Tebartz-van Elst die Nächste
Die Causa Limburg geht in die nächste Runde. Nach der Entscheidung des Papstes und der Veröffentlichung des Prüfberichts der Bischofskonferenz äußerte sich nun Bischof Tebartz-van Elst in einer schriftlichen Erklärung. Darin weist der 54-Jährige die Vorwürfe gegen ihn zurück und lastet die Hauptschuld dem ehemaligen Generalvikar Franz Peter Kaspar an. Selbst wenn Kaspar eine Mitschuld an dem Kommunikations- und Finanzdesaster rund um den Bau auf dem Limburger Domberg tragen sollte, übersieht Tebartz-van Elst, dass er als Bischof den Generalvikar ins Amt berufen hat und jederzeit frei gewesen wäre, ihn zu entlassen.
Die Stellungnahme wurde gestern Abend von der ehemaligen Pressesprecherin des Bischofs, Eva Demmerle, verschickt. Sie ist nicht von Tebartz-van Elst unterzeichnet. Aus dem vierseitigen Papier geht hervor, dass er es nicht als seine Aufgabe als Bischof ansah, sich um Verwaltungsfragen zu kümmern. Zudem sei er kein Fachmann für kirchliche Verwaltung und habe diese Aufgaben Generalvikar Kaspar überlassen. Eigenartig wirkt sein Verweis darauf, dass er Kaspar im September 2009 „nicht zuletzt auf den ausdrücklichen Rat meines Vorgängers im Bischofsamt, Bischof em. Dr. Franz Kamphaus, hin“ zum Generalvikar berufen habe.
Mit Sicherheit muss nach den Ergebnissen des Berichts der Prüfkommission, die den ehemaligen Limburger Bischof schwer belasten, dieser die Möglichkeit haben auch öffentlich Stellung zu beziehen. Die vorliegende Erklärung dürfte allerdings nicht der geeignete Weg sein, um auch dem Willen des Papstes Rechnung zu tragen, der gestern bei der Bekanntgabe seiner Entscheidung den Wunsch mitteilen ließ, dass Klerus und Gläubige im Bistum Limburg „in ein Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung“ zurückfinden sollten.
Am Freitag wird Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst Papst Franziskus in Rom treffen.