„Lumen fidei“ – erste Enzyklika am Freitag
Papst Franziskus macht weiter Dampf. Bereits am Freitag wird seine erste Enzyklika veröffentlicht: „Lumen fidei – Licht des Glaubens“. Es ist die erste Enzyklika, so Franziskus vor einigen Tagen selbst, die von „vier päpstlichen Händen“ geschrieben ist. Denn Franziskus verwendet eine Vorlage, die Papst Benedikt XVI. bereits zum „Jahr des Glaubens“ vorbereitet hatte. Die Fassung Ratzingers war eigentlich schon zum Jahreswechsel fertig gewesen; doch blieb sie in den vatikanischen Mühlen hängen und konnte daher nicht mehr vor dem Amtsverzicht von Benedikt XVI. am 28. Februar veröffentlicht werden. Das Dokument wird am Freitag von Kardinal Ouellet und den Erzbischöfen Müller und Fisichella vorgestellt.
Am Montag besucht Papst Franziskus dann die Mittelmeerinsel Lampedusa. Dort gibt es ein Auffanglager Italiens für Flüchtlinge, die mit waghalsigen Bootstouren versuchen, von Afrika nach Europa zu kommen. Immer wieder war es dabei in der Vergangenheit zu Todesfällen gekommen, weil die Schiffe verunglückten. Zuletzt starben nach Medienberichten Mitte Juni sieben Flüchtlinge. Bisher sind im ersten Halbjahr 2013 knapp 8.000 Flüchtlinge an Italiens Küsten angekommen; fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Franziskus möchte mit seiner Reise am Montag auf das Schicksal der Flüchtlinge aufmerksam machen. Die Ankündigung der Reise kam am Montag überraschend. Mit dem Besuch setzt Franziskus ein klares Zeichen.
Ebenfalls am Montag wurde bekannt, dass Franziskus nicht nur die Generalaudienzen im Juli absagt, sondern auch im August auf die wöchentlichen öffentlichen Auftritte verzichtet. Am 6. Juni hatte der Vatikan noch mitgeteilt, dass der Papst ab dem 7. August wieder die wöchentlichen Generalaudienzen abhalten werde. Jetzt ist die nächste große Mittwochsaudienz erst am 4. September geplant. Damit macht sich Franziskus über den Sommer für zwei Monate rar. Lediglich die sonntäglichen Mittagsgebete sind öffentliche Termine, sowie ein Gottesdienst mit Seminaristen und Novizen am kommenden Sonntag – und natürlich die Reise zum Weltjugendtag vom 22. bis 29. Juli nach Rio de Janeiro.
Nach der überraschenden Ankündigung der Enzyklika und des Lampedusa-Tripps heute, sind allerdings weitere sommerlicher Überraschungen nicht ausgeschlossen.