Monatliches Papstvideo online

Knapp 26 Millionen Follower hat Papst Franziskus bei Twitter derzeit. Auf den Facebook- und Youtube-Kanälen sieht es da noch etwas magerer aus. Das könnte sich mit der neuen monatlichen Videobotschaft ändern. Franziskus wird fortan einmal im Monat einen kurzen Videoclip ins Netz stellen. Darin will er seine monatlichen „Gebetsanliegen“ erläutern. Den Auftakt macht ein Clip zum interreligiösen Dialog, der seit gestern am späten Nachmittag im Netz steht. Er ist aufwendig produziert; vielleicht schon etwas zu plakativ. Das vatikanische Fernsehproduktionszentrum CTV arbeitet für die Clips eigens mit einer Kommunikationsagentur zusammen.

Papst Franziskus erläutert im Clip die Botschaft für den Monat Januar. (Quelle: CTV/RV)

Papst Franziskus erläutert im Clip die Botschaft für den Monat Januar. (Quelle: CTV/RV)

Franziskus nutzt den ersten Videoclip für einen eindringlichen Appell zum Dialog der Religionen. Man dürfe nicht aufhören, dafür zu beten, „und mit denen zusammenzuarbeiten, die anders denken“, so das Kirchenoberhaupt. Es gehe um einen „aufrichtigen Dialog“, der „Früchte des Friedens und der Gerechtigkeit“ hervorbringen möge. Die monatlichen Gebetsanliegen des Papstes gibt es seit vielen Jahrzehnten. Es sind in der Regel immer zwei Anliegen für einen Monat. Bisher haben diese in der Öffentlichkeit kaum Beachtung gefunden. Das dürfte sich durch die neuen Videoclips nun ändern. Dieses Mal gibt es das Angebot auch in deutscher Übersetzung. Seinen Text spricht Franziskus auf Spanisch. Er wird dann in elf Sprachen untertitelt, darunter auch Arabisch und Chinesisch. Der Vatikan nutzt damit einmal mehr die modernen Kommunikationsmittel, um die zentralen Botschaften seines obersten Chefs zu verbreiten. Man will keinen Weg unversucht lassen. Das neue Angebot dürfte allerdings vor allem die erreichen, die ohnehin schon mit der katholischen Kirche in Verbindung stehen.

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Jürgen Erbacher

Seit Juli 2018 leite ich die ZDF-Redaktion "Kirche und Leben katholisch", für die ich seit 2005 über die Themen Papst, Vatikan, Theologie und katholische Kirche berichte. Dafür pendle ich regelmäßig zwischen Mainz und Rom - meiner zweiten Heimat. Dort habe ich vor meiner ZDF-Zeit mehrere Jahre gelebt und für Radio Vatikan gearbeitet. Studiert habe ich Politikwissenschaft und Katholische Theologie in Freiburg i.Br. und Rom.

62 Kommentare

  • Silvia
    07.01.2016, 11:47 Uhr.

    Ich habe das Papstvideo bereits gestern gesehen.

    Es war sicher gut gemeint aber die Einebnung jeglicher Unterschiede zwischen den Religionen kann ich nicht mittragen.

    Das Vaticanum II lehrt, dass in allen Religionen Wahrheit enthalten sein kann und lehrt vor allem Toleranz und Respekt vor nichtchristlichen Religionen, wobei sich nostra aetate primär mit dem Dialog mit dem Judentum befasste, den weit verbreiteten Antijudaismus beendete, aber was der Papst in diesem Video sagt, geht deutlich weiter und mir persönlich zu weit.

    • JasJu
      07.01.2016, 12:38 Uhr.

      Vollkommen richtig. Wen will Franziskus damit ansprechen? Die einen ärgert’s, die meisten langweilt’s. Schales Salz. Seine Berater täten gut daran, diesem Papst nachdrücklich klarzumachen, daß gefallsüchtiges Schwadronieren nicht zu den Aufgaben eines Pontifex gehört.

      • Silvia
        07.01.2016, 14:00 Uhr.

        JasJu, da muss ich Ihnen ausnahmsweise mal Recht geben.

        Ich war lange total begeistert von Papst Franziskus, aber immer öfter verspüre ich Unbehagen bei seinen Äußerungen.

        Und was ich niemals für möglich gehalten hätte, manchmal habe ich sogar Sehnsucht nach Papst em. Benedikt.

        Ich habe mich öfter an den beiden Vorgängern von Papst Franziskus gerieben, aber zumindest haben sie Klartext gesprochen und jeder wusste, was gemeint ist.

        • Loriot
          07.01.2016, 20:30 Uhr.

          Sie schreiben etwas sehr richtiges und wichtiges: Klartext!
          Menschen brauchen Klartext, sie brauchen etwas, an das sie sich halten können. Bei Papst Franziskus ist man da an der falschen Adresse.
          Bei aller Kritik an Benedikt XVI. (Piusbrüder, wiederverheiratet Geschiedene, ect. ect.), er war ein Mann des klaren Wortes, ob es gelegen kam oder nicht (Regensburger Rede [ein Geniestreich] oder die Freiburger Rede [ein prophetischer Ausblick auf das Franziskus-Pontifikat]), er ist auch massivem Ärger nicht aus dem Weg gegangen als es um die ermordeten Kopten in Ägypten ging und die Al-Azhar-Universität (die heute die Massenhinrichtungen in Saudi-Arabien gut heisst) jeglichen Kontakt abbrach.
          Im dogmatischen Denken war Benedikt von vorgestern, aber er hat seine Sicht der Dinge immer klar und offen vertreten, und dafür habe ich ihn immer geschätzt.
          Franziskus ist das genaue Gegenteil. Unklarer kann ein Pontifikat nicht sein. So gut wie kein Wort zu den Verbrechen, die an Christen, seinen Schutzbefohlenen, begangen werden. Und wenn er was dazu sagt, dann versteckt er sich hinter Floskeln die eines Politikers würdig sind. Was ist mit den grossen Themen der Kirche für die Zukunft? Zölibat? Kein Wort! Frauenpriestertum? Er verschanzt sich hinter 30 Jahre alten Worten eines Johannes Paul II. anstelle endlich mal kraftvoll zu zulangen. Wiederverheiratet Geschiedene? 2 Jahre Tumult für einen lausige Kompromiß, mit dem die Kirche immernoch 150 Jahre hinter der Zeit herläuft, wenn überhaupt was kommt.
          Franziskus ist ein guter Mensch, da besteht kein Zweifel, viel besser als viele seiner Vorgänger, aber keine Führungspersönlichkeit! Das war Benedikt XVI. auch nicht, aber er war auch kein Politiker. Und Franziskus zeigt immer deutlicher, dass er genau das ist, und das steht keinem Papst! Man sieht es ja auch an den Besucherzahlen im Vatikan. Nach 3 Jahren hat Franziskus so viele Besucher wie Benedikt nach 8. Das sollte einem zu denken geben. Menschen wollen nicht nur die grosse Schau, sondern auch Inhalt, und beim zweiten hapert es bei Franziskus gewaltig!
          Was das Video angeht, so werde ich nicht den Inhalt bewerten, weil er mir egal ist. Nur soviel. Die Machart erinnert an diverse Autofirmen-Werbespots mit religiösem Anstrich. Der Vatikan ist tief gesunken!

          Allen auf dieser Seite wünsche ich nachträglich ein gutes, neues Jahr. Möge es besser weitergehen als es begonnen hat!

          • Silvia
            08.01.2016, 10:25 Uhr.

            Lieber Loriot, Sie bringen es mal wieder genau auf den Punkt.

            Franziskus scheint mir der politischste Papst zu sein seit ich (Jahrgang 1951) denken kann. Dh., er spricht wie ein Politiker, will nirgendswo anecken und er ist ein Mann der sehr großen Gesten, die leicht vergessen lassen, dass auf diese Gesten auch Taten folgen müssen.

            Was den Rückgang der Besucherzahl auf dem Petersplatz angeht, so könnte die aber auch mit der aktuellen Terrorgefahr zu tun haben.

          • Alberto Knox
            08.01.2016, 17:08 Uhr.

            man merkt, sie haben sich ein bild vom papst gemacht und dort wird nun alles versenkt, was sie sehen WOLLEN, ob es passt oder nicht.

            „Sie schreiben etwas sehr richtiges und wichtiges: Klartext!
            Menschen brauchen Klartext, sie brauchen etwas, an das sie sich halten können. Bei Papst Franziskus ist man da an der falschen Adresse.“

            ich kann mich noch gut erinnern, da sind die leute über franziskus hergezogen, weil seine (berechtigte) kritik an einem mörderischen und umweltzerstörenden kapitalismus ZU klar war…

            „Bei aller Kritik an Benedikt XVI. (Piusbrüder, wiederverheiratet Geschiedene, ect. ect.), er war ein Mann des klaren Wortes“

            ja, gell, das hätten sie gerne so. da wurde einem karl rahner einmal von b16 große liebe zur kirche attestiert – und ich habe erlebt, wie ein schüler von karl lehmann darob begeistert war. dabei konnte man ratzingers satz auch ganz anders lesen, nämlich dass die große liebe rahners zur kirche leider nicht ausreiche.
            man lese auch einmal die retractatio am schluss von ratzingers eschatologie, wo er alles einstampft, was er in der einführung in das christentum je kritisch gesagt hat zu christlichen lehre von den letzten dingen. und als meister der verklausulierung macht er von sich in seinem – vor antijudaismen wie der substitutionstheorie strotzenden – lthk-artikel kirche reden. bravo. soviel klarheit war nie, kann ich nur sarkastisch feststellen. wenn man bei einem theologen erst 10 semester theologie studiert haben muss, damit dessen wahre, hinter der fassade des bescheidenen schönsprechers steckende pessimistische und angst verbreitende message hören kann, dann ist das gerade KEINE KLARHEIT.

            von geringer theologischer und/oder germanistischer qualifikation zeugt es die regensburger rede (einige tage danach von b16 selbst widerrufen) „ein[en] Geniestreich“ zu nennen.
            „er ist auch massivem Ärger nicht aus dem Weg gegangen als es um die ermordeten Kopten in Ägypten ging und die Al-Azhar-Universität (die heute die Massenhinrichtungen in Saudi-Arabien gut heisst) jeglichen Kontakt abbrach.“

            sagen wir mal so: er war diplomatisch derart ahnungslos, dass solche fehler beging wie kaum ein papst vor ihm. wie wohltuend anders ist, dass franziskus auf diesem manual hunderttausendmal besser spielen kann – die kubaner werden es ihm danken. und die weltbevölkerung für franziskus‘ beherztes eingreifen bei den verhandlungen in paris zum klimaschutz auch.

            „Im dogmatischen Denken war Benedikt von vorgestern, aber er hat seine Sicht der Dinge immer klar und offen vertreten, und dafür habe ich ihn immer geschätzt.“

            nun, ratzingers theologisches denken ist durchaus nicht von vorgestern. reaktionäre reagieren ja gerade auf die gegenwart – bei ratzinger interessanterweise gerade mit autoritarismus und das in schöne, irreführende worte gekleidet.

            „Franziskus ist das genaue Gegenteil. Unklarer kann ein Pontifikat nicht sein. So gut wie kein Wort zu den Verbrechen, die an Christen, seinen Schutzbefohlenen, begangen werden. Und wenn er was dazu sagt, dann versteckt er sich hinter Floskeln die eines Politikers würdig sind.“

            das ist üble nachrede. googlen sie doch mal „papst franziskus und christenverfolgung“. bei mir spuckt das www sofort auf der ersten seite höchst explizite wortmeldungen aus für den 1.3.2015, 15.3.2015, 11.4.2015, 3.12.2015, 26.12.2015. Das war wohlgemerkt nur ein kleiner ausschnitt!
            „So gut wie kein Wort zu den Verbrechen, die an Christen, seinen Schutzbefohlenen, begangen werden.“ allein google überführt sie der unredlichen unwahrheit.

            „Was ist mit den grossen Themen der Kirche für die Zukunft?Zölibat? Kein Wort!“
            ich halte den zölibat als pflichtvoraussetzung für die weihe in der größten, nämlich der lateinischen kirche für falsch. dass franziskus kein wort dazu gesagt ist falsch (google hülfe ihnen wieder). vielmehr noch: er hat den bischöfen doch schon seit längerem den ball zugespielt: lateinische bischöfe dürfen unierten männern ohne roms erlaubnis die weihe spenden. wenn also ein mann aus dem lateinischen ritus (der katholischen kirche) in einen orientalischen (der katholischen kirche) wechseln will, dann darf ihm sein alter (lateinischer) bischof die weihe spenden, auch wenn er verheiratet ist. das war vorher nicht möglich. natürlich ist das eine kleine gesetzeslücke – aber eine, bei der ich davon ausgehe, dass franziskus gewusst hat, was er tut, denn er war in buenos aires jahrelang für die ostriten zuständig. warum greifen die bischöfe diese neuregelung nicht auf? sie hätten die möglichkeit!

            „Frauenpriestertum? Er verschanzt sich hinter 30 Jahre alten Worten eines Johannes Paul II. anstelle endlich mal kraftvoll zu zulangen.
            lassen sie mal die kirche im dorf. auch ein liberaler papst wie der sel. paul vi. wollte das nicht. und ohne konzil wird das auch nichts werden. schauen sie doch hin, wo die kirche nach 35 jahren woityla/ratzinger steckt – tief in der sch…e: der eine deckt mit dem gründer der legionäre einen kinder- und frauenschänder, der andere gibt sich angesichts des ausmaßes der kinderschändung durch kirchenbedienstete in irland überrascht – obwohl ALLE (!) anzeigen über seinen tisch des präfekten der glaubenskongregation gegangen sind. glaubwürdig ist beides nicht.

            „Wiederverheiratet Geschiedene? 2 Jahre Tumult für einen lausige Kompromiß, mit dem die Kirche immernoch 150 Jahre hinter der Zeit herläuft, wenn überhaupt was kommt.“

            wollen wir doch mal das synodale schreiben abwarten – übrigens war auch silvia von der 2. synode recht angetan.

            „Menschen wollen nicht nur die grosse Schau, sondern auch Inhalt, und beim zweiten hapert es bei Franziskus gewaltig!“

            wissen sie denn überhaupt, was der inhalt des christentums ist? soweit ICH diesen inhalt auch nur irgendwie ermessen kann (und eigentlich kann ich das kaum), bringt der papst alles entscheidende. man muss es nur hören WOLLEN. daran gebricht es einigen offenbar.

            „Was das Video angeht, so werde ich nicht den Inhalt bewerten, weil er mir egal ist.“ schlimm genug, dass ihnen die universelle liebesbotschaft christi egal ist.

  • Silberdistel
    07.01.2016, 13:19 Uhr.

    Der interreligiöse Dialog ist genau der richtige Weg: Zum Heil der Menschheit der Zukunft.
    Das, eigentlich als letzte Karte im Portfolio der Möglichkeiten nach dem epochalen Scheitern der bisherigen menschlichen „Modelle friedlichen Zusammenlebens“, den verschiedenen -logien und -ismen jedweder politischer Coleur, mit ihren millionenfachen Opfern. Sowie des Scheiterns der ‚lnstitution der Vernunft der Völker‘, der UNO; dem Papiertiger, erfunden von Bürokraten für Bürokraten. Hegt Hoffnung auf die Institutionalisierung der UNdR (UNderReligionen), die von Shimon Perez als Friedensinitiative zum Palästinakonflikt angedacht und im Vatikan im Friedensgebet mit Palästinenserpräsident Abbas und Franziskus, seine Fortsetzung fand. Hier ist anzuknüpfen und hier liegt auch das Potential einer solchen UNdR: Im Austausch, Vermittlung, Konsens über die globalen Konflikte, die zum Teil leider pseudoreligiös unterlegt, ausser Kontrolle zu laufen drohen. Zuvorderst zu nennen der Ausgleich zwischen den drei grossen abrahamitischen Geschwisterreligionen, die sich zudem auch noch auf den gleichen Stammvater berufen.
    Selbst wenn eine solche UNdR nur Empfehlungen bis weltweite Gebetsinitiativen ausrufen könnte, so wäre das mutmasslich mehr als es Tonnen von abgeworfenen Bomben je vermögen würden.
    Für den wahren Katholiken/in mag dies Ansinnen interreligiösen Dialogs gewöhnungsbedürftig sein, da möglicherweise mit dem Zugeständnis verbunden das ‚Gott‘ nicht rk-katholisch ist, die Konfession gar nicht „allein seligmachend“. Hat man doch über Jahrhunderte anderes in die Köpfe von Christen eingebleut. – Und man müsste sich dazu durchringen können, das der Allschöpfer seine Weisheit nicht nur in Rom oder München-Freising hinterlegt hat, sondern auch in ganz anderen Kulturen dieses Planeten.

    • Wanda
      07.01.2016, 20:11 Uhr.

      Silberdistel 13:19
      – mag ja alles sein…
      Ich denke, es wird trotz Franziskus für so manchen Christen recht schwierig, den Islam als eine Religion des Friedens zu sehen.

  • Brigitta
    07.01.2016, 13:44 Uhr.

    Auch ich habe mir das Video angeschaut und ich finde es einen Schritt in die richtige Richtung. Nur im Gespräch miteinander wird es zu Frieden kommen. Und Frieden wollen wir doch alle. Zu diesem Frieden gehört aber grundlegend der Frieden zwischen den Religionen auf der Grundlage des 2.
    Vaticanums. Im Laufe der Jahrhunderte haben Christen aller Konfessionen durch die zum Teil grausamen Missionierungen Angehörige anderer Religionen und Kulturen zutiefst in der Seele verletzt. Und diese Verletzungen können nur heilen, wenn wir heute auf diese Menschen mit ausgebreiteten Armen zugehen. Dazu kommt, dass wir in der heutigen Zeit anlässlich der Bedrohung durch Extremisten aller Art nur miteinander dagegen vorgehen können.

  • Alberto Knox
    07.01.2016, 13:59 Uhr.

    ein sehr schönes video mit einer eindringlichen, absolut christlichen botschaft. ob es ZU aufwändig produziert ist? hm, vor knapp 7 jahren war man im vatikan (angeblich) medial zu unbeleckt, um herauszufinden, dass die piusbrüder antisemiten sind (und das, obschon ein gewisser joseph ratzinger zu diesem zeitpunkt schon mehr als 20 jahre in regem kontakt stand. erstaunlich!). jetzt ist der vatikan medial zu gut aufgestellt? kaum. natürlich erreicht man mit einem solchen video vermutlich v.a. katholikInnen. aber muss das schlecht sein?

    ich kann in diesem video jedenfalls nicht einmal bei übelwollender interpretation eine relativierung der botschaft christi sehen. da sind die pferde mit ihnen durchgegangen, liebe silvia. dass die großen religionen an die liebe glauben, ist eine wunderbare praeparatio evangelii, denn gott ist die liebe (1 joh 4,8.16). eingeebnet wird in dem video wirklich nichts, im gegenteil, das proprium der vier vorkommenden religionen wird symbolisch sogar herausgearbeitet.
    und mit verlaub: ihre interpretation von nostra aetate ist – auch unter einbezug der schwierigen textgenese dieser erklärung, die u.a. aus einer erklärung zum judentum entstammt – wirklich verkürzt. es geht dort um nichts anderes als um die entsorgung jeglicher exklusivistischer gedanken, wie sie z.b. noch auf dem konzil von florenz geherrscht hatten (dass nur in verbindung mit dem römischen pontifex stehe katholiken die möglichkeit auf den himmel haben, alle anderen, schismatiker, häretiker, ungläubige, heiden und juden aber nicht). geht ihnen das auch zu weit?

    • Wanda
      10.01.2016, 17:01 Uhr.

      – den Islam als Religion des Friedens zu sehen, ist ja wohl aufgrund seiner ausschliesslich militärischen Verbreitung über Nordafrika und den Mittleren Osten schon ziemlich schwierig, aber auch noch als Religion der Liebe ? Die jat ja wohl bei dieser Art von Mission keine Rolle gespielt, oder ?

  • bernardo
    07.01.2016, 15:26 Uhr.

    Zusammenarbeit, wo sie möglich ist, ja.
    Dialog, ja, aber ein ehrlicher, der keine strittigen Punkte ausklammert oder unter einer schalen Konsenssauce verbirgt.

    Das Video gefällt mir nicht, da es synkretistischen Tendenzen Vorschub leisten könnte: Hier ziehe ich die Klarheit von Dominus Iesus vor.

    • theobald 27
      07.01.2016, 23:09 Uhr.

      Zu dem Meinungsäußerungen über das Video des Papstes fallen mir einige Sätze von Rilke ein. „Gott, du bist groß. Du bist so groß, dass ich schon nicht mehr bin, wenn ich mich nur in deine Nähe stelle. Meine kleine Helle an deinem Saum hat keinen Sinn.“ – „Alle, welche dich suchen, versuchen dich und binden dich an Bild und Gebärde“. – Sicher gibt es unvereinbare Vorstellungen vom „Göttlichen“ bei den verschiedenen Religionen. Aber wie viele unterschiedliche Vorstellungen gibt es selbst unter einzelnen Christen innerhalb einer Konfession? – Wir werden erst Gott auf der anderen Seite der Wirklichkeit nach unserem Tod richtig erkennen, wenn das Glauben zum Schauen wird. Bis dahin sollten wir sehr demütig sein, wenn wir Menschen begegnen, die anders als wir über Gott denken. Damit stellen wir nicht unseren eigenen Glauben in Frage.

      • Alberto Knox
        08.01.2016, 17:10 Uhr.

        danke für ihre guten worte. „Wir werden erst Gott auf der anderen Seite der Wirklichkeit nach unserem Tod richtig erkennen“ – ich glaube, dass wir auch dann „nach“ unserem tod immer wieder überrascht werden, weil wir auch dann gott immer nur als das bleibende geheimnis erkennen können, der sich uns zwar zum verstehen gibt, aber dem begreifen entzieht.

    • Chrisma
      08.01.2016, 14:59 Uhr.

      Ja berndado, das war doch schön, ne war. Da wurde doch unsere (katholische) Überlegenheit (allein seeligmachend) herausgehoben. Und nu und nu müssen wir diskutieren und denken. Im Ernst: wer sagt Ihnen eigentlich das Gott katholisch ist?? Vielleicht erleben Sie am Ende Ihrer irdischen Zeit eine große Überraschung. Gott der Barmherzige steht vor Ihnen und sagt: „Ich habe Euch verschiedene Wege gegeben mich zu erkennen und ihr habt diese Wege nur genutzt um Euch gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.“ Also….. Respekt und Dialog nichts mehr als das wünscht sich unser Papst.

  • Wanda
    07.01.2016, 16:35 Uhr.

    – everybody´s darling passt nicht zu Franziskus. Er wird sich damit nur untreu…

    • Silvia
      07.01.2016, 19:55 Uhr.

      Wanda, ich fürchte, everybodys darling passt im Gegenteil sehr gut zu Franziskus, denn diese Rolle spielt er doch schon von Anfang an.

  • Silvia
    07.01.2016, 23:17 Uhr.

    Falls ich mich weiter oben missverständlich ausgedrückt haben sollte, hier noch malmein Standpunkt:

    Für katholische Christen ist es seit dem 2. Vaticanum eine Selbstverständlichkeit, andere Religionen und deren Gläubige zu respektieren. Natürlich ist Gott nicht katholisch und er offenbart sich auch in nichtchristlichen Religionen, zumindest in Teiöaspekten und kein Mensch kommt in die Hölle, weil er nicht katholisch ist.

    Toleranz und Respekt vor anderen Religionen, wie sie ja auch in unserem Grundgesetz grundgelegt sind, heißt aber nicht, die Unterschiede zu verschweigen.

    Vor allem aber kann es nicht heißen, im Namen der Religionsfreiheit hier eine religiöse Ideologie willkommen zu heißen, die genau diese Religionsfreiheit anderer Menschen nicht respektiert, die auch keine von Menschen gemachten Gesetze respektiert und unsere Demokratie ablehnt.

    Religionsfreiheit gebührt allen friedlichen Religionen. Aber zu einem ehrlichen interreligiösen Dialog gehört auch die Benennung von Unterschieden.

    Die Videoansprache von Papst Franziskus bringt das Gemeinsame aller Religionen auf den kleinstmöglichen Nenner nach dem Motto „seid nett zueinander“.

    Der westlichen, vom Christentum geprägten Welt muss er das heute nicht mehr sagen, wir Christen haben Religionskriege schon lange hinter uns gelassen.

    Trotzdem wünsche ich mir, dass der Papst sein katholisches Profil bewahrt.

    Und ich bleibe dabei, dass mir dieses Video nicht gefällt.

    • JasJu
      08.01.2016, 10:43 Uhr.

      Welches „katholische Profil“ soll dieser Papst denn bewahren? Er müßte dazu erst einmal eines entwickeln. Dieses Video ist ein süßlicher Nuckelflaschen-Saft, eine Beleidigung für den reinen, starken Wein des Evangeliums. @Loriot hat (bei aller Unschärfe in seinen liberalistischen Forderungen) Recht: Überall auf der Welt leiden Christen unter dem Schwert des Islam oder sterben sogar für ihre Treue zu Christus. Der Papst, ihr Fels und Anführer, kumpelt desungeachtet die Mohamedaner an. Natürlich, die Kirche wird davon nicht untergehen. Aber viel Schaden kann ein überforderter Mann auf diesem Posten doch anrichten.

      • Wanda
        10.01.2016, 16:43 Uhr.

        – nun, auch wenn es offenbar Geschichte ist, sollten Sie nicht vergessen: überall auf der Welt litten die Menschen über 1000 Jahre unter dem fatalen Bündnis der christlichen Kirche mit der weltlichen Macht. Da genügte oft schon allein der Verdacht anders zu denken. Kein Grund also überheblich zu sein. Vergangenheitsbewältigung der christlichen Kirchen ist ebenso dringend angesagt…
        Wie konnte es z.B. sein, dass in der Neuzeit(!) bei der Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts, dem 1. Weltkrieg, die Geistlichen aller beteiligten Nationen die eigene Sache als gerecht bezeichneten und die Waffen ihrer Soldaten sowie die Soldaten selbst segneten, ohne dass von Rom her ein Machtwort gesprochen wurde ?
        Also, Bescheidenheit und Nabelschau ist angesagt…

        • theobald 27
          11.01.2016, 11:54 Uhr.

          Der alte Unsinn vom Segen für die Waffen wird wieder neu aufgelegt, aber dadurch wird er nicht wahr. Gesegnet wurde die Soldaten, nicht dass sie besser Töten, sondern in dem Wahnsinn nicht untergehen.

          • Wanda
            13.01.2016, 19:54 Uhr.

            ach so ? Lesen Sie die vom Vatikan selbst beklagte und zugegebene historische Handlungsweise seiner Geistlichen…

      • Alberto Knox
        10.01.2016, 18:21 Uhr.

        welches katholische profil haben sie eigentlich? ich erkenne eines beim papst. wenn sie keines erkennen, könnte es ja auch ihren erkenntnismöglichkeiten liegen.

        • Wanda
          14.01.2016, 17:28 Uhr.

          das eben ist der Punkt: das katholische Profil hat sich in der Kirchengeschichte so oft und häufig geändert, wie es den Zeitläufen entsprach und es dem Klerus in den Kram passte. Es reflektierte die Zeiten der Inquisition genauso wie die des Absolutismus und wenn es denn etwas liberaler wurde, dann mit Verspätung und nur, weil es sich sonst dem gläubigen Fussvolk nicht mehr vermitteln liess.
          Und die Tatsache, dass eine Generalität nicht ohne Soldaten auskommen kann, muss auch die Mutter Kirche akzeptieren…

    • Chrisma
      08.01.2016, 19:09 Uhr.

      Ach ja haben wir????( die religiösen Auseinandersetzungen hinter uns gelassen. Es ist noch gar nicht solange her, dass in unsere ach so wundervollem Europa Judenpogrome stattfanden. Und was das „katholische Profil“ des Papstes anlangt: es bleibt dabei der Papst ist und bleibt katholisch. Sie sind mehr als überheblich wenn Sie für sich in Anpruch nehmen das „katholische“ Profil persönlich bestimmen zu können.

      • Chrisma
        09.01.2016, 1:38 Uhr.

        Der Text schlicht und ohne Bilder steht ganz in der Tradition von Nostra Aetate, also in der Tradition von Vatikanum II. Nostra aetate spricht nicht nur über das Judentum, sondern sehr wohl auch über den Islam (eigenes Kapitel) und allgemein über alle Religionen. Man muss das Video nicht mögen, aber eben auch nicht mit Unterstellungen arbeiten, liebe Silvia. Mit „nett zueinander“ hat das nichts zu tun, sondern damit wieder und wieder den Geist von Vatikanum II in das Bewusstsein unserer Kirche zurück zu holen.

        Theobald 27 meinen Dank für Ihren Post

        • Alberto Knox
          10.01.2016, 18:20 Uhr.

          danke, chrisma, ich stimme ihnen sehr zu!

      • Silvia
        10.01.2016, 18:30 Uhr.

        Ach Chrisma, aber SIE können demnach das katholische Profil bestimmen? Dabei können Sie es lediglich nicht ertragen, dass ich anderer Meinung bin als Sie.

        und weil ich iim Blog von P. Hagenkord nur noch wenig poste, kreuzen Sie jetzt hier auf, um es mir so richtig zu geben.

        Wobei dieser Blog hier den Vorteil hat, dass man sich nicht so vornehm – abgehoben ausdrücken muss wie Sie es im anderen Blog so gerne tun.

        • Chrisma
          11.01.2016, 19:04 Uhr.

          Liebe Silvia Sie können sich vorstellen, dass ich bei meiner Ausbildung Kritik die unter die Gürtellinie zielt „abperlen“ lassen kann. Nein ich habe nicht geschrieben, dass ich es besser weiß, ich habe Sie darauf hingewiesen das Sie nicht persönlich bestimmen können was das „katholische Profi“ , welches der Papst evtl. verlassen könnte. „Das katholische Profil“ was immer das meint, ist in erster Linie bestimmt durch die vielfältigen theologischen Ansätze der letzten 2.000 Jahre. Den Rest Ihres Post lasse ich unkommentiert.

      • Silvia
        10.01.2016, 18:39 Uhr.

        Chrisma, der Holocaust entsprang dem Rassenwahn von Hitler und seinen Schergen. Oder wie wollen Sie es erklären, dass auch zur kath. Kirche konvertierte Juden (und Ordensleute) wie z.B. Edith Stein, als Juden ermordet worden sind?

        Der Holocaust war kein Religions – oder Glaubenskrieg sondern ein VÖLKERmord aus rassistischen Gründen.

        Der seinerzeit im Christentum weit verbreitete Antijudaismus kam Hitler allerdings entgegen.

        Heutzutage gebraucht man den Begriff Rassismus allerdings sehr großzügig, da wird dann aus einer Religion plötzlich eine „Rasse“.

        • Wanda
          11.01.2016, 17:37 Uhr.

          Silvia 18:39
          – vollkommen richtig: es sei an die meist zwangsweise zum Christentum konvertierten Juden nach der Reconquista erinnert, die von den „echten“ Christen dann liebevoll als Marranen (Schweine) bezeichnet und begrüsst wurden…

  • Christian
    08.01.2016, 10:03 Uhr.

    Ich war ergriffen, das Video bringt es gut herüber. Alle Menschen die mit Ihrem Herzens Grunde kommunizieren oder mit Ihrem Höherem Selbst wissen dass es mehr gibt als dass was wir Sehen. Viele Glauben es nicht nur, sie wissen es aus persönlichen Erfahrungen.
    Das Wichtigste an meiner Katholischen Kirche sind die Sakramente und hier vor allem die Heilige Eucharistiefeier mit der Heiligen Kommunion. Ich nehme an, dass der Papst auch dazu etwas sagen werden wird.

  • Ullrich Hopfener
    08.01.2016, 16:05 Uhr.

    Gottseidank beginnen die Religionen wieder auf das Wesentliche zu schauen.
    vielleicht hat ja die AUFKLÄRUNG-zumindest im abendländischen Raum doch was bewirkt..!!

    manchmal hab ich allerdings bei ALLEN Religionen die Befürchtung, dass sie den Wesenskern- die Liebe- zu Gunsten von allmächtigen Macht und Wahrheits Fantasien missbrauchen!!
    die Jahrtausende lange Unterdrückung der Frau ist vielleicht das signifikanteste Beispiel dafür..

    dank Franziskus ist jedenfalls die Gesprächs Kultur wieder freier..!
    die BASTA POLITIK der beiden Vorgänger in kircheninternen Belangen ist jetzt doch etwas abgeflaut,-im Vatikan nochmal einen Typ wie „Schröder“-nein danke.

  • Wanda
    08.01.2016, 16:53 Uhr.

    – auch wenn ich hiermit das Thema wechsle, es ist leider erneut in der Diskussion, zumindest durch den Bericht des BR in Bayern:
    – der vom Weissen Ring empfohlene und dem Bistum Regensburg beauftragte Anwalt zur Untersuchung der Fälle von Missbrauch und Misshandlungen bei den Regensburger Domspatzen kommt nach einem Jahr zu einem deprimierenden Ergebnis: anstelle der bisher vermuteten „nur“ 70 Fälle sind mindesten 231 nachweisbar. Und es wurde hinzugefügt: Georg Ratzinger muss davon gewusst haben…
    Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an’s Licht der Sonnen…

    • Wanda
      08.01.2016, 20:31 Uhr.

      – heute heisst es reisserisch in der Homepage der Deutschen Welle (öffentlich-rechtlich) für Lateinamerika „jeder 3. Regensburger Domspatz musste dran glauben“…
      Soviel zur Imagepflege des deutschen Klerus…

    • Alberto Knox
      10.01.2016, 18:19 Uhr.

      und wenn es georg wusste, dann sicher auch joseph, denn der ging ja jahrelang im internat ein und aus und kannte einzelne schüler beim namen. schade um den cheef, aber die lügerei von bistum und den ratzingers wird jetzt bestraft.

  • Student
    08.01.2016, 20:06 Uhr.

    Hm…

    Also gewöhnungsbedürftig war dieser Papst ja schon von Anfang an…

    Aber dieses Video jetzt…

    Jesus spricht: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Johannesevangelium Kapitel 14, Vers 6)

    Daran könnte sich Franziskus ja mal erinnern und seiner Kirche und seinem Glauben dadurch treu bleiben.

    Natürlich ist es wichtig respektvoll mit anderen Religionen umzugehen.
    Nur sollte man dafür nicht das über Bord werfen, was von Jesus Christus selbst zum Heil der Menschen gesagt worden ist.
    Daran hat auch das Zweite Vatikanum nichts geändert.
    Interreligiöser Dialog sollte meiner Meinung nach nicht zum Ziel haben alle Unterschiede abzuschaffen, sondern einfach und schlicht für Verständigung zu sorgen. Wahrscheinlich würden andere Religionen nicht so schnell ihre Glaubensansichten abschaffen wollen, könnte ich mir jedenfalls vorstellen…

    Tja, es ist wirklich ein Trauerspiel geworden mit diesem Papst, dabei war seine Enzyklika „Laudato si“ ja noch ein Lichtblick.
    Für die Kirche kann man jetzt nur noch hoffen und beten!

    Gott sei Dank gibt es viele Priester, Bischöfe und Kardinäle die sich an Gottes Wort halten!

    • Alberto Knox
      10.01.2016, 18:18 Uhr.

      wollen sie insinuieren, dass der papst sich nicht an gottes wort hält? er tut es mehr als sein vorgänger, der mit sicherheit auch wusste, was sein bruder über die ungeheuerlichen vorgänge bei den domspatzen wusste.

  • Chrisma
    10.01.2016, 19:17 Uhr.

    Hier wird ordentlich etwas durcheinander gebracht und wild drauf los spekuliert. Zur Klärung: Das Video des Papstes ist ein Gebetsanliegen und keine dogmatische Konstitution. Hier geht es nicht um eine Religion für alle, auch nicht um den kleinsten Nenner, sondern um einen respektvollen Dialog mit Gläubigen anderer Religionen. Dies findet sich bereits 1968 in dem von mir schon zitierten Dokument Nostra Aetate. (Vatikanum II ), dieser Gedanke findet sich auch in den Friedensgebeten von Assisi wieder, die vom heiligen Johannes Paul II initiiert wurden. Das Grundanliegen hat also durchaus katholische Tradition.
    PS Herr Student als Grundlage für das heutige Glaubensbild gilt Vatikanum II. Wenn Ihnen dies nicht passt, die Piusbruderschaft sucht händeringend Nachwuchs. Ich denke ihre stark eingrenzenden Gebete und ihr seltsames Hoffen ist unnötig.

    PS Lieber Dr.Erbacher, ich habe versucht einen link zu dem einseitigen Text zu Nostra Aetate der in den Vatikan Dokumenten abrufbar ist, hier einzustellen. Ich respektiere ihren Grund, aber es wäre in diesem Fall hilfreich gewesen.
    Und für alle nochmal zum mitschreiben: Der Papst ist römisch/katholisch und wird es bleiben.

    • Chrisma
      11.01.2016, 13:38 Uhr.

      Noch zur weiteren Klärung: (Aus einer Einführung in das Video von Pater Hagenkord SJ)
      Drittens fällt sofort auf, dass der Christ…….nicht „ich glaube an Gott“ sagt, sondern „ich glaube an Jesus Christus“. Wenn man die Differenzen zwischen den Religionen hätte herunter spielen wollen, dann wäre das hier einfach gewesen, dann hätte man einfach aus dem Credo „Ich glaube an Gott“ sagen können. Wollte man aber nicht.“
      Und soweit lass ich es denn auch mal stehen…

    • Alberto Knox
      12.01.2016, 0:39 Uhr.

      „Hier wird ordentlich etwas durcheinander gebracht und wild drauf los spekuliert. Zur Klärung: Das Video des Papstes ist ein Gebetsanliegen und keine dogmatische Konstitution. Hier geht es nicht um eine Religion für alle, auch nicht um den kleinsten Nenner, sondern um einen respektvollen Dialog mit Gläubigen anderer Religionen.“

      das sehe ich genauso. mein gott, welches geschrei, nur weil man die gattung des gebetsanliegen nicht von der lehräußerung unterscheiden kann. ich kann beim besten willen nichts anstößiges im video erkennen.

      danke, chrisma!

  • Ullrich Hopfener
    10.01.2016, 19:56 Uhr.

    Zu den „Rechtgläubigen“:
    Könnte denn eine klinische Psychoanalyse oä.!! helfen, diese Katholiken oder Evangelikalen von den Phobien einer irrationalen Angst zu befreien?..

    …um die LIEBE als EINZIGE „Wahrheit“ zu entdecken..

    Gerade DIESER Papst steht für die Versöhnung zwischen Lehre-Evangelium-Leben!!.

    ich bin dankbar, dass im letzten Konklave die Kardinäle mehr dem heiligen Geist vertraut haben und ihre-möglicherweise auch vorhandenen-Ängste relativiert haben..
    schönen Sonntag Abend noch.

    • Chrisma
      11.01.2016, 13:44 Uhr.

      Ullrich, Sie sind ja zauberhaft böse. nein hilft nicht, wegen weil es dies nicht gibt. Nämlich 1. klinische Psychoanalyse und 2. keine die bei dieser Art von Verkennungen helfen könnte.

      • Ullrich Hopfener
        11.01.2016, 19:08 Uhr.

        @liebe Chrisma, sorry ich bin dann falsch informiert: ich meinte eine FACHÄRZLICHE Psychotherapie

        „klinisch“ schrieb ich in klarer Positionierung zu fragwürdigen „Psychologen“ aus der spekulativen, esoterischen oder Heilpraktiker Zunft..

        also gibt es gegen solche Phobien-und als solche sehe ich einfach solche -geistlichen Verengungen-keine naturwissenschaftliche Therapie?
        bei anderen zwanghaften Leiden gibt’s das doch?..!

        • chrisma
          13.01.2016, 19:29 Uhr.

          Nun mal ernst, ich nenne es mal „Fundamentalismus“ ist eben eine Weltanschauung. Die sind nicht therapierbar. Weltanschauung als Krankheit des Geistes sehen zu wollen (Phobien und vieles andere mehr) ist sogar gefährlich, denken Sie an die Praxis der alten Sowjetunion Andersdenkende in die Psychiatrie einzuweisen. Alles in allem ein schwieriges Thema.

          • Ullrich Hopfener
            14.01.2016, 12:33 Uhr.

            liebe @Chrisma.
            hier ist jetzt ein Punkt, wo ich die Begrenzungen des „Postens“ spüre. vermutlich müsste man jetzt miteinander sprechen um zu erläutern, dass mir das sehr ernst ist..

            NATÜRLICH respektiere ich die PERSÖNLICHE GEWISSENSENTSCHEIDUNG bei einem „Kath. Fundamentalisten“ insofern ist das mit dem Gulag hier nicht ganz zielführend..
            Aber dann: da sind beispielsweise heranwachs. Kinder, die sich emanzipieren wollen und ja irgendwo ihren eigenen Weg finden wollen, ja müssen..

            ich erinnere mich, dass Sie im Vatikan-Blog mal ein wenig Einsicht in die liebevolle Begleitung Ihrer 4 Jungs gewährt haben:, den Respekt vor deren eigenen Fragen usf.
            und die liebevolle Begleitung haben ja irgendwie bewirkt, das diese einen aufrichtigen Weg gefunden haben und jetzt als Erwachsene vieles mit Ihnen teilen können..herzlichen Glückwunsch!

            ich behaupte jetzt mal: eine Fundamentalistin wird sich zumindest sehr sehr schwer tun, ihre Kinder in die Freiheit des Lebens zu „entlassen“.. die zwanghaften Ängste -und das sind doch Phobien -werden sie daran hindern;
            ich habe in jüngster Zeit mitgekriegt, wie eine „verzweifelnde“ Mutter-aus Angst ihr schwuler Sohn
            sei „verloren“, wenn er sich nicht bekehre und in eine „Therapie“ einwillige.
            hier geht’s doch nimmer um persönliche Weltanschauung sondern eher um eine Angstübertragung.
            sorry für die korrekten „Fachbegriffe“ sind Sie zuständig, aber ich bin mir sicher, sie können meine Intention verstehen. Und da gäbe es ja viele Beispiele!

            um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: das gilt natürlich genauso für VÄTER, oft ist es da NOCH SCHLIMMER..

            also immer wenn kath. Fundamentalisten quasi „über griffige“ Handlungen leben -so wie gerade beschrieben – ists doch gefährlich.
            ich hab mal einen tag beim „Forum deutscher Katholiken“ erlebt, vielleicht können sie jetzt mein Anliegen verstehen..
            Nichts für ungut Chrisma, aber das musste ich jetzt mal so spontan aufschreiben.. Schönen Tag noch!

          • Wanda
            15.01.2016, 16:20 Uhr.

            – und denken Sie an die Praxis der Kirche (als sie noch die Macht hatte) Andersdenkende als nicht therapierbare Ketzer auf den Scheiterhaufen oder die Streckbank zu bringen…
            Na, wie schaut´s denn damit aus ?

  • Silvia
    11.01.2016, 12:39 Uhr.

    Da meine Antwort an @Chrisma hier (noch) nicht freigeschaltet worden ist, was übrigens in der Vergangenheit viele meiner Beiträge betroffen hat, man mich also quasi sprachlos und dumm da stehen lässt, blende ich mich hier mal bis auf Weiteres aus.

    Meiner ohnehin angeschlagenen Gesundheit tun diese Streitereien zur Zeit nicht gut.

    Die nahe Zukunft und nicht erst „die Geschichte“ wird zeigen, wohin das Ganze, worüber hier diskutiert wird, gehen wird.

    • Wanda
      11.01.2016, 21:23 Uhr.

      Silvia 12:39
      – nachdem wir hier immer wieder durch nichts fundierte moralisierende Belehrungen und Unkenntnis über uns ergehen lassen müssen, ganz kurz ein paar Tatsachen, von denen die erste sogar ein Dogma darstellt:
      – Wäre ich noch katholisch, dann hätte der vielleicht wesentlichste Unterschied zum Islam die entscheidende Bedeutung für mich: der „Gründer“ des Christentums ist der menschgewordene Gott selbst. Beim Islam ist dessen Gründer „lediglich“ ein Prophet (also ein Mittler), nicht mehr und nicht weniger…
      – Als das christliche Europa sich seinerzeit endlich entschloss, der überaus starken Konkurrenz-Religion einen Namen zu geben, ging es von dem Irrtum aus, dass Mohammed den Muslimen das gleiche bedeutet wie Christus der Christenheit und nannte dessen Anhänger folglich Mohammedaner. In Wirklichkeit aber predigte Mohammed lediglich die Religion des Islam (Hingabe an Gott)- und dessen Gläubige nennen sich folglich Muslime (sich Gott unterwerfend). Ein falsche Annahme also…
      Erst in der Renaissance begann allmählich durch europäische Gelehrte der ernsthafte Versuch, deren Religion und Zivilisation zu verstehen; überaus argwöhnisch von der Inquisition beobachtet…
      Dass dabei die vom Islam völlig unvoreingenommen adaptierten und bewahrten Errungenschaften und Erkenntnisse der Antike in der Medizin, Philosophie, Naturwissenschaften, Kunst, etc. wieder in die europäische Zivilisation zurückfanden, war ein Wunder…

    • Chrisma
      12.01.2016, 6:00 Uhr.

      Liebe Silvia, Ihrem Post weiter oben habe ich geantwortet. Sie haben in diesem Blog und zu diesem Thema nicht nur von mir „Gegenwind“ bekommen. Die Stammblogger Wrightflyer und Alberto Knox haben Ihnen ebenfalls ausführlich widersprochen. Aber vielleicht tut die Kritik aus meiner Tastatur besonders weh. Vielleicht! Wenn Sie öffentlich Position beziehen müssen Sie mit öffentlichem Widerspruch rechnen. Da braucht man/frau dann eine etwas dickere Haut. Soweit so gut…

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