Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst besucht evangelische Gemeinde in Rom

Papst Franziskus hat heute einen starken ökumenischen Akzent gesetzt. Bei seinem Besuch in der evangelischen Christuskirche stellte er die Frage, ob das gemeinsame Abendmahl Ziel der Einheit oder Wegzehrung auf dem Weg dorthin sei. Eine Antwort gab er nicht, ließ aber durchblicken, dass jeder Einzelne eine Antwort in seiner Beziehung zu Gott finden müsse. Er sprach von der Idee der „versöhnten Verschiedenheit“ als Modell für die Ökumene. Beim Gottesdienst wurde auch für die Opfer der Anschläge in Paris gebetet. Am Mittag hatte Franziskus diese erneut scharf verurteilt. Er sprach von Barbarei und einem „Angriff auf die Würde der menschlichen Person“. „Ich möchte erneut deutlich festhalten, dass der Weg der Gewalt und des Hasses nicht die Probleme der Menschheit löst; den Namen Gottes für diesen Weg zu missbrauchen ist blasphemisch!“

Die Kinder hatten für den Papst ein Plakat gestaltet. Zudem bekam er noch einen Adventskranz geschenkt. (Quelle: reuters)

Die Kinder hatten für den Papst ein Plakat gestaltet. Zudem bekam er noch einen Adventskranz geschenkt. Interessant ist, dass Franziskus der evangelischen Gemeinde einen Kelch geschenkt hat. Das ist das übliche Geschenk, wenn er eine katholische Kirche besucht. Da scheint der Papst also keinen Unterschied zu machen. (Quelle: reuters)

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Papst: „Das ist nicht menschlich!“

Fassungslosigkeit weltweit angesichts der Attentate gestern Abend in Paris. Papst Franziskus wie weltweit Vertreter aus Politik und Kirche verurteilten die Terrorakte aufs Schärfste. Überall fanden Gedenkgottesdienste und Gebete für die Opfer, gegen Gewalt und Terror sowie für Frieden und Versöhnung statt. Die katholische Kirche in Italien hat den morgigen Sonntag zum landesweiten Gebetstag für die Terroropfer und ihre Angehörigen bestimmt. Am Montag soll es eine europaweite Schweigeminute geben. Der Vatikan warnte unterdessen vor Terrorpanik angesichts des bevorstehenden Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, zu dem Millionen Pilger in Rom erwartet werden. „Das ist jetzt nicht die Zeit, das Heilige Jahr abzusagen oder Angst zu haben. Wir brauchen es mehr denn je“, erklärte Vatikansprecher Federico Lombardi. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, verurteilte in einer gemeinsamen Erklärung mit dem EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm die Attentate.

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Papst verurteilt Korruption und Ausbeutung

Ein Pontifikat in einem Tag. So könnte man den Tag von Papst Franziskus heute in Prato und Florenz zusammenfassen. Scharf verurteilte er Korruption und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der Arbeiterstadt Prato. In Florenz machte er einmal mehr deutlich, dass die Kirche sich reformieren müsse und er sich eine Kirche an der Seite der Armen wünscht, die sich weder in theologische Theorien versteigt, noch hinter Strukturen verschanzt oder logischen Gedankenspielen hingibt, dabei aber die Realität und die wahren Sorgen der Menschen vergisst. Die Priester rief er auf, dem Vorbild Don Camillos zu folgen. In dieser Figur vereine der Autor das Gebet und die Nähe zu den Menschen, so Franziskus. Beim 5. Nationalkongress der katholischen Kirche Italiens, dem eigentlichen Anlass des Besuchs in der Toskana, machte der Pontifex deutlich, dass er es nicht als seine Aufgabe sieht, konkrete Vorgaben für das kirchliche Leben in Italien zu machen. Vielmehr gebe er die Grundlinien vor etwa durch sein Schreiben Evangelii gaudium, die jetzt auf „synodale Art“ auf allen Ebenen konkretisiert werden sollten.

Begeisterter Empfang für Papst Franziskus am Morgen in Prato. (Quelle: ap)

Begeisterter Empfang für Papst Franziskus am Morgen in Prato. (Quelle: ap)

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Der Papst und das Geld

Besitz an sich ist nichts Schlechtes. Entscheidend ist, was man damit macht. So könnte man die Worte von Papst Franziskus in einem Interview für eine niederländische Obdachlosenzeitung zusammenfassen. „Die Kirche hat viele Besitztümer. Aber die nutzen wir um die Strukturen der Kirche aufrecht zu erhalten und viele Werke in armen Ländern zu machen.“ Zugleich warnte Franziskus vor Korruption, in Politik und Kirche. Bei der Morgenmesse kritisierte der Pontifex zudem Priester und Bischöfe, die sich selbst bedienten, anstatt selbst zu dienen: „Auch in der Kirche gibt es solche Menschen, die sich an der Kirche bedienen, statt an die anderen zu denken: Emporkömmlinge, die am Geld hängen. Wie viele Priester und Bischöfe dieser Art haben wir schon gesehen? Das ist traurig, nicht?“

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Vatileaks 2 – ein neuer Skandal?

Zwei Verhaftungen und zwei neue Enthüllungsbücher – Es braut sich etwas zusammen über dem Vatikan. Seit Tagen ist das Wort „Vatileaks“ wieder in aller Munde rund um den kleinsten Staat der Welt. Kardinal Gerhard Müller sprach angesichts der Enthüllung des Briefs von 13 Kardinälen zu Beginn der Familiensynode von einem neuen Vatileaks. Doch angesichts der Veröffentlichung von zwei neuen Büchern über Vatikanfinanzen, die diese Woche noch anstehen, dürfte die Publikation des Briefes eher das kleinere Problem sein im Vergleich zu dem, was noch zu erwarten ist. Und der Vatikan hat bereits gehandelt und am Wochenende zwei Personen verhaftet, die des Verrats von Geheimnissen beschuldigt werden.

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