Für eine arme und dienende Kirche
Genau 50 Jahre ist es heute her, dass eine Gruppe von 40 Konzilsvätern in der Domitilla-Katakombe in Rom ein Dokument unterzeichnet hat, mit dem sie sich auf eine arme und dienende Kirche verpflichtet hat. Wenn man den Text, der Katakombenpakt genannt wird, heute liest, könnte man meinen, er stamme aus der Feder von Papst Franziskus: Keine Titel, keine teuren Stoffe für die Kleidung, ein Leben an der Seite der Menschen, nicht in den bischöflichen Palästen, Engagement für eine gerechte Gesellschaft, sind nur einige der Stichworte, die in den 13 Abschnitten des Papiers formuliert wurden. Es geht darum, „ein dem Evangelium entsprechendes Leben in Armut zu führen“, heißt es dort. Überschrieben war der Text: „Für eine arme und dienende Kirche“. Der letzte noch lebende europäische Erstunterzeichner des Paktes, der emeritierte Bischof von Ivrea, Lugi Bettazzi, sagte gestern Abend bei einer Jubiläums-Tagung in Rom: „Der Katakombenpakt ist heute Papst Franziskus.“ Am Vormittag fand in der Domitilla-Katakombe in Rom ein Gedenkgottesdienst statt. Zelebranten waren Luigi Bettazzi und der Befreiungstheologe Jon Sobrino. Sobrino überlebte am 16. November 1989 nur durch einen Zufall den Anschlag auf seine Jesuitenkommunität in El Salvador. Er war außer Landes, als sechs seiner Mitbrüder und eine Mitarbeiterin und ihre 15-jährige Tochter brutal ermordet wurden. Unter Benedikt XVI. war Sobrino noch von der Glaubenskongregation gemaßregelt worden. Vergangene Woche nahm er an der Morgenmesse von Papst Franziskus in Santa Marta teil. Anschließend habe der Papst zu ihm gesagt: „Schreiben Sie weiter!“, berichtete Sobrino anschließend. Wir arbeiten gerade an einer Dokumentation über den Katakombenpakt, die am 6. Dezember im ZDF ausgestrahlt wird.
Auch ein Deutscher beim Katakombenpakt dabei
Eigentlich braucht es keine weiteren Worte. Der Katakombenpakt spricht für sich. Jeder kann seine eigenen Schlüsse ziehen, wie es kommt, dass eine solches Papier, das zunächst die 40 Konzilsväter in der Katakombe, später dann rund 500 Konzilsväter (von 2.500, also immerhin ein Fünftel) unterzeichnet haben, dann doch so wenig Wirkung entfaltete. Wie so oft gibt es keine einfache Erklärung. Auf unserer Spurensuche für den Film sind wir auf verschiedene Gründe gestoßen. Auch gibt es sehr unterschiedliche Sichtweisen darüber, ob der Gedanke der „Kirche der Armen“ sich in den Konzilsdokumenten niedergeschlagen hat oder nicht – sprich wie erfolgreich die Gruppe von Konzilsvätern waren, die sich der „Kirche der Armen“ verschrieben hatten.
Da gab es vor allem zwei Gruppen: Die eine traf sich im belgischen Kolleg in Rom. Führende Figuren waren hier Dom Helder Camara und der belgische Bischof Charles-Marie Himmer von Tournai. Daneben gab es eine Gruppe von Bischöfen, die sich der Spiritualität des Charles de Foucauld verpflichtet sahen. Dieser Fraternität gehörten Bischof Bettazzi und der ehemalige Essener Weihbischof Angerhausen an. Beide gehörten zu den Erstunterzeichnern des Katakombenpakts am 16. November 1965. Angerhausen hatte schon 1963, bevor er zur zweiten Konzilssession aufgebrochen war, einen ersten Text für eine Selbstverpflichtung verfasst. Die war damals noch für die Fraternität; viele Elemente sind dann später in den Katakombenpakt eingeflossen. Der Katakombenpakt hat einen interessanten Ansatz, der vielleicht auch „Mitschuld“ an der geringen Verbreitung nach dem Konzil war. Er setzt beim Einzelnen an, ist eine Selbstverpflichtung und kein kirchenpolitisches Manifest, das mit lauter Stimme verkündet wurde.
In der Spur von Johannes XXIII.
Unterstützt fühlten sich die Anhänger der „Kirche der Armen“ von Papst Johannes XXIII. Der hatte am 11. September 1962 wenige Tage vor Beginn des Konzils in einer viel beachteten Rundfunkansprache eben von einer „Kirche der Armen“ gesprochen. Paul VI. war dem Gedanken ebenfalls nicht abgeneigt. Allerdings, so berichtet Bischof Bettazzi, hatte er die Sorge, dass angesichts des Kalten Krieges eine zu starke Betonung dieser Idee, der Eindruck entstehen könne, die Kirche nähere sich zu sehr Russland an. Der Einsatz für die Armen steht offenbar immer im Verdacht, sozialistisch zu sein. Die Befreiungstheologen, die letztendlich die Gedanken des Katakombenpakts in Lateinamerika beginnend mit der CELAM-Konferenz in Medellin 1968 entfalten, werden das später zu spüren bekommen. Und heute wird ein Papst, der eine „arme Kirche an der Seite der Armen“ wünscht von Kritikern als Marxist und Kommunist bezeichnet.
Paul VI. wird allerdings die Gedanken der Anhänger der „Kirche der Armen“ zu einem großen Teil in seiner Enzyklika Populorum progressio aufgreifen, die er zwei Jahre nach dem Konzil 1967 veröffentlichen wird. Zeitungskommentatoren bezeichnen das Papier als eine Art kommunistisches Manifest. Schon während des Konzils bat Paul VI. den Erzbischof von Bologna, Kardinal Giacomo Lercaro, der einer der prominentesten Vertreter der armen Kirche war und dem Papst am Ende auch den Text des Katakombenpakts mit den knapp 500 Unterschriften übergeben hatte, in drei Bereichen das Thema aufzuarbeiten. Lercaro bildete drei kleine Gruppen von Bischöfen: eine Gruppe arbeitete zum Thema Armut in der Bibel und in der Theologie, eine zur Armut in der Soziologie und eine zur Armut in der Pastoral. Am Ende kam eine Enzyklika heraus, in der Paul VI. feststellte, dass der neue Frieden der Völker die Entwicklung der Völker sei. Der Papst kritisierte zugleich, dass viele Völker sich nicht entwickeln könnten, weil einige Länder sich auf Kosten vieler andere entwickelten.
Paul VI. war übrigens knapp zwei Monate vor der Unterzeichnung des Katakombenpakts in der Domitilla-Katakombe. Seine Predigt beim Gottesdienst, klingt wie ein Vorläufer der Selbstverpflichtung. Er bezeichnete die Katakomben als den Ort, an dem die Kirche jegliche menschliche macht abgelegt habe, an dem sie arm, demütig, fromm, unterdrückt und heroisch geworden sei. „Wir dürfen das Herz nicht an die wirtschaftlichen und zeitlichen Dinge binden!“
Von der Westkirche zur Weltkirche
Es gäbe noch viel zu sagen, warum der Katakombenpakt nach 50 Jahren aktueller denn je ist. Doch dazu dann mehr in unserem Film. Historiker betonen ja immer wieder, dass ein Konzil 50 oder gar 100 Jahre brauche, um seine volle Wirkung zu entfalten. Die Wahl von Papst Franziskus und seine Agenda könnte der Beweis dafür sein. Die entscheidende Frage ist aber, ob dieses Mal der Samen, der nach Worten von Bischof Bettazzi von 50 Jahren mit dem Konzil und der „Kirche der Armen“ gesät wurde und bisher weitestgehend unterirdisch gewachsen ist, nun wirklich auch an der Oberfläche wachsen kann. Oder ob er, wie nach dem Konzil, wieder im Keim erstickt wird. Denn, so Bettazzi, nach dem Konzil sei die Mehrheit zur Minderheit geworden. Die, die keine Veränderungen gewollt hätten, hätten die Oberhand gewonnen. Wie beim Konzil, so ringen Bischöfe und katholische Laien weltweit seit zweieinhalb Jahren um den Kurs in der katholischen Kirche. Vor 50 Jahren ging es den 40 Bischöfen darum, evangeliumsgemäßer zu leben. Darum geht es heute auch Papst Franziskus. Es ging um den Abschied von der triumphalen konstantinischen Kirche, hin zu einer „armen und dienenden Kirche“. Es ging um Übergang von einer Westkirche zu einer Weltkirche. Bischof Franz-Josef Overbeck sagte bei unserer Spurensuche, jeder Geburtsvorgang ist ein schmerzlicher Prozess. So ist es auch dieser Übergang. Wird er gelingen?
Interessant ist, dass bei der Katakombenpakt-Tagung in Rom in diesen Tagen unter den mehr als 200 Teilnehmern mehr als die Hälfte junge Leute waren, Studierende von acht theologischen Fakultäten aus Deutschland. Sie haben mit den „Alten“, die das Konzil selbst, zumindest aber die Aufbruchstimmung der ersten Jahre danach hautnah miterlebt und mitgeprägt hatten, hart gerungen. Die Generation „Johannes Paul II. bzw. Benedikt XVI.“ stieß auf die Generation „Johannes XXIII. bzw. Paul VI.“. Doch es gab einen Grundkonsens: Es gibt noch viel zu tun bei der Umsetzung des II. Vatikanischen Konzils.
P.S. Es gab und gibt natürlich auch immer Bischöfe in den 50 Jahren, die den Geist des Katakombenpakts gelebt haben und leben – unauffällig, ganz praktisch, ohne großes Aufsehen. Im Film kommt etwa auch Bischof Erwin Kräutler zu Wort, den wir in Brasilien besucht haben. Für Deutschland wäre Bischof Franz Kamphaus zu nennen. Aktuell dürfte sich der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer-Maria Woelki, am ehesten auf diesem Pfad bewegen. Interessant ist übrigens, dass am 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Katakombenpakts „für eine arme und dienende Kirche“, eine der reichsten Bischofskonferenzen der Welt ihren Ad-Limina-Besuch im Vatikan beginnt. In dieser Woche sind die deutschen Bischöfe in Rom, um mit Papst Franziskus und den verschiedenen Kurienbehörden über die Situation der Kirche in Deutschland zu sprechen. Am Freitag gibt es zum Abschluss eine Papstansprache. Man darf gespannt sein, was Franziskus den deutschen Oberhirten mit auf den Weg geben wird.
Für eine arme und dienende Kirche
[Der Text des Katakombenpakts in deutscher Übersetzung]*
Als Bischöfe,
- die sich zum Zweiten Vatikanischen Konzil versammelt haben;
- die sich dessen bewusst geworden sind, wie viel ihnen noch fehlt, um ein dem Evangelium entsprechendes Leben in Armut zu führen;
- die sich gegenseitig darin bestärkt haben, gemeinsam zu handeln, um Eigenbrötelei und Selbstgerechtigkeit zu vermeiden;
- die sich eins wissen mit all ihren Brüdern im Bischofsamt;
- die vor allem aber darauf vertrauen, durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sowie durch das Gebet der Gläubigen und Priester unserer Diözesen bestärkt zu werden;
- die in Denken und Beten vor die Heilige Dreifaltigkeit, vor die Kirche Christi, vor die Priester und Gläubigen unserer Diözesen hintreten;
nehmen wir in Demut und der eigenen Schwachheit bewusst, aber auch mit aller Entschiedenheit und all der Kraft, die Gottes Gnade uns zukommen lassen will, die folgenden Verpflichtungen auf uns:
- Wir werden uns bemühen, so zu leben, wie die Menschen um uns her üblicherweise leben, im Hinblick auf Wohnung, Essen, Verkehrsmittel und allem, was sich daraus ergibt. (vgl. Matthäus 5,3; 6,33–34; 8,20)
- Wir verzichten ein für allemal darauf, als Reiche zu erscheinen wie auch wirklich reich zu sein, insbesondere in unserer Amtskleidung (teure Stoffe, auffallende Farben) und in unseren Amtsinsignien, die nicht aus kostbarem Metall – weder Gold noch Silber – gemacht sein dürfen, sondern wahrhaft und wirklich dem Evangelium entsprechen müssen. (vgl. Markus 6,9; Matthäus 10,9–10; Apostelgeschichte 3,6)
- Wir werden weder Immobilien oder Mobiliar besitzen noch mit eigenem Namen über Bankkonten verfügen; und alles, was an Besitz notwendig sein sollte, auf den Namen der Diözese bzw. der sozialen oder karitativen Werke überschreiben. (vgl. Matthäus 6,19–21; Lukas 12,33–34)
- Wir werden, wann immer dies möglich ist, die Finanz- und Vermögensverwaltung unserer Diözesen in die Hände einer Kommission von Laien legen, die sich ihrer apostolischen Sendung bewusst und fachkundig sind, damit wir Apostel und Hirten statt Verwalter sein können. (vgl. Matthäus 10,8; Apostelgeschichte 6,1–7)
- Wir lehnen es ab, mündlich oder schriftlich mit Titeln oder Bezeichnungen angesprochen zu werden, die gesellschaftliche Bedeutung oder Macht zum Ausdruck bringen (Eminenz, Exzellenz, Monsignore …). Stattdessen wollen wir als „Padre“ angesprochen werden, eine Bezeichnung, die dem Evangelium entspricht. (vgl. Matthäus 20,25–28; 23,6–11; Johannes 13,12–15)
- Wir werden in unserem Verhalten und in unseren gesellschaftlichen Beziehungen jeden Eindruck vermeiden, der den Anschein erwecken könnte, wir würden Reiche und Mächtige privilegiert, vorrangig oder bevorzugt behandeln (z. B. bei Gottesdiensten und bei gesellschaftlichen Zusammenkünften, als Gäste oder Gastgeber). (vgl. Lukas 14,12–14; 1 Korinther 9,14–19)
- Ebenso werden wir es vermeiden, irgendjemandes Eitelkeit zu schmeicheln oder ihr gar Vorschub zu leisten, wenn es darum geht, für Spenden zu danken, um Spenden zu bitten oder aus irgendeinem anderen Grund. Wir werden unsere Gläubigen darum bitten, ihre Spendengaben als üblichen Bestandteil in Gottesdienst, Apostolat und sozialer Tätigkeit anzusehen. (vgl. Matthäus 6,2–4; Lukas 16,9–13; 2 Korinther 12,14)
- Für den apostolisch-pastoralen Dienst an den wirtschaftlich Bedrängten, Benachteiligten oder Unterentwickelten werden wir alles zur Verfügung stellen, was notwendig ist an Zeit, Gedanken und Überlegungen, Mitempfinden oder materiellen Mitteln, ohne dadurch andere Menschen und Gruppen in der Diözese zu vernachlässigen. Alle Laien, Ordensleute, Diakone und Priester, die der Herr dazu ruft, ihr Leben und ihre Arbeit mit den Armgehaltenen und Arbeitern zu teilen und so das Evangelium zu verkünden, werden wir unterstützen. (vgl. Lukas 4,18f.; Markus 6,3; Matthäus 11,4–5; Apostelgeschichte 18,3–4; 20,33–35; 1 Korinther 4,12; 9,1–27)
- Im Bewusstsein der Verpflichtung zu Gerechtigkeit und Liebe sowie ihres Zusammenhangs werden wir daran gehen, die Werke der „Wohltätigkeit“ in soziale Werke umzuwandeln, die sich auf Gerechtigkeit und Liebe gründen und alle Frauen und Männer gleichermaßen im Blick haben. Damit wollen wir den zuständigen staatlichen Stellen einen bescheidenen Dienst erweisen. (vgl. Matthäus 25,31–46; Lukas 16,12–14 und 19–31)
- Wir werden alles dafür tun, dass die Verantwortlichen unserer Regierung und unserer öffentlichen Dienste solche Gesetze, Strukturen und gesellschaftlichen Institutionen schaffen und wirksam werden lassen, die für Gerechtigkeit, Gleichheit und gesamtmenschliche harmonische Entwicklung jedes Menschen und aller Menschen notwendig sind. Dadurch soll eine neue Gesellschaftsordnung entstehen, die der Würde der Menschen- und Gotteskinder entspricht. (vgl. Apostelgeschichte 2,44f.; 4,32–35; 5,4; 2 Korinther 8,1–15 und 2 Korinther 9,6–7)
- Weil die Kollegialität der Bischöfe dann dem Evangelium am besten entspricht, wenn sie sich gemeinschaftlich im Dienst an der Mehrheit der Menschen – zwei Drittel der Menschheit – verwirklicht, die körperlich, kulturell und moralisch im Elend leben, verpflichten wir uns:
– Gemeinsam mit den Episkopaten der armen Nationen dringliche Projekte zu verwirklichen, entsprechend unseren Möglichkeiten;
– Auch auf der Ebene der internationalen Organisationen das Evangelium zu bezeugen, wie es Papst Paul VI. vor den Vereinten Nationen tat, und gemeinsam dafür einzutreten, dass wirtschaftliche und kulturelle Strukturen geschaffen werden, die der verarmten Mehrheit der Menschen einen Ausweg aus dem Elend ermöglichen, statt in einer immer reicher werdenden Welt ganze Nationen verarmen zu lassen. (vgl. 1 Korinther 12,12–26; 2 Korinther 8; 1 Johannes 3,11–18) - In pastoraler Liebe verpflichten wir uns, das Leben mit unseren Geschwistern in Christus zu teilen, mit allen Priestern, Ordensleuten und Laien, damit unser Amt ein wirklicher Dienst werde. In diesem Sinne werden wir
– gemeinsam mit ihnen „unser Leben ständig kritisch prüfen“;
– sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen, sodass wir vom Heiligen Geist inspirierte Animateure werden, statt Chefs nach Art dieser Welt zu sein;
– uns darum bemühen, menschlich präsent, offen und zugänglich zu werden.
– uns allen Menschen gegenüber offen erweisen, gleich welcher Religion sie sein mögen. (vgl. Markus 8,34f.; 1 Petrus 5,1–4) - Nach der Rückkehr in unsere Diözesen werden wir unseren Diözesanen diese Verpflichtungen bekanntmachen und sie darum bitten, uns durch ihr Verständnis, ihre Mitarbeit und ihr Gebet behilflich zu sein.
Gott helfe uns, unseren Vorsätzen treu zu bleiben.
*Quelle: Arntz, Norbert, Der Katakombenpakt, Topos plus 2015
PS: Unser Film „Der Katakombenpakt“ läuft in der Nacht vom 6. auf 7. Dezember um 0.20 Uhr
11 Kommentare
Heute weiß man, daß der Katakombenpakt ein naives Konstrukt theologischer Dünnbrettbohrer, Katho-Kommunisten, Häretiker und Revoluzzer war. Vermutlich masonistisch gesteuert. Es animiert zum Kopfschütteln, daß Jahrzehnte nach dem würdelosen Untergang des Kommunismus seine giftigen Sumpfblüten gefeiert werden. Daß der Papst diesem Schwachsinn nahesteht, glaube ich nicht. Kann ich nicht glauben und will es nicht.
@JaSu, da Sie die „vergreisenden“ 68er ansprechen, darf ich mal ganz höflich fragen, wie alt Sie sind?
Jasju 17:44
– welche Einwände haben Sie gegen eine arme und dienende Kirche ?
Immerhin zwei Schlüsselbegriffe des Nazareners, oder liege ich total daneben ?
„Aktuell dürfte sich der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer-Maria Woelki, am ehesten auf diesem Pfad bewegen.“
Das Wölkchen ist auch echt super!!! Ich mag ihn wirklich sehr!“
Geht mir genauso. Er hat sich auch sehr schnell von Meisner emanzipiert, kaum dass er in Berlin war.
Lieber Herr Erbacher,
erst einmal ein großes Dankeschön für ihre so fundierte Berichterstattung. Seit der Wahl von Papst Franziskus lese ich regelmäßig Ihren Blog und freue mich schon immer auf Ihren nächsten Beitrag.
Zum gestrigen Artikel zum Katakombenpakt möchte ich ergänzen, dass wohl auch der 1981 gestorbene Erfurter Bischof Hugo Aufderbeck einer der 40 Erstunterzeichner war. Somit wäre also ein weiterer deutscher Bischof (damals DDR) vertreten. Ich habe dies gestern in anderen Artikeln (z.B. in Wikipedia)gelesen.
Ich war noch Kind, als Aufderbeck starb, erinnere mich aber daran, dass er ein sehr beliebter Bischof war.
Ein evangelischer Pfarrer erzählte mir vor einigen Jahren von seiner Sicht auf Aufderbeck. Er benannte, dass in Erfurter evangelischen Kreisen damals empfunden wurde, dass wenn es mal einen gemeinsamen Bischof der evangelischen und katholischen Christen geben sollte, dies vielleicht Aufderbeck sein könnte.
Und das ist schon eine sehr große Würdigung!
Ich grüße Sie herzlich!
Nach unseren Recherchen war Bischof Aufderbeck bei der Zeremonie am 16. Movember 1965 in der Domitilla-Katakombe nicht dabei. Er gehörte zwar auch zur Fraternität der Foucauld-Bischöfe, den Pakt soll er aber erst später unterzeichnet haben.
Wenn jeder dem Anderen etwas dient, dann wären doch alle nicht mehr arm. Zumindest gäbe es kein Abschlachten untereinander.
Damals (2. Vatik Konzil) wurde versäumt, die Priesterseminare und theologischen Universitäten in die „neue Ausrichtung des Konzils“ einzubinden. Ausgebildet wurde nach wie vor im alten Schema, will heißen, die Dozenten waren von den Ideen des 2. vatik. Konzils nicht begeistert und schon gar nicht überzeugt und damit wurde der „Nachwuchs“ mit den alten Vorstellungen von einer kath. Kirche konfrontiert. Dies zeigt sich deutlich bei Priestern, die altersmäßig nach dem 2.VK ausgebildet wurde. Die wahren Verfechter/Anhänger des 2.VK sind in der Zeit der Päpste JP2. und Benedikt VI zumeist ältere Semester. Hoffentlich wird diesmal darauf geachtet, dass auch in die Priesterseminare und Universitäten die Neuausrichtung hineingetragen wird. Es wird m. E. nicht ohne „Personalwechsel“ möglich sein.
Hinweis: Unter Vatileaks 2 ist endlich eine Antwort von mir an Wanda vom 11.11. veröffentlicht worden.
Ich weise darauf hin, weil das sonst kein Mensch mehr liest, was von der Moderation wohl auch beabsichtigt ist und schon öfter so mit meinen Beiträgen gemacht worden ist.
– man lese die SZ-Meldung über die geplante Errichtung eines 300.000 Euro teuren neuen Altars im Augsburger Dom…
Kommentare geschlossen
Dieser Beitrag kann nicht länger kommentiert werden.