Bestens gelaunt zeigte er sich am Abend bei der Begegnung mit Schülern. Hier würdigte er den in Asien geschätzten Wert der „Harmonie“ und ermutigte zum „kreativen Aushalten“ von Unterschieden. „Wenn alle Dinge gleich wären, wäre es langweilig“, so Franziskus.
Papst und Präsident im Gespräch – auf der Veranda des Präsidentenpalasts. (Quelle: Erbacher)
Weiterlesen …
Die 45. Auslandsreise von Papst Franziskus ist die längste und aufgrund des Alters sicher auch die mit beschwerlichste des Pontifikats. Elf Tage ist Papst Franziskus unterwegs mit Stationen in Indonesien, Papua-Neuguinea, Ost-Timor und Singapur. 2020 schon wollte er diesen Trip machen, musste ihn aber wegen Corona absagen. Jetzt hat er sich gegen alle Bedenkenträger durchgesetzt und ist nach einem Jahr Pause bei den Auslandsreisen wieder unterwegs. Im Mittelpunkt der Reise steht der Dialog der Kulturen und Religionen, der Klimawandel sowie Fragen der sozialen globalen Gerechtigkeit.
Wie immer gab es viel Getümmel bei der Begegnung von Papst Franziskus mit den Journalisten. (Quelle: Erbacher)
Weiterlesen …