Der Papst, die Jugend und die Mütter

Zwei Personengruppen hat Papst Franziskus zum Jahreswechsel ins Zentrum seiner Betrachtungen gerückt: die Jugendlichen und die Mütter. Beide haben nicht gerade eine große Lobby im gesellschaftlichen Alltag. Das könnte sich auf lange Sicht rächen, ist Franziskus überzeugt und richtet seinen Fokus daher nicht zum ersten Mal auf beide Gruppen. Zum Jahresabschluss beklagte das Kirchenoberhaupt die Diskriminierung von Jugendlichen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt würden. Am Neujahrstag mahnte er, sich ein Beispiel an den Müttern zu nehmen. Ohne sie wäre die Gesellschaft kalt und erbarmungslos, ist Franziskus überzeugt. Wie schon in den vergangenen Jahren geht der katholische Weltfriedenstag am 1. Januar immer etwas unter. In diesem Jahr wagt der Papst in seiner Botschaft zum 50. Weltfriedenstag, die Gewaltfreiheit als Politikstil zu propagieren. Lange schon wird spekuliert, ob der Pontifex an einer neuen Friedensenzyklika arbeitet. Die sei dringend notwendig, so der neue Sozialminister des Papstes, Kardinal Peter Turkson, kurz vor Weihnachten. Doch noch gebe es keine konkreten Planungen dazu.

Traditionell sind beim Neujahrsgottesdienst im Petersdom Sternsinger dabei. 2016 hatten die Kinder und Jugendlichen in Deutschland mehr als 46 Millionen Euro für ihre Altersgenossen in ärmeren Ländern gesammelt. (Quelle: ap)

Traditionell sind beim Neujahrsgottesdienst im Petersdom Sternsinger dabei. 2016 hatten die Kinder und Jugendlichen in Deutschland mehr als 46 Millionen Euro für ihre Altersgenossen in ärmeren Ländern gesammelt. (Quelle: ap)

Das Paradox der Jugend

Es ist schon paradox, so Franziskus, es hätte sich heute eine Kultur etabliert, „die einerseits die Jugend vergöttert und versucht, diese Phase ewig hinauszuziehen“, andererseits seien „die Jugendlichen dazu verurteilt, keinen Platz für eine wirkliche Eingliederung zu finden“. Jeder solle sich dafür einsetzen, dass die Jugendlichen sich jeweils in ihrer Heimat eine Zukunft aufbauen können. In Erinnerung an seine Rede zur Verleihung des Karlspreises im Mai vergangenen Jahres fordert er eine „wahre Inklusion“ der Jugendlichen in die Gesellschaft. Es gehe um eine „würdige, freie, kreative, beteiligte und solidarische Arbeit“ für die junge Generation. Franziskus ist überzeugt, Gesellschaften, die ihren jungen Generationen keine gesicherte Zukunftsperspektive bieten, haben auf lange Sicht verloren.

Das gilt auch für Gesellschaften, die die Mütter nicht ehren und sich deren Haltungen zu eigen machen. Darauf wies Franziskus am Neujahrstag hin. „Die Mütter sind das stärkste Gegenmittel gegen unsere individualistischen und egoistischen Neigungen, gegen unsere Formen des Sich-Verschließens und der Gleichgültigkeit“, zeigte sich das Kirchenoberhaupt überzeugt. Er habe viel gelernt von Müttern, deren Kinder im Gefängnis gewesen seien oder der „Sklaverei der Drogen Verfallen sind“. Von dieser Haltung der Mütter zu lernen, ist nach Ansicht des Papstes die beste Medizin gegen das „Krebsgeschwür“ der „zersetzenden Krankheit der ‚spirituellen Verwaisung‘“, unter der aus seiner Sicht die aktuelle Gesellschaft leidet. Oder zumindest ist sie stark davon bedroht.

Gegen „spirituelle Verwaisung“

Diese „spirituelle Verwaisung“ stelle sich dann ein, „wenn in uns das Empfinden der Zugehörigkeit zu einer Familie, zu einem Volk, zu einem Land, zu unserem Gott erlischt“, so Franziskus. Entsprechend rau werde dann auch das Miteinander in einer immer mehr „zersplitterten und gespaltenen Kultur“, ist der Papst überzeugt. „Ich verderbe die Erde, weil sie mir nicht gehört, ich entwürdige die anderen, weil sie mich nichts angehen, ich ‚entwürdige‘ Gott, weil ich ihm nicht gehöre, und am Ende verderben und entwürdigen wir uns selbst, weil wir vergessen, wer wir sind und welch göttlichen ‚Familiennamen‘ wir haben.“ Als Gegenmittel sieht Franziskus Gemeinschaft und Familie, denn nur dort finde man das Klima und die Wärme, „die es uns erlaubt, menschlich zu wachsen und nicht als bloße Objekte, die eingeladen sind, „zu konsumieren und konsumiert zu werden“.

Die Analyse hat durchaus etwas für sich. Was bedeutet das aber für eine Welt, in der immer mehr Menschen solche Gemeinschaften nicht mehr erfahren, in denen sie „wachsen“ können, weil sie aufgrund von Krieg, Hunger und Vertreibung ihre angestammte Heimat verlassen müssen oder weil sie aus beruflichen Zwängen zwischen zwei Welten pendeln müssen? Für den Papst ist die Antwort klar: Wenn die Familie nicht mehr greift, dann ist die Gemeinschaft der Christen am jeweiligen Ort gefordert. Doch klappt das?

P.S. Wir wünschen allen ein gutes, gesundes und glückliches Jahr 2017

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Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.

37 Kommentare

  • Alberto Knox
    02.01.2017, 16:33 Uhr.

    danke für die guten wünsche zum jahr 2017, die ich gern ihnen in der redaktion erwidere und auf alle blogende ausdehne.
    wieder hat der papst einen wichtigen punkt gesetzt. allerdings darf und muss man bei aller hochschätzung von ehe, müttern, familien auch durchaus daran erinnern, dass jesus den überkommenen sozialformen der familie nicht unkritisch gegenüber eingestellt war – und diese tradition ja auch in der kirche durch zölibat und orden hochgehalten wird.

    • bernardo
      03.01.2017, 14:12 Uhr.

      Was sind denn „überkommene Sozialformen“? Alle, die nicht der LSBTTIQ-Ideologie entsprechen?

      • Alberto Knox
        04.01.2017, 15:58 Uhr.

        es ist bezeichnend, dass alles, was jemandem einfach nicht in das […]* konzept passt, in eine schublade gesteckt wird. das sagt mehr über die in schubladenstecker aus als über das in die schublade gesteckte.

        * editiert wegen Verstoßes gegen die Netiquette

    • Silvia
      03.01.2017, 14:55 Uhr.

      Alberto Knox
      02.01.2017, 16:33 Uhr.

      Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die „überkommene Sozialform Familie“ zu Jesu Zeiten eine andere Struktur hatte als heute.

      Ich als Singlefrau habe größte Hochachtung vor einer guten Ehe und Familie in der „überkommenen“ Form Vater – Mutter – Kind(er). Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass heutzutage viele Ehen scheitern, im Gegenteil, umso größer ist mein Respekt vor denjenigen, die lebenslang gut und harmonisch mit demselben Partner verheiratet sind.

      Neben der zölibatären Lebensform, die heute ja auch ein Auslaufmodell zu sein scheint, wenn man auf den Priestermangel und die überalterten Orden schaut, gibt es bei uns Katholiken das EHESAKRAMENT.

      • Alberto Knox
        04.01.2017, 16:03 Uhr.

        @silvia:

        „Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die „überkommene Sozialform Familie“ zu Jesu Zeiten eine andere Struktur hatte als heute.“

        in der tat, die kleinfamilie heute ist anders. die gab es damals gar nicht in dieser form. umso verwunderlicher ist das geradezu romatisch verbrämte sichkaprizieren unverheirateter (oftmals schwuler) männer in kirchenkreisen auf diese sozialform. ratzinger hat das vorgemacht – in peinlich-nostalgischer weise.

        diese andersartigkeit ändert aber nichts an der christlichen fundamentalkritik jesu an der familie: wer vater und mutter mehr liebt als mich, taugt nicht für das himmelreich. so einen satz muss man erst mal verdauen.

        „Ich als Singlefrau habe größte Hochachtung vor einer guten Ehe und Familie in der „überkommenen“ Form Vater – Mutter – Kind(er).“

        diese hochachtung teile ich schon auch, liebe silvia, nur ist diese hochachtung kein absoluter, sondern ein relativer wert. indes denke ich, wir streiten hier nicht um die sache.

        „Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass heutzutage viele Ehen scheitern, im Gegenteil, umso größer ist mein Respekt vor denjenigen, die lebenslang gut und harmonisch mit demselben Partner verheiratet sind.
        Neben der zölibatären Lebensform, die heute ja auch ein Auslaufmodell zu sein scheint, wenn man auf den Priestermangel und die überalterten Orden schaut, gibt es bei uns Katholiken das EHESAKRAMENT.“

        fast d’accord. ehesakrament gibt es unter allen christen, egal, ob sie dran glauben oder nicht. das ist katholische lehre.

  • heilbründl
    03.01.2017, 0:17 Uhr.

    Heute in Deutschland Mutter zu werden,ist das größte Lebensrisiko für eine Frau.
    Ich erlebe es immer wieder in der Kita, in der ich arbeite. Mütter, die alleinerziehend, gezwungen werden,wenn das Kind ein Jahr alt ist, wieder zu arbeiten. Und dann ruft das Jobcenter an, warum wir das Kind schon mit 10 Monaten nehmen und das Center hier schon zahlen soll. Man kann doch ein Kind nicht von einem auf den anderen Tag viele Stunden einfach in die Krippe stellen, oder?
    Wir bestehen als Einrichtung jedenfalls auf eine ordentliche Eingewöhnung.
    Auch bei Scheidung ist es nicht viel besser und wenn man Pech hat, erlaubt der Existenz nicht mal, dass man umzieht oder torpediert vieles vom Kindergarten.

  • Silberdistel
    03.01.2017, 10:54 Uhr.

    Um den thread vom letzten Beitrag in dieses Thema mit zu nehmen: Das am Ende seiner Laufzeit angekommene Schuldgeldsystem (Im Anfangsstadium hat es durchaus seine Vorteile) benachteiligt jetzt alle, die zur Vermehrung von Kapital nichts beitragen können. Kein Wunder also das es in diesem, dem Mammon derart verpflichteten Gesellschaftssystem, immer mehr „Abgehängte“ gibt. So beispielsweise Jugendarbeitslosigkeit Griechenland: 46,5 %; Spanien 43,6 %; Italien 36,4 %; Portugal 28,9 %. Eurozone insges.: 18,4 %, wobei Deu mit 6,9 % noch einigermaßen gut wegkommt.
    „Trümmerfrauen“ mit Armutsrente; „HartzVI“-Empfänger, die oft nach 40 Berufsjahren regelrecht enteignet und entrechtet wurden; Ausbildungsabsolventen denen man sogar mit „Abi“ oder Gesellenbrief nur „Praktikum“ oder kurze Zeitarbeitsverträge anbietet. – Da gehört schon viel Glauben an die Unerschütterlichkeit dieses System, falls man meint das das gut gehen könnte.

  • bernardo
    03.01.2017, 14:10 Uhr.

    Auch von mir herzliche Neujahrswünsche an alle, allen voran an Silvia.

    @ Wrightflyer: Ich habe nicht den Eindruck, dass die Redaktion besondere Vorlieben hat, auch wenn ich manche Entscheidung nicht ganz nachvollziehen kann. Ich würde es bedauern, wenn Sie hier nicht mehr schrieben, auch wenn ich in den meisten Punkten dezidiert anderer Ansicht bin als Sie.

    Zum Papst: Es ist gut, dass der Papst über die Mutterschaft spricht. Noch besser wäre es, er würde die Versuche der Politik, die Familie zu zerstören, klarer beim Namen nennen. In Sachen Kapitalismus ist er doch auch nicht so schüchtern…

    Zur Gewaltfreiheit: In Zeiten von ISIS, Al-Kaida und anderen Massenmörderorganisationen ist das keine gute Idee. btw, es zeugt von (christlichem) Fundamentalismus, die Bergpredigt als politisches Programm zu verstehen.

    • neuhamsterdam
      03.01.2017, 22:46 Uhr.

      Der Punkt ist: Das „Verstehen“ macht diese Meldungen und mittel- und längerfristigen aus der Logik der Entwicklungen hervorgehenden Situationsabläufe doch erst wirksam.

      Nach Erleben von geschichtlichen Wiederholungen (wenn auch in anderer Ausprägung und kleinerem Ausmaß) ist es absehbar daß jedem Aufreging ein Abflauen und oft genug ein Vergessen folgt. Und beim nächst anhebenden Aufreging fragt man sich irgendwann, wieder mal, weiß denn keiner, daß die Situation bald (fast; ganz gleich geht nicht) wieder ist, wie vorher. Man zähle nur ein paar Krisen auf und illustriere diese mit den jeweils chromatischen Majuskelüberschriften. Was ist davon übrig? Altpapier und gebundene Geschichtsbücher zum Hineinstellen in Bibliotheken. Was wird aus den aktuellen Themen? Man will es nicht wissen (wegen der vielen Angestrengtheiten, die die Leute deswegen machen).

      Darum ist der Satz der Bergpredigt – selig sind sie Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich – sowohl politisch als auch unpolitisch zu verstehen.

      Weil die (…beabsichtigte) diesseitige Wirkung ausbleibt.

    • Alberto Knox
      04.01.2017, 16:06 Uhr.

      „Noch besser wäre es, er würde die Versuche der Politik, die Familie zu zerstören, klarer beim Namen nennen.“

      entschuldigung, aber wie muss man eigentlich die wirklichkeit verdrehen, dass man DAS tatsächlich glaubt? nicht dass es eine familienfreundliche politik gäbe – aber zerstören? da muss man schon eine menge gefährlicher sachen geraucht haben, um das zu glauben. das ist doch afd/kath.net/katholisches.info-gewäsch. lokution ohne proposition.

      • bernardo
        05.01.2017, 12:07 Uhr.

        Auch Ihnen ein frohes Neues Jahr.

      • bernardo
        05.01.2017, 14:21 Uhr.

        „Oggi c’è una guerra mondiale per distruggere il matrimonio. Ma non si distrugge con le armi, si distrugge con le idee. Ci sono colonizzazioni ideologiche che distruggono.“

        […]* hier meine Übersetzung: „Es gibt heute einen Weltkrieg, um die Ehe zu zerstören. Aber man zerstört sie nicht mit Waffen, sondern mit Ideen. Es existieren ideologische Kolonialisierungen, die zerstören.“

        Und nun die 1-Million-Euro-Frage: Von wem stammt das? A) Papst Johannes Paul II. B) Papst Benedikt XVI. C) Erzbischof Marcel Lefebvre D) Papst Franziskus

        Insofern muss ich fairerweise meinen Vorwurf gegen Franziskus zurücknehmen. Bemerkenswert, wie wenig die deutsche Presse (Ausnahmen bestätigen die Regel) darüber berichtet hat.

        *Der Beitrag wurde wegen des Verstoßes gegen die Netiquette editiert.

        • Alberto Knox
          05.01.2017, 20:57 Uhr.

          ehe (matrimonio) und familie (famiglia) ist nicht dasselbe. aber notfalls wird das halt in einen topf geworfen, hauptsache man kann undifferenziert feste drauf hauen. es wird schon den richtigen treffen. wer so handelt, tötet als erstes die wahrheit.

          und: sie predigen hier ja nicht, sondern stellen allen ernstes tatsachenbehauptungen auf. für die gattung pastoralen redens gelten – gottlob! – andere rhetorischen gesetzmäßigkeiten als für die gattung eines tatsachenberichtes.

          • bernardo
            06.01.2017, 12:04 Uhr.

            @ Knox: Ehe und Familie sind nicht dasselbe, aber wer die Ehe zerstört, zerstört automatisch die Familie.

        • Wanda
          05.01.2017, 21:58 Uhr.

          Bernardo 14:21
          – vielleicht, weil die Auffassung der Menschen zur Ehe sich von der diesbezüglichen offiziellen Auffassung der ledigen obersten Repräsentanten der katholischen Kirche unterscheidet und es im Alltag des verheirateten Durchschnittsbürgers (wieviele gehören noch zur r.-k. Konfession?) derzeit wichtigere Befindlichkeiten gibt ?

  • Silvia
    03.01.2017, 16:16 Uhr.

    bernardo
    03.01.2017, 14:10 Uhr.
    „Auch von mir herzliche Neujahrswünsche an alle, allen voran an Silvia.“

    Ich erwiedere gerne die Neujahrswünsche auf`s herzlichste und freue mich natürlich, besonders erwähnt worden zu sein.

    ALLEN ein gutes Neues Jahr, besonders bernardo aber auch allen Anderen.

  • bernardo
    05.01.2017, 17:07 Uhr.

    @ Silvia: Sie haben völlig recht. Man kann es auf die einfache Formel bringen: Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.

    […]*

    * editiert wegen Verstoßes gegen die Netiquette

  • Heilbründl
    05.01.2017, 18:24 Uhr.

    Liebe Wrightflyer, ich schätze Ihre Beiträge sehr,
    aber ehrlich gesagt, es nervt mich, wenn Sie sich immer so ausgegrenzt fühlen oder kokettieren Sie damit.
    Bitte lassen Sie das sein. Man kann sich auch selber ausschließen!
    Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Neues Jahr!

  • bernardo
    06.01.2017, 16:20 Uhr.

    „ja, vor einem attentäter, der angeblich muslim ist, aber genausowenig an allah glaubt wie die fsspx-anhänger an gott glauben (beide haben sich einen götzen zurechtgezimmert, der nichts mit dem gott abrahams, isaaks und jakobs zu tun hat), vor dem hat man angst,“

    @Knox: Ich musste zwar erst googlen, was die „fsspx“-Anhänger sind, aber egal. Vielleicht liegt es daran, dass die Mitglieder der Piusbruderschaft, so fern sie mir in vielen Punkten auch sind, keine Bomben in Cafés, Discotheken und Bahnhöfen legen. Es ist mir auch unbekannt, dass Karikaturisten wegen obszöner Christus- oder Marienkarikaturen (die es zuhauf gibt) von Anhängern der Piusbruderschaft erschossen oder erstochen worden wären. Oder dass Piusbrüder einen 87-jährigen Imam beim Gebet in seiner Moschee geköpft hätten. Oder dass sie LKW-Fahrer erschießen und dann den LKW als Waffe gegen Marktbesucher benutzen. Meines Wissens prahlen sie auch nicht damit, über der Großen Moschee in Mekka das Kreuz zu errichten. Vielleicht hat die Angst der Menschen vor dem „angeblichen Muslim“ etwas damit zu tun und nicht mit der vermeintlichen Gottlosigkeit.

    „Es kann ja sein, dass rein gnadentheologisch Ihnen persönlich meine Auffassung zu synergistisch ist, aber ich halte es nun mal mit Glaube UND Vernunft. Und deshalb bin ich der Meinung, dass Gott uns unseren Verstand gegeben hat, damit wir ihn benutzen.“

    @ Silvia: Sehe ich genauso. Der Vorwurf des Synergismus soll nur dazu dienen, den Gebrauch der Vernunft zu delegitieren. Sehr durchschaubar diese Taktik.

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