Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Papst – Spanien – Kurie

In den Tagen nach der Südkoreareise war es etwas ruhiger im Vatikan (und auch im Papstgeflüster). Mit dem Ende des Monats August kehrt langsam wieder Normalität in den Apparat ein. Heute gab es zwei wichtige Personalentscheidungen und auch der Blick in die Audienzliste von heute nährt Spekulationen. Franziskus setzt den Umbau der Kurie fort. Er schickte den Präfekten der Liturgiekongregation, Kardinal Antonio Cañizares Llovera, zurück nach Spanien. Dort wird er Erzbischof in Valencia. Carlos Osoro Sierra, bisher Erzbischof in Valencia, löst Kardinal Antonio Maria Rouco Varela in Madrid ab.

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Die Pressekonferenz des Papstes

Eine Stunde lang hat Papst Franziskus den Journalisten Rede und Antwort gestanden. Anbei die komplette Pressekonferenz in einer eigenen Übersetzung. Bei Radio Vatikan gibt es auch das  italienische Transkript. Ein Kollege hat das Ganze auch ins Englische übersetzt. Übersetzungen sind immer schwierig und auch bereits eine Interpretation. Dazu kommt, dass der Papst frei spricht und es eben kein vorgefertigter Text ist. Die Themen sind vielfältig: Irak, China, nächste Papstreisen, Benedikt XVI., Enzyklika zur Ökologie sowie sein Privatleben und ein möglicher Rücktritt.

Papst Franziskus trauert unterdessen um drei Familienangehörige. Heute morgen sind zwei Großneffen im Alter von acht Monaten und zwei Jahren sowie deren 39-jährige Mutter bei einem Autounfall in Argentinien ums Leben gekommen. Der Großneffe wurde schwer verletzt. In einer Erklärung des Vatikans heißt es, Papst Franziskus empfinde tiefen Schmerz und bitte all jene, die an seinem Schmerz Anteil nehmen, sich mit ihm im Gebet zu vereinen.

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Papst: Ungerechte Aggressoren stoppen

„Einen ungerechten Aggressor zu stoppen, ist legitim.“ Das sagte Papst Franziskus gegenüber Journalisten auf dem Rückflug von seiner Reise nach Südkorea mit Blick auf die Situation im Irak. Allerdings wollte er sich nicht auf die Mittel festlegen, mit denen der Aggressor zu stoppen ist. Die Institution, das zu entscheiden, seien die Vereinten Nationen, nicht ein einzelner Staat, so Franziskus. Er sei jederzeit bereit, in den Irak zu reisen, und schloss eine solche Visite für die nahe Zukunft nicht aus. Eine Stunde lang stellte sich der Papst den Fragen der Journalisten. Weitere Themen waren China, sein Verhältnis zu Benedikt XVI., die geplante Ökologie-Enzyklika und seine Gesundheit.

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Kirche à la Franziskus für Asien

Am vierten Tag seines Besuchs in Südkorea hat Papst Franziskus die Bischöfe und Jugendlichen Asiens auf seine Vorstellung der Kirche eingeschworen. Die Stichworte lauteten dabei: beweglich, kreativ, heilig, missionarisch und demütig. Stand gestern mit der Seligsprechung der Märtyrer Korea im Mittelpunkt des Papstbesuchs, war es heute der ganze Kontinent Asien. Franziskus würdigte die „vielen positiven Werte der verschiedenen asiatischen Kulturen“. Betonte aber zugleich, dass der christliche Glaube dieses Erbe „läutern, erheben und vervollkommnen“ müsse. Zudem richtete Franziskus einen Appell in Richtung China, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Zum Abschlussgottesdienst des 6. Asiatischen katholischen Jugendtags kamen über 40.000 Menschen zum Gottesdienst in Haemi.

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Tag der Zeichen in Südkorea

Am dritten Tag der Reise von Papst Franziskus nach Südkorea standen eher die Zeichen im Mittelpunkt als die Worte. Bewegend war am Nachmittag die Begegnung mit Menschen mit Behinderung auf dem „Berg der Nächstenliebe“ in Kkottongnae. Wichtig für die Katholiken in Südkorea war die Seligsprechung von 124 Märtyrern durch Papst Franziskus am Vormittag. Das Zeugnis und die Arbeit der ersten Katholiken im Land, die vor allem Laien waren, ist zentral für das Selbstverständnis der Kirche. Auffallend ist, dass die einheimischen Kirchenvertreter sehr selbstkritische Töne in Bezug auf die eigene Kirche und Gesellschaft anschlagen. Erneut setzte Franziskus ein Zeichen der Solidarität mit den Angehörigen der Opfer des Sewol-Fährunglücks.

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Papst in Südkorea: Hoffnung gegen alle Widerstände

Der zweite Tag von Papst Franziskus in Südkorea war geprägt von stimmungsvollen und begeisterten Feiern. Am Morgen eine Messe mit über 40.000 Gläubigen im WM-Stadion von Deajeon mit der Starsporanistin Sumi Jo. Am Nachmittag die Begegnung mit den 6.000 Teilnehmern des Asiatischen Weltjugendtags, bei dem der Papst nach Ende der vorbereiteten Rede lange improvisierte und die Jugendlichen trotz Sprachbarriere begeisterte. Am Rande des Gottesdienstes am Morgen gab es aber auch nachdenkliche Töne. Franziskus traf zehn Angehörige und Opfer des Sewol-Fährunglücks vom Frühjahr. Beim Mittagsgebet gedachte er der Toten. Wegen des Nebels konnte Franziskus am Morgen nicht den Hubschrauber von Seoul nach Deajeon nehmen, sondern nutzte kurzerhand mit sseiner Delegation einen normalen Linienzug.

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Südkorea – Tag 1: Die Teilung überwinden

Der erste Tag der Reise von Papst Franziskus nach Südkorea stand zu einem großen Teil im Zeichen der Teilung der Halbinsel. Zentrale Worte in seinen ersten beiden Ansprachen auf der koreanischen Halbinsel waren „Frieden“ und „Hoffnung“. „Friede ist nicht einfach das Nicht-Vorhandensein von Krieg, sondern ‚das Werk der Gerechtigkeit‘“, so Franziskus vor Diplomaten und Politiker nach der Ankunft in Seoul. Die Situation in Korea wirke sich auf die „Stabilität der ganzen Region und in der Tat auf die ganze Welt aus, die kriegsmüde ist“. Beim Treffen mit den Bischöfen Koreas erinnerte deren Vorsitzender, Erzbischof Peter Kang U-il, an die vielen Familien, die seit der Teilung des Landes vor 66 Jahren getrennt sind. Er kritisierte ein Wettrüsten in der Region und ein zunehmend nationalistisches Denken der Staaten dort. Weiterlesen …

Papst erschüttert

Papst Franziskus hat sich tief erschüttert und bewegt gezeigt angesichts der Ereignisse in Gaza und im Irak. „Es ist schrecklich, was dort passiert“, sagte er bei der Begegnung mit den Journalisten im Flugzeug auf dem Weg nach Seoul. Über die Reise selbst sprach er nicht. Angesichts der Nachricht vom Tod mehrerer Journalisten im Gazastreifen am Mittwochvormittag, darunter ein italienischer Kollege, den viele Mitreisende persönlich kannten, verharrte er mehrere Augenblicke sichtlich bewegt in stillem Gebet. Er forderte die Journalisten auf, mit ihrer Arbeit vereint zum Aufbau des Friedens beizutragen. Anschließend begrüßte er jeden der 68 mitreisenden Journalisten persönlich. Nach etwas mehr als einer halben Stunde verabschiedete sich Franziskus und vertröstete die Journalisten auf den Rückflug. Dann will er wieder im Rahmen einer Pressekonferenz Rede und Antwort stehen.

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Deutliche Worte des Vatikan zum Irak

Mit einer ungewöhnlich scharfen Erklärung hat sich heute der Päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog zur Situation im Irak zu Wort gemeldet. Die gegenwärtige Barbarei sei durch nichts zu rechtfertigen, heißt es, erst recht nicht durch religiöse Motive. Alle Religionsführer, „vor allem die Muslime“, müssten die „unsäglichen Verbrechen“ der radikalen Terrorgruppe „Islamischer Staat“ klar und mutig verurteilen, so der Vatikan. Papst Franziskus hatte am Sonntag beim Mittagsgebet erklärt: “Man führt nicht Krieg im Namen Gottes.“ Die Gewalt und der Hass, der sich im Irak gegenüber den religiösen Minderheiten zeige, beleidige Gott. Franziskus benannte Kardinal Fernando Filoni zu seinem Sondergesandten. Der ist heute zu einer Solidaritätsreise in den Irak aufgebrochen.

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Papst reist nach Fernost

Asien ist der Kontinent der Zukunft. Das sagen zumindest die Ökonomen. Das hat auch der Vatikan erkannt. Vielleicht ein bisschen spät und zögerlich. Seit 1989 ist kein Papst mehr in Fernost gewesen. Nicht zuletzt deshalb bekommt Asien im Pontifikat von Franziskus eine gewisse Priorität. Nächste Woche reist er für fünf Tage nach Südkorea. Bereits im Januar 2015 wird er wieder in die Region reisen – nach Sri Lanka und auf die Philippinen. Asien gehört zu den Regionen, in denen die katholische Kirche – noch – wächst. Daher verwundert es, dass der Vatikan diese Region in den vergangenen Jahrzehnten etwas stiefmütterlich behandelt hat. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass die Situation der Katholiken in vielen Ländern der Region nicht einfach ist, allen voran in China. Jetzt wird Franziskus auf dem Weg nach Korea die Volksrepublik China überfliegen. Alle warten gespannt auf das Grußtelegramm an die Führung in Peking, denn es ist üblich, dass der Papst den Staatschefs der Länder, die er überfliegt, ein Telegramm schickt. Johannes Paul II. hatte bei seinem letzten Koreabesuch 1989 die sogenannte Polarroute gewählt und einen Zwischenstopp in Alaska gemacht.

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