Papst: Weihnachten ist die „Geburt des Friedens“
Papst Franziskus hat traditionell zu Weihnachten die Themen Frieden und den Kampf gegen Ausgrenzung sowie Armut in den Mittelpunkt seiner Ansprachen gestellt. Sowohl in der Christmette an Heiligabend wie auch in seiner Weihnachtsbotschaft beim Segen „Urbi et orbi“ erinnerte er an den Krieg in der Ukraine. Am Weihnachtstag sprach er einmal mehr von einem „sinnlosen Krieg“, der sofort beendet werden müsse. Er warnt davor, Nahrung als Waffe einzusetzen. Nach zwei Jahren fanden die Weihnachtsfeierlichkeiten erstmals ohne besondere Coronamaßnahmen statt. Die Christmette feierten rund 7.000 Gläubige mit dem Pontifex; zum Segen „Urbi et orbi“ kamen mehrere zehntausend Menschen.
Versöhnung im Iran
Mehr als Worte hat der Papst nicht. Immerhin waren beim traditionellen Weihnachtssegen nach Vatikanangaben 160 TV-Sender zugeschaltet, dazu kamen noch unzählige Streamingangebote rund um den Globus. Selten hat das Kirchenoberhaupt so eine große Bühne. Die Themen variieren dabei von Jahr zu Jahr kaum. Die Konflikte im Jemen und in Syrien sind seit Jahren präsent, die Auseinandersetzungen im Heiligen Land ebenso. Die Themen Armut, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung gehören auch zum Standard. Neu war, dass Franziskus zur Versöhnung im Iran aufgerufen hat. Seit Beginn der Proteste dort hatte er sich nicht explizit dazu geäußert. Kritik am russischen Präsidenten Putin steckte gleich in doppelter Weise in der Weihnachtsbotschaft, zum einen in der Passage über den Krieg in der Ukraine, zum anderen bei der Verurteilung, Lebensmittel als Waffe einzusetzen. Nahrung dürfe nur ein Mittel des Friedens sein, so Franziskus.
In der Christmette hatte Franziskus bereits am Samstagabend an die Konflikte weltweit erinnert. „Wie viele Kriege gibt es! Und an wie vielen Orten werden auch heute noch Würde und Freiheit mit Füßen getreten! Und die Hauptleidtragenden der menschlichen Gier sind immer die Schwachen, die Armen.“ Bei der Feier im vollbesetzten Petersdom machte er aber auch Mut. Angst, Resignation und Verzweiflung könnten überwunden werden, dafür stehe Weihnachten, so der Pontifex. „Es gibt kein Übel, keine Sünde, aus der Jesus dich nicht retten will und kann. Weihnachten bedeutet, dass Gott nahe ist: möge das Vertrauen wieder neu aufleben!“
Straffes Programm trotz Knieproblemen
Wie schon in den vergangenen Monaten stand der Papst der Christmette zwar vor, doch er feierte die Zeremonie von einem Sitzplatz aus. Kardinaldekan Giovanni Battista Re übernahm als Konzelebration die liturgischen Aufgaben am Altar. Beim Segen am Weihnachtstag setzte er sich nur zum Angelusgebet. Nach wie vor macht dem Papst sein Knieleiden zu schaffen. Nur kurze Strecken geht er mühsam auf einen Stock gestützt, für längere Passagen nutzt er einen Rollstuhl. Auf seine Regierungsfähigkeit habe das keine Auswirkungen, erklärte er zuletzt. Ein Papst regiere mit dem Kopf, nicht mit dem Knie, so Franziskus.
Fürs nächste Jahr hat er sich bereits viel vorgenommen. Ende Januar steht die im Juli wegen der Knieprobleme ausgefallene Reise in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan auf dem Programm. Über eine Reise nach Marseille und nach Indien wird spekuliert. Anfang August findet der Weltjugendtag in Lissabon statt. Im Oktober kommt die Bischofssynode zur Synodalität zu ihrer ersten Sitzungsperiode zusammen. Dazu stehen wichtige Personalentscheidungen an. Seit Tagen wird über neue Chefs für die Dikasterien für Glauben und die Bischöfe spekuliert. Auch der Name eines deutschen Bischofs wird genannt. Das Thema Missbrauch steht weiter auf der Tagesordnung. Hier erwarten die Betroffenen im Fall des Jesuitenpaters Marko Ivan Rupnik Antworten darauf, welche Rolle der Vatikan und auch Papst Franziskus bei der Verschleppung des Falls spielten. So gibt es jetzt kaum Zeit zum Ausruhen für den Pontifex nach den anstrengenden Weihnachtstagen.
Ein Kommentar
Es ist gut, dass der Papst immer wieder daran erinnert, wieviele menschliche Tragödien es gibt – und wie groß unsere Verantwortung und Pflicht zu helfen ist. Gott schütze und bewahre unseren Papst noch lange.
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