Papst: Die Liebe und Barmherzigkeit zählen

Amoris laetitia – die Freude der Liebe“ – der Titel ist Programm. Das rund 200-Seiten umfassende Schreiben von Papst Franziskus ist eine Ermutigung zur Ehe und will Hilfe im Umgang mit schwierigen Situationen geben. Der Papst zeichnet ein sehr realistisches Bild der Familie und erweist sich einmal mehr als Seelsorger, nicht als Oberlehrer. Franziskus bekräftigt die traditionelle katholische Ehelehre, betont aber zugleich, dass sie sich dem Primat der Barmherzigkeit Gottes unterordnen muss. Der Paradigmenwechsel, der sich im Umgang mit den Beziehungen, die nicht dem katholischen Ideal entsprechen, bereits bei den beiden Bischofssynoden angedeutet hat, setzt sich fort und wird verstärkt: Maxime kirchlichen Handelns ist nicht der moralische Zeigefinger, sondern die Wertschätzung, nicht die Ausgrenzung, sondern die Integration. Kasuistik vermeidet Franziskus. Vielmehr stellt er die konkrete Situation des Einzelnen ins Zentrum. Damit geht eine kleine Revolution einher. Franziskus betont zu Beginn des Schreibens, dass „nicht alle doktrinellen, moralischen und pastoralen Diskussionen durch ein lehramtliches Eingreifen entschieden werden müssen“. „Verschiedene Interpretationen einiger Aspekte der Lehre“ seien möglich. Es müsse inkulturierte Lösungen geben. Künftig wird es also mehr Vielheit in der Einheit geben. Damit ist klar, mit dem Papier ist die Diskussion nicht abgeschlossen. Sie geht jetzt erst richtig los. Das dürfte auch für die Lösungen gelten, die Franziskus etwa für den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen anbietet. Auch wenn er den Kommunionempfang nicht eigens nennt, schließt er ihn nicht aus, betont gleichzeitig aber die Unauflöslichkeit der Ehe. Nicht nur an dieser Stelle gleicht das Papier einer Quadratur des Kreises. Es ist der Spagat zwischen Reformern und Bewahrern mit einem klaren Grundton: am Ende zählen nur die Liebe und Barmherzigkeit.

Lieber Mitbruder, unter Anrufung der Heiligen Familie von Nazareth darf ich Ihnen voller Freude meine Exhortation „Amoris laetitia“ zusenden, zum Wohl aller Familien und aller Menschen, jung wie alt, die Ihrem Hirtendienst anvertraut sind. Vereint in Jesus unserem Herrn, mit Maria und Josef, bitte ich Sie, nicht zu vergessen, für mich zu beten. Franciscus (Quelle: Presseamt des Heiligen Stuhls)

Der Papst schickt den Bischöfen der Welt sein Schreiben: „Lieber Mitbruder, unter Anrufung der Heiligen Familie von Nazareth darf ich Ihnen voller Freude meine Exhortation ‚Amoris laetitia‘ zusenden, zum Wohl aller Familien und aller Menschen, jung wie alt, die Ihrem Hirtendienst anvertraut sind. Vereint in Jesus unserem Herrn, mit Maria und Josef, bitte ich Sie, nicht zu vergessen, für mich zu beten. Franciscus“  (Quelle: Presseamt des Heiligen Stuhls)

Papst will keine kalte, leblose Doktrin

„Die Kirche möchte mit demütigem Verstehen auf die Familien zugehen.“ Das ist die Haltung, die der Papst vorgibt. Es gehe nicht darum, eine „kalte Schreibtischmoral“ zu entfalten, sondern um eine „pastorale Unterscheidung voll barmherziger Liebe“. Ein positiver Grundton durchzieht das ganze Papier. Freiheit, Geschlechtlichkeit, Liebe sind positiv, wenn sie verantwortlich gelebt werden. An vielen Stellen schlägt Franziskus selbstkritische Töne an in Bezug auf die bisherige kirchliche Verkündigung zu Ehe und Familie, etwa dass sie sich zu einseitig auf die Aufgabe der Fortpflanzung konzentriert habe (36). Dies ist ein Punkt, an dem deutlich wird, dass Franziskus Liebe, Ehe und Familie ganz stark im Licht des II. Vatikanischen Konzils interpretiert. Auch spätere päpstliche Dokumente wie „Humanae vitae“ von Papst Paul VI. oder „Familiaris consortio“ von Johannes Paul II. werden ganz dezidiert durch die Konzilsbrille gelesen. Dazu gehört: Eheliche Liebe ist mehr als nur Fortpflanzung. Die Fruchtbarkeit ehelicher Liebe möchte Franziskus nicht auf Kinder beschränkt wissen, sondern er sieht „erweiterte Formen der Fruchtbarkeit“ etwa im Dienst am Nächsten und der Gesellschaft.

Instanz des Gewissens aufwerten

Selbstkritisch auch die Töne in Bezug auf das Gewissen. „Wir sind berufen, die Gewissen zu bilden, nicht aber dazu, den Anspruch zu erheben, sie zu ersetzen.“ (37) Und diesem Gewissen räumt Franziskus einen zentralen Stellenwert ein, wenn es um die „verantwortliche Elternschaft“ geht. Mit Blick auf „Humanae vitae“ schließt sich Franziskus den Synodenvätern an und sagt, es solle „zur Anwendung der Methoden, die auf den ‚natürlichen Zeiten der Fruchtbarkeit‘ (Humanae vitae, 11) beruhen, […] ermutigt werden.“ (222) Unter Bezug auf das II. Vatikanische Konzil sagte er, die Ehepartner sollen bei der Frage nach Kindern „durch gemeinsame Überlegung versuchen, sich ein sachgerechtes Urteil zu bilden“. (222) Entschieden lehnt Franziskus eine Einmischung von außen ab, etwa „Zwangseingriffe des Staates zugunsten von Verhütung, Sterilisation oder gar Abtreibung“ (42)

Das Gewissen spielt auch eine große Rolle, wenn es um eine der heikelsten Fragen des Dokuments geht, den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Franziskus betont, wie schon sein Vorgänger Benedikt XVI., dass die Betroffenen nicht exkommuniziert sind. (243) Franziskus anerkennt, dass auch in nichtsakramentalen Verbindungen das Ideal der christlichen Ehe „zumindest teilweise und analog“ verwirklicht werde. (292) Hier ist bei der Bewertung der Beziehungen die „pastorale Unterscheidung“ der konkreten Situation durch die Hirten wichtig. (293 u.a.) Er betont: „Niemand darf auf ewig verurteilt werden, denn das ist nicht die Logik des Evangeliums! Ich beziehe mich nicht nur auf die Geschiedenen in einer neuen Verbindung, sondern auf alle, in welcher Situation auch immer sie sich befinden.“ (297)

Neuer Umgang für wiederverheiratete Geschiedene

Franziskus betont, dass weder von der Synode noch von ihm eine „auf alle Fälle anzuwendende generelle gesetzliche Regelung kanonischer Art erwartet werden durfte“. (300) Sondern es müsse eben eine Unterscheidung nach den Einzelfällen erfolgen. „Und da „der Grad der Verantwortung […] nicht in allen Fällen gleich [ist]“, müsste diese Unterscheidung anerkennen, dass die Konsequenzen oder Wirkungen einer Norm nicht notwendig immer dieselben sein müssen“, so Franziskus mit Bezug auf die Relatio finalis der Synode vom Oktober 2015. Ausdrücklich verweist er an dieser Stelle in einer Fußnote auf „Evangelii gaudium“ (44 und 47) und betont, dass es auch in Bezug auf die Sakramentenordnung Unterscheidung geben müsse. Der Verweis kommt später noch einmal, wenn er über „mildernde Umstände in der pastoralen Unterscheidung“ spricht. (301ff) Damit schließt der Papst die Kommunion für „Geschiedene in neuen Verbindungen“, wie er übrigens ganz oft schreibt, nicht aus.

Franziskus versucht ausführlich darzulegen, wie bei Gültigkeit der bisherigen Lehre in Einzelfällen unter Einbeziehung des persönlichen Gewissens und des Forum internum (300) es zu einer „volleren Teilnahme am Leben der Kirche“ kommen kann. In Anlehnung an die Arbeit der deutschen Sprachgruppe bei der letzten Synode argumentiert der Papst umfangreich mit Thomas von Aquin. (301ff). Franziskus gibt einen Leitfaden für die Unterscheidung an die Hand. Doch für die konkrete Umsetzung sind die Priester und Bischöfe vor Ort gefordert. Der Papst hat bei seinen ganzen Ausführungen durchaus seine Kritiker im Blick. „Ich verstehe diejenigen, die eine unerbittlichere Pastoral vorziehen, die keinen Anlass zu irgendeiner Verwirrung gibt.“ (308) Doch stellt er kurz darauf fest: „Wir stellen der Barmherzigkeit so viele Bedingungen, dass wir sie gleichsam aushöhlen und sie um ihren konkreten Sinn und ihre reale Bedeutung bringen, und das ist die übelste Weise, das Evangelium zu verflüssigen.“ (311)

Thema Homosexualität knapp

Die Aussagen zum Thema Homosexualität sind knapp gehalten. Klar ist, dass eine Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mit der Ehe abgelehnt wird. „Wir müssen die große Vielfalt familiärer Situationen anerkennen, die einen gewissen Halt bieten können, doch die eheähnlichen Gemeinschaften oder die Partnerschaften zwischen Personen gleichen Geschlechts, zum Beispiel, können nicht einfach mit der Ehe gleichgestellt werden.“ (52) Wer das Schreiben liest, wird vor allem im vierten Kapitel über die „Liebe in der Ehe“, das teils meditative Züge hat, dann an vielen Stellen wieder sehr lebenspraktisch gehalten ist, erkennen, wie Franziskus von einer Sexualmoral zu einer Beziehungsethik übergeht. Das ist eine neue Sicht von Partnerschaft und Ehe, die im II. Vatikanum grundgelegt, bei den Vorgängerpäpsten zögerlich umgesetzt und von Franziskus nun ganz dezidiert durchbuchstabiert wird. Dabei stellt er sich in die Tradition der „Theologie des Leibes“ von Papst Johannes Paul II. Geht den Weg, den die Moraltheologie in den vergangenen Jahrzehnten bereits gegangen ist, nun als Papst mit, die Qualität der Beziehung stark in den Blick zu nehmen und den Fortpflanzungsprimat zu überwinden. Viele Moraltheologen sehen bei der Konzentration auf die Qualität der Beziehung die Möglichkeit, die Kriterien auch analog auf gleichgeschlechtliche Beziehungen zu übertragen. Diesen Schritt geht Franziskus nicht explizit. Schließt ihn aber nicht dezidiert aus.

Papst fordert Gleichberechtigung

Ganz stark macht sich Franziskus für eine Gleichberechtigung von Mann und Frau (155f). Er verurteilt scharf jede Ausbeutung und Zurücksetzung von Frauen sowie Gewalt gegen sie etwa durch Genitalverstümmelung (30). Umgekehrt erinnert er die Männer an ihre Pflichten bei der Kindererziehung und im Haushalt. „Häusliche Aufgaben oder einige Aspekte der Kindererziehung zu übernehmen, machen ihn nicht weniger männlich“, so Franziskus. (286) Er würdigt den Feminismus, wehrt sich aber gegen Gendertheorien, die die Geschlechter einzuebnen versuchen. Dabei wird einmal mehr deutlich, dass Franziskus einen sehr undifferenzierten Gender-Begriff hat. (56 u.a.) Er anerkennt, dass die Rollenbilder von Mann und Frau auch sozio-kulturell und familiär geprägt sind. Zugleich betont er die Unterschiedlichkeit der Geschlechter, die ihnen von der Schöpfungsordnung her verschiedene Rollen zuweisen. (vgl. 286)

Nur kurz geht Franziskus dezidiert auf ökumenische und interreligiöse Aspekte (248f) ein. Dabei wird die Protestanten freuen, welche zentrale Rolle das Wissen um die Rechtfertigung allein aus Glauben für die gelingende Paarbeziehung hat. (108) Weniger positiv werden sie die Passage über das gemeinsame Abendmahl in konfessionsverschiedenen Ehen lesen (247) bewerten. Denn hier beschränkt sich Franziskus auf einen kurzen Verweis auf die bestehenden Normen. Die Offenheit, die er noch bei seinem Besuch in der evangelischen Christuskirche in Rom im November 2015 signalisierte, findet hier keinen Niederschlag.

Ehepastoral und Kindererziehung

Ein eigenes Kapitel widmet Franziskus der Ehepastoral. Für dieses Kapitel gilt, wie er gleich zu Beginn des gesamten Schreibens betont, dass seine Ausführungen eine „Orientierung“ sein wollen. Denn die konkrete Gestaltung liege in der Verantwortung der Ortskirchen. Dabei gilt: „Die Qualität zieht mehr an als die Quantität“. (207) Da die Ehe kein Fertigprodukt ist, das mit der Hochzeit vom Himmel fällt, braucht es eine Vorbereitungszeit, aber auch eine Begleitung in der Ehe. „Stehendes Wasser verdirbt“, so Franziskus. (219). Liebe und Ehe sind Handwerk, lautet seine Botschaft, ein lebenslanges Arbeiten am gemeinsamen Weg der Partner, das von der Kirche begleitet werden muss. Dabei fehlen auch ganz praktische päpstliche Tipps nicht: „Es ist gut, den Morgen immer mit einem Kuss zu beginnen und jeden Abend einander zu segnen, auf den anderen zu warten und ihn zu empfangen, wenn er ankommt, manchmal zusammen auszugehen und die häuslichen Aufgaben gemeinsam zu erledigen.“ Wiederholt warnt Franziskus davor, dass sich eine Ehe und eine Familie nicht abschotten dürfen. Sie müssen offen sein für das weitere familiäre Umfeld (Großeltern, Schwiegereltern etc.) und genauso wie für das soziale Umfeld und die Gemeinde. (184)

Ausführlich spricht Franziskus über die Erziehung der Kinder, die gemeinsame Aufgabe von Vater und Mutter ist. (Kapitel 7) Nur kurz geht er auf die Situation von Alleinerziehenden ein. Er warnt vor Helikoptereltern. Das Augenmerk dürfe nicht allein darauf gerichtet werden, wo sich das Kind physisch befindet, sondern wo es im existenziellen Sinn steht. (261) Strafe als Ansporn ist für Franziskus legitim. Seine umstrittenen Äußerungen über einen Klapps, der in der Kindererziehung helfen könne, wiederholt er nicht. (268)

Beispiel für Synodalität in der Kirche

Seinen Überlegungen gibt er ein biblisches Fundament im ersten Kapitel und einen kurzen Überblick über die konkrete Situation der Familien heute im zweiten Kapitel. Danach folgt ein kurzer Blick auf die Ehelehre, die sich interessanter Weise auf die Aussagen des II. Vatikanischen Konzils sowie der Päpste seit diesem Ereignis konzentriert. Ausführlich zitiert Franziskus die Abschlusstexte der beiden Bischofssynoden vom Oktober 2014 und 2015. Er verleiht damit diesen beiden Veranstaltungen eine gewisse Autorität. Das gilt auch für die Institution der Bischofskonferenz. Wie schon in „Evangelii gaudium“ und seiner Enzyklika „Laudato si“ zitiert er verschiedene Dokumente von Bischofskonferenzen aus der ganzen Welt. Es wird deutlich, die Bischofssynode und die Bischofskonferenzen werden sub et cum Petro (unter und mit Petrus) in die höchste Lehrautorität hineingenommen. Diese formalen Dinge sind wichtig, wenn es um die Frage geht, wie Franziskus das Papstamt versteht und wie er sich eine Kirche vorstellt, in der mehr Synodalität verwirklicht wird. Viermal nimmt er direkt Bezug auf die Umfrage, die zu Beginn des synodalen Prozesses Ende 2013 weltweit durchgeführt wurde. Also auch die Stimme der Basis schlägt bis in das Abschlussdokument durch.

Franziskus hat gesprochen. Er fasst in seinem Papier die Diskussion der vergangenen zweieinhalb Jahre zusammen, legt eigene Überlegungen dazu, die er zum Teil schon in seiner Katechesereihe bei den Generalaudienzen ausgeführt hat. Er verweigert an vielen Stellen klare Festlegungen. Doch eine Richtung wird deutlich, ein Grundton, vor dessen Hintergrund das ganze Dokument zu lesen ist und an dem sich auch das weitere kirchliche Handeln orientieren muss: „Zwei Arten von Logik […] durchziehen die gesamte Geschichte der Kirche: ausgrenzen und wiedereingliedern […] Der Weg der Kirche ist vom Jerusalemer Konzil an immer der Weg Jesu: der Weg der Barmherzigkeit und der Eingliederung […] Der Weg der Kirche ist der, niemanden auf ewig zu verurteilen, die Barmherzigkeit Gottes über alle Menschen auszugießen, die sie mit ehrlichem Herzen erbitten […] Denn die wirkliche Liebe ist immer unverdient, bedingungslos und gegenleistungsfrei.“ (296)

Kritik vorporgrammiert

Kritiker werden sagen, der Papst öffne der Beliebigkeit Tür und Tor. Vielleicht ist es aber eher so, dass der Papst ernst macht mit der Botschaft des Gründers. Franziskus will weg von einem Glauben, der sich an unzähligen Normen und auswendig gelernten Katechismussätzen orientiert. Er fordert den Einzelnen heraus, zu einem mündigen und freien Christenmenschen zu werden, Freiheit in Verantwortung zu leben. Vor diesem Hintergrund bekommen seine Aussagen einen ganz anderen Klang, wenn er sagt, dass die Kommunion nicht die entscheidende Frage beim Thema wiederverheiratete Geschiedene sei, dass das Kondom nicht die entscheidende Frage beim Thema AIDS sei. Franziskus nimmt den einzelnen „Instanzen“ in der katholischen Kirche ihre je eigene Verantwortung nicht ab: Bischöfe, Priester und Seelsorger und jeder einzelne Gläubige sind jetzt an der Reihe. Das wird vor allem auf der Ebene der Bischöfe nicht ohne Diskussionen ablaufen.

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Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.

59 Kommentare

  • 08.04.2016, 12:56 Uhr.

    Danke für den guten Beitrag.

  • Silvia
    08.04.2016, 13:03 Uhr.

    Weiß man schon, ob und wann das gesamte Dokument in gedruckter Form und auf Deutsch erhältlich sein wird?

    Für die konkrete Situation der meisten Gemeinden in Deutschland bedeutet das, dass sich an der schon bisher üblichen Praxis für wiederverheiratet Geschiedene nichts ändern wird, denn in den meisten Kirchen werden – bei bestimmten Anlässen – sowieso Alle zur Kommunion eingeladen, habe ich übrigens auch als Beauftragte für Wortgottesfeiern immer so gemacht.

    Der Streit unter den Bischöfen und mit den Hardlinern in den Gemeinden wird aber nun trotzdem weiter gehen.

    Unser Vikar hat schon vor einem halben Jahr gesagt, dass er damit rechne, dass die DBK nach der zweiteiligen Synode entsprechende Vorgaben für Deutschland machen wird, die dann für die Priester verbindlich sein werden.

    Ich denke, man wird mit dieser Exhortation leben können, nicht nur mit Blick auf WvG sondern generell. Im Prinzip wird in sämtlichen Fragen der Moral der Status quo in unserem Kulturkreis abgesegnet.

    Schade, dass Alleinerziehende wenig beachtet werden, aber auch die sind ja zusammen mit ihren Kindern Familie und können sich insofern im Familienbegriff auch wiederfinden.

    • Jürgen Erbacher
      Jürgen Erbacher
      08.04.2016, 13:05 Uhr.

      Es wird in Kürze erste Buchausgaben geben. Das dürfte rund zwei Wochen dauern.

      • Silvia
        09.04.2016, 11:40 Uhr.

        Habe mir das Buch gerade […]* vorbestellt, es erscheint am 29. April.

        *Der Beitrag wurde wegen des Verstoßes gegen die Netiquette editiert.

        • Jürgen Erbacher
          Jürgen Erbacher
          09.04.2016, 17:33 Uhr.

          Die ersten deutschsprachigen Ausgaben erscheinen bereits ab dem 20./21. April.

          • Alberto Knox
            09.04.2016, 20:46 Uhr.

            das dokument gibt es sicher auch von der dbk.

            • Jürgen Erbacher
              Jürgen Erbacher
              10.04.2016, 10:25 Uhr.

              Es ist davon auszugehen, dass es in der Reihe der Arbeitshilfen erscheint. Dort sind auch schon Zusammenfassungen der wichtigsten Texte der beiden letzten Familiensynoden erschienen, die sicherlich interessant sind, neben dem Text von Amoris laetitia zu lesen: Texte zur Synode 2014, Texte zur Synode 2015.

    • Alberto Knox
      08.04.2016, 19:32 Uhr.

      für […]* dürfte das hoffentlich ausreichend klar sein:
      „Aufgrund der Bedingtheiten oder mildernder Faktoren ist es möglich, dass man mitten in einer objektiven Situation der Sünde – die nicht subjektiv schuldhaft ist oder es zumindest nicht völlig ist – in der Gnade Gottes leben kann, dass man lieben kann und dass man auch im Leben der Gnade und der Liebe wachsen kann, wenn man dazu die Hilfe der Kirche bekommt.351

      351 In gewissen Fällen könnte es auch die Hilfe der Sakramente sein. Deshalb »erinnere ich [die Priester] daran, dass der Beichtstuhl keine Folterkammer sein darf, sondern ein Ort der Barmherzigkeit des Herrn« (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium [14. November 2013], 44: AAS 105 [2013], S. 1038). Gleichermaßen betone ich, dass die Eucharistie »nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern ein großzügiges Heilmittel und eine Nahrung für die Schwachen« ist (ebd., 47: AAS 105 [2013], S. 1039).“

      franz kann klar. aber: das kann nur ein anfang sein. beten für unseren papst!

      *Der Beitrag wurde wegen des Verstoßes gegen die Netiquette editiert.

  • Alberto Knox
    08.04.2016, 15:16 Uhr.

    wie ich sehe, ist meine grundhoffnung genau bestätigt: keine verurteilungen, die nur neue häretiker schaffen würde, dafür eine milde sprache.
    und, ganz wichtig – und wirklich wichtig, wenn man gelernt hat, dokumente des lehramts zu lesen: einer der hauptwege roms, wie man überholte oder sich als sachlich falsch erwiesene lehren, die nicht verbindlich sind, ad acta legt, ist nicht zu sagen: da lagen wir falsch. nein, es läuft durch schweigen und vor allem dadurch, dass man nicht eine bekannte – aber falsche -lehre bekräftigt, weil sie angeblich immer schon galt, sondern dass man die lehrfrage für offen und verschieden deutbar erklärt. dass hat unser franz gemacht – und den deutschen bischöfen, priester und wiederverheiratet geschiedenen die tore zur gabe der barmherzigkeit in beichte und eucharistie weit geöffnet. DANKE, HEILIGER VATER! endlich kann man als katholik wieder reuelos papist sein. DANKE, HEILIGER VATER! endlich gilt wieder schrankenlos das grunddogma von der barmherzigkeit gottes!

    • Wanda
      09.04.2016, 20:28 Uhr.

      – …“aber nur einer ist Euer Vater, der im Himmel“…
      Könnte so mancher bibelfeste Gläubige durchaus ergänzen:
      …“aber nur einer ist heilig, der im Himmel“…

  • Wanda
    08.04.2016, 15:30 Uhr.

    – im Grundsatz sicher gut und richtig…
    Die Frage wird sein, wie sich der einzelne Seelsorger gegenüber einem ratsuchenden Gläubigen aufführt. Ob er als „konservativer“ oder „moderater“ Priester die Argumente aus dem Franziskus-Programm herausliest und verwendet, wie seiner persönlichen Einstellung entsprechen…
    Wie auch immer, der Ball ist damit tatsächlich im Feld der Gläubigen gelandet, die ihn nun hoffentlich auch ggf. entsprechend selbsbewusst dem Klerus zurückspielen.
    Sehr clever von Franziskus, das muss man anerkennen. Dass es trotzdem Diskussionen geben wird, damit kann er leben…

  • Alberto Knox
    08.04.2016, 15:45 Uhr.

    „Was die Geschiedenen in neuer Verbindung betrifft, ist es wichtig, sie spüren zu lassen, dass sie Teil der Kirche sind, dass sie »keineswegs exkommuniziert « sind und nicht so behandelt werden, weil sie immer Teil der kirchlichen Communio sind“.
    das ist nicht einfach rom-geschwurbel. das ist faktisch die freigabe der eucharistie an das getaufte und gebildete gewissen. denn teil der kirchlichen communio wird man und BLEIBT man durch (taufe, firmung und) kommunion.

  • Silberdistel
    08.04.2016, 21:27 Uhr.

    Bisher durften WvG bereits die ganze Zeit ganz offiziell die hl. Kommunion empfangen, auch wenn die 1. Ehe nicht annulliert wurde. Was allerdings nicht so gern kommuniziert wurde, selbst in diesem blog nicht, offenbar wegen der Peinlichkeit die diesem Prozedere anhaftet: Die Betroffenen (WvG) mußten nämlich vor dem zuständigen Geistlichen die Erklärung abgeben, das sie auf Geschlechtsverkehr in ihrer neuen Partnerschaft verzichten. Sodann blieb, nach kath. Kirchenrecht, die 1. Ehe intakt. Es kam also – nach dieser Logik – erst gar nicht zum Bruch des Ehesakraments, somit nicht zu einem „Leben in schwerer Sünde“ und alles war in katholischer Hinsicht bester Ordnung.
    Ist dieses Kirchenrecht nun aufgehoben?? – Nein, ist es offenbar nicht, es bleibt anscheinend bestehen (Wenn im Kleingedruckten der 200 Seiten nicht noch was anderes steht. Was, wovon auszugehen ist, nicht zu erwarten ist). In der Praxis dürfte das für die Betroffenen zum Dilemma führen: Einerseits müßte die Kommunion ohne jene Erklärung nach Kirchenrecht weiterhin verwehrt werden; Andererseits wird die nun ganz persönliche Barmherzigkeit des entscheidenden Geistlichen gefordert den Empfang doch zu gewähren. Und wenn das nun mit dem Gewissen zumindest des Entscheiders nicht kompatibel ist? Immerhin bricht Barmherzigkeit in dem Fall gültiges Kirchenrecht.
    Ohne wirkliche Reform der rechtlichen Grundlage wurde jetzt eine eher unzureichende „Oderirgendwiewowas“-Situation geschaffen, in der sich Betroffene immer noch kaum wohl fühlen dürften.

    • Alberto Knox
      08.04.2016, 21:58 Uhr.

      „Ist dieses Kirchenrecht nun aufgehoben?? – Nein, ist es offenbar nicht, es bleibt anscheinend bestehen (Wenn im Kleingedruckten der 200 Seiten nicht noch was anderes steht. Was, wovon auszugehen ist, nicht zu erwarten ist).“

      ja, das bisherige kirchenrecht ist überholt und es steht etwas anderes im synodendokument (abschnitt 305):

      „Aufgrund der Bedingtheiten oder mildernder Faktoren ist es möglich, dass man mitten in einer objektiven Situation der Sünde – die nicht subjektiv schuldhaft ist oder es zumindest nicht völlig ist – in der Gnade Gottes leben kann, dass man lieben kann und dass man auch im Leben der Gnade und der Liebe wachsen kann, wenn man dazu die Hilfe der Kirche bekommt.351
      351 In gewissen Fällen könnte es auch die Hilfe der Sakramente sein. Deshalb »erinnere ich [die Priester] daran, dass der Beichtstuhl keine Folterkammer sein darf, sondern ein Ort der Barmherzigkeit des Herrn« (Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium [14. November 2013], 44: AAS 105 [2013], S. 1038). Gleichermaßen betone ich, dass die Eucharistie »nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern ein großzügiges Heilmittel und eine Nahrung für die Schwachen« ist (ebd., 47: AAS 105 [2013], S. 1039).“

      • Silberdistel
        09.04.2016, 11:29 Uhr.

        Alberto Knox
        08.04. 21:58 h
        Diesbezüglich die einzige Aussage ist in 305 eine Fußnote, welche lautet: „..dass auch die Hilfe der Sakramente ´IN GEWISSEN FÄLLEN´ gegeben werden kann“.
        Die „gewisse Fälle“ gab´s aber schon vorher, waren bisher sogar der Regelfall (siehe Beitrag Silberdistel 08.04. 21:27 h).
        Und auch nach der neuen Fassung ist die Kirche doch immer noch der Ansicht das WvG ein „Leben in schwerer Sünde führen“ ((Das nur aufgrund der ausschließlich Tatsache das WvG ´geschlechtlichen Umgang´ miteinander pflegen)).
        Auf den Wahrheitskern destilliert besteht für WvG also in dieser FUSSNOTE die ´Reform´, das ist so doch richtig?

        • Alberto Knox
          09.04.2016, 20:22 Uhr.

          nein, das ist nicht so richtig. denn erstens ist es wurscht, ob fußnote oder fließtext, zweitens ist die gesamte perspektive des textes eine andere und drittens erläutert der papst doch mehrfach, dass dauerndes geschlechtliches zusammenleben von menschen (übrigens egal welchen geschlechtes) in dauerhaften partnerschaften, die nicht zur sakramentalität der ehe erhoben werden können, nicht per se eine schwere sünde ist (das übrigens gegen die schwülstigen ausführungen des passauer bischofs, der in einer gewissen altklugheit vor einem jahr meinte, jeden sex außerhalb der ehe zur schweren sünde deklarieren zu müssen. mich würde interessieren, wie er das mit der mit der masturbation handhabt).

        • Wanda
          10.04.2016, 18:19 Uhr.

          Silberdistel 11:29
          – an der Diskussion zwischen Ihnen und Alberto wird ganz deutlich, dass der (offenbar bewusst) breit angelegte Text für jeden etwas bietet und sich dementsprechend jeder herauslesen darf oder kann was er mag.
          Habe es mehrfach geschrieben: an und für sich akzeptabel, nur was bedeutet das in der Konsequenz für unsichere Ratsuchende ? Für die wird’s dann problematisch, wenn sie an einen traditionalistischen Seelsorger geraten, denn der wird ihnen natürlich „seine“ Lesart als die einzig richtige auf’s Auge drücken. Und diese wird kaum eine liberale sein. In solchen Fällen also kein Veränderung sondern nur „Hüpfen auf der Stelle“…

    • Wanda
      09.04.2016, 17:31 Uhr.

      Die Süddeutsche Zeitung betitelt ihren Artikel zu „amoris laetitia“ mit „Bitter, unbarmherzig und ohne Liebe“…

      • Alberto Knox
        09.04.2016, 20:23 Uhr.

        und die sz irrt hier m.e. gewaltig.

        • Wanda
          10.04.2016, 17:10 Uhr.

          – zeigt jedenfalls die Bandbreite der Auffassungen zu diesem „Schreiben“…

    • Wanda
      10.04.2016, 17:24 Uhr.

      – selbstbewusste Gläubige lassen sich sowieso nichts von der „Altherrenriege in langen Kleidern“ vorschreiben. Sie lesen eigenverantwortlich die Schriften, ziehen ihre eigene Schlussfolgerungen und verlassen sich nicht auf irgendwelche beamtenähnlichen Auslegungsspezialisten der Kirche…
      Problematisch wird es für jene Ratsuchenden, die sich in besagtem Thema unsicher sind und tatsächlich meinen, ein „von amtswegen“ unbeweibter Nichtfachmann und dessen Deutung oa. Schreibens wäre für sie die Lösung ihrer Probleme…

  • Alberto Knox
    08.04.2016, 22:25 Uhr.

    Der wichtigste Satz des ganzen Schreibens ist:

    „[D]ie wirkliche Liebe ist immer unverdient, bedingungslos und gegenleistungsfrei.“

  • Silvia
    08.04.2016, 22:26 Uhr.

    Silberdistel
    08.04.2016, 21:27 Uhr.

    Dieses Dokument ist genau wie die Konzilsdokumente ein Kompromiss und deshalb sehr offen formuliert, was die konkrete Auslegung angeht.

    Vor einigen Monaten hatten wir es hier im Blog davon, dass diese kompromisshafte Formulierung der Konzilsdokumente bis heute Streit über die richtige Auslegung provoziert.

    Dieser Exhortation wird es nicht anders ergehen, spätestens ein bis zwei Generationen später, wenn man nicht mehr aus eigener Erfahrung weiß, wie die konkrete Stimmung in der Kirche war, was den Papst, der dieses Schreiben verfasst hat, wirklich bewegt hat usw.

    In beiden Fällen, den Konzilsdokumenten und der Exhortation, geht es darum, Türen und neue Spielräume zu eröffnen, ohne ein Schisma zu provozieren.

    • Alberto Knox
      09.04.2016, 12:43 Uhr.

      „In beiden Fällen, den Konzilsdokumenten und der Exhortation, geht es darum, Türen und neue Spielräume zu eröffnen, ohne ein Schisma zu provozieren.“

      genau. das finde ich versöhnlich und zutreffend. besser kann man es auch als fachtheologe nicht sagen.

  • bernardo
    09.04.2016, 10:13 Uhr.

    Die DBK wird daraus ein „Euer Ja sei ein Jein, und euer Nein sei ebenfalls ein Jein“ machen. Auch frage ich mich, wie Papst Franziskus auf folgenden Satz kommt? „Niemand darf auf ewig verurteilt werden, denn das ist nicht die Logik des Evangeliums! Ich beziehe mich nicht nur auf die Geschiedenen in einer neuen Verbindung, sondern auf alle, in welcher Situation auch immer sie sich befinden.“ (297) In welcher Situation auch immer – und Reue wird nicht als Voraussetzung für Vergebung genannt? Ich kann also ein reueloser Nazi-Verbrecher sein, der den Holocaust mitgeplant hat? Ein Roter Khmer, der für die Killing Fields mitverantwortlich war? Ein ISIS-Terrorist, der Köpfe abschneidet? Und wo ist der verurteilende Jesus („Ihr Schlangen! Ihr Söhne von Vipern“) der Bibel?

    • Jürgen Erbacher
      Jürgen Erbacher
      09.04.2016, 17:38 Uhr.

      Dazu ist vielleicht zu beachten, was Papst Franziskus bisher bereits zum Thema Barmherzigkeit gesagt hat oder auch was Kardinal Kasper in seinem Buch zum Thema schreibt. Keiner wird automatisch wieder in die Kirche integriert. Es setzt eine bestimmte Haltung voraus, die auch die Aufarbeitung dessen beinhaltet, was falsch gelaufen ist. Das beschreibt der Papst ja ausführlich auch im neuen Papier.

    • Alberto Knox
      09.04.2016, 20:41 Uhr.

      vielleicht sollte man auch beachten, dass barmherzigkeit ein geschenk gottes ist, das JEDEM gewährt wird, die/der darum bittet. und auch die bitte darum wird gott jeder/m gewährt, wenn man nur will.
      wer jetzt dem papst oder auf billigstem niveau den von rom eingesetzten bischöfen vorwirft, die botschaft christi zu verfälschen, hat diese botschaft nicht verstanden. wenn dieses unverständnis aus boshaftigkeit und wider besseres wissen aus reaktionärem missbrauch von religion resultiert, ist das eine schwere sünde, die bereut und gebeichtet werden muss. aber auch hier schenkt gott reue und vergebung.

      „Und wo ist der verurteilende Jesus („Ihr Schlangen! Ihr Söhne von Vipern“) der Bibel?“
      gesagt hat jesus das zu den pharisäern und schriftgelehrten, die nicht tragen wollten, was sie anderen zumuteten – also auf heute übertragen: die müllers, gänsweins und ratzingers in der kirche.

      • Elija-Paul
        11.04.2016, 18:17 Uhr.

        Au weiha, wie schnell man verdiente Kleriker zu Pharisäern abstempelt! Würden diese genannten Personen es umgekehrt genaus machen wie gross wäre das Geschrei!

        • Suarez
          11.04.2016, 21:39 Uhr.

          „Verdient“???

        • Alberto Knox
          12.04.2016, 14:01 Uhr.

          und was sagt der papst selber zu solchen klerikern: „Papst Franziskus hat die kirchliche Mitwirkung an Hexenverfolgungen und Ketzerverbrennungen als Unrecht angeprangert. Oft seien in der Geschichte Menschen getötet und verurteilt worden, ‚obwohl sie unschuldig waren: verurteilt mit dem Wort Gottes gegen das Wort Gottes‘, sagte er am Montag in seiner Morgenmesse im Vatikan.

          […]*

          *Aus urheberrechtlichen Gründen können wir keine längeren Textpassagen aus fremden Quellen hier abdrucken.

  • Silvia
    09.04.2016, 11:56 Uhr.

    Kardinal Schönborn aus Wien, der beim 2. Teil der Synode Moderator der deutschen Sprachgruppe war und die Exhortation zusammen mit Kardinal Baldisseri vorgestellt hat, sagte in einem Interview, dass es in der Erzdiözese Wien schon seit 15 Jahren so gehalten wird, wie es jetzt der Papst vorschlägt.

    Der Papst hat also, laut Schönborn, eins zu eins das Wiener – Modell (ist jetzt meine Wortschöpfung) übernommen und damit den Vorschlag der deutschsprachigen Gruppe.

    Auch der von Schönborn eingeführte, heftig umstrittene, Begriff der Gradualität, wurde vom Papst übernommen, wofür ich sehr froh bin.

    „Mein“ Bischof von Rottenburg – Stuttgart hat bereits angekündigt, sich umgehend an die Umsetzung zu machen.

    In der Erzdiözese Freiburg, noch unter Zollitsch, gab es bereits vor drei Jahren eine entsprechende Handreichung für die Priester, die dann aber von der Glaubenskongregation beanstandet worden ist.

    Ein großer Verdienst kommt sicher Kardinal Schönborn zu, der es geschafft hat, in seiner deutschsprachigen Gruppe nicht nur Eskalationen zu verhindern sondern sogar eine einstimmige Annahme seiner Ausarbeitung des Vorschlags für das Plenum zu erreichen.
    Und das, obwohl in dieser Gruppe die Kardinäle Kasper und Müller saßen.

    Insgesamt ein großer Erfolg für Kardinal Schönborn, dessen persönlicher Verdienst es ist, dass wir jetzt eine Exhortation haben, die die Kirche einen großen Schritt voran bringt.
    Man darf bei allem Lob für den Papst schließlich nicht vergessen, dass ihm sehr gut zugearbeitet worden ist und wer schließlich den Durchbruch geschafft hat, nämlich KARDINAL SCHÖNBORN!

    Mein Dank gilt deshalb speziell Kardinal Schönborn!

  • Silvia
    09.04.2016, 14:03 Uhr.

    Übrigens, wer jetzt meint, der Papst habe sich an das Synodenergebnis von 2015 gehalten, der irrt.

    Der Papst hat den Vorschlag der deutschsprachigen Gruppe unter Kardinal Schönborn aufgegriffen, der zum Ende der Synode 2015 noch keine Mehrheit hatte.

    Dh., der Papst hat von seiner Amtsautorität Gebrauch gemacht, indem er den liberalsten Vorschlag aufgegriffen hat und nicht das Abschlussdokument von 2015.

    Und dafür bin ich sehr, sehr dankbar. Zu erwarten war das nicht.

    Damit haben jetzt auch endlich die Ortskirchen mehr Handlungsfreiheit.

    • Alberto Knox
      09.04.2016, 20:44 Uhr.

      „Übrigens, wer jetzt meint, der Papst habe sich an das Synodenergebnis von 2015 gehalten, der irrt.
      Der Papst hat den Vorschlag der deutschsprachigen Gruppe unter Kardinal Schönborn aufgegriffen, der zum Ende der Synode 2015 noch keine Mehrheit hatte.“

      das sehe ich ein wenig differenzierter, denn am schluss haben 2/3 der synodenteilnehmer dem papst freie hand gelassen. und man sollte sich nicht täuschen: die intrigante rechte in der kirche um müller, brandmüller, sarah, burke, gänswein und ratzinger, der nach meinen verbindungen nach rom stimmung gegen seinen nachfolger macht, obwohl er ihm bedingungslosen gehorsam versprochen hatte, schreit laut und suggeriert, dass sie legion sei, obwohl sie nur eine minderheit, gleichwohl eine machtvolle, ist.

      • Elija-Paul
        11.04.2016, 18:22 Uhr.

        Wie wäre es wenn man Ross und Reiter nennt! Wäre das nicht fair? Wer sagt, dass Papst Benedikt XVI. gegen seinen Nachfolger integriert! Klingt eher nach „linker Verschwörungstheorie“

    • Silvia
      09.04.2016, 21:37 Uhr.

      P.S. und der Papst hat gezeigt, dass er da, wo es zum Wohle der Kirche dient, durchaus von seiner päpstlichen Autorität Gebrauch zu machen weiß, was mir eine große Beruhigung ist, denn sonst wäre dieser große Schritt vorwärts nicht möglich gewesen.

      Der Papst verfuhr wie ein Jesuitenoberer, der sich Alles und Alle anhört und dann selbst und unabhängig entscheidet, so wie er es für am besten hält.

      Und er hat getan, was ich erhofft habe, nämlich den nationalen Bischofskonferenzen mehr Handlungsfreiheiten einzuräumen.

      Jetzt sind also die Bischöfe dran, ihre neue Freiheit zu nutzen. Aber im deutschen Sprachraum werden sie den Ball aufgreifen, den Franziskus ihnen zugespielt hat.

      Der eigentliche Sieger der Familiensynode ist Kardinal Schönborn, dem es gelungen ist, seinen in seiner Gruppe erarbeiteten Vorschlag gegen die Mehrheit der Synodenväter (siehe Oktober 2015 und das damalige Abschlussdokument) voll und ganz durchzusetzen.

      Das ist deutlich mehr, als ich erwartet habe.

  • Silberdistel
    09.04.2016, 22:27 Uhr.

    Silvia
    08.04. 22:26 h
    Es gibt, wie Sie sicher wissen, eine ganz geniale wie wunderschöne Ausführung über die Liebe im Neuen Testament (1. Kor 13,4-7):
    Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

    Die Satzteile: „..die Liebe treibt nicht Mutwillen..“, sowie „..sie freut sich aber an der Wahrheit..“ möchte ich in Bezug auf Ihr posting, sowie das blogthema und speziell WvG gern etwas ausbauen. Und zwar belässt man WvG auch nach „amoris laetitia“ immer noch auf der gleichen Stufe wie den Mörder, der ebenfalls „in schwerer Sünde“ lebt und sich, wie WvG, gleichfalls zum Empfang der hl. Kommunion nicht qualifiziert. Das jedoch ausschließlich, weil WvG „geschlechtlichen Umgang“ miteinander (interessanterweise unterstellt) pflegen, sprich Geschlechtsverkehr miteinander haben. Sonst nichts. Hätten sie diesen nicht, wär – katholisch gesprochen – alles in Butter.
    Vom Standpunkt der Vernunft ist es selbsterklärend, das die Kirche sich in dieser Position von der Wahrheit der Feststellung von Sünde, weit distanziert hat.
    Im Sinn von Glaubwürdigkeit – sowie dem Anspruch des Pontifikats von Papst Franziskus zu reformieren – wäre es notwendig gewesen an der Stelle ganz konkrete, struktuelle Nachbesserung, zu schaffen.
    Jedenfalls keine durch und durch schwammigen Verlegenheitsausreden zu kreieren, wie sie jetzt in „amoris laetitia“, teilweise vorliegen.
    Gottes Kinder (das sind übrigens nach meinem persönlichen Verständnis alle) müssen eben nicht, wie im Fall Galileo Galilei, 500 Jahre warten bis die Kirche bequemt sich vor der Wahrheit zu verbeugen.

    • Jürgen Erbacher
      Jürgen Erbacher
      10.04.2016, 10:38 Uhr.

      Genau diesen Text aus dem 1. Korintherbrief legt Franziskus im vierten Kapitel „Die Liebe der Ehe“ auf beeindruckende Weise aus. Er zeigt dann später auch auf, wie das Festhalten an der Wahrheit und ein neuer Umgang mit Gescheiterten etwa in Bezug auf „Geschiedene in neuen Verbindungen“, finde diese erweiterte Perspektive übrigens interessant, möglich ist.
      Zum anderen geht es dem Papst in seinem Dokument ja gerade darum, durch den Prozess der Unterscheidung die „Geschiedenen in neuen Verbindungen“ weg zu holen von gleichen Stufe wie andere schwere Sünden. In Abschnitt 301 heißt es dazu: „Die Kirche ist im Besitz einer soliden Reflexion über
      die mildernden Bedingungen und Umstände. Daher ist es nicht mehr möglich zu behaupten, dass alle, die in irgendeiner sogenannten ‚irregulären‘ Situation
      leben, sich in einem Zustand der Todsünde befinden und die heiligmachende Gnade verloren haben.“

      • Silvia
        10.04.2016, 14:12 Uhr.

        Da ich längere Texte am Computer nicht gut lesen kann, muss ich warten, bis ich das nachsynodale Schreiben in gedruckter Form vorliegen habe, aber nach den Zusammenfassungen, die ich gelesen habe, hat Herr Erbacher Recht und @Silberdistel täuscht sich.

        Es ist ja offenbar auch ein Anliegen des Papstes, von der negativen Sicht auf die menschliche Sexualität auf Abstand zu gehen sondern einen Paradigmenwechsel einzuleiten.

  • Silvia
    11.04.2016, 9:26 Uhr.

    Sehr lesenswert ist die Zusammenfassung von Abtpräses Jeremias Schröder, der schon im Oktober life von der Synode und aus der deutschsprachigen Gruppe berichtet hat.

    Leider kann ich es nicht verlinken, es ist zu finden auf katholich.de

    • Silvia
      11.04.2016, 9:27 Uhr.

      muss heißen: katholisch.de

  • JasJu
    11.04.2016, 12:58 Uhr.

    Wenn tatsächlich aufgrund dieses (eventuell missinterpretierten) Schreibens Sünder, die dauerhaft und halsstarrig im Ehebruch leben, zum Empfang des Leibes Christi zugelassen werden – dann macht sich der Kommunionspender einer Sünde schuldig, die er dereinst zu verantworten haben wird. Die Ehebrecher aber essen sich das Gericht.

    • Silberdistel
      11.04.2016, 21:36 Uhr.

      JasJu
      11.04. 12:58 h
      Das ist die klassische, nicht minder halsstarrige rk Sicht, die aus Jesus Christus den Höllenprediger macht.
      Und in ´Gott´ jemand sieht, der sich in bildhauerischer Kunst versucht hat. Beim Betrachten seines Werkes jedoch feststellen muß, wie unvollkommen und fehlerhaft es geworden und wie unzulänglich sein eigenes künstlerisches Talent ist. Das Werk deshalb nimmt und es voll Zorn darüber zerschlägt.

    • Suarez
      11.04.2016, 21:37 Uhr.

      Nun, der Papst sieht das differenzierter – nicht mehr jede standesamtliche Zweitehe mit vollzogenem Sex gilt als schwere Sünde. Damit kann man sich auch nicht mehr automatisch als geschiedener Wiederverheirateter das „Gericht essen“. Und überdies bieten sich Gottes Allbarmherzigkeit sicher auch noch Wege, die wir nicht erahnen können.

      „Liebe Redaktion, können Sie uns einen Überblick über die WELTWEITEN Reaktionen auf Amoris Laetitia geben?
      Und zwar nicht nur auf das Thema WvG bezogen sondern möglichst umfassend?“

      Man google nach dem Münsteraner Forum für Theologie und Kirche. Dort wird man fündig!

    • Wanda
      11.04.2016, 23:01 Uhr.

      – Sünder im Ehebruch ?
      Und was ist mit denen, die dem göttlichen Gebot „wachset und mehret Euch; regt euch auf Erden dass euer viel darauf werden“ zuwider handeln ? Und zwar durch die (wer-weiss-was verursachte) traditionelle Leibfeindlichkeit der r.-k. Kirche und ihrem irrationalen Zölibat.
      Steht der Klerus über diesem göttlichen Gebot aus der Genesis ?

  • bernardo
    11.04.2016, 15:30 Uhr.

    Ich schlage vor, mit den „Sündendialogen“ hier aufzuhören, ebenso mit dem frömmlerischen Getue („Danken wir dem Herrn für diesen Papst“). Wer etwas zu kritisieren hat, möge kritisieren – und zwar auf eine rationale, nachvollziehbare Art. Nicht indem man anderen Sündhaftigkeit unterstellt oder ihnen mit ewiger Verdammnis droht. So etwas ist nicht nur lächerlich, es zerstört auch die ansatzweise besser gewordene Diskussionskultur. Und es erleichtert Herrn Erbacher und Frau Pilters die Arbeit.

    • Suarez
      11.04.2016, 21:44 Uhr.

      Unausgesprochen bleibt freilich die Prämisse von * (von mir selbst zensiert), dass nur der rational und nachvollziehbar kritisiert – muss eigentlich heißen: den Papst kritisiert, den niemand anderen darf man ja kritisieren für seine christliche Grundhaltung der Barmherzigkeit -, welcher sich *s Vorstellungen von Rationalität und Nachvollziehbarkeit unterwirft. Ich nenne so etwas Manipulation von Argumenten. Gottseidank ist das durchschaubar. *Ironiemodus aus*
      Ich finde es persönlich unangemessen, dritten Frömmelei zu unterstellen – in das Herz der Menschen blickt nur Gott, nicht ich und auch nicht *.

      • Alberto Knox
        12.04.2016, 14:03 Uhr.

        ich meine, nicht zu frömmeln.

  • bernardo
    11.04.2016, 15:31 Uhr.

    Es muss natürlich heißen: Und es erleichtert Herrn Erbacher und Frau Pilters nicht die Arbeit.

    • JasJu
      12.04.2016, 11:17 Uhr.

      Es geht doch um sehr viel. Bischöfe und Priester haben als Teil ihres Hirtenamtes die Pflicht, Seelen zum Heil zu führen. Wenn sie nun leichtfertig bequeme, aber falsche Wege weisen, dann könnten Seelen auf ewig verloren gehen. Wer will das verantworten?
      Ich weiß, daß die Kirche nervt, wenn sie von der Sünde spricht. Wie Eltern nerven, wenn sie Kinder auf die Straßenverkehrsordnung hinweisen. Doch Wachhunde, die bei Gefahr nicht bellen, sind des Futters nicht wert.

      • Wanda
        12.04.2016, 14:04 Uhr.

        – Sie meinen Wachhunde von Dogmen ?
        Grundsätze sind immer zu begrüssen, Dogmen dagegen äusserst fragwürdig…

  • Silvia
    11.04.2016, 21:15 Uhr.

    bernardo
    11.04.2016, 15:30 Uhr.

    Das sehe ich genauso. Vor allem ist es kurios, wenn die „Sündenkeule“ von den ultramodernen Katholiken geschwungen wird obwohl man genau dies den Ultrakonservativen vorwirft.

    Das endgültige Urteil über das, was Sünde ist und was nicht, steht sowieso nur Gott zu.

    Dieses ständige Vorwerfen von Sündhaftigkeit ist ja genau das, was Papst Franziskus offenbar überwinden will.

    Man möge sich vielleicht mal an das Gleichnis Jesu vom Splitter und Balken im Auge erinnern.

  • Silberdistel
    12.04.2016, 10:21 Uhr.

    Wrightflyer
    11.04. 23:45 h
    Alte Regelung: Die Unauflöslichkeit der Ehe ist kirchliches Dogma. Wer sich hat scheiden lassen und in einer zweiten Zivilehe lebt, der lebt in „ständiger schwerer Sünde“ (sofern die Partner nicht auf Geschlechtsverkehr verzichten). Aufgrunddessen disqualifizieren sich WvG für den Empfang der Eucharistie.
    Ein Mörder lebt gleichfalls in ständiger schwerer Sünde. Wenn er jedoch zur Beichte geht und aufrichtig bereut, kann ihm die Absolution erteilt werden, dem Empfang der Sakramente steht sodann nichts im Wege. – WvG bleibt diese Möglichkeit versagt, alldieweilen das Hindernis der Sünde ja fortbesteht. Der Mörder ist deshalb, im kirchlichen Sinn, sogar besser aufgestellt.

    Wer hat nun gelesen, das „Amoris Laetitia“ diese Situation, aufhebt??
    Mit „Amoris Laetitia“ hat sich für den Geistlichen nun ein gewisser zusätzlicher Interpretationsspielraum zur Zulassung WvG für die Eucharistie aufgetan. Den er nutzen KANN. Müssen tut er aber nach Kirchenrecht keineswegs was wenn er das vor seinem eigenen Gewissen nicht verantworten kann. Im wirklich wahren Leben dürfen WvG seit „Amoris Laetitia“ auf Gnade der Kirche hoffen. Hoffen, mehr aber nicht.

    • Alberto Knox
      12.04.2016, 14:02 Uhr.

      die unauflöslichkeit war und ist kirchliche lehre, aber kein dogma.

    • Silvia
      12.04.2016, 18:05 Uhr.

      Ich gehe davon aus, dass die DBK oder auch einzelne Diözesanbischöfe Leitlinien für die Priester entwickeln werden, denn der Papst hat den Ball eindeutig den Bischöfen zugespielt.

      Zur Zeit tagt wieder der K9 und diesmal soll es, laut Radio Vatikan, um die Dezentralisierung in der Kirche gehen, also um mehr Befugnisse für die Bischöfe.

      Eine entsprechende Handreichung für den kirchlichen Umgang mit WvG hat zum Beispiel die Erzdiözese Freiburg schon vor zwei oder drei Jahren vorgelegt, war damals auf deren Homepage zu finden.

      • Silberdistel
        13.04.2016, 11:20 Uhr.

        Silvia
        12.04. 18:05 h
        Wenn ich mich recht erinnere kam auf diese damalige Freiburger Handreichung ein geharnischter Brief aus Rom vom Müller mit einer deutlichen Absage… – Aufgrund seiner damaligen Reaktion wird es wohl auch spannend werden, wie der Chef der Glaubenskongregation „Amoris Laetitia“ auslegt, noch vor den Diözesanbischöfen. Oder der Entscheidung der Bischöfe kommt wieder so ein Brief von ihm hinterher 🙂 .

        Wrightflyer
        12.04. 23:10 h
        Da sind sie auf dem Holzweg.

  • Silvia
    13.04.2016, 12:04 Uhr.

    Silberdistel
    13.04.2016, 11:20 Uhr.

    Genau DAS kann die Glaubenskongregation nun nicht mehr machen, da der Papst hier den Entscheidungsspielraum gewährt hat.

    Und zur Zeit tagt der K9, der diesmal, so ist es auf Radio Vatikan zu lesen, die Dezentralisierung der Kirche beschließen wird. Dh., mehr Kompetenzen für die Ortskirchen.

    Daran kommt auch Müller nicht vorbei. Die oberste Autorität ist immer noch der Papst, nicht der Glaubenspräfekt.

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