Papst Leo XIV. – Kontinuität und eigene Akzente
Sechs Wochen ist Robert Francis Prevost jetzt Papst. Noch ist er dabei, sich in das neue Amt einzufinden. Doch er setzt erste eigene Akzente – organisatorisch und inhaltlich. An vielen Stellen wird deutlich, dass er sich als Brückenbauer versteht. Ein Mann der lauten Töne ist er nicht, das schließt aber nicht aus, dass er klare Positionen vertritt. Wichtige Personalentscheidungen sind bisher nicht gefallen; auch hat er noch keinen Nachfolger für sich als Chef des Bischofsdikasteriums ernannt. Die übrigen Behördenchefs sind, wie üblich, bis auf weiteres im Amt bestätigt. Vor Herbst ist hier nicht mit größeren Veränderungen zu rechnen. Mit Spannung wird erwartet, wohin die ersten Reisen gehen. Ende November könnte Leo zum Andreasfest nach Istanbul reisen mit Abstechern nach Ephesus und Nizäa, um an das Konzilsjubiläum zu erinnern. Spekuliert wird auch über eine Reise nach Argentinien und Peru. Damit könnte er den weißen Fleck auf der Reiseagenda seines Vorgängers füllen und seine Wahlheimat besuchen. Zugleich wäre es ein klares Zeichen an die USA, welche Prioritäten der „erste US-amerikanische Papst“ setzt, dessen Heimat nach eigenen Worten dort ist, woran das Herz hängt: Peru.