Ein Gottesdienst in Castel Gandolfo, dazu ein paar Tage Entspannung fern vom Vatikan. So begeht Papst Franziskus die 100-Tage-Marke seines Pontifikats an diesem Freitag. Er setzt sich damit von seinem Vorgänger ab, der die päpstliche Sommerresidenz in den Albaner Bergen mied. In vielen organisatorischen und auch protokollarischen Dingen geht Leo XIV. eigene Wege, knüpft an frühere Traditionen an. Inhaltlich ist er bisher nah an den Themen seines Vorgängers unterwegs. Zu Frieden, Gerechtigkeit und Klimawandel äußerte er sich wiederholt. Im Herbst will er ein Dokument veröffentlichen, das Franziskus bereits vorbereitet, aber nicht mehr publiziert hat. Es soll um Armut gehen. Zu innerkirchlichen Fragen war bisher wenig zu hören. Klar ist, dass der Synodale Prozess auf Weltebene weitergeht. Zu Details äußerte sich Leo XIV. aber auch hier nicht. Manche sprechen mit Blick auf den 69-Jährigen von einer Blackbox auch nach 100 Tagen, andere können der Tatsache viel abgewinnen, dass nach dem Wirbelwind Franziskus Papst Leo XIV. die Kirche wieder in ruhigere Fahrwasser zu bringen scheint. Doch ganz so untätig, wie es auf manche wirkt, war er nicht.

Papst Leo XIV. bei seiner Ankunft in Castelgandolfo am Mittwochabend. (Foto: ddp)
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Die katholische Kirche ist jung. So sah es in diesen Tagen in Rom aus. Mehrere hunderttausend Jugendliche aus über 140 Ländern waren in die Ewige Stadt gekommen, um ihre Heilig Jahr-Feier zu begehen. Es wurde viel gebetet, auf dem Circus Maximus beichteten Tausende und überall in der Stadt wurde gefeiert. In dieses Glaubensfest tauchte am Wochenende auch der neue Papst ein. Freundlich lächelnd und segnend fuhr er lange durch die Reihen. Seine Ansprachen waren eher schwere Kost für die Zuhörenden. Es wirkte, als beeindruckte die Masse an Menschen den neuen Pontifex. Nur langsam schien er Sicherheit zu gewinnen.

Am Ende wirkte Leo XIV. sichtlich erleichtert. (Quelle: action press)
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Es war der erste große Stimmungstest und eine Bewährungsprobe für Papst Leo XIV. Die Begegnung mit mehreren Hunderttausend jungen Menschen am Abend in Rom im Rahmen der Heilig Jahr-Feier der Jugend. Während das Kirchenoberhaupt bei der Fahrt mit dem Papamobil über das riesige Gelände am Stadtrand von Rom begeistert gefeiert wurde, gelang es ihm bei seiner Predigt noch nicht so richtig, die Jugendlichen in seinen Bann zu ziehen. Das Abendgebet und der Gottesdienst am Sonntagmorgen sind der Höhepunkt des Weltjugendtreffens aus Anlass des Heiligen Jahres. Seit Dienstag ist die Ewige Stadt voller junger Menschen, die Beten, Singen, Tanzen und Freundschaften knüpfen.

Jugendliche aus der ganzen Welt feiern mit dem Papst. (Foto: dpa)
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