Der Papst und der Präsident

30 Minuten dürften nicht reichen, um die vielen Meinungsverschiedenheiten zwischen Papst Franziskus und US-Präsident Donald Trump zu klären. Doch ein Anfang ist gemacht. Zu Beginn der Audienz wirkten beide noch sichtlich angespannt. Am Ende lachte zumindest der Papst viel. Er werde seine Worte nicht vergessen, versicherte Präsident Trump dem Pontifex. Der hatte ihm zuvor viel Lektüre mit auf den Weg gegeben: seine Botschaft zum Katholischen Weltfriedenstag 2017, sowie seine drei großen Lehrschreiben Evangelii gaudium, Laudato si und Amoris laetitia. Vor allem die Umweltenzyklika dürfte für Trump keine leichte Kost sein. Gehen hier die Positionen von Papst und Präsident doch weit auseinander. Wie schon bei anderen Politikeraudienzen schenkte Franziskus zudem ein Medaillon mit einem Olivenbaum und machte damit deutlich, was er von Trumps Politik erwartet. „Ein Symbol des Friedens“, so der Papst zum Präsidenten. „Frieden können wir brauchen“, entgegnete der und revanchierte sich mit mehreren Büchern von Martin Luther King. Der Papst hatte eine klare Botschaft für den mächtigsten Mann der Welt. Die Audienz hat gezeigt, auch wenn hier zwei Welten aufeinandertrafen, Brücken sind möglich und der Pontifex ist gewillt, sie zu bauen. Und weil Franziskus Twitter beinahe so sehr liebt wie sein heutiger Gast, hatte er gestern bereits die Losung des Tages ausgegeben: „Im Dialog kann man eine geteilte Zukunft planen. Durch den Dialog bauen wir den Frieden und tragen füreinander Sorge.“

US-Präsident Trump nach der Audienz: „Er hat etwas. Er ist wirklich gut. Wir hatten ein fantastisches Treffen und eine fantastische Tour, es war wunderschön. (…) Es war eine Ehre, mit dem Papst zusammen zu sein.“ (Foto: reuters)

Ein Anfang ist gemacht

Mit Barack Obama kann Donald Trump nicht mithalten. Dessen erste Begegnung mit Papst Franziskus im März 2014 dauerte 50 Minuten. Doch einerseits dürfte die Kürze der Audienz heute Morgen dem Programm des Papstes geschuldet sein; Franziskus begann wenige Minuten nach dem Treffen mit dem US-Präsidenten seine wöchentliche Generalaudienz. Zum anderen ging es um ein erstes Kennenlernen und Abtasten. In diesem Sinne können 30 Minuten ein guter Start sein, vielleicht nicht für eine enge Freundschaft, aber doch für gute Beziehungen, die im Laufe der nächsten Jahre ausgebaut werden können.

Bis zum Schluss der Begegnung zwischen Papst und Präsident blieb trotz aller Herzlichkeit eine gewisse Distanz, die man aus den Blicken und Gesten herauslesen konnte. Die beiden Personen sind doch zu unterschiedlich: auf der einen Seite der Milliardär aus einem der reichsten Länder der Welt, auf der anderen Seite der Papst der Armen, der die negativen Auswirkungen der Globalisierung in seinem Heimatland Argentinien aus nächster Nähe erlebt hat. Beim Thema Klimawandel, Migration und Armutsbekämpfung ist man konträrer Meinung. Auch die jüngsten Rüstungsdeals des US-Präsidenten in Saudi Arabien dürften dem Papst missfallen, hatte er doch wiederholt Waffenhandel scharf verurteilt und erklärt, an den Händen der Händler klebe Blut.

Auch kontroverse Themen bearbeitet

Im offiziellen Bollettino des Vatikans hieß es nach dem Treffen, man habe in den „herzlichen Gesprächen“ über das gemeinsame Engagement für das Leben sowie die Religions- und Gewissensfreiheit gesprochen. Man hoffe auf eine gute Zusammenarbeit zwischen der katholischen Kirche und dem Staat in den USA im Bereich des Gesundheitswesens, der Bildung und der Hilfe für Einwanderer. Zudem habe man über Fragen der internationalen Politik gesprochen. Dabei sei es vor allem um die „Förderung des Friedens in der Welt durch politische Verhandlungen und interreligiösen Dialog“ gegangen „mit einem besonderen Blick auf die Situation im Nahen Osten und den Schutz der christlichen Gemeinschaften“.

Interessant ist, dass die Hilfe für die Einwanderer in den USA eigens erwähnt wird. Auch der Akzent auf dem „politischen und interreligiösen Dialog“ bei der Friedensthematik ist ein deutliches Signal. Darin klingt eine Kritik an militärischen Aktionen zur Lösung von Konflikten an. Der Vatikan macht damit zudem deutlich, dass er die Religionen als Teil der Lösung von Konflikten sieht und nicht als deren Ursache. Umwelt und Klimawandel waren dem Kommuniqué zufolge kein explizites Thema weder beim Gespräch von Trump mit dem Papst noch beim anschließenden Treffen mit dem vatikanischen Chefdiplomaten Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Doch in der Enzyklika Lautado si, die Franziskus dem US-Präsidenten mit auf den Weg gab, ist zu dem Thema alles gesagt.

P.S. Während Franziskus sich physisch mit dem US-Präsidenten im Vatikan traf, war er mit den Gedanken am anderen Ende der Welt. Sein Tweet zum Tage: „Beten wir für die Katholiken in China, vertrauen wir uns Maria an, damit wir alle Schwierigkeiten mit der Liebe überwinden können.“ Das ist katholische Weltkirche. Die katholische Kirche begeht am 24. Mai den Gebetstag für die Kirche in China. Diesen hatte Benedikt XVI. eingeführt und bewusst auf den Tag der traditionellen Wallfahrt zum größten Marienheiligtum Chinas in Sheshan gelegt.

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Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.

32 Kommentare

  • Silberdistel
    24.05.2017, 18:56 Uhr.

    Apropos kleine, feine Anekdote am Rande: Während die First Lady der USA sich beim Staatsbesuch zuvor in Saudi Arabien, dem Land der Frauenunrechte und der Schleier, noch traute die Haare offen und dazu farbige Kleidung zu tragen; zollte Sie dem vatikanischen Protokoll allerdings Respekt und schlug dort züchtig ganz in Schwarz mit Schleier auf. – Mutmaßlich traute man sich halt nicht die wirklichen Ultrakonservativen dieser Welt in ihrer römischen Männerhöhle auch nur im Ansatz mit femininen Reizen zu provozieren…

    • Wanda
      25.05.2017, 17:18 Uhr.

      Silberdistel 18:56
      – in der Tat drollig…

  • Silvia
    25.05.2017, 14:23 Uhr.

    Silberdistel
    24.05.2017, 18:56 Uhr.

    So etwas nennt man Respekt. Auch die schwedische Königin Silvia hat vor ein oder zwei Jahren den Papst in einem langen, schwarzen Kleid besucht. Ob sie auch einen Schleier getragen hat, kann ich mich nicht mehr erinnern.

    Außerdem finde ich, dass die First Lady und Ivanka Trump auch in diesem Outfit reizvoll und feminin ausgesehen haben.

    Reizvoll ist etwas anderes als aufreizend, nur damit hier kein Missverständnis entsteht.

    Und ein leichter Spitzenschleier kann nicht mit der Frauenverschleierung in Saudi Arabien verglichen werden.

    • Wanda
      25.05.2017, 17:29 Uhr.

      Silvia:
      – mit andern Worten, katholische Frauen, welche ohne Schleier in die HL. Messe gehen (hat wohl eine höhere Bedeutung als ein Papstbesuch), verhalten sich respektlos ? Was ist anders an den Frauen, wenn Sie einen (auch nur angedeuteten Schleier) tragen ?
      Vor allem, wen irritieren sie ohne Schleier, den zölibatären Zirkel etwa ?
      Ihren Gott der sie geschaffen hat, irritieren sie ganz sicher nicht…

      • Silvia
        26.05.2017, 12:38 Uhr.

        Wanda
        25.05.2017, 17:29 Uhr.

        In Deutschland haben zu meinen Lebzeiten katholische Frauen noch nie einen Schleier in der HL Messe getragen.

        Ganz wenige Ausnahmen bilden Südeuropäerinnen, die das aus ihren Heimatländern so gewöhnt sind.

        Für mich hat das u.a. etwas mit diplomatischem Fingerspitzengefühl zu tun, sich bei einer Papstaudienz korrekt zu kleiden. Als westliche (weibliche) Menschen folgen wir damit einer WESTLICHEN Tradition.

        Ansonsten siehe mein Posting zu Königin Silvia und ihrer Tochter. Nur dass das schwedische Königshaus nicht so im öffentlichen Interesse steht wie die derzeitige amerikanische Präsidentenfamilie.

        Und eben, dass man vor zwei Jahren christliche Traditionen noch nicht so verteidigen musste wie heute.

        Heute ist es ja so, was gestern noch selbstverständlich war, wird heute zum öffentlichen Ärgernis hochgespielt.

        Übrigens, der Schleier von Ivanka Trump betont das Haar mehr als es verhüllt, hat also wohl eher einen symbolischen Charakter.

        Anette Schawan trug seinerzeit bei ihrem Antrittsbesuch beim Papst ein schwarzes Kostüm und einen dazu passenden Hut.

        • Alberto Knox
          27.05.2017, 10:55 Uhr.

          dann waren sie schlicht nie im bayerischen wald. dort tragen die alten frauen auch im alltag kopftuch. und zwar ganz selbstverständlich.

          • Silvia
            28.05.2017, 14:31 Uhr.

            Alberto Knox
            27.05.2017, 10:55 Uhr.

            Ich spreche von einem dünnen SPITZENSCHLEIER, den manche Südeuropäerinnen während der HL Messe tragen, nicht vom KOPFTUCH.

            Das Kopftuch haben meine sudetenteutsche Urgroßmutter und Großtante, die ich beide noch gut gekannt habe, auch getragen, sogar im Haus, aber das war KEINE religiöse Tradition und nur um die geht es in der Diskussion hier.

            In meiner Kindheit und Jugend trugen die Frauen Hüte, das war Mode und hatte auch nichts mit Religion zu tun.

          • Suarez
            29.05.2017, 12:44 Uhr.

            „aber das war KEINE religiöse Tradition und nur um die geht es in der Diskussion hier.“

            Das ist sachlich schlicht falsch. Kopftuch oder Schleier wird aus demselben Grund getragen: Langes Frauenhaar inspiriere die erotischen Phantasien von Männern (und nach Paulus von Engeln) und daher haben anständige Frauen schlicht aus religiös-ethischen Gründen ihre Haare zu verhüllen.

            Jaja, Religion wird nur dann als Keule ausgepackt, wenn sie als Keulen“argument“ gegen den Islam ausgepackt werden kann. Ansonsten stellt man sich ignorant.

        • Wanda
          27.05.2017, 19:13 Uhr.

          Silvia, 26.05. 12:38
          – Annette Schavan hätte wegen der Gründe, die zwar zur Aberkennung ihres Doktorgrades führten aber trotzdem ihre Ernennung zur Vatikan-Botschafterin nicht verhinderten, eine Vollverschleierung der Peinlichkeit und Busse tragen müssen, als sie Franziskus gegenübertrat…
          Bei entsprechendem Fingespitzengefühl hätte diese Dame den Posten in Rom erst gar nicht angenommen. Das Forum der Deutschen Katholiken beurteilte denn auch diese Berufung als „Affront gegen die Katholische Kirche“…

          • Krakebusch
            28.05.2017, 18:51 Uhr.

            „Das Forum der Deutschen Katholiken…“

            Hat es irgendeine Relevanz, was die […]* von diesem „Forum“ in gnadenloser Selbstüberschätzung von sich geben? Wohl kaum.

            *Editiert wegen Verletzung der Netiquette

          • Suarez
            29.05.2017, 12:44 Uhr.

            Das Forum deutscher Katholiken ist eine rechte Splittergruppe. Gefährlich, ignorat, AfD-nah – aber winzig.

    • Silberdistel
      25.05.2017, 20:58 Uhr.

      Silvia
      25.05., 14:23 h
      Respekt Wer vor Wem? Es ist wohl die höfische Kleiderordnung, die bei einer Papstaudienz die Farbe Schwarz für Frauen quasi vorschreibt. Wer´s sonst auch gern übertreibt kann gerne zusätzlich einen Schleier tragen. Während man katholischen Königinnen, und nur diesen, die Farbe Weiß zubilligt. Option Schleier auch hier wie bei Grundveranlagung in Schwarz.

      • Silvia
        26.05.2017, 19:30 Uhr.

        Silberdistel
        25.05.2017, 20:58 Uhr.

        Respekt der Gäste (Familie Trump) vor dem Gastgeber (Papst).

        Wenn ich wo eingeladen bin, ziehe ich mich dem Anlass entsprechend an. Und wenn der Gastgeber in der Einladung bestimmte Wünsche hinsichtlich der Kleidung äußert, also z.B. um festliche Abendgarderobe bittet, berücksichtige ich das.

        Wenn ich ins Theater gehe, trage ich keinen Freizeitlook sondern ein elegantes Kleid, bevorzugt ein Kleines Schwarzes, denn schwarz ist elegant, festlich und passt eigentlich immer. Alternative ist bei mir dunkelblau.

        Aus diesem Grund besitze ich u.a. ein schwarzes Kostüm und einen schwarzen Hosenanzug, weil diese Kleidungsstücke sehr vielseitig sind.

    • Silvia
      25.05.2017, 22:24 Uhr.

      Ich habe jetzt extra nach dem Papstbesuch von Königin Silvia gegoogelt. Dieser Besuch fand im April 2015 statt. Die Königin trug ein langes, schwarzes Kleid und einen schwarzen Schleier.

      In ihrer Begleitung befanden sich ihre Tochter Madeleine mit Ehemann und kleiner Tochter.

      Prinzessin Madeleine trug ein schwarzes Kleid, das knapp über die Knie ging und ebenfalls einen schwarzen Schleier.

      Das einzig Auffällige daran ist, dass sich noch vor erst zwei Jahren noch kein Mensch darüber aufgeregt hat, wenn sich hochgestellte Damen bei einer Privataudienz beim Papst so kleideten, wie es das Protokoll vorsieht.

      Dass der Papst auch Damen empfängt, die sich in ihrer Kleidung nicht ans Protokoll halten, ist seine Sache.

  • Oldfrank
    25.05.2017, 18:48 Uhr.

    Die Worte lese ich zwar, doch allein mir fehlt der Glaube an der Umsetzung!

  • Wanda
    27.05.2017, 3:19 Uhr.

    Wir schweifen, auch ich, hier wegen der Randereignisse (die geschmückten Damen betreffend) vom eigentlichen Thema ab.
    Wichtiger wäre sicher, sich mit der Person des hochrangigen Besuchers und den Umständen zu beschäftigen:
    – Man muss leider den Besuch Trumps und die Treffen des Papstes mit dem Grossimam al-Tayyeb in eine Reihe stellen, genau so wie den aktuellen Auftritt al-Tayyebs auf dem Evangelischen Kirchentag gemeinsam mit unserem Innenminister de Maiziere. Die christlichen Kirchen und ihre Vertreter verhalten sich hierbei ziemlich unsensibel, kritiklos und anbiedernd.
    – Wie der in DEU bekannte (moslemische) Islamkritiker Hamed Abdel-Samad ausführte: Grossimam al-Tayeeb vertritt 2 Arten von Islam, einen für den Export und einen für den Import, der in Ägypten absolut rückwärtsgewandt ist. Und unter den Gelehrten seiner Al-Azhar Universität befinden sich bekannterweise Extremisten, was auch durch die Todesfatwa von dort gegen Abdel-Samad untermauert wird. Nicht zu vergessen, der Gross-Imam hatte noch 2002 Selbstmordattentate gegen Israel verteidigt. Ein zumindest fragwürdiger Diskussionspartner…
    Hamed Abdel-Samad soll ebenfalls auf dem Kirchentag sprechen. Man darf gespannt sein…

    • Silberdistel
      27.05.2017, 13:09 Uhr.

      Wanda
      27.05., 3:19 h
      Zunächst gilt für so eine Audienz wie für einen Kirchentag das Gastrecht, welches BEDINGUNGSLOS ist und das keineswegs eine Schwäche des Gastgebers darstellt, sondern Auskunft gibt über seine Kultur bzw. Kinderstube. Übrigens ein Gastrecht, das gerade in islamisch geprägten Ländern hoch gehalten wird wie sonst nichts anderes.
      Darüber hinaus lässt sich aber trotzdem einiges „durch die Blume“ sagen, was meistens auch hilfreicher ist als so manche direkte Brüskierung. – Allerdings bin ich mir speziell bei dem Ami nicht sicher, ob diese Blume nicht aus etwas sehr schwerem und großem handgreiflichen bestehen müßte, denn wie heißt es: „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!“

      • Silvia
        28.05.2017, 14:44 Uhr.

        Silberdistel
        27.05.2017, 13:09 Uhr.

        Wenn Sie eine Privataudienz beim Papst mit einem Kirchentag vergleichen, zeigen Sie damit Ihre völlige Ahnungslosigkeit in kirchlichen Belangen.

        Dazwischen liegen Welten. Für einen Kirchentag gibt es kein Protokoll und jeder kann anziehen, was er will, da achtet sowieso niemand drauf, einfach weil es auf dem Kirchentag keine Bedeutung hat, auch nicht auf dem Katholikentag.

        Eine Privataudienz beim Papst hingegen ist auch für Staatsoberhäupter einer der Höhepunkte ihres Lebens. Und zeigen Sie mir die Frau, die bei einem solchen und wesentlich unwichtigeren Anlässen sich nicht fragt „was ziehe ich da an?“.

        Kaum eine Frau will bei nur halbwegs wichtigen Anlässen garderobemäßig unangenehm auffallen. Wenn man under – oder overdressed ist, fühlt man sich – zumindest als Frau – nicht wohl. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen.

        Abgesehen vom Protokoll gibt es auch so etwas wie ungeschriebene Gesetze, gerade in Benimmfragen, und dazu gehört eben auch die Garderobe je nach Anlass.

      • Wanda
        28.05.2017, 18:23 Uhr.

        Silberdistel 13:09
        – Dass Derjenige, der eingeladen ist, das Gastrecht ohne wenn und aber geniesst steht ausser Zweifel, d.h. wenn er sich denn auch als Gast aufführt. Benimmt er sich daneben, fliegt er bei mir gnadenlos raus.
        – Wen man allerdings einlädt, das ist hier die Krux und die gilt sowohl für den janusköpfigen Gross-Imam al-Tayeeb als auch für den Grosskotz Trump.
        P.S. naja, beim Attribut „Gross“ haben die beiden etwas gemeinsam…

  • Silberdistel
    29.05.2017, 9:16 Uhr.

    Über Jesu Leben ist ja ganz wunderbares übermittelt, mal abgesehen von den überlieferten tatsächlichen Wundern wie Heilungen, Vermehrung von Speisen, Wandeln auf dem Wasser, Auferstehung von den Toten, etc. pp.

    Wunderbar ist jedoch auch Sein alltägliches Verhalten: Beispielsweise zum Zöllner zu gehen; Zur Hure; im gleichnamigen Gleichnis den Samariter als Vorbild zu nennen. Denn dieser Personenkreis war für einen damaligen gläubigen Juden ein absolutes Tabu, da sie quasi zu der Kaste der Unberührbaren gehörten.

    Wenn JC also praktisch schon zu Jedem gegangen ist, warum sollte es für die Nachfolger unbillig sein Jeden auch zu empfangen?! – Im Übrigens ist das immens schlau, denn nur wenn man jemanden kennt, weiß man etwas über Ihn und zwar aus erster Hand. Und gibt sich nicht Illusionen, Gerüchten oder gar selbst ausgebrüteten Hirngespinsten geboren aus Nichtwissen hin.
    Im Übrigen hat sich JC ja auch nicht selbst verleugnet, das er gerade jenen Personenkreis aufsuchte, sondern es hatte einen tieferen Sinn.

  • Brigitta
    29.05.2017, 18:09 Uhr.

    An Silberdistel
    Ihrem letzten Kommentar ist nichts hinzuzufügen.
    Zu der ewigen Debatte um das Kopftuch kann ich nur aus eigener Erinnerung sagen:
    1. ich durfte nicht ohne Kopfbedeckung in die Kirche (meist ein Hut), weil sich das nicht gehört. Auch meine Mutter ging bis lange nach dem Tod ihrer Mutter nie ohne Hut in die Kirche.Diese war übrigens bis kurz vor ihrer Eheschließung evangelisch und wurde katholisch, um ihren Mann heiraten zu können.
    2. Mir wurde mal in de 70ger Jahren in Italien von hinten während der Messe ein Tuch über den Kopf ge worfen (selber schuld – hätte ja dran denken können, war ja nicht das erste mal in Italien)
    3. ob jetzt das Kopftuch der muslima oder die Kopfbedeckung in meiner Kinder- und frühen Jugendzeit wird und wurden vielleicht als Zwang empfunden (so war es zumindest bei mir – und ich habe mich nicht gewehrt). Aber wenn ich mir allerdings manche Kirchen- und GottesdienstbesucherInnen anschaue, dann schäme ich mich und denke mir manchmal nicht alles war früher so ganz schlecht.

  • Wanda
    30.05.2017, 2:09 Uhr.

    @Krakebusch 28.05.18:51
    – Mag ja richtig sein, was Sie vom besagten „Forum“ halten. Am Fakt der bewusst fälschenden Frau Schavan und deren eigentlich unmögliche Ernennung zur Botschafterin sowie Entsendung nach Rom ändert das aber nichts.
    Will Franziskus deutsche Belange ansprechen, muss er also mit einer quasi Betrügerin vorlieb nehmen.
    – Pardon, ich vergass: Vergebung und sich einer Sünderin annehmen, gehörte zu den Tugenden des Nazareners aber nur bis zu einem gewissen Punkt.
    Der Unterschied: …“gehe hin und sündige fortan nicht mehr“…

    • Suarez
      31.05.2017, 14:42 Uhr.

      @Wanda, ich mag die CDU nicht und ich fand Frau Schavans Haltung zu ihrer plagiierten Diss daneben. Aber mir ist nicht erinnerlich, dass sie ein zweites Mal bei einer zweiten Dissertation plagiiert hätte. Daher ist das „Geh hin und sündige nicht mehr“ nicht eigentlich nur deplatziert, sondern zeugt davon, dass es gar nicht um eine Tatsache geht, sondern um eine Befindlichkeit, nämlich Ihre.

      Einen Grund, warum die Ernennung zur Botschafterin beim Vatikan eigentlich unmöglich ist, haben Sie nicht gegeben. Auch das ist eigentlich unmöglich. Noch einmal: Ich bin kein Fan der so genannten Christdemokratie und erst recht nicht von Frau Schavan, die in der Bildungspolitik viel Unheil in BW angerichtet hat. Aber solche Kritik, wie @Wanda sie äußert, schadet nicht Frau Schavan, sondern dem berechtigten Anliegen der – KRITIK.

      • Wanda
        01.06.2017, 18:03 Uhr.

        Suarez 14:42
        – Vielleicht sollte Sie sich erst einmal informieren ?
        Obwohl bereits Februar 2013 die endgültige Entziehung ihres Doktorgrades ausgesprochen wurde, verwendet Frau Schavan immer noch „unzulässig“ (um kein negativeres Wort zu gebrauchen) Formulierungen, ua. auf ihrer Homepage, die den irrigen Anschein erwecken, dass sie im Jahre 1980 ihr Studium mit einer gültigen Promotion zum Dr. phil abgeschlossen hätte…
        Insofern erlaube ich mir ungeachtet Ihrer Befindlichkeiten weiterhin Kritik an der Botschafterin Deutschlands beim Heiligen Stuhl, einverstanden ?

        • Jürgen Erbacher
          Jürgen Erbacher
          02.06.2017, 12:32 Uhr.

          Auf der Internetseite von Frau Schavan kann ich einen solchen Hinweis nicht finden. Könnten Sie uns da bitte helfen.

  • Silvia
    30.05.2017, 13:49 Uhr.

    Ich möchte hier mal was Grundsätzliches zum Thema Damenhüte sagen.

    Für meine Mutter, Jahrgang 1927, waren Hüte nur ein sehr beliebtes, modisches Accessoir und im Winter auch Kälteschutz, so wie ich im Winter eine Strickmütze trage.

    Meine Mutter und meine Großmutter hätten ich kaputt gelacht, wenn man ihnen gesagt hätte, dass sie als Katholikinnen verpflichtet seien, eine Kopfbedeckung, zumindest in der Kirche, zu tragen.

    Meine Großmutter hat z.B. im Sommer nie einen Hut getragen, nur in der kühlen bzw. kalten Jahreszeit, und meine Mutter hatte einen leichten Sommerhut als Sonnenschutz.

    Wer aus der damenhaften Hutmode früherer Generationen nachträglich eine religiöse Verpflichtung machen will, verbreitet die Unwahrheit oder erliegt einer Selbsttäuschung, weil er noch zu jung ist, die damalige Mode aus eigenem Erleben zu kennen.

    Die Hüte meiner Mutter und Großmutter hatten genauso wenig was mit Religion zu tun wie meine winterliche Strickmütze.

    • Brigitta
      31.05.2017, 14:19 Uhr.

      O-Ton meiner Großmutter: „als Frau geht man nicht ohne Kopfbedeckung nach draußen und schon gar nicht in die Kirche. Dort ist es eine Beleidigung Gottes.“ Sie stammte ursprünglich aus einem sehr strengem evangelischen Elternhaus.

      • Silvia
        01.06.2017, 15:30 Uhr.

        Brigitta
        31.05.2017, 14:19 Uhr.

        kommt vielleicht auf die Gegend drauf an. Meine Mutter und Großmutter waren Großstädterinnen (Frankfurt am Main) und katholisch.

        Auf dem Land und in streng protestantischen Kreisen mag es anders gewesen sein.

        In Frankfurt am Main war man damals schon sehr aufgeschlossen und modern.

    • Silberdistel
      01.06.2017, 7:12 Uhr.

      Silvia
      30.05., 13:49 h
      Hm, bleibt aber noch die Frage nach der doch etwas fragwürdigen protokolarischen Kleiderordnung für die zweifelsohne gelungenste Krone der Schöpfung, der Dame: Schwarz. Die Farbe Schwarz ist die Farbe der Dunkelheit bzw. Lichtlosigkeit. Sie drückt Trauer, Unergründlichkeit, Unabänderlichkeit und das Furchterregende, Geheimnisumwitterte, Bedrohliche, aus. Schwarz gilt neben Rot gemeinhin sogar als Farbe Satans. – Eine solche protokollarisch erwünschte Farbwahl wirkt doch wirklich sehr underdressed, um im Hort der Verkündung der frohen christlichen Botschaft, dem Vatikan, aufzuschlagen.
      Während Weiß, die Farbe der Unschuld und Reinheit, gar die Farbe des Lichts der Erleuchtung und des göttlichen; ausschliesslich für 6 oder 7 Stück verbliebene katholische Königinnen, vorbehalten bleibt. Na ob das im Vergleich nicht übertrieben overdressed erscheint?!
      Meinem bescheidenen Modegeschmack nach, wäre dem Anlass der Audienz bei Christi Stellvertreter entsprechend, ausschliesslich die Erscheinung und Farbenfrohheit des Paradiesvogels angemessen 🙂

  • SuNuraxi
    30.05.2017, 14:49 Uhr.

    Suarez 29.05.2017, 12:44
    Suarez, ich muss mich jetzt aber schon sehr wundern. Mir haben Sie einmal erklärt, dass mein Seelenheil in Gefahr sein soll, nur weil ich geschrieben habe, dass es egal ist, ob man beim Credo das „filioque“ dazusagt oder nicht. Und jetzt rügen Sie jemanden, der beim Islam nicht alles so optimal findet.
    Also was denn nun? Muss jetzt alles stramm katholisch sein, so wie Sie es bei mir eingefordert haben, oder sind die Dinge in anderen Konfessionen und Religionen sowieso super und dürfen nicht kritisiert werden, so wie Sie es von Silvia wollen.
    Ich hab es Ihnen schon einmal in einem anderen Zusammenhang geschrieben: Sie sollten sich endlich entscheiden, wofür Sie eigentlich stehen.

    • Suarez
      01.06.2017, 13:17 Uhr.

      Es ist Konzillehre, die Muslime und den Islam hochzuschätzen. Wo ist das Problem? Ich bin entschieden – für die Wahrheit, und zwar nicht nur die halbe, […]*, sondern die volle.

      *Der Beitrag wurde wegen des Verstoßes gegen die Netiquette editiert.

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