Bischofssynode – mehr Einfluss der Laien?

Der Papst will die synodalen Strukturen in der katholischen Kirche ausbauen. Das sagt er immer wieder. Jetzt wurde überraschend die Ordnung für die Bischofssynoden verändert. Darin stärkt der Papst zwar die Rolle der Laien. Doch sie haben weiter nur eine beratende Funktion und kein Stimmrecht. Eigens betont wird in der neuen Konstitution, dass sich der Papst das Abschlussdokument einer Synodenversammlung zu eigen machen kann und es mit seiner Zustimmung zu einem lehramtlichen Schreiben werden kann. Damit würde die Bischofssynode zu einem ausdrucksstarken Zeichen der Gemeinschaft der Bischöfe „mit und unter“ dem Nachfolger des Apostel Petrus. Das neue Papier bringt mehr Flexibilität für das Instrument „Bischofssynode“ und ist damit sicherlich ein erster Schritt in eine richtige Richtung.

Kleiner Schritt zu mehr Synodalität

Es ist ein kleiner Schritt, den der Papst mit der neuen Konstitution zur Bischofssynode gegangen ist. Er betont darin ausdrücklich, dass in der Vorbereitungsphase das Volk Gottes konsultiert werden soll. Die einzelnen Bischöfe sollen dazu die vorgesehenen Gremien nutzen wie etwa den Priesterrat oder den Diözesanrat. Auch wird explizit die Möglichkeit einer „Vor-Synode“ benannt, durch die die Laien dann einen Input für die Beratungen auf der eigentlichen Bischofssynode geben können. Dies wurde jetzt in der Vorbereitung der Jugendsynode praktiziert.

In der Woche vor Palmsonntag trafen sich rund 300 Jugendlichen aus der ganzen Welt, Katholiken, Mitglieder anderer christlicher Kirchen und anderer Religionen sowie Atheisten für eine Woche in Rom, um über die Fragen und Sorgen der Jugendlichen in der ganzen Welt zu debattieren. Die Ergebnisse der einwöchigen Beratungen sind zusammen mit den Ergebnissen der weltweiten Umfrage ins Arbeitspapier der Synode eingeflossen. Diese Form der Partizipation im Vorfeld scheint auch für die Zukunft ausdrücklich gewünscht zu sein.

Laien weiter ohne Stimmrecht

Bei der Synodenversammlung selbst gibt es keine großen Veränderungen. Weiterhin sind die stimmberechtigten Teilnehmer nur Bischöfe, Kardinäle und Patriarchen sowie Ordensobere. Hier könnte es allerdings ein Einfallstor für Neuerungen geben. Denn einzelne Männerorden haben zur Jugendsynode keine Priester mehr entsandt, sondern Ordensbrüder. Die müssten aber Stimmrecht haben. Schon bei der letzten Bischofssynode zu Ehe und Familie gab es solche „Ausnahmefälle“.

Auch die neue Konstitution sieht vor, dass Laien als „Experten“ oder „Hörer“ (Auditoren) an der Bischofssynode teilnehmen und sich auch im Plenum zu Wort melden sowie an den Diskussionen in den Kleingruppen teilnehmen können. Aber das Stimmrecht bleibt Ihnen verwehrt. Nun mag das bei einer Institution, die sich „Bischofssynode“ nennt, nicht verwundern. Dann stellt sich aber die Frage, wie auf weltkirchlicher Ebene eine synodale Struktur aussehen kann, die auch das Volk Gottes in die Entscheidungsprozesse einbezieht.

Spricht die Synode zur Weltkirche?

Interessant ist die Möglichkeit, dass das Abschlussdokument einer Synode nicht nur eine Empfehlung an den Papst ist, sondern von diesem als Ganzes angenommen und lehramtlich promulgiert werden kann. Schon bei der zweiten Familiensynode hatte es zunächst den Anschein, dass Franziskus mit einem solchen Prozedere liebäugelte. Denn es wäre ein starkes Zeichen der Synodalität, wenn eine Synode zu einem Beratungsergebnis kommt, das mit großer Einmütigkeit angenommen wird und der Papst es aus diesem Grund für die Gesamtkirche verbindlich macht. Doch Franziskus musste feststellen, dass die Synode 2015 aus seiner Sicht noch nicht reif dafür war. Schafft sie es 2018?

Die Konstitution ist Ausdruck einer Suche nach mehr Einbeziehung der Betroffenen in die Beratungen der Synode. Weil das Instrument nun aber einmal eine Bischofsveranstaltung ist, tut sich der Papst schwer, grundlegend etwas zu verändern. Aktuell lautet die Lösung: Vor-Synode. Ob das nur eine Notlösung ist, ein Zwischenschritt oder doch ein Weg, der Zukunft hat, wird sich zeigen müssen. Denn zwar gibt es auch zum Konklave ein Vorkonklave. Aber hier sind die Vorzeichen ganz andere; denn die Teilnehmer beider Veranstaltungen sind weitestgehend identisch. Bei Vor-Synode und Synode handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Größen. Ob die neue Konstitution wirklich Verbesserungen bei der Synodenversammlung selbst bringt, wird sich jetzt im Oktober bei der Jugendsynode zeigen.

Ein Punkt ist noch interessant in der Konstitution. Franziskus führt einen neuen Synodentyp ein. Bisher gab es drei Formen: die Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, die in der Regel alle drei Jahre stattfindet und sich mit allgemeinen Fragen die ganze Kirche betreffend beschäftigt; die außerordentliche Generalversammlung für den Fall, dass ein Thema von weltkirchlicher Bedeutung „dringend“ beraten werden muss; und schließlich die Sondersynode für Themen, die einen oder mehrere geografische Teile der Weltkirche betreffen. Letzteres ist etwa bei der Amazonassynode im Herbst 2019 der Fall. Franziskus führt jetzt eine vierte Form ein. In der Konstitution heißt es dazu, dass der Papst eine „Synode nach anderen Kriterien, die von ihm zu bestimmen sind“ einberufen kann. Dies solle besonders bei ökumenischen Belangen der Fall sein. Hier wird also die Möglichkeit geschaffen, dass der Papst explizit Vertreter anderer christlicher Kirche zur Beratung von Themen stärker mit einbezieht. Was das sein könnte, blieb zunächst offen. Der Passus nennt die ökumenischen Belange auch nur als ein Beispiel. Er schafft also eine große Freiheit für den Papst, Synoden mit neuem Zuschnitt einzuberufen.

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Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.

44 Kommentare

  • bernardo
    19.09.2018, 11:38 Uhr.

    Eigentlich fände ich es gut, wenn die Laien in der Kirche mehr zu sagen hätten. Wenn ich mir die Lage in Deutschland ansehe, weiß ich nicht, ob das eine gute Idee ist.

    Beispiel Zentralkomitee (hört sich richtig sowjetisch an) der Deutschen Katholiken, deren Präsident vor der Wahl der „falschen“ Partei warnt, was ein Gschmäckle besitzt, gehört er doch der CDU an. Unliebsame Konkurrenz nennt man so etwas wohl.

    Beispiel Bund der Deutschen Katholischen Jugend („Alle Christen glauben an Allah“, „Alle Muslime glauben an Jesus“ – schon das „alle“ verblüfft, außerdem macht es einen Unterschied, ob man an Jesus als den Sohn Gottes, Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott vom wahren Gott oder als einen unter vielen Propheten, deren Reihe durch den „Lordsiegelbewahrer“ Mohammed abgeschlossen wird; Positionen: weltweit freie Niederlassungsfreiheit nebst Versorgungsanspruch, Islam als selbstverständlicher Teil Deutschlands, Erbschaftssteuer von 100 Prozent, Abschaffung des gegliederten Schulsystems, Heirat Homosexueller, Glaubensthemen hingegen Fehlanzeige). Vielleicht sollte der BDKJ mit den Grünen oder der Linkspartei fusionieren, bei beiden würde er dem linken Flügel angehören…

    • Wanda
      19.09.2018, 19:09 Uhr.

      Bernardo 19.09 11:07
      – Verstehe Ihre z.T. berechtigten Bedenken.
      Allerdings, nur weil ein Wort oder Begriff (hier Zentralkomitee) von einer Gruppe vereinnahmt wird/wurde, die wir negativ beurteilen, ist das Wort gleich auch negativ ? Meiner Meinung nach eine total falsche Reaktion.
      Ich erlaube beispielsweise den Nazis nicht das Exklusivrecht auf den Begriff „Patriotismus“. In Frankreich oder Grossbritannien würde ein Linker oder gar Kommunist empört von sich weisen, kein Patriot zu sein. Das steht dort ausserhalb jeder politischen Richtung, genauso wie der Verdacht nicht national zu denken. Man bekennt sich ungeachtet seiner politischen Orientierung zum eigenen Land, und zwar kompromisslos…
      – Diese Manie, politisch überzogen korrekt zu denken und handeln nimmt in Deutschland pathologische Züge an und ist oft unfreiwillig komisch:
      – Das im Liederbuch der Wehrmacht und BW verzeichnete „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ ist gleich zwiefach verdächtig: – 1. weil es von den Soldaten des 3. Reiches gesungen wurde und aktuell, weil es wegen „schwarz und braun“ rassistisch ausgelegt werden kann, obwohl der Text es auf den Sänger selbst und dessen Braut bezieht. Irre und abwegig, da kann man nichts machen…
      – Trifft gleichermassen auf den (als Kind so geliebten) süssen Moorenkopf zu und ich bin gespannt, ob die EU eines Tages die Inseln Korsika und Sardinien aufordert, aus ihren Wappen die Köpfe der besiegten „Reyes moros“ (Mauren) zu entfernen…

      • bernardo
        20.09.2018, 10:01 Uhr.

        Wanda, Sie haben ja recht, aber die Namensgebung ist der geringste Einwand gegen das ZDK.

        • Wanda
          21.09.2018, 17:28 Uhr.

          Bernardo 19.09. 11:38
          – will noch nachschieben:
          Schier unerträglich, dass die von Ihnen kritisierte kath. Jugendorganisation und auch die Amtskirche mit ihrer (sehr fragwürdgen) Praxis des Kirchenasyls andererseits kein Wort zu den im Islam völlig legalen Kinderehen verlieren, obwohl der Tatbestand mit dem der pädophilen kirchlichen Täter weitestgehend identisch ist.
          Und unsere Justiz spielt da mit: verharmlosend werden anderer kultureller Hintergrund, islamisches Brauchtum und Sitte geltend gemacht und (unfassbar) auch von einigen Richtern anerkannt, z.T. mit dem rechtlichen Weichmacher, dass die Ehe bereits im Ausland geschlossen wurde.
          Diese Asylbewerber gehören abgewiesen/bestraft und deren noch minderjährige „Ehefrauen“ in Obhut und Schutz genommen.
          Von der Vielehe und den Parallelgesellschaften, die sich ausserhalb unserer Gesetze und Gesellschaftsnormen stellen, wollen wir hier erst gar nicht anfangen…

    • Novalis
      20.09.2018, 16:16 Uhr.

      Dass gegen den Satz „Alle Christen glauben an Allah“ geschossen wird, zeigt, dass es nicht um die Sache geht. Allah ist schlicht das arabische Wort für Gott so wie Elohim das hebräisch und dio das italienische Wort ist. Solche Polemik richtet sich selbst und ist schlicht für Rechtsreaktionäre typisch.

      • Wanda
        20.09.2018, 20:06 Uhr.

        Novalis 20.09. 16:16
        Ganz so schlicht war/ist das mit den Gottesnamen nicht. Es gibt allein sechs verschiedene in den hebräischen Texten des AT:
        – Jahwe (geschrieben JHWH) allein schon 6823 mal
        – Edonai = Herr (als EWrsatz bzw. Gedächtnisstütze)
        – Elohim = Basis des arab. Allah bzw. des semitischen El (2250 mal)
        – El Elijon ist eine Ableitung davon
        – Schaddai = am ehesten übersetzt als „auf dem Berge lebend“ (301 mal)
        – Herr Zebaoth = besser Herr der Zebaoth (Heerscharen)
        Kurios am Rande: Jahwe durften gläubige Israeliten nicht ausgesprechen, es war Gotteslästerung. Damit nun der Vorleser dort wo JHWH stand nicht Jahwe sagte, schrieb man darunter Edonai und zwar nur dessen hebräische Vokale E, O, A, was nichtjüdische Leser mit den Konsonanten JHWH verbanden und so kam es zu dem Phantasienamen JEHOVA. Ein Irrtum, daran können auch seine Zeugen nichts ändern…

        • Novalis
          21.09.2018, 19:03 Uhr.

          Verehrte Wanda,

          ich schrieb nicht von Gottesnamen, sondern vom Begriff Gott. Das ist nicht dasselbe (Sie dröseln das sogar gekonnt auf). Allah ist das arabische Wort für Gott. Und „Elohim/El das hebräische. JHWH ist der „Eigen“name. Und es werden zwar die Vokale e – o – a unter diese vier Buchstaben geschrieben, aber nicht als Edonai, sondern als Adonai gelesen (das E am Anfang ist eine absichtliche Falschschreibung, damit man ja nicht Jahweh lesen kann). Adonai liest man heute in der Synagoge aber nicht, sondern schlicht haSchem (der Name). Den Namen JHWH auszusprechen galt auch nicht als Gotteslästerung, sondern man vermiedkonsequent die Aussprache, um den Namen nicht in möglicherweise gotteslästerlichen Kontexten zu missbrauchen. Auch das ist nicht dasselbe. Sie sehen mir bitte, den Hinweis auf die genaueren Sachverhalte nach.

          • Wanda
            22.09.2018, 1:26 Uhr.

            Novalis 21.09 19:03
            – Vorweg: das Wort EL haben die einwandernden Israeliten dem kanaanitischen Gottesbegriff ent- bzw. übernommen.
            – Wir haben ein unterschiedliche Sichtweise, wobei man speziell bei den Vokalen sowieso nie ganz sicher sein kann: wie Sie sicher wissen, wird je nach Dialekt in den semitischen Sprachen Abraham zu Ibrahim, Lot zu Lut, Musa zu Mose, Jona zu Yunus, Aaron zu Harun, Salomon zu Sulaiman, al-Yasa zu Elischa und umgekehrt…

          • Novalis
            22.09.2018, 22:40 Uhr.

            ähm, @Wanda: „Einwandernde Israeliten“ hat es historisch nie gegeben. Die Landnahme, die in der Bibel erzählt wird, hat es nie gegeben.

        • Manuela Ganzer
          24.09.2018, 16:53 Uhr.

          Wanda
          22.09.2018, 1:33 Uhr.

          Die Zeugen Jehovas nennen Gott nicht Jahweh oder JHWH,sondern Jehova.Jeder Christ hat seine eigene Aussprache und eigene Konfession.

          • Alberto Knox
            25.09.2018, 8:54 Uhr.

            falsch. die zeugen jehovas sind keine christen. christ ist nur, wer glaubt und bekennt, dass christus gott ist. das tun die z.j. ausdrücklich NICHT.
            im übrigen haben keineswegs alle konfessionen unterschiedliche aussprachen oder namen. JHWH bzw. jahwe ist die sprachlich korrekte transskription/transliteration.

      • Silvia
        20.09.2018, 20:13 Uhr.

        Novalis
        20.09.2018, 16:16 Uhr.

        Dass Allah das arabische Wort für Gott ist, ist mir bekannt. Aber die muslimische Gottesvorstellung ist in keinster Weise identisch mit der christlichen. Deshalb ist man teilweise in Syrien und dem Irak dazu übergegangen, den Christen in ihren Gottesdiensten und Gebeten das Wort „Allah“ zu verbieten, weil sich mit ein und demselben Wort Allah = Gott ganz unterschiedliche Vorstellungen verbinden.

        Unsere christliche Vorstellung geht auf das zurück, was Jesus Christus uns gelehrt hat.

        Auf den 2. Einwand von @bernardo bzgl UNSERES Glaubens an die Gottheit Jesu Christi versus dem muslimischen Glauben, Jesus sei nur ein Prophet unter vielen gewesen und werde von Mohammed getoppt, sind Sie wohlweislich gar nicht eingegangen.

        • Silvia
          21.09.2018, 10:32 Uhr.

          P.S.:

          Die Muslime haben den Christen verboten, das Wort Allah zu verwenden, siehe mein Post vom 20.9., nur damit hier kein Missverständnis geschieht.

          • Novalis
            22.09.2018, 0:38 Uhr.

            „Die Muslime“ – die Muslime haben genausosehr oder genausowenig den Christen irgendwas verboten wie die Juden Gott getötet haben. Solche Aussagen sind in dieser Pauschalität schlicht rassistisch und ich wundere mich, dass Herr Erbacher GEGEN die Nettique so etwas eindeutig Rassistisch-diskriminierendes freischaltet (hingegen Hinweise auf die Herkunft von Halbwissen oder Unwissen, die von den betreffenden Leuten selbst genannt wurden, nicht).

        • Wanda
          21.09.2018, 16:56 Uhr.

          Silvia 20.09. 20:13
          – Sie haben natürlich recht, dass die christlichen Vorstellungen auf das zurückgehen, was Jesus gelehrt hat.
          Die Vorstellungen von Gott hingegen gehen zum grössten Teil, wie auch von Jesus anerkannt und gepredigt, auf das Alte Testament, dem jüdischen Tanach zurück. Der Tanach war die Bibel Jesu (es steht geschrieben…). Daran gibt es keinen Zweifel.

          • Silvia
            22.09.2018, 18:49 Uhr.

            Novalis
            22.09.2018, 0:38 Uhr.

            Wieso rassistisch? Ich denke, der Islam ist eine Religion? Wenn der Islam eine Religion ist, dann ist die Bezeichnung „die Muslime“ genauso wenig rassistisch wie „Die Christen“.

            Irgendwie muss man die Angehörigen einer Religionsgemeinschaft ja noch bezeichnen dürfen, ohne auf den sozialen Scheiterhaufen zu kommen.

        • Novalis
          21.09.2018, 19:08 Uhr.

          Interessant, dass Sie schon an @bernardos Stelle antworten.

          „Aber die muslimische Gottesvorstellung ist in keinster Weise identisch mit der christlichen.“
          1) Mir ist neu, dass man „kein“ steigern kann. Was ist denn weniger als nichts?
          2) Ich habe vom Namen Gottes geschrieben. Nicht von der Gottesvorstellung.
          3) Das, was mit dem Namen Allah bezeichnet wird – das Referenzobjekt – ist sehr wohl der eine Gott.

          Die Kirche lehrt, dass man am besten gar keine Vorstellungen von Gott hat. Denn sie sind alle falsch.

          „Unsere christliche Vorstellung geht auf das zurück, was Jesus Christus uns gelehrt hat.“

          Ich bin davon ausgegangen, dass nicht nur Jesus Christus, sondern auch das Alte Testament etwas zu Gottesbildern und -vorstellungen zu sagen hat. […]*

          *Der Beitrag wurde wegen des Verstoßes gegen die Netiquette editiert.

          • Novalis
            22.09.2018, 0:41 Uhr.

            Präziser:
            „2) Ich habe vom Namen Gottes geschrieben. Nicht von der Gottesvorstellung.
            3) Das, was mit dem Namen Allah bezeichnet wird – das Referenzobjekt – ist sehr wohl der eine Gott.“

            Man lese bitte:
            „2) Ich habe vom Begriff Gott geschrieben. Nicht von der Gottesvorstellung.
            3) Das, was mit dem Begriff Allah bezeichnet wird – das Referenzobjekt – ist sehr wohl der eine Gott.“

            Ich fordere Präzision ein – und wenn ich mich nicht daran halte, dann korrigiere ich mich selber.

          • Silvia
            22.09.2018, 9:40 Uhr.

            Novalis
            21.09.2018, 19:08 Uhr.

            Eine sehr dürftige Antwort, wenn man keine echten Gegenargumente mehr hat.

            Jesus sagt „Wer mich sieht, sieht den Vater“.

          • Silvia
            22.09.2018, 9:47 Uhr.

            Novalis
            21.09.2018, 19:08 Uhr

            Jesus sagt: „Wer mich sieht, sieht den Vater“

            Wir Christen lesen das AT mit Blick auf Jesus, gewissermaßen nachösterlich. Auch die alttestamentliche Gottesvorstellung der Juden ist nicht identisch mit dem Allah der Muslime.

          • Silvia
            22.09.2018, 18:39 Uhr.

            @Novalis

            weiter oben schreiben Sie aber in Ihrer Antwort an Wanda“Ich habe nicht vom Namen Gottes geschrieben sondern vom Begriff“

            Ja was denn nun? Der Begriff beinhaltet auch eine Vorstellung, die man sich macht. Der Name übrigens auch.

            Kein Mensch sagt „Gott“, ohne damit irgendeine Vorstellung zu verbinden.

          • Novalis
            22.09.2018, 22:43 Uhr.

            Worin besteht die Dürftigkeit? Und worin besteht die Übereinkunft zwischen dem Vater und Christus, von der Sie sprechen genau?

          • Alberto Knox
            25.09.2018, 8:56 Uhr.

            sehr richtig, dass sie hier auf die analogie aller theologischen rede hinweisen. hier scheint das theologische wissen allzu dürftig zu sein.

      • Brigitta
        20.09.2018, 21:05 Uhr.

        Da kann ich nur zustimmen.

      • bernardo
        21.09.2018, 9:39 Uhr.

        @ Novalis: Wenn es „Rechtsreaktionäre“ gibt, dann gibt es wohl auch „Linksreaktionäre“? Egal… Ein und dassselbe Wort kann sehr unterschiedlich verstanden werden – ich denke, Ihr und mein Verständnis von Tradition unterscheidet sich deutlich voneinander. Auch werden wir unterschiedliche Vorstellungen vom päpstlichen Primat haben, wobei sich Ihres wahrscheinlich auch darin unterscheidet, ob der Papst Franziskus oder Benedikt / Johannes Paul heißt. Hier wird einem Synkretismus das Wort geredet, das die Unterschiede zwischen den Religionen Christentum und Islam nivelliert und damit keiner Religion gerecht wird. Kurios ist aber auch das Wort „alle“, also ausnahmslos. Was für eine bescheuerte Aussage ist das denn?

  • Alberto Knox
    19.09.2018, 13:25 Uhr.

    ein richtiger, wenn auch noch zu zaghafter schritt. auf mittelalterlichen (!) synoden und konzilien hatten nichtbischöfe weitaus mehr mitzusprechen, selbst in trient arbeiteten hauptsächlich nichtbischöfe.

    man sollte in den medien auch bitte den entscheidenden unterschied festhalten: die lehramtliche befugnis haben nach derzeitigem kirchenrechtlichen stand die bischöfe – und nur sie. das war nicht immer so und das muss auch nicht so bleiben. wenn papst franziskus hier eine wende macht, dann ist das begrüßenswert.

    • Novalis
      20.09.2018, 16:18 Uhr.

      In der Tat viel zu zaghaft, aber ein kleiner Schritt in die Richtung ist eben doch kein Irrweg und das muss man loben. Finde ich.

  • Wanda
    19.09.2018, 17:14 Uhr.

    Wie soll man das verstehen, Franziskus ? „Mögen täten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut“ ? Es bleibt wohl nach wie vor bei rein kosmetischen Massnahmen…
    – Nichts ändert sich an der Amtskirche: der Klerus spricht arrogant davon, die Gläubigen seien (lediglich) der Leib der Kirche und haben nur das Recht gehört zu werden, mehr nicht. Stellt sich die Frage, wie sehen sie sich selbst ? Gehören sie etwa nicht dazu ? Ohne diesen Leib würden sie überhaupt nicht existieren.
    Man bleibt lieber weiter elitär und weltfremd unter sich. Deshalb haben sie sich auch dem gläubigen Fussvolk und der Welt total entfremdet. Die Zeiten, wo die Verhältnisse umgekehrt waren, d.h die Gemeinde ihren „Episkopos“
    selbst bestimmte, ihn zeitlich befristet ein- und auch wieder absetzte, sind leider Geschichte. Man wünscht sie sich zurück, denn sie würden diesem abgehobenen geistlichen Amtsklüngel wieder zur Bodenhaftung verhelfen.
    – Hat der Klerus eigentlich die mahnenden Jesus-Worte, sich nicht über die anderen Glaubensbrüder zu erheben überhaupt kapiert ? Es heisst dort unmissverständlich „Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen, denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder“ (Matthäus 23.8).
    Von einem Elfenbeinturm und Hierarchie ist nirgendwo die Rede…

  • Silvia
    19.09.2018, 20:41 Uhr.

    Sinnvoll wäre es, nicht nur OrdensBRÜDER sondern auch OrdensSCHWESTERN zu den Synoden zu entsenden.

    • Wanda
      20.09.2018, 17:04 Uhr.

      – zutreffend und langst überfällig…

      • neuhamsterdam
        20.09.2018, 21:09 Uhr.

        „und längst überfällig…“
        Dieses vor und nach der Synode wirft die Frage auf, was denn nun als Wahrheit gilt, die für die Kirche eine ewige Wahrheit sein sollte.
        Gilt die ewige Wahrheit nur zeitlich, weil man einen Beschluß faßt, der dann gilt, wenn die Synode abgeschlossen ist?

        • Silvia
          21.09.2018, 10:39 Uhr.

          neuhamsterdam
          20.09.2018, 21:09 Uhr.

          Meinen Sie mit Ihrem Beitrag, weil Ordensfrauen bisher nicht zur Bischofssynode eingeladen wurden, Ordensmänner aber schon, sollten die Vertreterinnen der Frauenorden bis in alle Ewigkeit ausgeschlossen bleiben?

          Unter Tradition verstehe ICH etwas anderes.

          Generell verstehe ich Ihre Beiträge inhaltlich sehr schlecht.

          • neuhamsterdam
            21.09.2018, 23:10 Uhr.

            „Denn es wäre ein starkes Zeichen der Synodalität, wenn eine Synode zu einem Beratungsergebnis kommt, das mit großer Einmütigkeit angenommen wird und der Papst es aus diesem Grund für die Gesamtkirche verbindlich macht.“
            Wenn viele abstimmen, dann hat der Einzelne umso weniger daran individuellen Anteil. Aber auch die gefühlte Verantwortung für die Zustimmung ist entsprechend gering. Da braucht nur ein Papier vorgelegt zu werden, ein paar vorgeplante Änderungen gemacht und die Lage ist klar: Breite Zustimmung.
            Wolfgang Koschnick hat in seinem Aufsatz „Das Ende der Demokratie?“ genau diese Mechanismen anhand der real existierenden Parlamente analysiert und mein Eindruck: Genauso ist es. Da wird vom Parteivorstand in kleiner Runde abgestimmt und dann wird von den Abgeordneten erwartet (den Fraktionszwang gibt es nur theoretisch nicht), daß diese dann ebenfalls „richtig“ votieren.
            Wenn nun die demokratischen Synoden der Kirche hier euphorisch begrüßt werden, dann muß hinzugefügt werden, daß diese auch die Schattenseiten von Gruppenverhalten mitbringen.
            Es ist nur die Illusion vom Mitreden.

          • Alberto Knox
            27.09.2018, 10:47 Uhr.

            „Generell verstehe ich Ihre Beiträge inhaltlich sehr schlecht.“
            geht mir auch so.

        • Wanda
          23.09.2018, 2:41 Uhr.

          Der Begriff „ewig“ taugt dem Menschen nicht, weil er schlichtweg dessen Vorstellungen übersteigt. Er eignet sich jedoch ganz prächtig, den Aufrechtgehenden in seiner Auffassungsgabe zu überwältigen und ängstlich-erfürchtig zu halten…

          • neuhamsterdam
            24.09.2018, 21:03 Uhr.

            Wenn das Nichtewige überwältigend viele Probleme bereithält, und das hat es immer mal wieder in der Vergangenheit getan, dann ist es mit dem Luxusverhalten Aufrechtgehen nicht mehr weit her. Alle bekannten Völker haben Religionen – ohne Ausnahme, was wohl darauf schließen läßt, daß sich die Ungewissheit leichter ertragen läßt, wenn in der Vorstellung etwas Übergeordnetes über dem Dasein der Welt wacht.
            Aufrechtgehen setzt voraus, daß die Welt die Orientierungmöglichkeit nach Oben und Unten zur Verfügung stellt. Wer sich darauf nicht unbedingt verläßt, der mag für Materialisten wohl einen unter-drückten Eindruck machen. Ohne Welt haben die Materialisten auch keine materielle Grundlage zur Existenz – und das hat sich nicht durchgesetzt, wenn man die Geschichte der Religionen betrachtet.
            Drei Raumdimensionen plus Zeit als absolut anzunehmen, ist natürlich übersichtlich und grenzt das aus, was nicht sichtbar ist, das Eingebildete, das vorteilbringend Spekulierte und das was einfach nur verborgen ist. Aber durch diesen Ausschluß ist das Ganze der Wirklichkeit nicht vollständig.

  • Silberdistel
    20.09.2018, 18:41 Uhr.

    Das Volk Gottes ist etwas besonderes, der durch Jesus Christus kreierte „Neue Mensch“. Die alten Denker, beispielsweise wie Sokrates, Platon, haben ihn wohl unbewußt ersehnt, den „neuen Menschen“, wie später auch Kant. Zum „Neuen Menschen“ passen einfach nicht die alten Zöpfe des Feudalismus.
    Auch wenn wer administrative Aufgaben übernehmen muß, so bedeutet das nicht gleichzeitig über andere vom Volk Gottes bestimmen zu müssen, respektive zu dürfen. Demokratie ist eben die indirekte Ableitung aus der Lehre und Wirken von Jesus Christus. Auch wenn man kircheninterne Demokratie lieber Synodalität nennen mag.

    • Wanda
      20.09.2018, 20:47 Uhr.

      Silberdistel 20.09 18:41
      – kircheninterne Demokratie, habe ich da etwas verpasst ?
      Die Synodalität in der röm.-kath. Kirche wäre in etwa vergleichbar mit den mittelalterlichen Reichstagen, wo unter Leitung des Kaisers der Adel und die hohe (adelige) Geistlichkeit zusammentrat: das Volk blieb unberücksichtigt.
      – Und genau so ist es nach wie vor in der röm.-kath. Amtskirche. Ich darf VATICAN NEWS zitieren:
      „Synodalität ist die Verantwortung und Eigenständigkeit der einzelnen Bischofskonferenzen in den Ländern der Welt“. Veröffentlicht in einem Dokument der internationale Theologischen Kommission des Papstes am 03. Mai 2018 nach Autorisierung durch Franziskus. Vom Kirchenvolk keine Rede…
      – Frage: wo bitte sehr, sehen Sie die kircheninterne Demokratie verwirklicht oder meinen Sie Demokratur ? Denn der Souverän einer Demokratie ist doch wohl immer noch das Volk selbst, oder ?

      • Silberdistel
        21.09.2018, 9:38 Uhr.

        Wanda
        20.09., 20:47 h
        Verpasst in dem Sinn nur eine Vision! Nämlich die des Christus, bzw. das was bereits in den ersten Urgemeinden möglich gewesen war, die noch sehr nahe dran waren am impact der Botschaft Christi.
        Man hat allerdings oft nicht so sehr viel verpasst, wenn man sich „real existierendes Christentum“ etablierter oder gar ´Amts´-Kirchen der Neuzeit sich anschaut. Da ist in weltlichen und dennoch vom Christentum beeinflussten Gesellschaften mittlerweile sehr viel mehr im Sinne der christlichen Botschaft geschehen. Wo man sich von autoritär geprägten Gesellschaftsformen weitestgehend lösen konnte. Zum Gewinn aller Beteiligten, wohlgemerkt.
        Immerhin, bei dem recht neuen Konzept der Synodalität scheint es so, als wäre die Zeit dafür reif und man wolle nun doch mal etwas mehr Christentum wagen, – als Anfang. In der weltlichen Demokratie hat man ja jetzt auch den Präzedenzfall, das die christliche Botschaft und im Übrigen das uralte Menschheitsideal: „Ihr aber seid alle Brüder und Schwestern“ (Sinngem. Matth. 23) tatsächlich funktionieren kann. So schlecht auch Demokratie funktioniert, doch sie ist immer noch die beste Gesellschafts- wie Regierungsform. Die Rolle des (dienenden) Papstes (so wie das Amt zumindest Papst Franziskus wohl auch sieht) in einer Art dann Präsidialamt, sähe da im Übrigen gar nicht gefährdet.

        • Wanda
          22.09.2018, 1:33 Uhr.

          Silberdistel 21.09. 09:38
          – Angekommen…

  • Manuela Ganzer
    24.09.2018, 16:49 Uhr.

    Wieso mehr Einfluss für Laien,wenn schon die röm.-kath. Kleriker Schwierigkeiten bei der Verfassungstreue nach staatl. Recht haben und das von 1945- 2014 ?
    Da vertraute ich 2014 der luth.-evang. Kirche mehr trat schon 2005 aus der röm.-kath. Kirche und konvertierte in die luth.-evang. Kirche 2014,diese hat kein eigenes Kirchenrecht,sondern dasx staatl. Recht übernommen,womit ich wenigstens keine Gewissenskonflikte bekommen.

    • neuhamsterdam
      24.09.2018, 21:29 Uhr.

      „Wieso mehr Einfluss für Laien,wenn schon die röm.-kath. Kleriker Schwierigkeiten bei der Verfassungstreue nach staatl. Recht haben und das von 1945- 2014 ?“
      Ich weiß nicht was soll es bedeuten.
      Gut, daß dieser Zustand nun vier Jahre überwunden ist.
      Es gab in der Nachkriegszeit keine Verfassung, nur das Grundgesetz als vorläufige „Verfassung“.
      Wer Schwierigkeiten hat, dem ist kein Vorwurf zu machen, Schwierigkeiten sollten geholfen werden.
      Was hat das mit dem Laienthema zu tun?
      Mir ist nicht bekannt, welcher Art diese Schwierigkeiten mit der, ähm, dem Grundgesetz gewesen sein sollten – und das verallgemeinernd auf „die“ kath. Kleriker bezogen, deren Gemeinsamkeit die Konfession und die Berufung und der Besuch des Priesterseminars war, aber ist das ein Grund, diesen Leuten Schwierigkeiten mit der Verfassung zu bescheinigen?
      Wenn diese Schwierigkeiten bis 2014 angedauert haben, dann Zitat „haben“ sie diese Schwierigkeiten nicht mehr, sondern sie hatten diese – falls der Vorwurf überhaupt zutrifft.

  • bernardo
    27.09.2018, 10:48 Uhr.

    Es wäre im Sinne des Diskussionsklimas viel gewonnen, wenn auf die Beschimpfungen („rechtsreaktionär“, „rassistisch“) oder auf Überheblichkeiten („theologisches Wissen gering“) verzichetet würde. Nicht dass es mir persönlich viel ausmacht, aber die Diskussion bringen solche Phrasen und Floskeln sicher nicht weiter. Aber das ist bestimmt zu viel verlangt…

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