Franziskus in Panama – Tag 2
Leben und Wirken des heiligen Oscar Romero müssen zur DNA der Kirche werden. Mit dieser Botschaft ist Papst Franziskus inhaltlich in seine 26. Auslandsreise gestartet. Das gleicht einer kleinen Revolution. Romero war über Jahrzehnte ein rotes Tuch – für viele im Vatikan und die konservativen Kräfte in Mittel- und Südamerika. Jetzt wird er zur Ikone für das Bild eines Bischofs im 21. Jahrhundert. Beim Treffen mit den Bischöfen Mittelamerikas sprach der Papst von Oscar Romero als einer der „prophetischen Früchte der Kirche in Mittelamerika“. Die Begegnung mit Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Diplomatischem Korps nutzt er, um Korruption und den Ausschluss von bestimmten Gruppen vom gesellschaftlichen Diskurs zu kritisieren. Er mahnte zu mehr Transparenz, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Die Jugendlichen aus aller Welt ermutigte Franziskus am Abend bei der Willkommensfeier, Unterschiede als etwas Positives zu sehen. „Mit euren Gesten und eurem Verhalten, mit euren Blicken, Wünschen und vor allem mit eurer Sensibilität widerlegt und entschärft ihr all jene Reden, die darauf bedacht sind, Spaltung hervorzurufen und die mit aller Kraft diejenigen ausschließen und vertreiben wollen, die ‚nicht wie wir sind‘.“
Oscar Romero als DNA der Kirche
Es ist nichts Neues, was Franziskus den Bischöfen in Panama ins Stammbuch geschrieben hat. „In der Kirche lebt Christus unter uns, und sie muss daher demütig und arm sein, da eine hochmütige Kirche, eine Kirche voller Stolz, eine sich selbst genügende Kirche nicht die Kirche der Kenosis ist“, erklärt Franziskus seinen Ansatz. Oscar Romero, der weder Ideologe noch ideologisch gewesen sei, habe letztendlich das gelebt, was das II. Vatikanische Konzil als das angesehen habe, was der Nachfolge Christi entspreche. Im Umkehrschluss heißt das, dass Franziskus in Romeros Wirken den Weg einer legitimen Interpretation des II. Vatikanischen Konzils sieht. „Sich auf die Figur von Romero zu berufen, bedeutet, sich auf die Heiligkeit und den prophetischen Charakter zu berufen, der in der DNA eurer Teilkirchen lebt.“
Für Franziskus ist es die Antwort auf die Krise der katholischen Kirche, in der sie nicht nur auf dem katholischen Kontinent steckt. Es braucht Bischöfe, die an der Seite der Menschen stehen, auf das Volk hören, sich dessen Sorgen zu eigen machen und sich nicht als die Besitzer und alleinigen Interpreten der christlichen Botschaft sehen. „Der Hirt kann nicht fern bleiben vom Leid seines Volkes“, ist der Papst überzeugt. Entsprechend müssten die Ressourcen wie Zeit und Finanzen eingesetzt werden. Mit Verweis auf Oscar Romero fordert Franziskus eine Kirche, „die nicht will, dass ihre Kraft auf der Unterstützung durch die Mächtigen oder die Politik beruht“. Er warnt vor Machthunger und Geltungssucht, vor Eitelkeit und Hochmut kirchlicher Vertreter. Vor diesen Dingen schütze am besten die Armut. „Die Armut ist Mutter und Mauer, weil sie unser Herz davor schützt, nicht in Zugeständnisse und Kompromisse hineinzuschlittern, welche die Freiheit und den Freimut (parrhesía) schwächen, zu denen wir vom Herrn gerufen sind“, erläutert Franziskus seine Position.
Die Stimme der Indigenen hören
Mit Blick auf die Jugend betonte Franziskus gegenüber den Bischöfen, dass die Kirche die „Unruhe“, die die Jugendlichen in sich tragen, „werteschätzen, respektieren, begleiten“ müsse. Dazu solle man ihnen „größere und bessere Räume“ bieten. „‘Raubt‘ sie der Straße, bevor die Kultur des Todes sich ihrer durch den ‚Verkauf von Rauch und magischen Lösungen‘ bemächtigt und ihre Fantasie ausnutzt.“ Dies solle aber nicht mit einer Haltung des „Paternalismus, von oben nach unten“ geschehen, „sondern als Väter, wie Brüder zu Brüdern“. „Sie sind für uns das Antlitz Christi und wir können Christus nicht von oben nach unten erreichen, sondern von unten nach oben“, so Franziskus.
Eindringlich rief der Papst die Bischöfe auf, sich „gegen die kulturelle und spirituelle Verödung“ der Völker einzusetzen. „Eure Völker sind nicht der ‚Hinterhof‘ der Gesellschaft oder sonst jemandes. Sie haben eine reiche Geschichte, die angenommen, geschätzt und gefördert werden muss.“ Zum ersten Mal ging dem Weltjugendtag in der vergangenen Woche ein Treffen von Jugendlichen indigener Völker voraus. Der Papst hatte in einer Videobotschaft die Teilnehmer zur Bewahrung ihrer Identität aufgerufen. Aus den eigenen Wurzeln komme die Kraft zu wachsen, zu blühen und Frucht zu bringen.
Einmal kann sich Franziskus dann doch nicht zurückhalten und benutzt einen in Panama naheliegenden „Paradiesvergleich“, um Kritik an den sozialen Verhältnissen zu üben, die oft jungen Menschen jegliche Perspektive raubten. Häusliche Gewalt, hohe Kriminalität, Drogenhandel, sexuelle Ausbeutung seien „die Frucht einer Kultur und Gesellschaft, die ‚aus dem Ruder laufe‘“, ist der Papst überzeugt. Das betreffe dann auch die „Familien, die so oft von einem wirtschaftlichen System zerrüttet wurden, das nicht die Menschen und das Gemeinwohl in den Vordergrund stellt, sondern die Spekulation zu ‚seinem Paradies‘ gemacht hat, von wo aus man sich weiter ‚mästet‘, ungeachtet auf wessen Kosten.
Papst fordert neuen Sozialpakt
Zum Auftakt hatte er bereits am Donnerstagmorgen beim Treffen mit den Vertretern aus Politik und Gesellschaft Korruption angeprangert und zu einer transparenten und ehrlichen Politik aufgerufen. In einem Land, in dem die soziale Schere immer weiter auseinandergeht, mahnte er dazu, dass alle aktiv am gesellschaftlichen Diskurs beteiligt werden müssten – und zwar „nicht bloß dem Namen nach“. Das beziehe sich an erster Stelle auf „den Zugang zu guter Bildung und die Förderung von würdiger Arbeit“. Das Thema soziale Ungleichheit will in Panama in den Politikkreisen niemand öffentlich diskutiert sehen. Der Papst hat es trotzdem angesprochen, wenn auch sehr diplomatisch. Das gilt auch für seine Forderung, die Stimme der indigenen Völker stärker zu hören.
Auf den ersten Blick mag sich die Rede im Palazzo Bolivar unspektakulär lesen. Doch wer genau zwischen den Zeilen liest, findet klare Forderungen und Kritik an den hiesigen Verhältnissen. Stil der Päpste ist es nicht, Gastgeber öffentlich zu brüskieren. Das macht bei Papstreisen oft auch den unterschiedlichen Ton zwischen den Reden an Politiker und Vertreter der Gesellschaft einerseits und die an Bischöfe, Klerus und Ordensleute andererseits aus. Wenn er mit den eigenen Leuten spricht, wird der Papst oft wesentlich deutlicher. Die Rede an die Bischöfe war einmal mehr eine programmatische Rede, die über die konkrete Situation hier in Mittelamerika hinausstrahlt und Geltung hat. Das Profil des Bischofs, der auch gegenüber seinen Priestern nicht Administrator, sondern Vater ist, ist eine Herausforderung für Bischöfe weltweit. Franziskus will an dieser Stelle „einen Mann von Unterscheidungskraft, der Orientierung zu geben weiß und konkrete und gangbare Wege an den verschiedenen Kreuzungen jeder persönlichen Geschichte findet“.
27 Kommentare
„Es braucht Bischöfe, die an der Seite der Menschen stehen, auf das Volk hören, sich dessen Sorgen zu eigen machen und sich nicht als die Besitzer und alleinigen Interpreten der christlichen Botschaft sehen.“
Das gilt aber auch für Deutschland, wo Bischöfe wie Voderholzer und Oster extrem abschreckend sind. Selbst die eigenen Domkapitulare nennen Voderholzer nur noch Kripperlrudi, weil für ihn das wichtigste Instrument der Neuevangelisation die Weihnachtskrippe ist.
Novalis
25.01.2019, 3:08 Uhr.
ich bitte darum, IHRE Meinung nicht zu verabsolutieren.
MEINE Meinung zu den Bischöfen Oster und Voderholzer ist eine ganz andere. Ich bin froh, dass es in Deutschland noch einige wenige römisch – katholische Bischöfe gibt.
Und was spricht bitteschön gegen eine Weihnachtskrippe? Eine solche stand sogar im Stuttgarter HBF in der Eingangshalle mitsamt dem Friedenslicht von Bethlehem.
„Ich bin froh, dass es in Deutschland noch einige wenige römisch – katholische Bischöfe gibt“.
Ich könnte ja jetzt einfach schreiben: „ich bitte darum, IHRE Meinung nicht zu verabsolutieren.“
Viel spannender ist: Was berechtigt jemanden, der weder eine institutionelle Kompetenz (weil weder Bischof noch Priester) noch fachliche Kompetenz (weil keinen theologischen Hochschulabschluss besitzend) hat, darüber zu urteilen, dass ein Bischof römisch-katholisch ist oder nicht?
Es ist wohl eine ziemliche Hybris, 60 von Rom eingesetzten Bischöfen die Katholizität abzusprechen.
Etwas anderes hat Silvia auch nicht gemacht, als ihre Sicht darzustellen. Niemand muss diese annehmen und sie wird niemandem aufgezwungen. Hier im Blog gibt es niemanden, ob mit einem Studium oder ohne, der anderen die Katholizität oder Rechtgläubigkeit an- oder aberkennen muss. Jede und jeder sagt seine Meinung, die auch nicht die Meinung der Redaktion darstellen muss oder kann. Mit dieser Meinung respektvoll umzugehen, verlangt die Netiquette und dürfte selbstverständlich sein.
Mit Verlaub, Herr Erbacher: „noch einige wenige römisch – katholische Bischöfe“ – das heißt exakt, dass es die anderen nicht sind. Silvia hat der Masse der deutschen Bischöfe (übrigens ohne Namen zu nennen – einfach mal eine ganz allgemeine üble Nachrede) die Katholizität abgesprochen.
Das ist Silvias Meinung. Sie haben eine andere. Beide Meinungen müssen nebeneinader in respektvollem Umgang bestehen können. Das hat aber nichts mit der Frage des Studiums eines Faches zu tun, das per se auch nicht dazu berechtigen würde, einem anderen die Katholizität ab- oder zuzusprechen; selbst wenn Silvia Professorin für Dogmatik o.ä. wäre, hätte sie dazu nicht das Recht. Aber sie hat das Recht, ihre Meinung hier kundzutun. Ob sie mir passt oder nicht.
Jürgen Erbacher
25.01.2019, 22:46 Uhr.
Danke, Herr Erbacher, das erspart mir die Antwort an @Novalis. Selbstverständlich muss niemand meine Meinung teilen, aber äußern werde ich sie ja wohl noch dürfen, ohne Kleriker zu sein oder einen Hochschulabschluss in Theologie zu haben, wir sind ja hier kein reiner Theologenblog.
Das ist keine Meinung, das ist ein Urteil. Und im Übrigen sollten Sie sehr wohl wissen, dass es in den Aufgabenbereich von Theologen und Bischöfen fällt, über Katholizität zu entscheiden.
@ Novalis: Ich habe u.a. Politikwissenschaft und Volkswirtschaft studiert (allerdings auch nicht Theologie). Dürfte ich Sie künftig bitten, sich aus politischen und wirtschaftlichen Fragen herauszuhalten, von denen Sie aufgrund ihres Studiums nichts verstehen? Oder um es mit Alberico Gentili zu sagen: Silete theologi in munere alieno! Schweigt, ihr Theologen, in Dingen, von denen ihr nichts versteht. (Das sind alle Dinge außer der Theologie.)
Gerne, wenn Sie hier zu Theologie und Kirche schweigen. Ich gehe mit meinen Studienfächern jedenfalls nicht so hausieren wie manch andere.
bernardo
26.01.2019, 11:23 Uhr.
Ihrem Beitrag schließe ich mich gern an. Wenn sich die Theologen auf ihren Fachbereich beschränken würden, zu dem das tumbe Volk nicht einmal eine Meinung haben darf, was übrigens Klerikalismus in seiner schlimmsten Form ist, und sich nicht ständig daran versuchen würden, dem Volk zu verkündigen, wie man politisch korrekt zu denken, zu handeln und zu reden hat, wäre es mir nur recht.
Da damit aber nicht zu rechnen ist, werde ich mir nicht den Mund verbieten lassen.
Hier im Blog ist es Sache von Herrn Erbacher, zu entscheiden, was veröffentlicht wird und was nicht, wer was wie schreiben darf oder nicht.
„Und was spricht bitteschön gegen eine Weihnachtskrippe? Eine solche stand sogar im Stuttgarter HBF in der Eingangshalle mitsamt dem Friedenslicht von Bethlehem.“
Nichts. Ich habe auch eine, sogar mit wechselnden Bildern. Ich vertrete nur nicht die Meinung, dass sie das Hauptmittel der Neuevangelisation sind. Und ich reduziere die Aufgabe eines Bischofs nicht darauf,
– von Böhmen zu schwärmen (Voderholzer sagt bewusst nie Tschechien);
– Krippen für das wichtigste Instrument der Verbreitung des Evangeliums zu halten (ich dachte immer noch, dass der Versuch, auf Jesu Wort zu hören und es zu leben hier wichtiger wären, aber vielleicht habe ich da ja Benedikt XVI. nicht richtig verstanden);
– anderen Bischöfen Glaubensverfälschung vorzuwerfen, die sich dem Wort und dem Sinn nach an den Katechismus der Katholischen Kirche halten.
Dass es unterschiedliche „Lerntypen“ gibt, ist Ihnen wohl auch unbekannt. Es gibt Personen, die stark visuell geprägt sind, die durch das Betrachten einer Krippe tatsächlich dem Glauben näher geführt werden, als durch das Hören des Evangeliums oder einer (möglicherweise langweiligen, banalen Predigt, von denen man gerade an Weihnachten so viel hört.) Dann gibt es auditive Lerntypen, zu denen auch ich mich zählen würde. Und es gibt z. B. auch haptische Lerntypen, die Dinge anfassen müssen, meist Handwerker und Ingenieure. Noch ein Wort zur Evangelisation: Der Protestantismus neigt in der Tat zum Auditiven, zum Hören der Bibeltexte und der Predigten, später zum der Kirchenlieder. Der Katholizismus, vor allem der Gegenreformation, war stärker visuell geprägt – man denke an die Barockkirchen, vor allem an die Bilder und Statuen.
„für das wichtigste Instrument der Verbreitung des Evangeliums“
einfach mal das Wort „wichtigste“ überlesen.
Aus einer Krippe allein lernt niemand. Sie für das wichtigste Instrument der Evangelisation zu halten, ist schlicht bizarr.
Novalis
26.01.2019, 14:02 Uhr
„Ich gehe mit meinen Studienfächern jedenfalls nicht so hausieren wie manch andere.“
Da Sie immer so sehr auf Ihre theologische Kompetenz pochen, wäre es interessant, etwas über Ihre Studienfächer zu erfahren.
Zumindest seit dem 2. Vaticanum dürfte klar sein, dass jeder getaufte Christ zur Kirche gehört und nicht nur die Theologen. Und seit dem 2. Vaticanum haben Laien ein Mitspracherecht in der Kirche.Kirchensteuer dürfen wir schließlich auch zahlen.
Oder vertreten Sie etwa ein vorkonzialiares Kirchenbild?
„Zumindest seit dem 2. Vaticanum dürfte klar sein, dass jeder getaufte Christ zur Kirche gehört und nicht nur die Theologen. Und seit dem 2. Vaticanum haben Laien ein Mitspracherecht in der Kirche.“
1) Dass auch getaufte Christinnen zur Kirche gehören nur nebenbei. Unter den Nichtgetauften gehören übrigens auch die Katechumenen zur Kirche. Ein bisschen mehr kirchenrechtliche Kenntnisse würden nicht schaden.
2) Dass Getaufte zur Kirche gehören, hat bereits Pius XI. gesagt. Ein bisschen mehr theologiegeschichtliche Kenntnisse würden nicht schaden.
3) Das Recht der Getauften – nach geltendem Kirchenrecht und gemäß 2. Vatikanum – ist – größe Überraschung: Der Empfang der Sakramente und das Hören der Worte Gottes aus dem berufenen Munde der Kleriker.
Im Gegensatz zu @bernardo bin ich der Überzeugung, dass gerade letzteres entschieden weitergebildet werden muss zu einer echten Machtteilung und -kontrolle zwischen Laien und Klerikern.
„anderen Bischöfen Glaubensverfälschung vorzuwerfen, die sich dem Wort und dem Sinn nach an den Katechismus der Katholischen Kirche halten.“
da dies doch eine gewichtige anschuldigung ist, bitte ich zu präzisieren oder zurückzunehmen – wenn sie ihren obigen worten gegen silvia (deren oftmals sachgrundlose besserwisserei ich als zumutung für anständig denkende menschen empfinde) treu sein wollen. wenn nicht, fällt der vorwurf, den sie silvia machen, dass sie der mehrheit der deutschen katholischen bischöfe die katholizität abspricht, auf sie zurück.
ein wenig verwundert bin ich, dass hier ein krippenfetisch so in den mittelpunkt gerückt wird. wenn voderholzer krippen mag, ist das doch ok. katholisch wird durch sie niemand.
Voderholzer bezichtigte die französischsprachigen Bischöfe wortwörtlich der „Verfälschung der Worte Jesu“, als sie die neue Übersetzung „lass uns nicht in Versuchung geraten“ ins Messbuch einfügen ließen. Die Vaterunser-Bitte „und führe uns nicht in Versuchung“ sei genau so bei den Evangelisten Matthäus und Lukas überliefert. Es gehe nicht an, Jesus diesbezüglich zu korrigieren.
Dummerweise (also dumm für Voderholzer) steht das im Widerspruch zum Katechismus der Katholischen Kirche
„Wir bitten unseren Vater, uns nicht in Versuchung zu ‚führen‘. Es ist nicht einfach, den griechischen Ausdruck, der so viel bedeutet wie ‚laß uns nicht in Versuchung geraten‘ [Vgl. Mt 26,41] oder ‚laß uns ihr nicht erliegen‘ in einem Wort wiederzugeben. ‚Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung‘ (Jak 1,13); er will uns vielmehr davon befreien.“ (KKK 2846)
Hab ich Ihnen Genüge getan, @Knox? Normalerweise reagiere ich nämlich nicht auf Dinge, die ich als unverschämt empfinde.
ich wollte nicht unverschämt sein und bitte um entschuldigung, wenn mein ersuchen so „rüberkam“. ja, das ist mehr als genug. und total beschämend für den regensburger bischof. das ist ja eine totale entgleisung von ihm, für die er um vergebung bitten sollte!
Darf ich fragen, was an Bischof Oster so abschreckend ist?
Dass er sich tatsächlich nicht entblödet, Texte mit Sätzen einzuleiten wie: „Welcher Sex ist recht vor Gott?“
Novalis
25.01.2019, 21:59 Uhr.
Damit hält sich Bischof Oster an die immer noch geltende, offizielle katholische Lehre.
Es geht ums Wie, nicht ums Was.
Mich interessierte es aus einem bestimmten Grund, wie Sie Bischof Stefan sehen. Ich komme nämlich aus dem Bischof Passau. Bischof Franz Xaver Eder stellte 2000 einen Pastoralplan auf, es gab eine Aufbruchstimmung, auch als Arbeitnehmer war das Klima gut. Dann der Einbruch – Bischof Wilhelm.
Als Bischof Stefan Oster kam, der ja ein weltliches Leben vor seiner Berufung führte, hofften alle auf ein positives Klima. Doch weit gefühlt – es wird reaktionär, sehr sehr schade.
Im Orden von Oster, den Salesianern, war man entsetzt. Die Oberen wurden NICHT konsultiert (obwohl das üblich ist); die hätten sonst abgeraten.
Meiner Meinung nach kapriziert sich Oster so sehr auf vor Gott legitimen Sex, weil er nie psychisch verdaut hat, dass die Beziehung zu seiner Freundin in die Brüche gegangen ist. Jetzt meint er wohl, jede/n damit behelligen zu müssen damit.
Irgendwie läuft schief mit der Vermittlung der Frohen Botschaft durch die röm.-kath. Kirche in Lateinamerika: in fast allen Staaten gibt es eine weit verbreitete Kultur der Gewalt-, Drogen- und Alltags-Kriminalität (auch und besonders bei Jugendlichen), die ihresgleichen sucht…
Das die Eschatologie keine Antworten mehr sucht, gerade in Lateinamerika nicht, ist nicht glaubhaft. Die allerletzten Fragen liegen bereits im Menschsein begründet. Möglicherweise kann man ja als Hirten fatalerweise keine Antworten darauf geben, oder ist unglaubwürdig geworden diese beantworten zu können.
Die Aussicht auf Armut ist kein wirkliches Heilsversprechen, das hat besonders in Lateinamerika nicht funktioniert. Würde es nicht reichen dem Mammon abzusagen, um sich dafür gegenseitig zu beschenken mit dem was man hat?! Dann würde sicher keiner arm sein, obwohl er nie materiell reich würde.
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