Papstgeflüster – Das Vatikan-Blog

Interessantes und Hintergründiges aus dem Vatikan

Sterbehilfe ja oder nein?

Soll eine Beihilfe zur Selbsttötung unter bestimmten Bedingungen zugelassen werden oder nicht? Über die rechtliche Regelung der Suizidbeihilfe wird seit Wochen diskutiert. Bis Jahresende sollen mehrere Vorschläge für eine Neufassung des Paragrafen 217 des Grundgesetzes vorliegen. Im nächsten Jahr soll dann im Bundestag darüber abgestimmt werden. Die katholischen Bischöfe im Land lehnen jegliche Form der aktiven Sterbehilfe ab. Unter dem Motto „Sterben in Würde“ wollen sie in den nächsten Monaten für ihre Position werben und sich in die öffentliche Debatte einmischen. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann stellte das Vorhaben heute am Rande der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz in Fulda vor.

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Zwischen Rom und Fulda

In Rom gibt es einen Hausarrest und die Botschaft zum Welttag der Migranten, in Fulda treffen sich die deutschen Bischöfe zu ihrer Herbstvollversammlung. Baustellen haben die Bischöfe viele, an denen sie arbeiten müssen. Am Montag hatte ich ja einige auf der heute.de zusammengetragen. Parallel dazu gehen die Diskussionen im Vorfeld der Familiensynode weiter. Kardinal Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz erklärte am Montag auf meine Frage hin, wie der Streit unter den Kardinälen, der ja vor allem in Rom derzeit ausgetragen wird, einzuordnen ist, Streit habe es immer in der Kirche gegeben und Papst Franziskus wolle diese Diskussionen. Diese Kontroversen werden uns noch einige Zeit erhalten bleiben, denn wie der Synodensekretär Kardinal Baldissseri Anfang der Woche erklärte, Ergebnisse und ein päpstliches Dokument gibt es erst nach der zweiten Synode, die im Herbst 2015 stattfinden wird.

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Papst Franziskus in Albanien

Ein klares Nein zu Gewalt im Namen der Religion, die Forderung nach Religionsfreiheit sowie die Würdigung der Leiden der Gläubigen während der kommunistischen Zeit in Albanien standen im Mittelpunkt des eintägigen Besuchs von Papst Franziskus in dem Balkanland. Von den Menschen wurde Franziskus in Tirana mit großem Jubel empfangen. Während der Papst in seinen Ansprachen vor allem ermutigte, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, benannte der Vorsitzende der albanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Angelo Massafra, klar die Herausforderungen, vor denen das Land aktuell steht. Auf dem Rückflug erklärte Franziskus, er habe mit der Auswahl Albaniens als erstem europäischen Land, das er besucht, ein klares Zeichen setzen wollen. Die Reise war kurz; der Text hier ist trotzdem lang, denn es steckte viel im heutigen Tag.

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Neymeyr neuer Bischof in Erfurt

Das lange Warten hat ein Ende. Papst Franziskus hat Ulrich Neymeyr zum neuen Bischof von Erfurt ernannt. Der 57-Jährige stammt aus dem Bistum Mainz und war seit 2003 dort Weihbischof. Knapp zwei Jahre dauerte die Vakanz im Bistum Erfurt. Neymeyrs Vorgänger Joachim Wanke war zum 1. Oktober 2012 aus gesundheitlichen Gründen im Alter von 71 Jahren in den Ruhestand getreten. Ähnlich wie sein Vorgänger Wanke gilt Neymeyr als Seelsorger, der auf die Menschen zugehen und zuhören kann. Für viele ist der gebürtige Wormser sicher ein Überraschungskandidat. Denn in den letzten Monaten wurden bei verschiedenen Bischofsernennungen zwar viele Namen gehandelt, der des Mainzer Weihbischofs war allerdings nicht darunter.

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Heißer Herbst im Vatikan

Im Vatikan haben spannende Wochen begonnen. Von Montag bis Mittwoch tagte die K9 und beriet über die Kurienreform. Fünf Kardinäle haben ein Buch veröffentlicht, in dem sie jegliche Bewegung beim Sakramentenempfang für wiederverheiratete Geschiedene ausschließen. Unter den Kardinälen sind auch die Deutschen Brandmüller und Müller. Kurz vor Beginn der Sondersynode zur Familie bringen sich die verschiedenen Parteien in Position. Dabei darf man allerdings nicht vergessen, die Synode im Oktober ist eine weitere Etappe auf dem „synodalen Prozess“ zu Ehe und Familie. Entscheidungen wird es frühestens bei der zweiten Synode zum Thema im Herbst 2015 oder gar erst Anfang 2016 geben.

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Ruf nach einer Synode

In Magdeburg ist das vierte Gesprächsforum von Bischöfen und Laien zu Ende gegangen. Dabei wurde die Forderung nach einer neuen Gemeinsamen Synode der Bistümer (als Nachfolge der Würzburger Synode von 1971-1975) mehrfach geäußert. Auch wenn noch längst nicht alle Voten von damals umgesetzt sind – den 300 Teilnehmern von Magdeburg ist es wichtig, dass ihre Gespräche nicht folgenlos bleiben. Weiterlesen …

Franziskus in Deutschland

„Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee.“ Das will Papst Franziskus und das wollen nach Aussage des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, auch die deutschen Bischöfe und Katholiken. Der Münchner Erzbischof hatte seine Rede beim traditionellen Sankt-Michaelsempfang der katholischen Kirche in Berlin unter diesen Gedanken gestellt. Er stammt aus dem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium von Papst Franziskus vom November letzten Jahres. Marx nutzte die Gelegenheit, vor der politischen Prominenz Berlins zu beteuern, dass sich die katholische Kirche einmischen möchte in den gesellschaftlichen Diskurs zum Wohle der Menschen. Marx sieht damit die katholische Kirche in Deutschland bereits ein gutes Stück im Franziskus-Modus. Bei den Gesprächen anschließend wurde allerdings deutlich, dass viele Anwesende noch viel Luft nach oben sehen, wenn es um die Umsetzung einer „armen Kirche an der Seite der Armen“ in Deutschland geht.

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UN der Religionen

Es ist ein interessanter Vorschlag, den der ehemalige israelische Staatspräsident, Schimon Peres, in diesen Tagen ventiliert: eine Art „UN der Religionen“ oder Organisation Vereinigter Religionen. Gestern hat Peres darüber mit Papst Franziskus gesprochen. Knapp eine Stunde soll das „private Treffen“ gedauert haben. Offiziell dauern Audienztermine 20 Minuten. Gleich darauf traf Franziskus den jordanischen Prinzen Hassan ibn Talal. Der ist seit vielen Jahren im interreligiösen Dialog. Bei beiden Gesprächen soll es um die Rolle der Religionen in Konflikten gegangen sein und vor allem darum, wie die Religionen friedensstiftend wirken können.

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