Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst Franziskus in Fernost – die Pressekonferenz

Atomwaffen, Atomenergie und die Finanzskandale im Vatikan waren die Schwerpunkte der fliegenden Pressekonferenz von Papst Franziskus auf dem Rückweg von Tokio nach Rom. Eine Stunde nahm sich das Kirchenoberhaupt Zeit, um die Fragen der Journalisten zu beantworten. Zu Thailand kam keine Frage. Hier betonte der Papst dann selbst noch einmal, dass ihm das Thema der Ausbeutung besonders wichtig war. Mit Blick auf die Atomwaffen kündigte Franziskus an, dass er die Position, die er am Sonntag in Hiroshima vertreten hat, in den Katechismus aufnehmen möchte: der Gebrauch und der Besitz von Atomwaffen ist unmoralisch. Hier sind Diskussionen vorprogrammiert, auch bezüglich der Aussagen des Papstes zur friedlichen Nutzung der Atomenergie, der er skeptisch gegenübersteht.

Papst Franziskus erläuterte den Journalisten bei der fliegenden Pressekonferenz seine Sicht der Dinge. (Quelle: Erbacher)

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Der Papst in Fernost – Tag 6

Mut machen, das war das Ziel von Papst Franziskus bei den Terminen am vorletzten Tag seiner Reise nach Fernost. Am Morgen traf er zunächst die Opfer der „Dreifachen Katastrophe“ von 2011. Dabei schlug er beim Thema friedliche Nutzung der Atomenergie für vatikanische Verhältnisse ungewöhnliche Töne an. Anschließend äußerte er sich beim Treffen mit Jugendlichen in der Kathedrale von Tokio ausführlich zum Thema Mobbing. Beim Gottesdienst mit rund 50.000 Teilnehmern im Tokyo Dome ging es um den Leistungsdruck in Japans Gesellschaft. Zum Abschluss des Tages mahnte er bei der Begegnung mit Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft, dass die Würde des Menschen im Mittelpunkt jedes sozialen, ökonomischen und politischen Handels stehen müsse. Jedes Leben müsse geschützt werden, betonte Franziskus, und verband damit die Forderung, dass Menschen in jedweder Notlage Solidarität und Unterstützung erfahren müssten.

Franziskus fordert von der Politik mehr Einsatz zum Schutz des „gemeinsamen Hauses“ sowie mehr multilaterale Anstrengungen zur Friedenssicherung. (Quelle: Erbacher)

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Papst Franziskus in Fernost – Tag 5

Einmal mehr war Papst Franziskus an diesem Sonntag als Pilger des Friedens unterwegs. Bei seinen Besuchen in Nagasaki und Hiroshima verurteilte er die Nutzung von atomarer Energie zu Kriegszwecken scharf. Sie sei ein Verbrechen und unmoralisch. „Genau wie der Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist“, ergänzte Franziskus den vorbereiteten Redetext am Abend in Hiroshima spontan. Militärausgaben seien ein himmelschreiender Affront angesichts des Leids von Millionen Menschen. Wahrer Friede könne nur auf Gerechtigkeit, Solidarität und Freiheit aufbauen. Beim Gedenken an die Märtyrer Japans aus der Verfolgungszeit ab dem 17. Jahrhundert erinnerte das Kirchenoberhaupt auch an die Christen in der ganzen Welt, die aktuell unter Verfolgung leiden. Bei einem Gottesdienst in Nagasaki warnte er vor einer Spiritualisierung des Glaubens. Er rief zur Solidarität mit denen auf, die Hilfe bedürften.

„Die Frucht des Krieges“ Mit diesem Satz versehen hatte Franziskus zum Jahresbeginn 2018 diese Karte verteilen lassen. Ein Junge trägt nach dem Atombombenabwurf seinen toten Bruder ins Krematorium. (Quelle: Erbacher)

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Papst Franziskus in Fernost – Tag 4

Papst Franziskus hat zum Auftakt seines Besuches in Japan die hohe Zahl von Selbstmorden sowie das Mobbing als Plagen bezeichnet, deren sich die Kirche des Landes besonders annehmen müsse. Zugleich erklärte er, dass er sich die „prophetischen Appelle“ der katholischen Bischöfe Japans zur nuklearen Abrüstung zu Eigen machen wolle. Franzskus wird am Sonntag Nagasaki und Hiroshima besuchen. Neben viel Wertschätzung für die Leistung der Kirche in Japan mahnte der Papst am Abend bei einem Treffen mit den lokalen Bischöfen, dass sie die ganze Gesellschaft im Blick haben müssten. Kritiker werfen der japanischen katholischen Kirche vor, sie sei eine Kirche der Eliten und zu wenig inkulturiert.

Über den Wolken hat Franziskus heute vielleicht eine Chance verpasst. (Quelle: Erbacher)

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Papst Franziskus in Fernost – Tag 3

Die Themen Inkulturation und interreligiöser Dialog standen im Mittelpunkt des dritten Tages von Papst Franziskus in Thailand. Beim Treffen mit den Priestern und Ordensleuten am Morgen waren zudem erneut Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung ein Thema. Franziskus würdigte den Einsatz der Kirchenleute für die Betroffenen. Zugleich rief er dazu auf, mit „heiligem Wagemut“ neue Wege der Verkündigung zu suchen. Das Christentum dürfe nicht länger als eine „Religion der Ausländer“ wirken, lautete seine Botschaft. Bei einer interreligiösen Begegnung am Nachmittag legte der Papst seine „kühne“ Vision vom Miteinander der Religionen dar. Die „Logik der Begegnung und des Dialogs“ solle zu einem „neuen Muster zur Lösung von Konflikten“ werden. Die kurze Rede gehört sicherlich zu den programmatischen Reden des Pontifikats zum Dialog der Religionen.

Zum Abschluss seines Besuchs in Thailand feierte Franziskus am Abend einen Gottesdienst mit rund 10.000 Jugendlichen in der Kathedrale von Bangkok. (Quelle: Erbacher)

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Papst Franziskus in Fernost – Tag 2

Mit einem eindringlichen Appell zum Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Kindern hat Papst Franziskus seinen Besuch in Thailand begonnen. Beim Treffen mit Vertretern aus Politik, Zivilgesellschaft und Diplomatischem Korps kritisierte er „Ausbeutung, Sklaverei, Gewalt und Missbrauch“, denen besonders Frauen und Kinder ausgesetzt seien. Zwar würdigte Franziskus auch den Demokratisierungsprozess. Doch er sparte nicht mit deutlichen Worten, auch bei diesem Thema. Er rief die Thailänder zum Aufbau einer „gerechten, feinfühligen und inklusiven Gesellschaft“ auf. Bei der Begegnung mit dem obersten Patriarchen der Buddhisten Thailands warb Franziskus für eine „Kultur der Begegnung“.

Religionen für den Frieden, das ist das Ziel von Papst Franziskus. (Quelle: Papal Flight Press Pool)

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Papst Franziskus in Fernost – Tag 1

Die 32. Auslandsreise von Papst Franziskus droht in Deutschland kaum wahrgenommen zu werden. Viele Menschen vor Ort setzen große Hoffnungen in den Besuch in Thailand und Japan. Und auch für die katholische Kirche könnte sie große Auswirkungen haben. Am Mittwochmittag Ortszeit landete der Papst in Bangkok, der ersten Station der sechstägigen Reise. Im Mittelpunkt seiner Visite in Thailand stehen der interreligiöse Dialog und die Stärkung der kleinen katholischen Minderheit. Es wird auch erwartet, dass Franziskus sich zu Menschenrechtsfragen äußert. Bei seinem Besuch in Japan liegt der Fokus auf den Besuchen in Nagasaki und Hiroshima am Sonntag. Schon im Vorfeld ließ Franziskus erkennen, dass er deutliche Worte zum Thema Atomwaffen sprechen werde. Ihren Einsatz bezeichnete er in einer Videobotschaft als „unmoralisch“. In Japan dürfte aber auch das Thema Inkulturation des katholischen Glaubens eine Rolle spielen.

Auch die 32. Auslandsreise begann für Papst Franziskus mit der üblichen Runde durch die „Holzklasse“. Alle Journalisten hatten die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit dem Pontifex. (Quelle: Erbacher)

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