Franziskus und der Kommunionstreit
Nun hat sich Papst Franziskus also doch selbst öffentlich zur Diskussion um die Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz zum Kommunionempfang von nichtkatholischen Ehepartnern in konfessionsverschiedenen Ehen geäußert. Auch wenn seine Antwort bei der fliegenden Pressekonferenz am Donnerstagabend nicht alle Fragen klärt, sind doch klare Tendenzen zu erkennen. Gleich zweimal bezeichnete er die Studien, die dem Papier zugrunde liegen als „gut gemacht“. Er verteidigt das Anliegen, das die große Mehrheit der Bischöfe mit dem Papier verbindet, in Ausnahmesituationen einen Kommunionempfang zuzulassen, gegen die Kritik vor allem aus konservativen Kreisen, am Ende würden alle zugelassen. „Es ist ein restriktives Dokument. Es war nicht ‚öffnen für alle‘, nein.“ Zuvor hatte er bereits klargestellt: „Was die Bischöfe wollten, ist, mit Klarheit zu sagen, was im Kodex steht.“ Unklar ist nach der Pressekonferenz allerdings weiterhin, wie es weitergeht. Während die Worte des Papstes nahelegen könnten, als wären weiter die deutschen Bischöfe am Zug, ist es auch Fakt, dass drei vatikanische Dikasterien, in enger Abstimmung untereinander, an einem Papier in der Frage arbeiten.
Bedenken nicht nur aus dem Vatikan
Die Journalisten fragen, der Papst antwortet. Das ist mittlerweile Routine. Zwar betonte Franziskus gleich zu Beginn des Treffens auf dem Rückflug von Genf nach Rom, dass er nach dem anstrengenden Tag müde sei, aber er stehe für Fragen zu Verfügung. Für die Antwort zum Kommunionstreit nahm er sich Zeit. Er bestätigte, dass der Brief von Erzbischof Ladaria, dem Chef der vatikanischen Glaubenskongregation, in Abstimmung mit ihm verfasst worden war. Ladaria hatte Ende Mai in einem Schreiben an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erklärt, dass die Handreichung noch nicht „reif für eine Veröffentlichung“ sei, weil sie „eine Reihe von Problemen von erheblicher Relevanz aufwirft“.
Franziskus stellt nun eine „Orientierung“ in Aussicht, die es dann jedem einzelnen Bischof ermöglichen soll, die strittige Frage im Sinne des Kirchenrechts für sein Bistum zu lösen. Unklar ist allerdings, wer diese Orientierung nun erarbeitet. Nach einem Treffen mehrerer Vertreter der Bischofskonferenz, Kritiker und Befürworter der Handreichung, mit Vertretern des Vatikans Anfang Mai im Vatikan hieß es noch, die deutschen Bischöfe sollten noch einmal an die Arbeit und eine möglichst einmütige Lösung finden. Der Ladaria-Brief von Ende Mai legt allerdings nahe, dass der Vatikan die Sache nun doch an sich zieht. Das könnte unter anderem daran liegen, dass in Rom von unterschiedlichsten Seiten Bedenken gegen eine Regelung im Sinne des deutschen Papiers vorgebracht wurden. Dazu gehören unter anderem die katholischen Bischöfe Skandinaviens, aber auch Vertreter der Orthodoxie. Allerdings muss man dazu auch bedenken, dass außer den deutschen Bischöfen und dem Vatikan niemand den Entwurf der Handreichung kennt. Jenseits dieses Kreises gibt es nur die Dinge, die von den Medien kolportiert werden. Und da findet seit einigen Wochen ein von vielen Interessen geleitetes Schauspiel statt, das nicht gerade zur Versachlichung der Debatte beiträgt.
Was sagt das Kirchenrecht?
Liest man die Antwort des Papstes in der Pressekonferenz, kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass Franziskus sich weniger an dem Inhalt des Papiers stört, als an formalen Dingen. Er sieht die Kompetenz für die Entscheidung in dieser Frage nicht bei der Bischofskonferenz, sondern beim einzelnen Bischof. Wirft man allerdings einen Blick in den Codex, wird dort durchaus auch den Bischofskonferenzen in der Frage eine Kompetenz zugestanden. Die Worte des Papstes von gestern sind daher an dieser Stelle etwas unscharf. Das liegt allerdings auch in der Natur der Sache. Es handelt sich hier nicht um eine ausgefeilte Antwort auf eine vorher eingereichte Frage; sondern Franziskus antwortet spontan. Trotz mancher Unschärfe steckt aber dennoch eine Botschaft in der Antwort. Das Anliegen teilt der Papst; die Grundlagen für das Papier sind „gut gemacht“; es geht ihm, den Bischöfen und dem Kirchenrecht um „besondere Fälle“, nicht um eine allgemeine Zulassung. Und, darauf legt das Kirchenoberhaupt wert: „Es gab kein Bremsen, nein. Es ging darum, die Sache auf den richtigen Weg zu bringen.“
Im Vatikan sind nun die Glaubenskongregation, der Justizrat und der Ökumenerat mit der Sache befasst. Bis Ende des Jahres könnte ein Ergebnis der gemeinsamen vatikanischen Beratungen vorliegen. Was die deutschen Bischöfe jetzt machen, werden die Ordinarien Anfang nächster Woche bei der Sitzung des Ständigen Rats in Berlin diskutieren. Klar ist im Moment nur, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis eine Lösung kommt. Nach den Einlassungen des Papstes von gestern deutet alles darauf hin, dass es eine Orientierungshilfe geben wird, die dann jeder einzelne Bischof für sein Bistum umsetzen kann. Allerdings kann es nicht im Sinne des Papstes sein, dass es am Ende innerhalb eines Landes einen Flickenteppich in dieser Frage geben wird. Daher könnte es doch darauf hinauslaufen, dass sich innerhalb des dann neu vom Vatikan abgesteckten Rahmens, die Bischöfe eines Landes über den Umgang verständigen – ähnlich wie bei der Frage des Sakramentenempfangs für wiederverheiratete Geschiedene nach dem Dokument Amoris laetitia.
Ob es dem Bild der katholischen Kirche wirklich schadet, dass diese Diskussionen nun in die Öffentlichkeit gelangt sind, darf bezweifelt werden. Eher schadet die Art und Weise der Diskussion. Der Papst verwies gestern Abend übrigens selbst auf seinen Besuch in der evangelischen Christuskirche in Rom im November 2015. Seine Antwort von damals möchte er genau im Sinne des Kirchenrechts verstanden wissen. Damals hatte er auf die Frage einer evangelischen Ehefrau, wann sie mit ihrem katholischen Ehemann gemeinsam die Kommunion empfangen könne geantwortet: Sie solle die Worte des Apostels Paulus bedenken, der gesprochen habe vom einen Glauben, der einen Taufe und dem den Herrn. Schließlich solle sie den Herrn bitten und dann weitergehen. Diese Antwort hatten seinerzeit viele in die Richtung gedeutet, dass der Papst, der damals auch sagte, er habe keine Autorität, in dieser Frage zu entscheiden, das Ganze in die Gewissensverantwortung der Betroffenen verweist. Jetzt heißt es, Geduld haben und abwarten. Verbale Gefechte helfen nicht weiter. Die Diskussion eignet sich auch nicht dafür, Franziskus plötzlich „doch“ als reaktionären und konservativen Papst zu brandmarken. Es wurden in dem vorliegenden Fall von den handelnden Personen Fehler gemacht, die jetzt dazu führen, dass bei der vorliegenden Arbeit auch viele Späne fallen. Es gilt Ruhe zu bewahren und sachlich zu diskutieren.
Die Antwort im Wortlaut
Hier die Antwort des Papstes in einer Übersetzung der Katholischen Nachrichtenagentur:
Frage: Heiliger Vater, Sie sprechen oft über konkrete Schritte in der Ökumene. Heute haben Sie zum Beispiel noch einmal gesagt: «Sehen wir das, was konkret machbar ist, statt uns durch das entmutigen zu lassen, was nicht getan werden kann.» Nun haben die deutschen Bischöfe in jüngster Zeit beschlossen, einen Schritt zu gehen. Und nun fragen wir uns, warum Erzbischof Ladaria einen Brief geschrieben hat, der ein bisschen wie eine Notbremse erscheint. Nach dem Treffen am 3. Mai hieß es doch, die deutschen Bischöfe sollten dazu eine möglichst einmütige Lösung finden. Welche werden die nächsten Schritte sein? Wird ein Eingriff des Vatikan zur Klärung notwendig sein, oder sollen die deutschen Bischöfe eine Einigung finden?
Antwort Papst Franziskus: Gut. Das ist keine Neuigkeit, denn der Kodex des Kirchenrechts sieht vor, wovon die deutschen Bischöfe sprachen: die Kommunion in besonderen Fällen. Und sie haben das Problem der Mischehen betrachtet: ob dies möglich ist oder nicht. Der Kodex sagt aber, dass der jeweilige Bischof einer Ortskirche – dieses Wort ist wichtig: Ortskirche, wenn er Diözesanbischof ist – dieses Anliegen zu regeln hat: Es liegt in seinen Händen. Dies steht im Kodex.
Die deutschen Bischöfe, da sie sahen, dass der Fall nicht klar war und dass einige Priester Dinge taten, mit denen der Bischof nicht einverstanden war, wollten dieses Thema vertiefen und haben diese Studie gemacht, die – ich will nicht übertreiben – eine Studie war von mehr als einem Jahr; ich weiß es nicht genau, aber mehr als ein Jahr – gut gemacht, gut gemacht.
Und diese Studie ist restriktiv: Was die Bischöfe wollten, ist, mit Klarheit zu sagen, was im Kodex steht. Und auch ich, der sie gelesen habe, sage: Es ist ein restriktives Dokument. Es war nicht «öffnen für alle», nein. Es war eine gut durchdachte Sache, im Geiste der Kirche. Und sie wollten es für die lokale Kirche tun: nicht für die Ortskirche. Das wollten sie nicht. Die Sache ging so weit, dass sie gesagt haben, es sei für die Deutsche Bischofskonferenz. Und da gibt es ein Problem, weil der Kodex das nicht vorsieht.
Er sieht die Zuständigkeit des Diözesanbischofs, nicht aber die der Bischofskonferenz vor. Warum? Weil etwas, das von einer Bischofskonferenz genehmigt wurde, sofort allgemein wird. Und das war die Schwierigkeit der Diskussion: nicht so sehr der Inhalt – aber dies. Sie haben das Dokument geschickt; dann gab es zwei oder drei Treffen für einen Dialog und zur Klärung. Und Erzbischof Ladaria schickte diesen Brief, aber mit meiner Erlaubnis – er tat es nicht allein. Ich sagte ihm: «Ja, es ist besser, einen Schritt vorwärts zu machen und zu sagen, dass das Dokument noch nicht reif ist.» Das war es, was im Brief stand – und dass man die Angelegenheit noch vertiefen müsse. Dann gab es ein weiteres Treffen, und schließlich werden sie die Sache studieren.
Ich glaube, dies wird ein orientierendes Dokument werden, denn jeder der Diözesanbischöfe kann das tun, was das Kirchenrecht bereits zulässt. Es gab kein Bremsen, nein. Es ging darum, die Sache auf den richtigen Weg zu bringen.
Als ich die lutherische Kirche von Rom besuchte, wurde eine solche Frage gestellt; und ich habe im Geiste des Kodex des Kirchenrechts geantwortet – den Geist, nach dem sie (die Bischöfe) nun suchen. Vielleicht gab es da nicht die richtige Information zur richtigen Zeit. Es gibt ein bisschen Verwirrung, aber so ist das. In der Ortskirche (dem Bistum) erlaubt es der Kodex; in der lokalen Kirche nicht, weil es allgemein wäre. Das ist es.
Nachfrage: Die lokale Kirche ist die Konferenz?
Antwort Papst Franziskus: … ist die Konferenz. Aber die Konferenz kann studieren und den Bischöfen Orientierungshilfen geben, wie sie mit speziellen Fällen umgehen können. Danke.
64 Kommentare
Man muss auch sehr deutlich sagen: Es ist nicht nur unfreundlich, sondern gemein-intrigant, wenn ein vertrauliches Dokument just an ein rechtskatholisches Portal weitergeleitet wird. Da der Ladariabrief nur der Glaubenskongregation und den Bischöfen weitergeleitet wurde, die Bischöfe aber, die sich FÜR die Handreichung ausgesprochen haben, wohl kaum selbst beschädigen wollen, ist immerhin eines klar: Einmal wurde das Dokument offenbar in Rom selber (und man darf vermuten von Vertrauten von Kardinal Müller) weitergegeben, und zwar an den üblen Sandro Magister, und das zweite Mal von einem der sieben (in meinen Augen ziemlich miesen) Bischöfen. Da der Regensburger Voderholzer wohl die besten connections zu diesem wirklich bösartigen kath.net hat, gehe ich bis auf weiteres davon aus, dass er das Dokument weitergeleitet hat. Und das, obwohl er dem Papst Gehorsam versprochen hat!
„unfreundlich“, „gemein-intrigant“,“rechtskatholisches“,“üblen“, „ziemlich miesen“, „bösartigen“
Interessant diese Diktion. Daneben fallen die Spekulationen – etwa, dass ein Vertrauter Kardinal Müllers den Brief an den „üblen“ Magister weitergeleitet hat oder dass Bischof Voderholzer ihn an das „rechtskatholische Portal“ (linkskatholisch wäre vermutlich kein Problem […]*) gar nicht mehr auf.
*Der Beitrag wurde wegen des Verstoßes gegen die Netiquette editiert.
Haben Sie auch argumentativ was vorzubringen? Spekulationen sind das gewiss nicht.
„und man darf vermuten“ … „gehe ich bis auf weiteres davon aus,“
@ Novalis: Ach nein, das sind keine Spekulationen? Warum vermuten Sie dann, warum gehen Sie dann bis auf Weiteres davon aus?
haben sie auch nur ein gegenargument? mich hat das überzeugt. ich vermute schon länger einen dieser sieben als kath.net-zuträger!
Sie zeigen immer mehr Ihre konservative Einstellung, die ich aufgrund meiner eigenen Lebenserfahrung, meines eigenen durch Studium und Lesens erworbenen Wissens nicht nachvollziehen kann.
Ich finde es auch erschreckend, dass es immer wieder Menschen gibt, die meinen etwas „Gutes“ zu tun, indem sie Dinge, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind, mehr oder weniger laut hinausposaunen.
Ansonsten – obwohl selber nicht betroffen – hoffe ich, dass sich die Bischöfe schnell im Sinne des Papstes einigen.
„Sie zeigen immer mehr Ihre konservative Einstellung, die ich aufgrund meiner eigenen Lebenserfahrung, meines eigenen durch Studium und Lesens erworbenen Wissens nicht nachvollziehen kann.“
@ Brigitta: Warum sollte eine konservative Einstellung weniger nachvollziehbar sein. Ich denke, gerade Lebenserfahrung führt zu einer eher konservativen Einstellung. Aber egal. Fällt Ihnen nicht auf, wie die progressiven Protagonisten hier im Blog einer einfachen Schwarz-Weiß-Dichotomie frönen. Die Konservativen sind allesamt Lügner, Bösartige, Verschwörer. Ich würde umgekehrt nicht so argumentieren. Es gibt Leute, mit denen ich im Grundsätzlichen nicht übereinstimme (zum Beispiel mit Ihnen), denen ich aber die Ehrenhaftigkeit ihrer Motive nicht abstreiten würde.
Das mit der konservativeren Einstellung stimmt für mich nicht. Meine Einstellung wird immer weiter, je älter ich werde, je besser ich mich informiere – z.b. über die Befreiungstheologie und ihre verschiedenen Ausprägungen oder auch über die ökumenischen Fragen ….
wie sagte einer meiner schüler so schön: er wisse nicht, wie man als denkender mensch konservativ sein kann…
Nachdem ich eine extrem konservative sogenannt katholische Seite zur Information regelmäßig überfliege, manchmal auch einen einzelnen Artikel überfliege, bin ich mir ziemlich sicher, dass viele Ihrer sogenannten Argumente zumindest dieser Seite sehr nahestehen. Diese Seite sieht sich aber in Opposition zum derzeitigen Papst und seinen Neuerungsversuchen, die die Kirche wieder näher an das Evangelium heranführen will (Armut, Universalität, …) und auch den Abschlussdokumenten des Konzils wieder Recht verschaffen will. Ich sehe aber gerade im Tun und Wirken dieses Papstes eine Chance, dass die Kirche im 21. Jahrhundert mit Veränderungen, die die des 19. Jahrhunderts noch übersteigen werden, ankommt und nicht wie im 19. Jahrhundert einen Großteil der Menschen verliert – damals waren es die Industriearbeiter und ihre Familien, die von der Kirche weitestgehend im Stich gelassen wurden, heute sind es die Armen bei uns und allen Erdteilen.
Konservativ im negativen Sinn ist aber auch die Forderung, dass die alten Kardinalssitze auch solche bleiben müssen anstatt es zu begrüßen, dass mehr und mehr Katholiken der ganzen Welt im Kardinalskollegium vertreten sind. Auch im frühen Christentum war es nicht viel anders als fränkische Bischöfe Kardinäle wurden.
Brigitta
24.06.2018, 16:54 Uhr.
Ist „konservativ“ jetzt schon ein Schimpfwort?
In meinen Augen schon, immer dann, wenn es darum geht, Vergangenes festhalten zu wollen, weil man Angst vor dem neuen hat, …
angesichts dessen, was DIESE konservative als gedankengebäude haben, JA.
Die Namen hätten Sie nicht unbedingt erwähnen müssen, aber ansonsten kann ich Ihnen nur Recht geben
Die Frage ist wie weit die Kirche, bzw. ihre Repräsentanten in persona, ihre Kompetenz und Autorität in der Beziehung von Mensch zu Gott und umgekehrt, denn ausdehnen will, respektive schon hat. Eine Beziehung, welche eine ganz persönliche, ja intime ist. Denn letztlich wird der Mensch ja selbst verantwortlich sein für sein gelebtes Leben und nicht die Kirche(n), oder deren Repräsentanten, gem. Offb 20,11-15.
Sicher ist es vorteilhaft wenn die Kirche(n) dem Menschen die Struktur und Administration zur Verfügung stellt, die für eine Gemeinde notwendig sind. Sicher ist es von Vorteil, wenn Schriftgelehrte Auslegungen der biblischen Texte und ihre Bedeutung im Kontext der damaligen Zeit erläutern. Obwohl gerade die Reden von Jesus Christus Herzenssprache sind, die jede/r verstehen kann, der Verstand dazu eher hinderlich scheint. Nicht nur deswegen hat die Kirche(n) in der letzten, unmittelbaren Beziehung Mensch zu Gott und umgekehrt, der Kommunion mit ´IHM´, mM nach nichts zu suchen. Davor endet ihre Kompetenz, zumal sie sich hier als historisch überfordert zeigt.
Wenn die spirituelle Kompetenzüberschreitung soweit geht, das die Kommunion sogar Christen untereinander verweigert wird, so ist das nichts anderes als die Steigerung von Kompetenzüberschreitung, nämlich Blasphemie. Wieviel Jahrzehnte am Stück muß man denn studiert haben, um der Illusion zu verfallen, das man sich anmaßen kann die natürlich gegebene Beziehung zwischen Mensch und Schöpfer, sowie umgekehrt, derart zu stören?! In dem Fall stellt sich die Frage, in wieweit man das Werk Christi überhaupt introjiziert hat, die Sache des „Alten Menschen“ vor Erscheinen von Jesus Christus betreibt und nicht die des im NT verheißenen „Neuen Menschen“.
@Silberdistel, danke für Ihren poste, mit den ich mich in weiten Teilen unterschreibe..
dir Predigt von PF. in der Messe in Genf…
übrigens als früherer Musiker sprechen wir bei mehreren ergreifenden Interpretationen( beispielsweise Beethoven op61-Violinkonzert)
NICHT von einer EINZIG RICHTIGEN aber von unterschiedlichen ABER GÜLTIGEN!! Interpretationen
Wegen Schrecken Szenarien in unserer Kindheit(Jahrgang 1949)
bin ich glücklich ..
und werde mich nie mehr den „Anweisungen“ inquisitorischer Verengungen – auch wenn diese im „freundlichen“ Mutationen daherkommen- unterwerfen..
im Vater Unser und den Seligpreisungen ist die ganze Lehre Jesu-UND DAS IST LEBEN!!- also alles drin..
Ullrich Hopfener
24.06.2018, 15:50 Uhr.
Ich bin Jahrgang 1951 und fühle mich ausdrücklich nicht angesprochen, wenn Sie von Schreckenszenarien in „unserer“ Kindheit sprechen.
Sie können nicht eine ganze Generation (von Katholiken) für Ihre Erfahrungen und Ihre Ansichten über Kirche und Glauben vereinnahmen.
Gegen dieses vereinnahmende „unser“ wehre ich mich entschieden. Sie haben Ihre Erfahrungen gemacht, ich meine. Und diese Erfahrungen scheinen sich offenbar sehr zu unterscheiden.
@silvia
Das ist meine Erfahrung und die von vielen anderen..
ABER ich nehme doch Ihnen „nichts weg“….???
Ich habe nur gesagt, dass ich mich sozusagen dem Großen Ganzen verbunden weiß und das Abendmahl/Eucharistie als Das VERBINdENDE bei der Umsetzung der Seligpreisungen verstehe also überkonfessionell.
Und diesen „Amtsstuben“ Katholizismus entsagt habe..
Am Rande : hier in BAyern glauben ja immer noch viele, dass cSu/ AFD christliche Werte verkörpern..
JA das wird in Teilen TATSäCHLICH geglaubt…!!
Leider
@silvia
PS: das wichtigste:
Sie schreiben ich hätte mit „unser“ diese Generation „vereinnahmt“
Ist Ihnen nicht aufgefallen? Dass ich“unser“ als wesentlich(!!) dem „Vater UNSER“ zitiert habe???!!
„Wegen Schrecken Szenarien in unserer Kindheit(Jahrgang 1949)“
Ich beziehe mich auf diese Äußerung von Ihnen @Ulrich Hopfener, und die hat ja wohl nichts mit dem Vater unser zu tun.
IHRE Kindheit und IHRE Erfahrungen sind die Ihren, nicht die meinen, obwohl wir einer Generation angehören.
Ich hoffe, ich konnte mich Ihnen jetzt verständlich machen, worum es mir geht.
Wir gehören zwar einer Generation an, aber haben in der Kindheit offenbar jeweils andere Erfahrungen mit der Kirche gemacht. Und ganz offensichtlich haben Sie und ich heute ein unterschiedliches Kirchenbild und Verhältnis zur Kirche und ihren Lehren.
Dem kann ich nur zustimmen
Bezog sich auf Post von Ulrich Hopfner. Auch ich habe sehr viele negative Erfahrungen gemacht, die schlimmste, die bis heute noch nachwirkt, sind die Bilder von Hölle, Fegefeuer und dem strafenden Gott – einem Gottesbild, das so gar nichts mit dem Bild von Jesus über seinen Vater zu tun hat.
Brigitta n
26.06.2018, 10:13 Uhr.
Also noch mal: IHRE Erfahrungen mit den entsprechenden Auswirkungen sind die IHREN.
MEINE Erfahrungen sind die MEINEN!
Hier gibt es kein verallgemeinerndes „wir“. Ich bin ich und Sie sind Sie.
Aber liebe Silvia,
Sie sind es doch, die hier immer ihre eigenen Erfahrungen zum Maßstab von Wahr und Falsch macht – ich erinnere mich noch mit Grausen an Ihre Äußerungen zum angeblich so hohen Anteil von muslimischen Flüchtlingen, vor denen Sie so Angst haben.
Brigitta
27.06.2018, 22:41 Uhr.
Aufgeatmet haben auch die Englischen Fräulein – heute Mary Ward – Schwestern – bei denen ich damals externe Schülerin war.
Aber wie lange hat die große Euphorie angehalten? Und wie ging die Entwicklung bis heute weiter.
Damit wir uns richtig verstehen, ich stehe zum 2. Vaticanum und Johannes XXIII wäre auch heute noch mein Traum von einem Papst, aber ich sehe auch den Glaubensschwund, der nach dem Konzil kam, womit 1962 und in den ersten Jahren danach kein Mensch gerechnet hat, ich sehe auch die mangelhafte oder gar nicht mehr stattfindende Glaubensvermittlung an die jeweils nachfolgende Generation uvm.
Als kinderlose Singlefrau muss ich mir wenigstens in diesem letzteren Punkt keine Vorwürfe machen.
Ich sehe das mit den negativen Folgen des Konzils anders.
Glaubensschwund:
der war schon vorher da, nur zeigte er sich mehr und mehr in der Öffentlichkeit und wurde ehrlicher. Und dazu kam die 68ger“Revolte“, als wir damals jungen Erwachsenen gegen die Verlogenheit unserer Eltern ankämpften („das macht man nicht“ „warum?“ „weil man es nicht macht“). Man bekam von den Eltern, Lehrer*innen, Professor*innen und Dozent*innen, Priestern selten Antworten auf für einen selber existentielle Fragen. Und dazu kam noch ein oft nicht gelebtes Christentum, wenn man die Bibel las und sich dann sein Umfeld anschaute. Aus genau diesem Grund wollte ich damals aus der Kirche austreten.
Berufungen:
bis ins 20. Jhd war es oft die einzige Möglichkeit studieren zu können und in der Gesellschaft aufzusteigen, wenn der Pfarrer einen Buben zum Studium vorschlug und das war dann halt Theologie. Bei Mädchen war der Eintritt ins Kloster überhaupt die einzige Möglichkeit einen qualifizierten Beruf zu lernen und auch auszuüben. Beim Staat war es z.b. bis in die 50ger Jahre so, dass Frauen, die heirateten, aus dem Dienst ausscheiden mussten und ledige Mütter wurden bis in die 60ger Jahre versetzt. Außerdem gab es noch die Vielkindfamilie, und wenn man Kinder in Klöstern bzw im Theologiestudium unterbringen konnte, war man einen Teil seiner Sorgen los. Und in den Klöstern hatte sich ja ein Zweiklassensystem herausgebildet, bei den Benediktiner*innen schon in der Sprachwahl deutlich: die einfachen Schwestern/Brüder (auch so genannt) die keine Ausbildung hatten oder machen konnten, waren im Kloster als Pförtner*innen, Gärtner*innen u.ä. beschäftigt, die anderen konnten studieren, weil letztlich die Eltern oder „Wohltäter“ es bezahlen konnten, und wurden Frau bzw Pater genannt. Durch das Konzil wurde diese Zweiklassigkeit zumindest in den weiblichen Konventen abgeschafft, zumindest dem Namen nach. Plötzlich wurden alle Frau genannt. Dazu kam, dass der Staat begann Anstrengungen zu unternehmen, das Bildungssystem so zu reformieren, dass auch die ärmere Bevölkerung sich bessere Bildung für ihre Kinder leisten konnte.
Außerdem gab es in den Familien immer weniger Kinder – und zwar nicht erst seit der Pille. Beispiel: Bei meinen Großeltern (geboren im 19. Jhd, gebildetes (Groß)Bürgertum) gab es noch viele Geschwister (in einem Fall 13), in der Generation meiner Eltern (geboren zwischen Anfang des 20. Jhd und Ende der 20ger Jahre)waren es zwischen 0 und 4 Kinder, in meiner 0 – 2 Kinder.
Die heutigen jungen Erwachsenen sind von Eltern erzogen worden, die sich zum Teil wirklich noch um Glaubensvermittlung bemühten, aber jeder hat auch seinen freien Willen
Nur wird z.b. das mit den Seligpreisungen, von denen ja auch der Papst oft spricht (inclusive der Weherufe, die sich als Konsequenz aus den Seligpreisungen ergeben) und von allen Christen in die Tat umgesetzt haben möchte (siehe die Weihnachtsansprachen an die Kurie), von vielen Christen oft nicht umgesetzt – auch ich bin da nicht konsequent genug, nachdem ich Lk 6,20fff und Mt23,13fff gerade nochmal nachgelesen habe.
Brigitta
01.07.2018, 12:56 Uhr.
Berufungen habe ich gar nicht gemeint, sondern ganz normale religiöse Erziehung. Aus dem Dienst ausscheiden mussten bis zum 2. Weltkrieg nur Lehrerinnen, danach nicht mehr, u.a. Frauen im öffentlichen Dienst sowieso nicht.
Unsere Schwestern wurden seinerzeit ALLE Mater genannt, auch die einfachen Hausschwestern, die keine Lehrerinnen waren, heute werden sie ALLE Schwester genannt.
Das mit den Bildungschancen für Kinder aus ärmeren Verhältnissen stimmt und es war sehr gut, als Bildung plötzlich für alle Kinder möglich wurde.
Nur ist das leider heute nicht mehr der Fall, heute entscheidet wieder der Geldbeutel der Eltern, siehe z.B. Studiengebühren.
P.S.: Ich meinte, Lehrerinnen mussten bis zum 2. Weltkrieg bei Heirat aus dem Dienst ausscheiden. Im 2. Weltkrieg und in den ersten Jahren danach musste man sie mangels männlicher Lehrer, die im Krieg oder in Kriegsgefangenschaft waren, in den Schuldienst zurück holen und später konnte man das zum Glück nicht mehr rückgängig machen.
„Die Worte des Papstes von gestern sind daher an dieser Stelle etwas unscharf. Das liegt allerdings auch in der Natur der Sache. Es handelt sich hier nicht um eine ausgefeilte Antwort auf eine vorher eingereichte Frage; sondern Franziskus antwortet spontan.“
Das scheint das Problem zu sein. Die Unschärfe des Papstes zusammen mit seiner Bereitschaft, spontan zu antworten. Spontaneität ist nicht schlecht, in heiklen Dingen sollte man aber besser nicht spontan sein. Daneben ist die Position des Papstes auch nicht logisch: Entweder liegt die Sache bei Rom, weil es eine universalkirchliche Angelegenheit ist, oder sie liegt beim Ortsbischof, weil Ortskirche vollumfänglich Kirche ist, oder sie liegt beim Gewissen des einzelnen Gläubigen, weil es eine Gewissensentscheidung ist. Alles drei zusammen ist nicht möglich.
Warum ist die Handreichung aus meiner Sicht falsch? Weil eine Einzelfallentscheidung dann nicht mehr möglich ist, wenn sie in einem Brief zu einer grundsätzlichen Angelegenheit gemacht wird. Nicht dass evangelische Christen die Möglichkeit haben, den eucharistischen Leib des Herrn zu empfangen, ist das Problem; Papst Benedikt hat bspw. Frère Roger Schütz den Leib des Herrn gespendet. Das Problem ist, dass es so erscheint, als gäbe es damit eine Art Berechtigung. (Das ist auch ein grundsätzliches Problem, das Katholiken betrifft. Man zahlt, also hat man in einem Club bestimmte Rechte. Nur ist die Kirche eben kein Club. Und die Sakramente sind Gnadenmittel, also das Gegenteil von Berechtigungen und Rechten.)
Ich kenne bisher nur die Entwurfsfassung für die Beratungen der Frühjahrsvollversammlung in Ingolstadt. Daraus lässt sich nicht lesen oder schließen, dass es künftig ein Anrecht gibt.
Ich schrieb nicht, dass es ein Anrecht gibt, sondern das der Eindruck entstehen kann, es gäbe ein Anrecht.
@bernardo
Aus ihren Ausführungen geht keine Begründung hervor, warum es kein Anrecht beispielsweise auf das Gnadenmittel der Kommunion gibt. Nach meinem bisherigen Verständnis ist es ja keine Kommunion mit dem Papst oder den Klerikern, sondern die mit Gott. Die Kommunion mit dem Papst oder Klerikern könnten diese mit Sicherheit verweigern, da es sie persönlich betrifft, oder wie man modern sagt ihre Persönlichkeitsrechte berührt. Warum jedoch sollte das Recht der Kirche existieren die Kommunion mit Gott/Jesus Christus zu verweigern und falls doch, wer hätte denn dieses Recht der Verweigerung der Kirche überhaupt zugebilligt?
@ Silberdistel: Ich denke, weil Gnade, ein unverdientes Geschenk, das Gegenteil von Rechten ist. Außerdem, weil die Kirche, um es etwas altertümlich zu formulieren, den Gnadenschatz verwaltet. Als Verwalterin muss sie freilich selbst Rechenschaft über ihre Verwaltung ablegen.
„Und wenn es den Anschein haben könnte …..“
dann hat es halt diesen Anschein. Dann wird deutlich, dass man auch in der Kirche nicht alles in schwarz und/oder weiß einteilen kann, sondern dass dazwischen jede Menge Grautöne liegen, und diese Mischtöne sind von Gott gewollt, sonst hätte er uns nicht den freien Willen geschenkt.
„Warum ist die Handreichung aus meiner Sicht falsch?“
Ei, da kennt jemand einen Text, der noch gar nicht publik ist. Was schiebt Platon dem Sokrates in den Mund, der sich mit diesen Worten (die von Platon selber stammen, nicht von Sokrates) über sich selbst lustig macht: „Was lügen die Leute nicht alles zusammen.“
Man merkt: Mit der Wahrheit haben es die Rechten nicht so. Das war schon so im 19. Jahrhundert so, Kardinal Kasper musste es erleiden, als ihm die Rechten um Burke und Co. Rassismus andichten wollten und es ist auch jetzt so.
„Daneben ist die Position des Papstes auch nicht logisch: Entweder liegt die Sache bei Rom, weil es eine universalkirchliche Angelegenheit ist, oder sie liegt beim Ortsbischof, weil Ortskirche vollumfänglich Kirche ist, oder sie liegt beim Gewissen des einzelnen Gläubigen, weil es eine Gewissensentscheidung ist. Alles drei zusammen ist nicht möglich.“
Sie differenzieren zwischen drei Perspektiven auf eine Problemlage, die m.E. durchaus zu unterschiedlichen Konsequenzen führen können. Es kommt noch eine vierte hinzu, die Franziskus Lokalkirche nennt.
Aus universalkirchlicher Sicht bleibt die interkonfessionelle Ehe durch die Trennung der Kirchen bestimmt, welche nur durch eine Eucharistie- und Kirchengemeinschaft überwunden werden kann. Konsequenz: Keine gemeinsame Kommunion.
In einer interkonfessionellen Ehe kann die ökumenische Gemeinschaft als „Hauskirche“ bereits vorweggenommen sein. Wenn ein christliches Ehepaar eine gemeinsame Gebetspraxis hat und sonntags abwechselnd in die katholische und evangelische Kirche geht, hätte es etwas Absurdes, sich das gemeinsame eucharistische Mahl zu versagen. Das findet dann vor Ort eine Lösung als Gewissensentscheidung, als Vereinbarung mit dem Zelebranten oder in Anwendung einer vom Diözesanbischof erlassenen Regelung.
Diese Antwort gefällt mir.
So verstehe ich den aktuellen Stand der Dinge im „Kommunionstreit“:
Kurz zusammen gefasst nach meinem subjektiven, auf Grundlage von Infos auf katholisch.de, Verständnis:
Nach Kirchenrecht kann jeder einzelne Diözesanbischof im Ausnahmefall erlauben, dass Nichtkatholiken die Kommunion erhalten.
Eine Bischofskonferenz kann dies aber nicht flächendeckend für ein ganzes Land beschließen.
Es geht hier um AUSNAHMEN, nicht um eine neue Norm. Es geht hier im konkreten Streitfall um evangelische Ehepartner von Katholiken, nicht um Interkommunion für und mit allen Getauften aller Konfessionen.
Es geht dem Papst nicht darum, etwas Neues auf Weltkirchenebene einzuführen sondern darauf hinzuweisen, was nach bestehendem Kirchenrecht in EINZELFÄLLEN schon jetzt möglich ist.
Und den deutschen Bischöfen geht es darum, den Priestern eine Orientierung an die Hand zu geben, um diese Einzelfälle seelsorglich gut handhaben zu können.
das wäre ja auch grundvernünftig, leider zeigen sich aber diese seltsamen sieben als beratungsresistent.
Auf katholisch.de hat sich der Glaubenspräfekt zu seinem Brief im „Kommunionstreit“ zu Wort gemeldet.
Demnach geht es um eine weltkirchliche Lösung, während der Papst den Eindruck vermittelt hat, es ginge um eine Lösung auf Bistumsebene.
Ja was denn nun?
Und nun ist zeitgleich doch auf katholisch.de eine Handreichung der deutschen Bischöfe veröffentlicht worden, in der die Entscheidung offenbar jetzt dem jeweiligen Diözesanbischof obliegt, also das Gegenteil von weltkirchlich.
Ja, die deutschen Bischöfe haben das Papier jetzt als Orientierung veröffentlicht. Nun liegt es, wie der Papst gesagt hat, in der Verantworrung des einzelnen Diözesanbischofs, wie er die Angelegenheit regelt. Alle Dokumente zu dem Thema gibt es auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz. Mehr dann auch in den nächsten Tagen hier im Blog.
Ich bin gespannt auf die diesbzgl. Diskussion hier im Blog.
„des einzelnen Diözesanbischofs“
Man muß das im Einzelfall sehen, da kann man nicht allgemein darüber entscheiden. Dann später: Da bräuchte es eine Regelung, weil es viele Betroffene sind. Und wenn sich die Betroffenheiten dann doch wieder nicht öffentlichkeitswirksam und dringlich genug darstellen lassen ist wieder der besondere Einzelfall dran. Hase und Igel der Postmoderne.
bernardo
26.06., 13:47 h
Hm, nicht als advocatus diaboli sondern als advocatus angeli, darf ich in Bezug auf das hl. Abendmahl / Eucharistie, auf einen offensichtlichen Interpretationsfehler hinweisen: Es wurde nicht Katholiken (schlichtweg gab es sie zu Jesu Zeit noch nicht), sondern allen Anhängern in Christi Nachfolge, somit ALSO ALLEN CHRISTEN, ja der ganzen Menschheit, gegeben.
Deshalb ist mir die rk-Auslegung das Abendmahl Christen zu verweigern, höchst suspekt, ihnen nicht?? – Die höchste Instanz einer christlichen Kirche und deren daraus folgender Wille, kann und muß ausschließlich der Wille von Jesus Christus sein! Wer der Einladung von Jesus Christus also folgen möchte, wieso soll dieser in einer christlichen Kirche abgewiesen werden?
Zudem eine solche ´Ausschließeritis´ bereits unter Christen, doch wohl kaum dem in der Lehre Christi verheißenen „Neuen Menschen“ entspricht.
@Silberdistel.
Genau DAS ist JESUANISCHER GEIST!!
vielleicht könnte kardinal müller die menschheit mal aufklären, was er sich eigentlich unter protestantisierung der kirche vorstellt. ich halte es für keine schade, sich mehr der hl. schrift zu stellen oder allein auf die gnade zu vertrauen.
da nur ein schlagwort kommt und keine argumentation, merkt man: dem kardinal geht es nicht um die wahrheit, sondern um macht und machterhalt!
Kardinal Müller hat halt einfach nicht verwunden, dass er nichts mehr zu sagen hat. Kaum ist die Macht weg, zeigt sich auch, dass seine angeblich so hochgeachtete Theologie auch nur aufgeblasen war. „Ein Theologe von Weltrang“ wollte das bischöfliche Ordinariat von Regensburg der Menschheit propagieren.
Sein Nachfolger meint jetzt rumposaunen zu können, man müsse genauer festhalten, was eigentlich katholische Eucharistielehre sei. Er hat wohl in der Dogmatikvorlesung geschlafen. Schlimm genug, dass so jemand offenkundig nur wegen des Priesterproporzes es zum Professor gebracht hat. Es hat da ein Konzil gegeben in Trient und das hat sich bewusst um die Dogmatisierung der Transsubstantiation gedrückt, sondern sich auf die Realpräsenz Christi beschränkt. Das ist auch genug und vereint römische Katholiken aller Rituskirchen (22 lehnen ja die scholastische Philosophie ab), die Altkatholiken, Orthodoxe, Vorchalzedonier und Lutherischen. Gut so, mehr braucht es auch nicht.
„Vorchalzedonier“
Die Meinung von Gläubigen hat eher ihre historischen Wurzeln und ist im wesentlich auf die prägenden Erfahrungen im jeweiligen religiösen Umfeld zurückzuführen. Bayern ist bekanntlich überwiegend katholisch geprägt. Warum? Das liegt zu Teil daran, als einst die regionale Bauernschaft von der Obrigkeit zunehmend ausgebeutet wurde und infolge der anhaltenden Uneinsichtigkeit des Landadels zum Aufstand schritt und sich von Konfessionsgenossen für ihr legitimes Anliegen Unterstützung erhoffte. Dies blieb allerdings versagt, denn Luther predigte für die Obrigkeit und gegen die Ausgebeuteten. Deswegen haben sich die aufständischen Bauern nach dem Scheitern einfach wieder der Katholischen Kirche zugewandt.
Das richtigere Eucharistieverständnis ist damit kaum begründbar.
Müllers Aussagen und Begründungen sind nachzulesen in katholisch.de vom 28.06.2018
Was die evangelischen Ehepartner von Katholiken angeht, so haben mir zwei Priester gesagt, dass man die im Einzelfall zur rk Kommunion zulassen kann, weil die Eheleute in einer konfessionsverbindenden ( so nennt unser Bischof das) Ehe miteinander im Ehesakrament leben.
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