Papst will konkrete Maßnahmen gegen Missbrauch
Papst Franziskus hat zum Auftakt des Anti-Missbrauchstreffens im Vatikan deutlich gemacht, dass er konkrete Ergebnisse erwartet. „Einfache und selbstverständliche Verurteilungen“ reichten nicht aus, erklärte Franziskus. Die Welt erwarte „konkrete und wirksame Maßnahmen“. Er hat den 190 Teilnehmern gleich eine Liste von 21 Punkten vorgelegt, die als Ausgang für die Diskussionen bei dem viertägigen Treffen dienen soll. Darin geht es etwa um die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und die Erarbeitung von Verfahren bei Anklagen gegen Bischöfe. Schon am ersten Tag wird deutlich, dass die Erwartungen selbst unter den Teilnehmern sehr unterschiedlich sind. Während der Vatikan erreichen möchte, dass endlich alle Bischofskonferenzen den Ernst der Lage erkennen, wollen viele Teilnehmer bereits über weitergehende Reformen sprechen etwa beim Zölibat oder der Verteilung von Macht in der katholischen Kirche. Kritik kommt von den Betroffenen. Unter anderem weil bisher kein Treffen des Papstes mit ihnen am Rande des Gipfels geplant ist.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erhofft sich von dem Treffen in Rom, „dass alle Bischöfe der Weltkirche begreifen, dass wir uns dem stellen müssen“. (Quelle: Erbacher)
Betroffene sollen aufrütteln
Zeugnisse von Betroffenen standen am Morgen am Anfang der Konferenz im Vatikan. Eine Frau berichtete, wie sie 13 Jahre von einem Priester missbraucht wurde. Dreimal zwang er sie, abzutreiben. Ein Opfer mahnte die anwesenden Bischöfe: „Ihr seid doch eigentlich die Pfleger der Seele – und dennoch seid ihr in einigen Fällen zu den Mördern der Seele, den Mördern des Glaubens geworden.“ Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wurden die Zeugnisse nur als Tondokument eingespielt. Auch bei den Gebeten kommen Betroffene zu Wort. Am Morgen zitierte der Leiter des Kinderschutzzentrums an der Päpstlichen Universität Gregoriana, Pater Hans Zollner, ein Opfer: „Niemand hat mir zugehört, weder meine Eltern, noch meine Freunde, noch später die kirchlichen Autoritäten. Sie hörten nicht auf mich und meinen Schrei. Und ich habe mich gefragt: Warum? Und ich frage: Warum hat Gott mich nicht gehört?“
Papst Franziskus und die Organisatoren des Gipfels bauen darauf, dass die Konfrontation mit den Betroffenen endlich alle Kirchenoberen begreifen lässt, dass gehandelt werden muss. Das Schweigen soll weltweit gebrochen werden. Das ist kein einfaches Unterfangen. Der Vorsitzende der australischen Bischofskonferenz, Erzbischof Mark Coleridge, berichtete beim Pressebriefing am Mittag, dass bei der Arbeit in Kleingruppen die enormen kulturellen Unterschiede zwischen den Teilnehmern deutlich werden. Bischöfe aus Afrika und Asien hätten eingewandt, in ihren Ländern gebe es zahlreiche Formen von Missbrauch, angefangen bei Kindersoldaten und Kinderarbeit. Sie erlebten die Aufmerksamkeit für sexuellen Missbrauch in der Kirche als „Obsession“.
Die Organisatoren hatten bei der Auswahl der Betroffenen für die Zeugnisse darauf geachtet, dass alle Weltregionen vertreten sind. Das sei nicht einfach gewesen, erklärte Pater Zollner. Man wolle aber zeigen, dass es sich beim sexuellen Missbrauch nicht nur um ein nordamerikanisches und zentraleuropäisches Problem handelt. In der Tat kann man in kirchlichen Kreisen immer wieder hören, das Thema werde der Weltkirche von den USA und Deutschland „übergestülpt“. Die Realität ist eine andere. Das wird deutlich, wenn man die zahlreichen Betroffenen sieht, die aus der ganzen Welt ebenfalls in diesen Tagen nach Rom gekommen sind.
Selbstkritische Töne
Wiederholt betonten die Hauptreferenten am ersten Tag, dass die Kirche in der Vergangenheit beim Umgang mit Missbrauchsfällen versagt habe. Kardinal Luis Antonio Tagle von Manila erklärte am Morgen: „Demütig und betrübt gestehen wir ein, dass den Opfern – und dem gesamten Leib Christi – von uns Bischöfen Wunden zugefügt wurden.“ Die Kirche habe „Menschen verletzt, indem wir nicht auf das Leid der Opfer reagiert haben, indem wir sie sogar zurückgewiesen haben und die Skandale vertuscht haben, um die Täter und die Institution zu schützen.“ Der Chefermittler der vatikanischen Glaubenskongregation und Erzbischof von Malta, Charles J. Scicluna, betonte in seinem Impulsreferat die Bedeutung der Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen. „Die Kompetenz der staatlichen Autoritäten muss respektiert werden. Die Normen, die die Anzeige von Taten regeln, müssen genau befolgt werden.“ Die Zusammenarbeit wirke sich vorteilhaft für beide Seiten aus, ist Scicluna überzeugt. Der Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrats CELAM und Erzbischof von Bogota, Kardinal Rubén Salazar Gomez, brandmarkte am Nachmittag den Klerikalismus als eine der Hauptursachen für Missbrauch und den falschen Umgang damit.
Es sind starke und selbstkritische Worte, die bei der Konferenz im Vatikan fallen. Viele Formulierungen sind denen längst bekannt, die das Thema seit Jahren verfolgen – aus päpstlichen Äußerungen oder aus dem Munde von Kirchenvertretern aus den Ländern, die bereits erste Schritte bei der Aufarbeitung gegangen sind. Doch die Botschaft ist noch längst nicht überall in den Amtsstuben der katholischen Kirche angekommen. Deshalb macht es durchaus Sinn, eine solche Veranstaltung durchzuführen. Der Papst will darüber hinaus konkrete Maßnahmen anpacken. Die werden in den vier Tagen sicherlich nicht im Detail ausgearbeitet werden können. Die Wochen und Monate nach der Konferenz werden daher noch einmal entscheidend sein. Denn die Ideen, die jetzt diskutiert werden, müssen dann in Normen, Vorschriften und Handreichungen gegossen werden.
23 Kommentare
„Bischöfe aus Afrika und Asien hätten eingewandt, in ihren Ländern gebe es zahlreiche Formen von Missbrauch, angefangen bei Kindersoldaten und Kinderarbeit. Sie erlebten die Aufmerksamkeit für sexuellen Missbrauch in der Kirche als „Obsession“.“
Das ist die übliche alte Verharmlosungsstrategie. Missbrauch gebe es überall (schon wahr, aber nirgends ist die Fallhöhe größer, denn kein Staat, keine Gesellschaft behauptet, Gottes letztes Wort in Sachen der Moral zu vertreten wie die Kirche); Kinderarbeit, Kindersoldaten und Missbrauch wird in einen Topf geworfen. Und wahrscheinlich sind die Schwulen an allem schuld. Dumm nur, dass Frauen nicht von Schwulen missbraucht werden. Da scheitern diese Strategien. Und pardon: Wenn das die Sicht von afrikanischen und asiatischen Bischöfen ist, dann ist man dort zum einen in der Erkenntnis zurückgeblieben und dann darf man diese Leute dort auch belehren. Denn in Afrika und Asien gibt es nicht weniger Missbrauch durch Geistliche als in Europa oder Amerika.
„Bischöfe aus Afrika und Asien hätten eingewandt, in ihren Ländern gebe es zahlreiche Formen von Missbrauch, angefangen bei Kindersoldaten und Kinderarbeit. Sie erlebten die Aufmerksamkeit für sexuellen Missbrauch in der Kirche als „Obsession“.“
„Das ist die übliche alte Verharmlosungsstrategie. Missbrauch gebe es überall … Kinderarbeit, Kindersoldaten und Missbrauch wird in einen Topf geworfen.“
Ganz so einfach ist es nicht. Wenn ich Bischof in einem Land wäre, in dem Menschen hungern, Arbeitskräfte ausgebeutet, Frauen zum Teil Freiwild sind und Leib und Leben bedroht sind, wäre für mich Missbrauch nur ein Teil eines größeren Problemzusammenhanges. Bei der Pressekonferenz heute wurde mir deutlich, dass allein das Sprechen über Sexualität in bestimmten Teilen der Welt tabuisiert ist, was nahe legt, dass man sich lieber anderen Problemen zuwendet. Auch in der alten BRD war bis zu den 68ern und der Aufklärungswelle Sexualität tabuisiert, für mich mit ein Grund dafür, dass Missbrauch an Kindern in kirchlichem Umfeld für Täter so risikolos war.
Wichtig wäre es aber auch, sich nicht „nur“ auf den sexuellen Missbrauch Minderjähriger alleine zu konzentrieren sondern auch den Missbrauch volljähriger Menschen in Abhängigkeitsverhältnissen (z.B. Priesterseminaristen, Novizen/innen, Ordensfrauen und Angestellten) mit einzubeziehen.
Absolut richtig!
Silvia
21.02., 20:31 h
Der „Frohen Botschaft“ steht doch Missbrauch in jeglicher Form in krassem Kontrast. In der br-mediathek läuft aktuell das Doku-Thema: „Eine ehemalige Ordensfrau klagt an“, die über sex. Missbrauch berichtet. Jedoch auch darüber, wie man der Nonne jegliche freie Entfaltung der Persönlichkeit abgetötet hatte, zugunsten eines regelrechten Kadavergehorsams in der Institution. Für die Frau war es offensichtlich die Hölle.
Ganz offenbar kein Einzelfall. Sondern kirchliche Methode derjenigen, die nicht nur in der „Frohen Botschaft“ leben sollten, sondern deren hohe Berufung es ist sie weiter zu tragen. Das die „Frohe Botschaft“ dann jedoch dermaßen weitreichend pervertiert wird, lässt einem schon das Blut in den Adern gefrieren.
Im ZDF wurde das Thema im Rahmen von ZDFZoom „Abschottung oder Aufbruch? Die katholische Kirche und die Missbrauchskrise“ am Mittwochabend behandelt. In der Sendung „sonntags“ geht es am kommenden Sonntag um die Frage: „Fällt der Zölibat?“.
Silberdistel
21.02.2019, 23:52 Uhr.
Die Gemeinschaft, der Frau Wagner angehörte, macht auf mich einen sektenähnlichen Eindruck.
Generell gehört zum Ordensleben aber auch Gehorsam und man muss bedenken, dass nun wirklich nicht jeder Mensch zum Ordenschrist geeignet ist. Ich z.B. wäre es nicht.
Um das heraus zu finden, sind eigentlich die Zeiten im Postulat und Noviziat da, und vor den ewigen Gelübden liegen dann auch noch ein paar Jahre, jedenfalls ist das in den klassischen Orden so
Silvia
22.02., 12:01 h
Bei dem Orden des gerade viral gehenden Fall „Doris Wagner“, auf den sich auch der von @Herrn Erbacher erwähnte @zdf-zoom-Beitrag bezieht, handelt es sich um die päpstlich anerkannte Ordensgemeinschaft FSO/Familia Spiritualis Opus. Die FSO gilt als „vatikanzentriert“ und wurde bereits von Kardinal Ratzinger gefördert.
Der offensichtlich stellvertretend für viele ähnlich gelagerte Fälle, beschreibt ja gerade nicht das normale Ordensleben, welches sicherlich auch ein gerüttelt Maß an Selbstdisziplin erfordert, sondern schlichtweg himmelschreienden sex. Missbrauch und Missachtung von Menschenrechten. Die aufgrund dessen ja auch nicht mehr länger unter dem Teppich kirchlicher Loyalität gehalten werden können und nunmehr in der Konsequenz zum Anti-Missbrauchstreffen führten.
Ich hoffe, das es nur einer persönlich bedingten Irritation geschuldet ist, wenn ich zwischen ihren Zeilen jene willige katholische Loyalität zur internen „Weichzeichnung“ heraus lese, mit der man gern generell solchen Vorgängen und Kritik in der Kirche begegnet. Eine interne Loyalität (Oder sollte man besser sagen: Bedingungsloser Gehorsam?), die ein Aufklärung oder gar Aufarbeitung bisher unmöglich machten. Und die nicht selten im allgemeinen Vorwurf des „beliebten Katholen-bashings“ oder „demagogischer Sprachwahl“ mündet. Jedoch letztlich ein solches Milieu, indem solche gravierenden Missstände wie Blüten im Sumpf gedeihen, erst ermöglicht.
„und wurde bereits von Kardinal Ratzinger gefördert.“
Warum wundert mich das nicht?
Silberdistel
23.02.2019, 12:04 Uhr.
Die Anerkennung dieser neuen Ordenskongrgationen durch Rom bedeutet noch lange nicht, dass sie KEINE sektenähnlichen Strukturen aufweisen können. Vor allem fällt mir bei diesen relativ neuen Gemeinschaften ein oft extremer Personenkult um den Gründer oder die Gründerin auf, was ein Nährboden für Machtmissbrauch sein kann.
Als katholische Insiderin unterscheide ich zwischen den seriösen alten Orden und den oft obskuren neuen Gemeinschaften u.a. deswegen, weil die alten Orden durch die Reformen des 2. Vaticanums gegangen sind, während die neuen diese Reformen oft versuchen, rückgängig zu machen.
Dass es auch in den klassischen Orden Missstände und Missbrauch gab und vielleicht auch noch gibt, will ich dabei natürlich nicht in Abrede stellen, aber die Strukturen sind andere.
Wird denn Jesus Christus auch zur Konferenz erwartet?
Herr Erbacher, nicht alle Leser können italienisch (21 Punkte).
Ich finde es dringend notwendig, dass endlich Bischöfe aller Kontinente demütig einsehen, dass die Kirche systematisch vertuscht hat.
Leider gibt es diese 21 Maßnahmen bisher auf der Vatikanseite nur auf Italienisch.
Diese Maßnahmen sind unter katholisch.de online; sehr spannend finde ich Nr. 18:
„Festlegung von Normen, um den Wechsel von Ordens- oder Priesteramtsanwärtern von einem Seminar zum anderen ebenso zu regeln wie den von Priestern oder Ordensleuten von einer Diözese oder Kongregation in eine andere.“
Bischöfe wie Walter Mixa (Eichstätt/Augsburg) oder Gerhard Ludwig Müller (Regensburg) haben in ihren Seminaren Kandidaten aus anderen Diözesen in Massen angenommen, die dort aus ersichtlichen Gründen abgelehnt worden waren. Die beiden Bischöfe wollten bei der Bischofs- und Kleruskongregation als „gute“ Bischöfe dastehen, indem sie die Priesterkandidatenzahlen auf die genannte Weise schönten. Der Zweck: Karriere machen. Gerhard Ludwig Müller ist das ja gelungen, er wurde von Benedikt nach Rom geholt.
Und was den Wechsel zwischen den Diözesen betrifft: Da ist die genannte 18. Maßnahme eine Ohrfeige gegen Joseph Ratzinger, der als Erzbischof von München und Freising dafür verantwortlich ist, mindestens einen schwer pädophilen Priester aus einer anderen Diözese ziemlich unbesehen eingesetzt zu haben. Mich würde nicht wundern, wenn die zweite Diözese neben Freiburg, wo Akten manipuliert wurden, München wäre. Aber an der Reputation von Ratzinger ist nichts mehr zu retten. Die causa Murphy ist eine himmelschreiende Sünde. Ratzinger und Müller sind Vertuscher – und sie gehören bestraft. Mit ihnen auch ihre Helfer.
Wenn Sie den ehemaligen Pfarrer von Garching/Alz meinen. Er hat sich dort nie was zuschulden kommen lassen. Ich kannte ihn, wohne ganz in der Nähe!
Mein Browser bietet die Möglichkeit der Übersetzung an, so konnte ich die 21 Punkte lesen und verstehen.
Meine Güte, das Thema ist zu ernst, als dass man seinen persönlichen Antipathien, um nicht zu sagen seinem Hass frönen sollte. Wenn nicht die richtigen Konsequenzen gezogen werden, dann hat das Ganze eine zerstörerische Sprengkraft, von dem unwiderruflich zerstörten Leben der Opfer einmal abgesehen.
Und hier kann ich den Papst wieder nicht verstehen: Auf der einen Seite setzt er das Thema oben auf die Agenda, was richtig ist; dann wiederum hält er eine Predigt, in der er Kirchenkritiker als „amici e parenti del diavolo“ – ich übersetze als „Freunde und Verwandte des Teufels“ – beschimpft. (Man stelle sich vor, der papa emerito hätte so etwas gesagt…)
bernardo
22.02.2019, 9:56 Uhr.
Da haben Sie recht. Wenn Benedikt oder irgendein konservativer Kardinal Kirchenkritiker als „Freunde und Verwandte des Teufels“ bezeichnen würden, würden sich weltweit die Medien auf sie stürzen.
Ich finde diese Ausdrucksweise zumindest unangemessen und unzeitgemäß. Auch die Kirche darf man kritisieren wenn sie Fehler macht.
Wenn Kritik an der Kirche des Teufels sein soll, dann fördert das gerade den Klerikalismus, den der Papst sonst anprangert.
Ich bin Jahrgang 1951 und wenn ich als Teenager dem ein oder anderen Priester ungeschminkt meine Meinung sagte, bekam ich zu hören „wie sprichst du denn mit mir als Priester“ und dann wurde noch gerne auf die gesalbten Hände hingewiesen usw.
Allerdings bin ich trotz solcher Erfahrungen eine gläubige und kirchentreue Katholikin geblieben. Vielleicht deshalb, weil ich Priester, die sich so aufgeplustert haben, schon als Teenager nicht ernst genommen habe.
Allerdings reagiere ich auf solche Allüren bis heute allergisch.
Ich bin jünger und habe dergleichen nie erlebt. Aber mein Urgroßvater, ein tiefgläubiger Katholik, hat den Dorfpfarrer mal aus seinem Haus geworfen (warum, weiß ich nicht, wurde nicht überliefert; es zeigt aber, wie ungewöhnlich so eine Handlung damals war.)
Es muss sich etwas am Denken ändern; da können schwammig formulierte 21 Punkte – das Italienisch in dem Dokument ist das Gegenteil einer auf Öffentlichkeitswirksamkeit bedachten Sprache – auch nicht helfen. Vielleicht ist eine Aussage von Kardinal Tagle aus dem Jahr 2012 typisch: „Cardinal Tagle said in 2012 that some clerics who were given a second chance “turned out to be very good priests” while others “failed miserably.” Nein, diese Verbrechen sind keine Kavaliersdelikte; und diejenigen, die sie begehen, sind keine guten Priester. Man kann sie auch keinen alten Menschen zumuten.
Es geht nicht um Antipathien, sondern darum, dass Ratzinger und Müller Vertuscher sind und das auch benannt und bestraft werden muss. Wenn man mit einem Mann zusammenlebt, sollte man Ratzingers Hasstiraden gegen Schwule doch wenigstens kritisch sehen.
Wo sind die Beweise gegen Ratzinger und Müller? Und wer lebt mit einem Mann zusammen? Irgendein Kirchenkritiker? Oder ein Verteidiger Ratzingers?
Die bereits in der WELT,FAZ usw. veröffentlichten 21 Punkte von Franziskus werden (ungeachtet der guten Absicht) am Kern der Sache nichts ändern. Es fehlt einfach der Mut…
Dem Mann aus Nazareth waren Priester, anmassend eifernde religiöse Eliten und vor allem der Priesteradel, den man durchaus mit dem höheren Klerus vergleichen kann, ein absolutes Greuel. So sind wohl auch seine „Worte wider die Schriftgelehrten und Pharisäer“ überaus deutlich ausgefallen (Matth 22.23) und kaum missverständlich …“Ihr aber soll euch nicht Rabbi nennen lassen: denn EINER ist euer Meister, ihr aber seid alle Brüder. Und ihr sollt niemand euren Vater (Papa/Papst) heissen auf Erden; denn EINER ist euer Vater, der im Himmel ist. Und ihr sollt euch nicht lassen Lehrer nennen; denn einer ist euer Lehrer, Christus“.
– Angesichts dieser Worte fragt man sich schon, wie es zur Priesterschaft der Christen kommen konnte. Die Ur-Kirche jedenfalls hatte keine…
Unbedingt ist die ZDFMediathek zu loben, die unter dem Schwerpunkt „Missbrauch unterm Kreuz“ verschedene Dokumentationen, Gspräche und Dokumentationen bereithält. Einfach reinschauen!
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