Papst zu Ostern: Frieden und Aufmerksamkeit

Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft zum Ende von Gewalt aufgerufen. Es solle „jede große oder kleine, alte oder neue Feindseligkeit aufhören“. Zugleich rief er zur Aufmerksamkeit gegenüber denen auf, die Hilfe brauchen. Die christliche Botschaft sei nicht nur Wort, sondern Zeugnis, also Tat. „Sie bedeutet, mit dem zu teilen, dem das Nötige fehlt; sie bedeutet, bei dem zu bleiben, der krank oder alt oder ausgeschlossen ist.“  Neben den großen kriegerischen Auseinandersetzungen in Ländern wie Syrien, dem Irak, Nigeria und in der Zentralafrikanischen Republik nahm Franziskus auch das Schicksal Einzelner in den Blick. Er forderte dazu auf, „die Wehrlosen zu schützen, vor allem die Kinder, die Frauen und die Alten, die manchmal ausgebeutet und verlassen werden“.

Hunger, Krankheit, Armut, Entführung und Migration nahm Franziskus in den Blick. Er sprach von der „Plage des Hungers“, „die durch die Konflikte verschärft wird und durch die ungeheure Verschwendung, an der wir oft selbst beteiligt sind“. Er erinnerte an die Menschen, die von der Ebola-Epidemie betroffen sind, „sowie jene, die unter vielen anderen Krankheiten leiden, die sich auch aufgrund der Nachlässigkeit und der extremen Armut verbreiten“. Den Friedensverhandlungen in Venezuela sowie zwischen Israelis und Palästinensern wünscht er Erfolg. Mit Blick auf die Ukraine fordert er alle Beteiligten dazu auf, „mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft jede Anstrengung unternehmen, um Gewalt zu verhindern und um die Zukunft des Landes in einem Geist der Einheit und des Dialogs zu gestalten“.

Papst verteilt Geschenke unter Obdachlosen

Es war das zweite Osterfest im Pontifikat von Papst Franziskus. Wie schon im vergangenen Jahr und beim Weihnachtssegen verzichtete er auf die Grüße in mehr als 60 Sprachen, die seine Vorgänger bei diesen Anlässen an alle Welt richteten. Franziskus tut sich mit Fremdsprachen schwer und will sich dann auch nicht verbiegen. Seiner Popularität tut das keinen Abbruch. Mehr als 100.000 Gläubige und Touristen kamen zum Ostergottesdienst auf den Petersplatz. Franziskus nutzte die Gelegenheit, um zwischen dem Gottesdienst und dem Segen Urbi et Orbi bei strahlendem Sonnenschein mit dem Papamobil ein Bad in der Menge zu nehmen.

Papst Franziskus hat zu Ostern Geschenke gemacht: Den jungen Krebspatienten des vatikanischen Kinderkrankenhauses Bambino Gesu brachten Mitarbeiter im Auftrag des Papstes rund 150 Schokoladenostereier. Unter den Obdachlosen Roms verteilte der Päpstliche Almosenmeister, Erzbischof Konrad Krajewski, Umschläge mit Geld und Ostergrüßen des Papstes.

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Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.