Der Papst in Panama – die Pressekonferenz

Turbulent wie im Pontifikat von Papst Franziskus ging es heute Nacht auch auf dem Rückweg von Panama-Stadt nach Rom zu. Der Flieger wurde kräftig durchgeschüttelt. Doch bevor die Turbulenzen begannen, nahm sich Papst Franziskus rund 50 Minuten Zeit für die traditionelle Pressekonferenz. Es ging um den Pflichtzölibat und mögliche Ausnahmen, um Abtreibung, Sexualerziehung und den Missbrauchsgipfel Ende Februar. Hier schraubte der Papst die Erwartungen mächtig nach unten. Besorgt zeigte sich Franziskus über die Situation in Venezuela. Das Blutvergießen mache ihm Angst. „Das Blut ist keine Lösung“, so Franziskus.

Pflichtzölibat: ja, aber

Beim Thema Zölibat stellte Franziskus klar, dass er nicht für die Aufhebung des Pflichtzölibats zu haben ist. Er mag da als verschlossen gelten. Aber so sei eben seine Position. Zugleich zeigte er sich offen für Sonderlösungen, wo ein großer Priestermangel vorliegt. Hier sprach er von der Möglichkeit, verheirateten Männern priesterliche Aufgaben zu übertragen. Dabei brachte er eine Idee des südafrikanischen Bischofs Fritz Losinger ins Spiel. Der plädiere dafür, in besonderen Situationen verheirateten Männern das „munus sanctificandi“ (Heiligungsdienst) zu übertragen. Die übrigen beiden Ämter, die normalerweise ebenfalls mit dem Priesteramt verbunden sind, „munus docendi“ (Lehramt) und „munus regendi“ (Leitungsamt), hingegen würden bei diesem Modell nicht übertragen. Franziskus betonte, dass er dieses Thema für sich noch nicht ausreichend reflektiert und darüber gebetet habe. Aber er sieht es als einen Weg. Es sei Aufgaben der Theologen, daran zu arbeiten.

Auf den ersten Blick hört sich das nach einem Priesteramt zweiter Klasse an. Interessant ist, dass Franziskus sich vorstellen kann, die drei Dimensionen des Priesteramts aufzuteilen. Die Frage, die sich dann sofort stellt, ist, ob das auch für andere Kontexte möglich ist. Etwa wenn man auf die Frage möglicher Ämter für Frauen blickt. Der Papst hat in dieser Richtung nichts gesagt. Es ging ihm allein um die Frage der Ausnahmen vom Zölibat in bestimmten Situationen für verheiratete Männer. Er ging dabei von dem Gedanken Lobingers aus, „die Kirche macht die Eucharistie und die Eucharistie macht die Kirche“. Wenn aber keine Eucharistie gefeiert werden kann, was dann? Könnte dann diese spezielle Übertragung des „munus sanctificandi“ eine Lösung sein? Das beinhaltet die Berechtigung der Feier der Eucharistie, der Spendung des Sakraments der Versöhnung sowie der Krankensalbung. Jetzt sind die Theologen an der Reihe. Der Ball liegt im Spielfeld.

Missbrauchsgipfel realistisch sehen

Die Erwartungen an den Missbrauchsgipfel Ende Februar sind, so Papst Franziskus, zu hoch. Bei dem Treffen werde es zunächst einmal darum gehen, auf weltweiter Ebene ein Bewusstsein für das „Drama“ zu schaffen. Deshalb werde es auch Zeugnisse von Betroffenen geben. Daneben soll es ganz konkret darum gehen, was im Falle von Missbrauch zu tun ist. Einige Bischöfe hätten das Problem noch „nicht gut verstanden“. Genau in dieser Ungleichzeitigkeit liegt ein großes Problem bei dem bevorstehenden Gipfel. Während in Ländern wie den USA, Irland, Deutschland, Australien oder Chile bereits einiges an Aufarbeitung passiert ist und die Prävention verbessert wurde, sieht es bei einem ganz großen Teil der Bischofskonferenzen weltweit ganz anders aus. Daher ist aus römischer Perspektive ein wichtiges Ziel, dass nach dem Gipfel überall das Problem erkannt und entsprechend gehandelt wird. Für Deutschland und eine Reihe anderer Länder wird das aber zu wenig sein.

Angesprochen auf die radikalen Formulierungen beim Kreuzweg in Panama zur Abtreibung ließ sich Franziskus nicht darauf ein, sich zu diesen Aussagen zu positionieren. Er betonte, dass die Barmherzigkeit natürlich auch für die Frauen gelte, die abgetrieben hätten. Auch wenn es eine besondere Situation sei. Denn es gehe nicht einfach nur darum zu vergeben, sondern darum eine Frau zu begleiten, die sich bewusst geworden sei, dass sie abgetrieben hat. Franziskus machte deutlich, dass ihm bewusst ist, welches „schreckliche Drama“ eine Abtreibung für Frauen bedeute. Er empfahl, dass sich die Frauen mit dem abgetriebenen Kind auseinandersetzen und versöhnen sollten. „Ich rate oft, wenn sie weinen und diese Angst haben: Dein Kind ist im Himmel, sprich mit ihm, sing ihm das Wiegenlied, das du ihm nicht singen konntest“, sagte das Kirchenoberhaupt. „Darin liegt der Weg der Versöhnung zwischen der Mutter und ihrem Kind.“ Deshalb habe er die Möglichkeit gegeben, dass jeder Priester in der Beichte im Falle einer Abtreibung die Absolution erteilen könne. Denn Franziskus sieht den Ort für diese aus seiner Sicht oft notwendige Begegnung zwischen Mutter und Kind im Beichtstuhl, besser würde man vermutlich sagen in der geistlichen Begleitung.

Franziskus sprach sich für Sexualerziehung an Schulen aus. Sexualität sei „eine Gabe Gottes, um zu lieben“ und kein Monster. Diese Erziehung müsse aber „objektiv“ geschehen und dürfe nicht zu einer „ideologischen Kolonisation“ werden. Idealerweise wäre der Ort der Sexualerziehung in der Familie. Weil das aber aus unterschiedlichen Gründen oft nicht möglich sei, müsse die Schule einspringen. Hintergrund der Frage war die hohe Zahl von Schwangerschaften junger Frauen in Zentralamerika. Gegner der katholischen Kirche machen diese dafür mitverantwortlich, weil sie gegen Sexualerziehung sei.

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Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.

13 Kommentare

  • neuhamsterdam
    28.01.2019, 19:23 Uhr.

    „Hintergrund der Frage war die hohe Zahl von Schwangerschaften junger Frauen in Zentralamerika. Gegner der katholischen Kirche machen diese dafür mitverantwortlich, weil sie gegen Sexualerziehung sei.“
    Das müsste sich doch statistisch belegen lassen.
    Es gibt auch Zahlen zu lesen, die sagen, dass in Gebieten in Afrika, in denen die Katholische Kirche verbreitet ist, die Geburtenrate gemässigter ist als in anderen Teilen.

  • Silvia
    28.01.2019, 20:50 Uhr.

    Zwei – Klassen – Priestertum, das war mein erster Gedanke, und ein Zwei – Klassen – Priestertum fände ich grundsätzlich nicht gut.

    Wichtiger aber als die Frage der Kompetenzen ist für mich die Frage der theologischen Ausbildung. Theologisch halbgebildete Priester fände ich schrecklich, weil sie viel Schaden anrichten könnten.

    Andererseits haben wir in Deutschland und wohl auch in Österreich hervorragend ausgebildete Pastoralreferenten/innen mit Universitätsabschluss, die heute schon teilweise priesterliche Aufgaben wahrnehmen wie Predigtdienst, Beerdigungen und geistliche Begleitungen. Die seelsorgerlichen Kompetenzen dieser gut ausgebildeten Laientheologen zu erweitern, wäre eine vernünftige Lösung für den deutschen Sprachraum.

    Allerdings würde sich dann ganz massiv die Frauenfrage stellen, denn die Pastoralreferentinnen sind genauso gut ausgebildet wie ihre männlichen Kollegen und haben bis jetzt die gleichen Kompetenzen.

    In Deutschland haben wir auch noch Gemeindereferenten/innen mit Fachhochschulstudium, meines Wissens nach mit Schwerpunkt Religionspädagogik, aber in der Praxis üben die auch alle möglichen seelsorgerlichen Aufgaben aus, kaum anders als die Pastoralreferenten.

    Bei uns müsste man also nicht auf theologisch wahrscheinlich weniger gut ausgebildete Männer zurückgreifen.

    Last not least haben wir auch noch unsere ständigen Diakone, die ohnehin schon zum Klerus gehören. Hinsichtlich deren seelsorgerlichen Kompetenzen gäbe es auch noch Luft nach oben.

    Was ich damit sagen will, wir hier hätten geeignetes Personal, in anderen Ländern und Erdteilen sieht es wieder anders aus.

    Deshalb müsste man dann regionale Lösungen schaffen.

    • Alberto Knox
      29.01.2019, 14:20 Uhr.

      das mit den theologisch halbgebildeten priestern sehe ich genauso! sehr richtig. man braucht bloß die folgen der höllenpredigten von jean-marie vianney dazu anschauen.

      auch sehr richtig, regionale lösungen zu finden.

  • Suarez
    29.01.2019, 8:14 Uhr.

    Die Trennung der drei munera ist ein interessanter Vorschlag!
    Einige Bemerkungen:
    1) Die Lehre von den drei munera Christi kam in den katholischen Bereich erst durch die Vermittlung von Johannes Calvin zurück.
    2) Das Prozedere, das der Papst vorschlägt, ist bewährt: Als in der Stadt Rom nicht mehr alle Gläubigen am Bischofsgottesdienst teilnehmen konnten, versammelten sie sich anfangs unter Leitung von Presbytern zu Wortgottesdiensten. An deren Ende kam ein „berittener“ Diakon mit einem Fragment des eucharistischen Brotes aus dem Bischofsgottesdienst. Durch Kontaktkonsekration (!) wurde bereitgestelltes Brot und Wein geheiligt, so dass es der Presbyter, der weder das eucharistische Hochgebet sprechen noch predigen durfte, der Gemeinde austeilen konnte.
    Solch eine Praxis erwies sich auf Dauer nicht als stimmig; also gestand man den Presbytern als erstes – wohl zwischen 300 und 450 das munus sacrificandi, sprich: das Hochgebet zu sprechen, zu. Und bis um 700 folgte auch das Predigtrecht (also das munus docendi).
    3) Das vom Papst vorgeschlagene Prozedere zeigt: Rom macht endlich ernst, dass das Recht der Gemeinde auf die sonntägliche Eucharistie unendlich viel höher und gewichtiger ist als das Recht der Kirche (das es sehr wohl gibt!) darauf, die Zugangsbedingungen zum Amt zu regeln. Ersteres ist göttlichen, zweiteres menschlichen Rechtes. Der Zölibat ist würdig und recht – aber er ist eine quantité négligeable vor dem Recht der Gemeinde auf die Eucharistie. Gut so. Hier wird die Sakramententheologie endlich vom Kopf auf die Füße gestellt.
    4) Die Theologen sind dran. – Sie sind schon lange dran. Bischöfe und vor allem die beiden letzten Päpste haben sie aber schlicht allzu lange ignoriert, weil die Ergebnisse ihres Nachdenkens nicht gepasst haben. Man mag es dem Papst nachsehen, dass er seine Verwaltung und v.a. seinen Vorgänger vor dem berechtigten Vorwurf der Ignoranz schützen will.

    • neuhamsterdam
      29.01.2019, 19:16 Uhr.

      Heute habe ich Lk 6,5 gelesen, da heisst es, dass der Menschensohn als Herr auch über den Sabbat darüber bestimmen kann, was an diesem Tag geschehen darf.
      Vorausgegangen war die Situation, als die Jünger am Sabbat durch das Weizenfeld gingen und reife Körner assen. Jesus verweist auf David, der mit seinen Gefährten die Schaubrote im Tempel gegessen hat, was nach den Regeln nur die dortige Priesterschaft durfte.
      Von den Worten Jesu „tut dies zu meinem Gedächtnis“ wird seit vielen Jahrhunderten abgeleitet, dass – mindestens – sonntäglich die Eucharistie zu feiern sei, welche Worte ursprünglich auf ein jährlich stattfindendes Fest bezogen war.
      Wiederum darauf baut aktuell die Argumentation auf, dass der Zölibat gelockert werden müsse, um Gemeinden durch wieder genügend dafür Geweihte die regelmässige Feier der Eucharistie zu ermöglichen.
      Auch der Verkündigungsauftrag lautete doch lediglich: „Geht hinaus in die Welt und macht alle Menschen zu meinen Brüdern.“ Das war der Auftrag.
      Zu was ist das endlich kumuliert? Zum festgefügten unhinterfragbaren Pfarrbrief, welcher sich an Gewohnheiten der Menschen orientiert.
      Gelegentlich stelle ich mir die Spannweite vor, von dem was die Menschen damals am Wegesrand genau erlebt haben, als sie das in den Evangelien Beschriebene beobachtet haben, gegenüber den Auswirkungen dessen auf das Verhalten – einschliesslich des rituellen Verhaltens – der Kirchenmitglieder in unseren Tagen.
      Kein Häkchen der Schrift wird vergehen. Der Beitrag „Suarez 29.01.2019, 8:14 Uhr.“ belegt aber, dass manches als Althergebrachtes und Immerschon Dargestellte bereits im Wandel war und damit auch nicht ewig sein kann. Die menschliche Lebensspanne von einigen Jahrzehnten drängt einem nur diesen Eindruck des Langewährenden auf. Von dem Eigentlichen wird kein Häkchen vergehen. Das Übrige wird sogar sehr vergehen – heisst es.

  • Silberdistel
    29.01.2019, 9:11 Uhr.

    Dieser Rat des Pontifex: „Dein Kind ist im Himmel, sprich mit ihm, sing ihm das Wiegenlied, das du ihm nicht singen konntest“ wird in öffentlichen Medien als ´skurril´ bezeichnet. Natürlich in Verdrängung darüber, das nicht nur der Lebenswille eines neuen Menschen aktiv gebrochen wurde, sondern auch der Wille des Alleinen Gottes, das dieser Mensch leben sollte.
    Ein Lied mit hoher emotionaler und letztlich spiritueller Schwingung, wie das eines Wiegenliedes, kann deshalb durchaus versöhnlich sein. Nicht zuletzt für die Frauen, die sich nach dem Abbruch ein Leben lang den Vorwurf machen eine Mörderin zu sein, obwohl ihnen von dritter Seite niemand diesen Vorwurf machte.

    • Micaela Riepe
      29.01.2019, 12:44 Uhr.

      „Nicht zuletzt für die Frauen …“ Ja, nur für die. Alle Anderen, zu denen ich auch zähle, fassen sich an den Kopf.

    • Micaela Riepe
      29.01.2019, 12:59 Uhr.

      Ergänzung: Und natürlich ist es für die Frauen, die so empfinden aufgrund der Jahrhunderte langen Gehirnwäsche durch die katholische Kirche, ein bemerkenswert sensibler, inniger Rat, dann hilft es wirklich. Wenn sie sich denn befreien können und durch diese Praxis nicht in den Schuldgefühlen stecken bleiben, dann wäre es spiritueller und geistlicher Missbrauch. An diesem Beispiel wird deutlich, wie fließend die Grenzen sind.

      • Silberdistel
        30.01.2019, 9:35 Uhr.

        Micaela Riepe
        29.01., 12:59 h
        Mit Sicherheit hat die rk-Kirche in der Vergangenheit jede Menge Schuldbewußtsein in die Köpfe von Menschen transportiert und damit ein Gottesbild kreiert, das eher die Furcht vor dem Purgatorium vermittelte, als die „Frohe Botschaft“. Jene „Frohe Botschaft“, die mE auch einen gesunden Egoismus rechtfertigt. Der allerdings auch seine Begrenzung in der Beachtung des Nächsten findet.
        Eine werdende Mutter ist nunmal per Faktum von der Natur ausgesehen einen Nächsten in sich in diese Welt zu tragen, ob man das nun gutheißen will oder nicht. Jedenfalls endet mit der Schwangerschaft, oder der in Aussicht stehenden Vaterschaft für den Mann, die Verantwortung nur für sich selbst par Entschluß der Natur. Das wird unausweichliches Loslassen der Verantwortung nur für sich selbst bedeuten. Kann aber auch eine ganz besondere Chance darstellen, von der vielleicht nur Eltern wissen. Oder bedeutet beides, wenn man an eine höhere Instanz glaubt. Eine uns nicht einsehbare Instanz, deshalb heißt es ja auch Glauben; die allerdings offensichtlich möchte, das ein werdender Nächster unter genau diesen Umständen seiner in Aussicht stehenden Geburt, leben soll.
        Die Gesetze des säkularisierten Staates sehen das ja ähnlich, wennauch nicht genauso weitreichend. Von Schuld an einem Schwangerschaftsabbruch würde ich auch nicht sprechen wollen. Eher von Versagen, das im real existierenden Leben wie so oft stattfindet, an der Aufgabe oder der möglichen Chance.

  • neuhamsterdam
    30.01.2019, 20:33 Uhr.

    „Angesprochen auf die radikalen Formulierungen beim Kreuzweg in Panama zur Abtreibung ließ sich Franziskus nicht darauf ein, sich zu diesen Aussagen zu positionieren.“
    Dazu kann man denken was man will. Es stimmt. Wie es die Sprecher des britischen Königshauses auszudrücken pflegen, der Palast weder bestätigt diese Frage noch dementiert er diese. Der Papst war wohl in einer ähnlichen Situation wie Elizabeth II., die bei der jährlichen Thronrede den von der jeweiligen Regierung verfassten Text vorlesen soll.
    „sondern darum eine Frau zu begleiten!
    Wenn etwas dauert, wird damit auch oft Geld verdient.
    „Franziskus machte deutlich, dass ihm bewusst ist, welches „schreckliche Drama“ eine Abtreibung für Frauen bedeute.“
    Man steht wie vor einem Brett. Wenn es denn tatsächlich ein „schreckliches Drama“ ist, dann… folgt daraus Schadensbegrenzung oder genauer der Versuch dieses Drama (an dem durchaus auch Geld verdient wird) erträglicher für Frauen und damit auch für die Gesellschaft zu gestalten. Wie schwierig ist es folglich bei liberalem Abtreibungsrecht für Männer von ihrer Partnerin oder von Eltern einer erwachsenwerdenden Tochter diesen vermeintlich einfacheren Weg zu fordern, wenn es doch diese Möglichkeiten gibt. Eindeutig: Männer und Eltern sind auch Opfer, das wird nur verschwiegen und vertuscht.
    „Diese Erziehung müsse aber „objektiv“ geschehen“
    Das richtige Bewusstsein. Aber um eine Fragestellung wird man wohl oder übel nicht herumkommen: „Tiiiiena, watt kosten die Kondoooomeee???“ Schon wieder ein Satz in dem Geld vorkommt – diesmal explizit. Und wenn die Kondome bezahlt sind, ist hier auch der Einstiegspunkt für die diversen Helferangebote sozialer und medizinischer Art.
    Heute habe ich eine interessante Selbstdarstellung aus dem Bayerischen Wald (war mal Zonenrandgebiet), dort gab es „Bettler, arme Leute und die die gar nichts hatten“. Eine solche Lebensweise entspricht doch eher dem franziskanischen Ideal und dem Bild der armen Kirche für Arme als die Jugend in Kondommanagement zu unterrichten, denn letztendlich ist genau das damit verbunden und läuft darauf hinaus. Wer Kondome hat, ist zumindest nicht mehr (ganz) arm und hat zudem die Schwierigkeit, das Zeug auch wieder loszuwerden. Ein weites Feld um beeindruckende Opfersituationen zu konstruieren von einer Überzahl von Misthaufen und mangelnder Erschliessung durch Ver- und Entsorgungsfahrzeuge, aber nach der Öffnung der Grenze nach Tschechien ähm Böhmen hat sich der Entwickungsstatus der ostbayerischen Landkreise schon wesentlich verbessert. Damit ist wohl das Geschäftsmodell mit der Verhütung auch in den früheren Fördergebieten gesichert.
    „Sexualität sei „eine Gabe Gottes, um zu lieben“ und kein Monster.“
    Johannes, „der Jünger, den Jesus liebte“ war ein netter Kerl. Man ahnte es. Wenn es anders gewesen wäre, hätten es die Evangelien überliefert.

  • neuhamsterdam
    30.01.2019, 21:10 Uhr.

    „zu meinen Brüdern“ Das war etwas apokryph.
    vgl. Mt 28,19-20
    19 Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
    20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

    • Wanda
      31.01.2019, 17:57 Uhr.

      Man kann es ganz einfach auf den Punkt bringen:
      „Hüpfen auf der Stelle“, d.h. keine wirklich feststellbare Bewegung weg von den altbekannten Positionen, egal um was es sich auch immer handelt. Weder nach vorn noch zu den Seiten. Nur Reden um den heissen Brei, wie wir es aus der weltlichen Politik auch gewohnt sind.
      Offensichtlich darf man schon froh darüber sein, dass es wenigstens nicht rückwärts geht wie bei Wojtyla und Ratzinger…

  • bernardo
    31.01.2019, 22:26 Uhr.

    Ich habe viel Kritisches über Franziskus geschrieben, aber dass er im Fall Venezuelas Zurückhaltung übt, statt wie unsere westlichen Regierungen, Benzin ins Feuer zu gießen, finde ich richtig. Ich hoffe für Venezuela auf eine friedliche, politische Lösung von „innen“ und nicht von „außen“.

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