Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst zu Marx: Mach weiter!

Die Entscheidung kam überraschend schnell. Papst Franziskus nimmt das Rücktrittsangebot von Kardinal Reinhard Marx nicht an. Der Münchner Erzbischof wurde heute, wie viele andere auch, von der Post aus Rom überrascht. Dass das Kirchenoberhaupt so rasch Klarheit schafft, war nicht zu erwarten. Marx muss sich nun erst einmal sortieren, machte aber gleich deutlich, dass es ein „weiter so“ wie vor seinem Rücktrittsangebot nicht geben kann. Die Reformer sind durch die Entscheidung des Papstes gestärkt. Für Marx bedeutet das Votum, dass er sich im Amt den Ergebnissen der Untersuchungen zu seinem Handeln in Missbrauchsfällen als Bischof in Trier und Erzbischof von München und Freising stellen muss. Nachvollziehbar ist, dass Betroffene sexualisierter Gewalt enttäuscht sind von dem Vorgehen des Papstes, weil er mit der Annahme des Rücktritts ein klares Signal hätte setzen können, dass Verantwortung übernehmen für die Institution auch wirklich Konsequenzen hat.

Kardinal Marx nimmt die Entscheidung des Papstes „im Gehorsam“ an. Was es konkret bedeutet, müsse sich erst noch zeigen. (Quelle: dpa)

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Der Paukenschlag des Kardinal Marx

Für einen Moment haben viele Katholiken an diesem Freitag den Atem angehalten. Kardinal Reinhard Marx bietet Papst Franziskus seinen Rücktritt an. Er will Verantwortung übernehmen für die Fehler im System und das Handeln seiner Vorgänger, die Missbrauch und Vertuschung ermöglicht haben. Zugleich äußert er die Sorge, dass notwendige Reformen nicht angegangen werden. Die Entscheidung von Marx hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Denn Marx ist einer der engsten Berater des Papstes. Je nachdem wie Franziskus entscheidet, wirft das auch ein Licht auf das Kirchenoberhaupt und seinen Kurs mit Blick auf Missbrauchsaufarbeitung und Reformen selbst.

Großes Medieninteresse bei der Erklärung von Kardinal Reinhard Marx am Nachmittag in München. (Quelle: dpa)

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